(Asien) Japans Marine
Die ersten beiden Mogami Fregatten werden ja der Minenabwehr Flotte in Yokosuka unterstellt, damit würden sie schon Konflikte höchster Intensität ausgesetzt, wir reden da von amphibische Kriegsführung.

Fregatte 3 und 4 sind dann schon eher hinteres Glied als Teil der regionalen Flotte in Sasebo
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(17.03.2024, 21:28)Helios schrieb: "Diese Klasse dem Schutz von Handelsrouten dienen soll, dann muss sie ja grade für Gefechte ausgelegt sein.
Ein oder zwei Schiffe, die einen Konvoi aus zivilen oder militärischen Schiffen begleiten, müssen diesen ja gegen feindliche Über-, Unterwassr- und Luftstreitkräfte verteidigen können. Und wenn die Anti-Schiff-raketen in der Luft oder das feindliche Uboot entdeckt wird, dann ist jedes Gefecht hoch intensiv."


Was du schreibst ist unzutreffend, und wenn es das nicht wäre, bräuchte man für derartige Aufgaben eben eine vollumfänglich durchsetzungsfähige Einheit, womit wir bei den besagten Zerstörern sind. Wenn du etwas anderes meinst, dann ergibt der zitierte Abschnitt für mich keinen Sinn - worauf genau willst du hinaus?


Ich beziehe mich auf Deine Aussage #99
Die Auslegung der neuen Klasse ergibt sich daraus, dass diese in einem potenziellen Krieg gegen China vor allem für den Schutz der Handelsrouten ohne Auslegung auf tatsächlicher Gefechte mittlerer oder hoher Intensität erfolgt.

Du schreibst, die Schiffe dieser Klasse sollen in einem Konflikt die Handelsrouten schützen.
Und ich lese weiterhin ohne auf Gefechte ausgelegt zu sein.

Wie sieht für Dich der Schutz von Handelsrouten in einem Konflikt aus?
Würdest du nicht damit rechnen, dass im Rahmen der ROE feindliche Angriffe auf das Schiff oder begleitete Schiffe im Rahmen ihrer Mögichkeiten abgewehrt werden?
Dafür muss die Eskorte ja kein Zerstörer sein.
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(17.03.2024, 22:39)Kopernikus schrieb: Du schreibst, die Schiffe dieser Klasse sollen in einem Konflikt die Handelsrouten schützen. Und ich lese weiterhin ohne auf Gefechte ausgelegt zu sein.

Ich schrieb aber von Gefechten von mittlerer und hoher Intensität, nicht von Gefechten insgesamt (wobei die Aussage bezüglich der mittleren Intensität im Nachgang betrachtet von mir etwas zu weit gegriffen war). Natürlich werden die Schiffe kämpfen können, und sie werden es im Rahmen ihrer Aufgaben gegebenenfalls auch gegen symmetrische Gegner müssen. Ausgelegt sind sie aber für eine Bedrohungslage, in der bereits der Kampf gegen einzelne feindliche Einheiten eine Ausnahme darstellt. Die Gründe dafür nannte ich.
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Die Eskortflotten sind grundsätzlich ebenso ausgelegt die Gewässer der jeweilig zugeordneten Distrikte zu verteidigen - traditionell mit einem Fokus gegen U-Boote und Seeminen. Das Schützen von Lines of Communication wäre eher eine Aufgabe der großen Flottillen
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@Pmichael
Die den Marinedistrikten zugeordneten Eskortgeschwader, die du wohl meinst, haben keinen traditionellen Fokus gegen U-Boote, sondern sind schon immer als defensive Multifunktionseinheiten ausgelegt gewesen. So wurden etwa von den insgesamt acht Einheiten der Asagiri-Klasse nur vier mit einem Schleppsonar und dem modernen Datenlink für die U-Jagd durch Hubschrauber ausgerüstet, die sechs Einheiten der Abukuma-Klasse haben das eigentlich vorgesehene Schleppsonar nie erhalten.
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Zitat:Oder beispielsweise auch von Minenlegern/-räumern zur Kontrolle abseitiger Seegebiete? Auf diese wird man keine Langstreckenbombergruppen ansetzen, die werden auch nicht von modernen Wolfsrudeln gejagt oder durch einen Trägerverband angegriffen. Wenn es überhaupt eine Gefährdung gibt, dann durch Einzelfahrer oder sekundäre Kräfte des Feindes. Das solche Gefechte tödlich verlaufen können steht außer Frage, aber sie werden nicht hochintensiv sein.
Das sehe ich im Grunde ähnlich. Der Hauptschlagabtausch - wenn wir ihn so nennen wollen - wird sicherlich die größeren Einheiten binden und auch den einen oder anderen größeren Verlust mit sich bringen. Zur Unterstützung der Hauptflotte können notfalls auch die Mogami-Fregatten eingesetzt werden (wenngleich auch eher im Verbund mit größeren Einheiten), aber eben ist dies nur eine Facette.

Bzgl. des Schutzes der Handelsrouten - speziell im Bereich des eigenen Küstenum- und -vorfeldes (und nicht direkt vor den gegnerischen Küsten) - werden aber diese kleineren Fregatten aber sehr wertvolle Dienste leisten können. Man kann davon ausgehen, dass im Falle eines Konfliktes mit China die Festlands-Umschlaghäfen - Tsingtau, Shanghai, Xiamen, Hongkong, Ningbo (alle in China) sowie wohl auch Busan (Südkorea) - eh nicht mehr angesteuert werden können. Sind also die Süd- und Ostrouten (z. B. Tauranga [Neuseeland], Sydney, Los Angeles, Dutch Harbor, Vancouver, Seattle, Panama) von enormem Gewicht. Und um diese Routen bzw. auch die wichtigsten EEZ-Routen zu sichern bzw. um mit dieser Sicherung die größeren Flottenkräfte nicht zu sehr in Anspruch nehmen zu müssen, sind diese kleineren Fregatten durchaus sehr nützlich.

In diesem Zusammenhang, gerade auch was die Offenhaltung der eigenen Häfen angeht, sehe ich es als sehr vorausschauend an, dass man mit 20 Minenabwehrfahrzeugen bei der JMSDF auch das Konzept der Minenabwehr im Auge hat. Die kleineren Einheiten werden gerne etwas unterschätzt, was dann teils dazu führte, dass man dann im Kriegsfall händeringend welche brauchte - so 1991 beim Golfkrieg, als die US Navy in Japan nach Minensuchern anfragte (und übrigens auch die Deutschen welche stellten), die dann im Kontext des US-Japan-Sicherheits- und Beistandspaktes auch gestellt wurden.

Insofern: Die japanische Flotte ist im Grunde sehr gut aufgestellt: Man hat die großen Einheiten und AEGIS-Zerstörer, mittlere Eskortkräfte - und da rechne ich die Mogamis mit hinein - und leichte Kräfte zur Sicherung und Minensuche. Und dazu kommt noch eine maritime Aufklärungskomponente, die enorm stark ist (rund 100 Seeaufklärer verschiedener Typen).

Schneemann
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