Palästina
Zitat:Amnesty untersucht Gaza-Krieg

Hamas soll eigene Leute hingerichtet haben

Der Gaza-Krieg 2014 brachte wegen der vielen zivilen Opfer vor allem Israel in Rechtfertigungsnot. Doch wie ein Bericht von Amnesty International nahelegt, nutzte die palästinensische Hamas den Krieg wohl, um mit eigenen Leuten erbarmungslos abzurechnen.

In den Wirren des Gaza-Kriegs im vergangenen Sommer hat die im Gazastreifen herrschende Hamas laut Amnesty International dutzende Palästinenser hingerichtet oder gefoltert. Die radikalislamische Organisation habe den Konflikt "für eine schamlose Abrechnung" mit ihren Gegnern ausgenutzt, kritisiert die Menschenrechtsorganisation in einem Bericht. [...] Die Hamas habe den Konflikt mit der israelischen Armee genutzt, um sich ihrer Gegner im Gazastreifen zu entledigen, heißt es in dem Amnesty-Bericht. Sie habe mindestens 23 Palästinenser hingerichtet und Dutzende weitere gefoltert.

Die Hamas habe "eine brutale Kampagne mit Entführungen, Folter und Verbrechen gegen Palästinenser" geführt, denen Zusammenarbeit mit Israel zur Last gelegt worden sei. [...] Keines der Vergehen der Hamas gegen Palästinenser sei geahndet worden. Dies deute darauf hin, "dass die Verbrechen von den Behörden entweder angeordnet oder gebilligt" worden seien, schreibt Amnesty.

Einige der Vergehen sind nach Einschätzung von Luther als Kriegsverbrechen einzustufen. Die Hamas habe "die elementarsten Regeln der internationalen Menschenrechte missachtet". Amnesty rief die Behörden im Westjordanland und die Hamas auf, zur Klärung der Fälle mit unabhängigen internationalen Ermittlern zusammenzuarbeiten.

Im März hatte Amnesty bereits mehreren bewaffneten Palästinensergruppen Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die vom Gazastreifen während des Gaza-Kriegs abgefeuerten Raketen töteten demnach mehr Palästinenser als Israelis.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Hamas-soll-eigene-Leute-hingerichtet-haben-article15176241.html">http://www.n-tv.de/politik/Hamas-soll-e ... 76241.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/steinmeier-gaza-103.html">http://www.tagesschau.de/ausland/steinm ... a-103.html</a><!-- m -->
Zitat:Steinmeier besucht Gaza
Katastrophale Lage

Stand: 01.06.2015 11:58 Uhr Außenminister Steinmeier fordert rasche Hilfe für den Gazastreifen. Die Lage in dem Landstreifen sei "katastrophal", sagte er bei seinem Besuch in Gaza. Steinmeier besuchte unter anderem eine Mädchenschule der UN. Vertreter der regierenden Hamas traf er nicht.

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Ein Bericht aus Hebron - der größten Stadt des Westjordanlandes
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/israel-116.html">http://www.daserste.de/information/poli ... l-116.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel: Verlorene Kindheit unter Siedlern und Soldaten

Das Zentrum von Hebron ist verwaist und verwahrlost. Hier hat die israelische Armee die Kontrolle. Palästinenser dürfen nicht rein – zum Schutz jüdischer Siedler. Nur Siedler können sich hier frei bewegen. Kamerateams machen sie wütend: "Ich rede nicht mit dem Feind", schreit einer. Nur noch fünf palästinensische Familien leben hier – abgeschnitten, ausgegrenzt, alleingelassen.
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Hebron, die größte Stadt des Westjordanlands, ist eine Geisterstadt. Das Zentrum ist gesperrt für Palästinenser – und das seit über 20 Jahren. Seit einem Massaker, das ein jüdischer Siedler verübt hat und den anschließenden Ausschreitungen der Palästinenser. Vom Grab des Patriarchen, der Machpela, bis zur Siedlung Beit Hadassah ist die ganze Innenstadt abgeriegelt. Denn dort leben etwa 800 jüdische Siedler, beschützt von der israelischen Armee und unterstützt von der israelischen Regierung. Nur das Durchqueren des Zentrums ist den Palästinensern erlaubt.

