(Land) Brutus 155mm MHS
#1
Auch so ein System, welches gerade eben für uns besonders viel Sinn machen würde und welches wir unbedingt haben sollten:

https://www.army-technology.com/projects...-howitzer/

Zitat:Brutus mobile howitzer design and features

Brutus self-propelled howitzer has a length of 7.6m, width of 2.44m and height of 3.5m. The weight of the total system without weapon and stabilisers is 13,435kg (29,620lb).

The hybrid hydro-pneumatic soft recoil technology installed in the howitzer provides increased mobility, survivability, and lethality, while minimising maintenance and manpower requirements. The simplified design of elevation and direction system further enhances reliability.

The howitzer also offers off-road mobility to keep pace with its supported manoeuvre units and enables the firing units to deliver timely and responsive direct and indirect fires. It also ensures firing with full manual back-up capabilities to support continuous operations.

The shoot and scoot capability of the howitzer increases responsiveness and improves crew survivability. The firing batteries and platoons can emplace, fire and displace before being attacked by the enemy firing units.

Five to seven crew members operate the howitzer based on mission needs for performing emplacement, firing and displacement. It also offers greater lethality as it allows fielding of additional howitzers without need of more manpower.

Brutus howitzer is armed with a 155mm M776 cannon with a maximum rate of fire of five rounds per minute, while the sustained rate of firing is two rounds per minute.

The mobile howitzer can hit targets at a range of 24.7km with standard ammunition and attain a firing range of 30km with rocket-assisted projectiles (RAP). It uses all ammunition types which are compatible with the M776 cannon.

The gun can rotate through -5°/72° elevation angle and traverse through 360°. It can be operated in harsh temperatures ranging between -40°C and 52°C.

https://mandusgroup.com/brutus/

Zitat:The Brutus incorporates a groundbreaking modular design. Due to its lightweight and smaller vehicle footprint it can be deployed by air, sea, truck and rail and is adaptable to multi-mission environments. It has been initially designed to use a 39 cal cannon and will be able to upgrade to a 52-58 cal cannon when available and is adaptable to international 155mm cannons of different caliber length. The hybrid soft recoil system greatly reduces the number of components compared to traditional towed cannon systems (250 vs. 2,500). The simplified design and operation reduces crew size, maintenance, and logistic support requirements. The Brutus truly meets the worldwide need for a light and inexpensive, truck-mounted, large caliber fire support weapon.

https://www.youtube.com/watch?v=YJXSNSVNQDY

https://www.twz.com/24663/army-tests-low...of-a-truck
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#2
(31.03.2024, 22:15)Quintus Fabius schrieb: Auch so ein System, welches gerade eben für uns besonders viel Sinn machen würde und welches wir unbedingt haben sollten
Warum?

Bei uns (real existierende BW) wäre das höchstens in der DSK als DivArt sinnvoll aufgehoben. Und da die keine Priorität hat, sollten verfügbare Mittel besser in die anderen, akuteren Beschaffungen der Artillerie fließen.
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#3
Wie es dir ja bekannt ist: In der real existierenden Bundeswehr soll ein erheblicher Aufwuchs bei der Artillerie stattfinden. Mindestens 6 Brigadeart-Bat sind geplant, zusätzlich noch 3 Divisionsart-Bat. Mal abgesehen vom Personalproblem und der schieren Unmöglichkeit angesichts der Geschwindigkeit der Beschaffung hier den angedachten Zeitplan einzuhalten, kommt damit auch das simple Problem auf, dass man diese Artillerie im Rahmen der real vorhandenen Mittel nicht allesamt mit RCH155 etc. ausstatten kann. Zudem hat man noch PzH2000 abgegeben und es gibt keinen ausreichenden Ersatz für echte Panzerhaubitzen.

Die Rohrartillerie der Divisionsartillerie benötigt eine höhere Reichweite und ist besser als mittlere Kräfte aufgestellt, hier macht also die RCH155 Sinn.

Die schweren Kräfte benötigen echte Panzerhaubitzen auf Kette, entsprechend hier die PzH2000 (und irgendwann ein Nachfolger auf Kette).

