Die Zwischenkriegszeit (1918 - 1939)
#12
(29.05.2022, 01:00)Quintus Fabius schrieb: gerade weil es einen Bruch gab, konnten sie überhaupt die NS Diktatur errichten, und zwar nur deshalb.

Die Logik ergibt keinen Sinn. Ein Volk akzeptiert keine völlig wesensfremde Regierung. Und der NS hatte Zustimmungsraten von weit über 80%, das belegt ja auch die Abstimmung im Saarland 1935, die vom Völkerbund überwacht war.

Damit man mich nicht falsch versteht: Natürlich war die Entwicklung des NS kein "Zwang" und kein Automatismus - ohne Wirtschaftskrise und ohne Hitler wäre dies wohl nicht passiert. Bloß: Ohne die psychologische Beschaffenheit der deutschen Bevölkerung hätte er eben auch keine Chance gehabt.

(29.05.2022, 01:00)Quintus Fabius schrieb: Geh in die Zeit vor dem 1WK, den du postulierst ja eine Kontinuität der Zeit davor und der NS Zeit als deren evolutionäre Weiterentwicklung, dann wirst du feststellen, dass die Briten in der Viktoranischen Zeit die ganze Erde mit Völkermorden überzogen haben, dass die Franzosen in Algerien und anderen Teilen Afrikas wie die Schlächter gehaust haben, dass auch und gerade die USA all das was du als speziell Deutsch postulierst nochmal in gesteigerter Form betrieben haben, und lange Rede kurzer Sinn: es gab keinen deutschen Sonderweg abweichend von allen anderen nach der Gründung des Kaiserreiches und deshalb wurzelt der NS eben nicht im Kaiserreich. Den dieses unterschied sich bei einer genaueren Betrachtung nicht von den anderen Imperialistischen Mächten seiner Zeit, und zwar allen europäischen Imperien oder solchen europäischer Abstammung.

Die Dinge sind mir bekannt. Und das hier steht z.B. bei mir im Bücherschrank:
https://www.amazon.de/Kurzgefa%C3%9Fter-...45834862X/

Und auch die anderen Sachen sind keine Geheimnisse, zum Beispiel:
"Britische Kolonialverbrechen - Staubige Gräueltaten" (https://www.sueddeutsche.de/politik/brit...-1.1082881)

Bloß lässt sich ja nicht leugnen, dass die Morde des NS-Regimes eine andere Hausnummer waren: Sie waren industriell organisiert und wären eigentlich weit weit höher ausgefallen, wäre der Krieg nicht 1945 zu Ende gewesen. Man hatte ja nicht nur vor, 4 Millionen Juden, sondern über 10 Millionen Juden umzubringen.

Und all das wäre erst der Anfang gewesen:
Zitat:Dabei wurde bewusst einkalkuliert, dass infolge des Entzugs von Nahrungsmitteln bis zu dreißig Millionen Menschen in der Sowjetunion verhungern
https://de.wikipedia.org/wiki/Hungerplan

Es ist die eingespielte bürokratische Todes-Maschinerie des NS-Staates, die ganz einfach ohne mit der Wimper zu zucken und ohne jeden Grund und Sinn jeden einzelnen Menschen auf dem Planeten umgebracht hätte - hätte es irgendjemand befohlen und wäre es irgendwann mal in den Sinn gekommen.

Asien wollte man sich wohl früher oder später auch noch vorknöpfen für einen Rassekrieg, in dem man dann wohl eine dreistellige Millionen-Zahl an Menschen umgebracht hätte. Das nun mit den Kolonialherrschaften gleichzusetzen ist dann doch etwas absurd - so schlimm sie auch gewesen waren.

(29.05.2022, 01:46)Facilier schrieb: Die meisten Kleinbürger die du so gerne schmähst sind zudem keineswegs von niederen Instinkten und Intoleranz zerfressen

Doch, das ist durchaus der Fall. Sie sind nur Meister im Verdrängen. Und genau das ist ja das Problem.

Siehe:
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/ap...zialismus/
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RE: zwischen den beiden Weltkriegen .... - von Facilier - 29.05.2022, 01:46

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