Siedler: Wir sind die einzigen Herrscher hier!

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Stand: 28.06.2015 19:02 Uhr
für jeden, der sich fragt, wo der Hass herkommt ...
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Warum müssen Juden in Hebron bloß geschützt werden?
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Weil sich diese idiotischen Palästinenser gegen Massaker und Vertreibungen durch die Siedler wehren?

Was haben die jüdischen Siedler dort überhaupt zu suchen? Nichts, nichts, nichts, und noch weniger !
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Zitat:Warum müssen Juden in Hebron bloß geschützt werden?

Die Frage ist amüsant :lol:
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Erich schrieb:Weil sich diese idiotischen Palästinenser gegen Massaker und Vertreibungen durch die Siedler wehren?
Damit verschlimmern sie die Situation nur. Was ist so unerträglich daran, dass der Nachbar Jude ist?

Erich schrieb:Was haben die jüdischen Siedler dort überhaupt zu suchen? Nichts, nichts, nichts, und noch weniger !
Das könnte falscher nicht sein. Die Stadt ist nach Jerusalem eine der wichtigsten historischen Örtlichkeiten des Judentums. Im Prinzip das jüdische Medina wenn man den Vergleich ziehen will.

Das Grab der Patriarchen ist für die Juden noch bedeutsamer als für Muslime. Nach der Überlieferung regierte König David von Hebron aus über der israelitische Reich. Die dortige jüdische Gemeinde ist die älteste der Welt und geht in der Tradition zurück bis zu Josua.
Diese Gemeinde überlebte die Wirren der Jahrtausende, einschließlich den babylonischen Eroberungen, den Befreiungskriegen gegen das Römische Imperium, die Präsenz der Kreuzfahrer, der Mameluken und der Ottomanen.

Und auch überlebt haben sie das Massaker von 1929 und die Abwesenheit bis 1967.
Das sind selbst wenn man diverse Rückkehrversuche ignoriert nicht mal 40 Jahre.
Was ist das im Angesicht von 4000 Jahre Kulturgeschichte?
Nichts, absolut garnichts.
Es ist geradezu lächerlich den Juden Hebron absprechen zu wollen.
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Nightwatch schrieb:...was geschah in Hebron
ein Massaker an Palästinensern (1994)
Nightwatch schrieb:...
Aber wenn Juden dort leben möchten wo sie ihre Wurzeln haben ist das plötzlich ein Problem.
Was genau ist daran nicht rassistisch?
Judentum ist eine Religion und keine Rasse. Das sollte in Deutschland spätestens seit 1945 zum Allgemeinwissen gehören.
Palästinenser aller möglichen Religionen - auch Christen und Juden - leben seit rund 2000 Jahren und noch länger in der Region. Die jüdischen Palästinenser bis ~ 1929. Dann gab es im Zuge der Einwanderung von Zionisten erhebliche Probleme und gegenseitige Überfälle und Morde, auch an jüdischen Palästinensern in Hebron. Die muslimischen und christlichen Familien versteckten 435 jüdische Nachbarn in ihren Häusern, teilweise auch unter Gefährdung des eigenen Lebens. Die überlebenden Hebroner Juden, die zum Teil von islamischen und christlichen Nachbarn versteckt und damit gerettet wurden, wurden von der britischen Mandatsmacht aus der Stadt evakuiert.
Alle diese Palästinenser unterschiedlichen Glaubens sind die Nachkommen derjenigen, die trotz der römischen Deportationen in der Region bleiben konnten.
Wenn jüdische Siedler so gegen Palästinenser wie in Hebron vorgehen, dann verhalten sie sich aus religiösen Gründen genauso "rassistisch" als ob Juden einer Rasse angehören würden.

Im Übrigen sind alle zivilisierten Staaten - auch alle europäischen Staaten - der Auffassung, dass die jüdischen Siedlungen im Gebiet der Westbank (einschließlich Ost-Jerusalems) völkerrechtswidrig sind.
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Erich schrieb:
Nightwatch schrieb:...was geschah in Hebron
ein Massaker an Palästinensern (1994)
Ja und weiter? Die rassistische und religiös motivierte Tat eines Einzelnen kann nicht als Begründung dafür herhalten alle Juden aus Hebron zu entfernen. Das ist genauso Rassismus.

