Die Zwischenkriegszeit (1918 - 1939)
#15
Ergänzend könnte man auch anmerken, dass diese Bewertung der politischen Bedeutung des Kleinbürgers eins zu eins nicht anderes ist als die Fortführung der Thesen des Marxismus/Leninismus.

Das gleiche gilt für die Annahme, Deutsche Kultur und Kleinbürgertum seien weitgehend deckungsgleich gewesen, wie es Glaser behauptet hat. Das steht bereits eins zu eins im Kommunistischen Manifest - wortwörtliches Zitat:

„In Deutschland bildet das Kleinbürgertum die eigentliche Grundlage der bestehenden Zustände." (Karl Marx)

Wenn man also behauptet, der National-Sozialismus seit aus dem Kleinbürgertum entstanden, es müsse daher heißen Nie wieder Deutschland!, oder wie es der Kulturmarxist Glaser so elegant ausgedrückt hat: "man müsse mit allen Mitteln und für alle Zeiten ein Entdeutschtes Deutschland sicher stellen!", dann ist das nichts anderes als die direkte Fortführung des Kommunistischen Manifestes, und zwar wortwörtlich.

Kleinbürger, Spießer - zusammengefasst Spießbürger ist für mich kein negativer Begriff, und es sollte auch keiner sein. Ganz im Gegenteil: geht man zurück auf den Ursprung dieses Begriffs bezeichnet er diejenigen Angehörigen des Volkes welche Arbeiten, welche Steuern zahlen, welche sich eben nicht vom Staat aushalten lassen und welche (daher der Begriff Spießer) dennoch (trotz ihres bescheidenen Besitz) bereit sind mit dem Spieß (als günstigster und effizientester Waffe) für das Gemeinwohl, die Gesellschaft und den Staat mit ihrem Leben einzutreten.

Wenn nun irgendwelche in Dekadenz übersättigten Kulturmarxisten nicht mehr in der Lage sind, aufgrund der Pervertierung ihres Geistes die Reinheit und Schönheit des Einfachen und Schlichten zu erkennen, die gerade eben aus der begrenzten Sicht und der eigenen Beschränkung herrühren, dann können diese angeblich so überlegenen Geister einem nur leidtun. Wer all den Schmutz und die verdrehte und ins üble Nirgendwo auswucherende vermeintliche Kunst und Kultur über tatsächliche Schönheit stellt, weil er mit seinem völlig übersättigten Geist wie ein Drogenkranker ständig neue noch extremere Reize braucht um noch irgend etwas zu empfinden, der kann natürlich den Kleinbürger nicht verstehen. Und wie will er ihn nun richtig beurteilen können in seinem politischen Wirken, wenn er in Wahrheit überhaupt gar keine Ahnung von dem hat worüber er da schreibt ?!

Entsprechend kann ein Glaser als Prototyp eines solchen übersättigten und überreizten - dekadenten und degenerierten Boheme nicht ansatzweise Gutes in der Ruhe und Einfachheit eines solchen Lebens sehen. Würde er die Entzugserscheinungen welche diese bei ihm hervor rufen überstehen, wäre aber genau dies die Heilung seiner Seele, die er so vergeblich in immer noch weiter übersteigerten Reizen gesucht hat.

Von daher ist der Begriff Kleinbürger und Spießer gerade eben nichts negatives, ganz im Gegenteil, er sollte heute endlich wieder positiv verstanden werden, und gerade diese gesellschaftliche Schicht ist wie keine andere für die Stärke und das Wohl eines Staates maßgeblich. Auf ihren Schultern stehen in Wahrheit Staat und Eliten, welche diejenigen die sie solcherart tragen nur deshalb so verachten, weil sie ihnen in ihrem degenerierten Streben nach immer neuen Nervenreizen ein Gegenbild vorhalten können.

Ein einfacher Handwerker welcher Abends in Ruhe ein Bier trinkt und damit zufrieden seinen Tag beschließt, der ist mir daher tausendmal lieber als ein ach so gebildeter Boheme der spätnachts sich in einem Jazzclub tummelt.
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RE: Die Zwischenkriegszeit (1918 - 1939) - von Quintus Fabius - 29.05.2022, 19:52

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