Verbleibt die offene Frage, wie man die ganzen Artillerie-Bataillone der mittleren Kräfte ausrüsten soll, sowie das Art-Bat der DSK. Und hier heißt es dann immer lapidar, das werden dann halt RCH155. Und exakt hier wäre es meine Idee stattdessen sowohl für alle Artillerie-Bat der MK als auch für die DSK eben so ein System wie Brutus zu beschaffen. Zudem kann dieses theoretisch auch mit einem 52 Rohr kampfwertgesteigert werden.

Wir sprechen hier als von zumindest 4 Artillerie-Bataillonen welche ich damit ausrüsten würde (3 x MK und 1 x DSK).

Ja ich weiß, dass es stattdessen vermutlich irgendwann in vielen Jahren gerade mal nur 1 Brigade MK geben wird usw usw, aber das liegt ja gerade eben daran, dass man das Zielbild gar nicht umsetzen kann. Und Systeme wie Brutus würden es eben möglich machen, das Zielbild umzusetzen.
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#4
Da sehe ich keinen Vorteil, im Gegenteil. Der Zulauf der RCH155 wird es nicht sein, der den Aufwuchs der Artillerie bremst, sondern die Personalsituation und der Aufbau neuer Verbände inkl. Infrastruktur. Und das wird nur noch schlechter, wenn man ein Gerät mit mehr Personalbedarf auswählt, das zudem eine neue Ausbildungs- und Instandhaltungslinie darstellt. Bei der RCH155 kann man zur Not auch erstmal mit nur einer Mannschaft je Geschütz anfangen, dadurch hat man nur ein Drittel des Personalbedarfs am Gerät.
Und der Umstand, ein drittes Geschütz einzuführen, das auch nicht in Deutschland produziert wird, dürfte den Kostenvorteil in der Beschaffung auch wieder aushebeln.
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#5
(01.04.2024, 12:02)Broensen schrieb: Bei der RCH155 kann man zur Not auch erstmal mit nur einer Mannschaft je Geschütz anfangen, dadurch hat man nur ein Drittel des Personalbedarfs am Gerät.
Ein Drittel? Wohl eher ein Fünftel. Die - bei der RCH mitgeführte - Bereitschaftsmunition und die Besatzung bewegt sich ja nicht von selbst in die Stellung.

(31.03.2024, 22:15)Quintus Fabius schrieb: Auch so ein System, welches gerade eben für uns besonders viel Sinn machen würde und welches wir unbedingt haben sollten:
BRUTUS ist ein reines Proof-of-Concept ohne jegliche tatsächliche Anwendbarkeit in der Realität. Nur weil sich die Haubitze so transportieren und abfeuern läßt heißt das nicht das man damit irgendwas anfangen kann.

Die Ergonomie des Systems ist derart runtergeschraubt, dass es im Feld faktisch unbrauchbar wäre. Das fängt beim Beladen mit Einzelschüssen über die wacklige Einmannbrücke vom bitte passend geparkten zweiten LKW an, geht über die "zufällig" generell rausgeschnittenen aufgrund der Plattform eher schwierigen Vorgänge (Rammen, das Ding hat da nämlich keinerlei Automatik...), das scheinbare Legen übers Fahrzeugdach "nach Augenmaß" bis hin zum recht deutlich mehrere Minuten dauernden manuell bedienten (!) Auf- und Abbau.

Gerade wenn man das mit anderen LKW-Haubitzen wie ATMOS oder CAESAR vergleicht werden solche Unterschiede sehr deutlich.
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#6
Natürlich ist das zunächst jetzt mal nur ein Technologiedemonstrator. Aber die von dir genannten Lücken (fehlende Munition auf dem Fahrzeug selbst, fehlende Hydraulik für die auszufahrenden Stützen usw) sind kein Hexenwerk und könnten meiner Meinung nach relativ problemlos eingerüstet werden. Und im Vergleich zu CAESAR hat das auch einige Vorteile, beispielsweise die 360 Grad u.a.

Das sehe ich jetzt nicht als so problematisch an, dass man daraus nicht eine sehr gute leichte Artillerie auf SFL machen könnte.

Broensen:

Zitat:Der Zulauf der RCH155 wird es nicht sein, der den Aufwuchs der Artillerie bremst, sondern die Personalsituation und der Aufbau neuer Verbände inkl. Infrastruktur.

Meiner Meinung nach wird beides zu einem Problem, denn auch für ausreichend RCH155 ist meiner Ansicht nach nicht genug Geld da. Oder wenn man dieses dort bindet, dann fehlt es an anderer Stelle. Und das Personalproblem könnte man intern durchaus in den Griff kriegen, aber man will ja stattdessen eine Führungs- und Sanitätswehr.