Zitat:Judentum ist eine Religion und keine Rasse.
Das sollte in Deutschland spätestens seit 1945 zum Allgemeinwissen gehören.
Das Judentum ist sowohl eine Religion als auch eine Volksgemeinschaft. Das zu Verneinen ist antisemitisch.

Zitat:Palästinenser aller möglichen Religionen - auch Christen und Juden - leben seit rund 2000 Jahren und noch länger in der Region. Die jüdischen Palästinenser bis ~ 1929. Dann gab es im Zuge der Einwanderung von Zionisten erhebliche Probleme und gegenseitige Überfälle und Morde, auch an jüdischen Palästinensern in Hebron. Die muslimischen und christlichen Familien versteckten 435 jüdische Nachbarn in ihren Häusern, teilweise auch unter Gefährdung des eigenen Lebens. Alle diese Palästinenser unterschiedlichen Glaubens sind die Nachkommen derjenigen, die trotz der römischen Deportationen in der Region bleiben konnten.
Die meisten Palästinenser sind immer noch Nachfahren derjenigen die nach der Kreuzfahrerära in das Land eingewandert sind. Die Volksstämme die für der Zeitenwende das Land besiedelten sind längst in der Geschichte verschwunden - mit Ausnahme des Judentums.
In der Konsequenz bedeutet das nichts, außer das sowohl diejenigen die sich heute Palästinenser nennen als auch Juden aller Couleur in Hebron leben können müssen.

Zitat:Wenn jüdische Siedler so gegen Palästinenser wie in Hebron vorgehen, dann verhalten sie sich aus religiösen Gründen genauso "rassistisch" als ob Juden einer Rasse angehören würden.
Es ist kein Rassismus als Juden in Hebron leben zu wollen. Rassismus ist es damit ein Problem zu haben.

Zitat:Im Übrigen sind alle zivilisierten Staaten - auch alle europäischen Staaten - der Auffassung, dass die jüdischen Siedlungen im Gebiet der Westbank (einschließlich Ost-Jerusalems) völkerrechtswidrig sind.
Diese Haltung ist im Kern eben antisemitisch und rassistisch. Auch wenn es nicht um jüdische Siedlungen sondern um israelische geht.
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@Nightwatch & Erich

Kleine moderative Information meinerseits: Die beiden betreffenden Beiträge von euch hier im Strang über Danzig bzw. ehemalige deutsche Ostgebiete wurden von mir entfernt, da sie mit der eigentlichen Thematik über Palästina nichts zu tun haben.

Ansonsten: Netiquette nicht vergessen und bitte nicht wechselseitig provozieren lassen; ihr wisst ja, was ich meine... :wink:

Schneemann.
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Ich finde eigentlich, dass das Beispiel Danzig sehr gut zeigt wie absurd die Forderung ist Juden aus Hebron zu schmeißen.
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Zitat:Ich finde eigentlich, dass das Beispiel Danzig sehr gut zeigt wie absurd die Forderung ist Juden aus Hebron zu schmeißen.
Nein. Das Beispiel Danzig taugt in keiner Weise dazu, in irgendeiner Form die Umstände des Lebens von Israelis oder Palästinensern im heutigen Hebron erklären zu können, da Danzig eindeutig auf Grund der bekannten historischen Ereignisse zu Polen gehört.

Und sowohl Deutschland als auch Polen haben a) sich gegenseitig diplomatisch anerkannt, b) haben die beiderseitigen Grenzlinien völkerrechtsverbindlich 1990 im deutsch-polnischen Grenzvertrag anerkannt, pflegen heute c) weitestgehend freundschaftliche Beziehungen (nicht nur politisch, rüstungstechnisch und wirtschaftlich, sondern auch innergesellschaftlich und auf Basis der Kommunen und der Jugend) und haben d) zugesichert (im deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag 1992), "dass Polen in Deutschland und Deutsche in Polen (also die Minderheiten) bei der Pflege ihrer kulturellen Identität und ihrer Muttersprache unterstützt werden sollen".