Zitat:der Umstand, ein drittes Geschütz einzuführen, das auch nicht in Deutschland produziert wird, dürfte den Kostenvorteil in der Beschaffung auch wieder aushebeln.

Das ließe sich, weil technisch weniger aufwendig, doch auch zweifelsohne in Deutschland (in Lizenz / in einer Partnerschaft usw) produzieren, dass würde ich mal als das geringste Problem ansehen. Der Hersteller dürfte ein großes Interesse an einem solchen Geschäft haben.

Und ich würde auch keine drei verschiedenen Geschütze verwenden, und so wäre das ja auch nicht.

Wir hätten auf der einen Seite die AGM (GTK und GTK-Kette), und auf der anderen dieses System. Also nur zwei verschiedene Systeme.

Das müsste man halt mal detailliert ausrechnen, wieviel günstiger das im Vergleich zu einer (teuren) RCH155 kommt und ich würde darüber hinaus die Sache nicht allein auf die Kosten beschränkt betrachten, sondern vor allem auch in Bezug auf die Frage der strategischen Verlegbarkeit.

Ich hätte auch nichts gegen CAESAR 6x6 aus den exakt gleichen Gründen. Sollten aber die US Streitkräfte dieses System beschaffen, wäre es mMn eine Überlegung wert da mit einzusteigen.
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#7
Aus deutscher Sicht wäre doch AGM auf LKW (KNDS listet etwa Iveco 8x8 als Beispielbasis) oder Rheinmetall Radhaubitze in Kooperation mit Elbit beispielsweise auf HX3 10x10 die naheliegenderen Lösungen, sicherlich teurer als das hier vorgestellte System, aber zum einen mit einer bessere logistischen Integration, zum anderen mit einem geringeren Personalbedarf.
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#8
Wie geschrieben ginge es mir nicht primär um das Geld, sondern um die Eigenheiten. Und AGM auf Lkw wird halt immer schwerer sein, und ich bin halt besessen von der Gewichtsfrage und dass alles so leicht wie möglich sein sollte Wink

Deshalb bin ich ja auch beispielsweise von CAESAR 6x6 so angetan. Und das stete: wir haben kein Personal wird meiner Ansicht nach zunehmend nur zu einem beliebigen Totschlagargument für alles.

Und natürlich ist das alles nur eine Gedankenspielerei. Wie fast alles hier. Würde es immer nur darum gehen, was die Bundesewehr real tun wird, gäb es nur sehr wenig worüber man sprechen könnte.
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#9
(01.04.2024, 21:12)Quintus Fabius schrieb: Meiner Meinung nach wird beides zu einem Problem, denn auch für ausreichend RCH155 ist meiner Ansicht nach nicht genug Geld da. Oder wenn man dieses dort bindet, dann fehlt es an anderer Stelle. Und das Personalproblem könnte man intern durchaus in den Griff kriegen, aber man will ja stattdessen eine Führungs- und Sanitätswehr.
Das finanzielle Problem ließe sich sogar noch leichter lösen als das personelle. Wenn man denn nur wollte.
Zitat:Wir hätten auf der einen Seite die AGM (GTK und GTK-Kette), und auf der anderen dieses System. Also nur zwei verschiedene Systeme.
Womit wir uns aber sehr weit in der Zukunft befinden, es sei denn, die willst die PzH2k verschenken, wodurch sich der Artillerieaufwuchs extrem verlangsamen und deutlich teurer gestalten würde, was deiner eigentlichen Intention wieder entgegen stünde.
Zitat:Ich hätte auch nichts gegen CAESAR 6x6 aus den exakt gleichen Gründen. Sollten aber die US Streitkräfte dieses System beschaffen, wäre es mMn eine Überlegung wert da mit einzusteigen.
Das ist der Punkt: Beschafft ein enger Partner ein derartiges System in großen Stückzahlen, könnte man über eine kleine Anzahl für die BW nachdenken. Womit aber CAESAR wahrscheinlicher wäre als BRUTUS, mein lieber QUINTUS.

.... Die spinnen, die Römer!
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#10
Wie allgemein bin ich ja ein großer Befürworter des CAESAR Systems und springe daher immer auf alles an, was ähnlich aussieht und sehr leicht ist Wink
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