Von allen vier Aspekten sind Israelis und Palästinenser doch sehr weit entfernt, weswegen hier derartige Vergleiche keinen Sinn ergeben.

Schneemann.
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Schneemann schrieb:...

Von allen vier Aspekten sind Israelis und Palästinenser doch sehr weit entfernt, weswegen hier derartige Vergleiche keinen Sinn ergeben.

Schneemann.
stimmt, und solange es keine Vereinbarung zwischen Palästinensern und Israelis über die Grenzziehung gibt, haben israelische Staatsbürger (egal welchen Glaubens) kein Recht, auf dem Gebiet der Palästinenser (egal welchen Glaubens) zu siedeln und das Land für sich zu okkupieren.
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Schneemann schrieb:Nein. Das Beispiel Danzig taugt in keiner Weise dazu, in irgendeiner Form die Umstände des Lebens von Israelis oder Palästinensern im heutigen Hebron erklären zu können, da Danzig eindeutig auf Grund der bekannten historischen Ereignisse zu Polen gehört.
Denke deine Ausführung doch mal zu Ende. Im Kern stellst du damit die These auf, dass Koexistenz im gleichen Ort nur dann erlaubt ist, wenn die Parteien nicht im Streit miteinander liegen.
Das kanns nicht sein, kein Volk muss sich vor dem Hass der anderen Beugen und aus Intoleranz kann kein Recht erwachsen.


Erich schrieb:stimmt, und solange es keine Vereinbarung zwischen Palästinensern und Israelis über die Grenzziehung gibt, haben israelische Staatsbürger (egal welchen Glaubens) kein Recht, auf dem Gebiet der Palästinenser (egal welchen Glaubens) zu siedeln und das Land für sich zu okkupieren.
Es gibt kein Recht, dass Bürgern eines Staates verbietet sich in einem Gebiet niederzulassen, dass völkerrechtlich umstritten ist und unter Militärverwaltung eben jenes Staates steht.
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Nightwatch schrieb:....
Erich schrieb:stimmt, und solange es keine Vereinbarung zwischen Palästinensern und Israelis über die Grenzziehung gibt, haben israelische Staatsbürger (egal welchen Glaubens) kein Recht, auf dem Gebiet der Palästinenser (egal welchen Glaubens) zu siedeln und das Land für sich zu okkupieren.
Es gibt kein Recht, dass Bürgern eines Staates verbietet sich in einem Gebiet niederzulassen, dass völkerrechtlich umstritten ist und unter Militärverwaltung eben jenes Staates steht.
ich spare es mir, die Regelungen des Völkerrechts zu besetzten Gebieten erneut und wiederholt zu belegen, das habe ich schon oft genug getan - wer beratungsresistent ist und sich verweigert, dem muss man nicht noch zum wiederholten mal alles belegen.
Ich verweise (nur für die neuen User) beispielhaft auf die Resolution 242 der UN, die sich auf die Haager Kriegsordnung (1907) und die vierte Genfer Konvention (1949) beruft, nach der es einem Eroberer in besetzten Gebieten nicht gestattet ist, die sozialen, ökonomischen, rechtlichen, demographischen und räumlichen Bedingungen zu verändern. Statthaft ist dies nur bei Vorliegen von Sicherheitsinteressen oder zum Vorteil der dort lebenden Bevölkerung. Laut Definition ist die Besetzung also temporärer Natur. Da sich Israel einen Sch... um Völkerrecht schert, ist die Konsequenz absehbar:
Zitat:Wie verhält es sich mit den gewalttätigen Siedlern in den besetzten Gebieten, die fast alle bewaffnet sind und von denen etliche die Palästinenser mit ihren Maschinenpistolen terrorisieren? Wie sollen Menschen reagieren, denen ihr Land weggenommen wird, das sie seit Generationen bebaut haben, und auf dem eine Siedlung errichtet wird, nur weil religiöse Fanatiker meinen, dort siedeln zu müssen? Mit welchem Recht?
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