Modularität bei Kriegsschiffen
#1
Angeregt durch die gerade tobende Diskussion zum Thema "F125" wollte ich mal fragen, ob es theoretisch machbar wäre ein Schiffsklasse so zusammen zu schrauben, daß man per Module ohne großen Aufwand das Schiff auf die jeweiligen Anforderungen anpassen kann.
Hintergrund der Frage ist, im Falle unserer deutschen Marine, weniger die Möglichkeit für jedes Schiff drei verschiedene Module rumliegen zu haben (würde finanziell wohl jeden Rahmen sprengen), sondern eher die Zukunftssicherheit. Sprich: Bei geänderten Anforderungen müsste nicht gleich ein komplett neues Schiff geplant, durch den Dienstweg gepeitscht, gebaut und dann noch irgendwie bezahlt werden, sondern halt nur ein neues Modul.

Ist das machbar? Wird es schon, in nenneswerten Ausmaß*, gemacht? Welche Auswirkungen hat das auf die Effizenz eines Schiffes?

*also nicht nur Einzelaspekte wie das MONARC-Konzept bei den Hauptgeschützen
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#2
Venturus schrieb:Angeregt durch die gerade tobende Diskussion zum Thema "F125" wollte ich mal fragen, ob es theoretisch machbar wäre ein Schiffsklasse so zusammen zu schrauben, daß man per Module ohne großen Aufwand das Schiff auf die jeweiligen Anforderungen anpassen kann.
Hintergrund der Frage ist, im Falle unserer deutschen Marine, weniger die Möglichkeit für jedes Schiff drei verschiedene Module rumliegen zu haben (würde finanziell wohl jeden Rahmen sprengen), sondern eher die Zukunftssicherheit. Sprich: Bei geänderten Anforderungen müsste nicht gleich ein komplett neues Schiff geplant, durch den Dienstweg gepeitscht, gebaut und dann noch irgendwie bezahlt werden, sondern halt nur ein neues Modul.

Ist das machbar? Wird es schon, in nenneswerten Ausmaß*, gemacht? Welche Auswirkungen hat das auf die Effizenz eines Schiffes?

*also nicht nur Einzelaspekte wie das MONARC-Konzept bei den Hauptgeschützen

also auf den von dir angesprochenen aspekt der zukunftssicherheit ziel eigentlich nur das meko konzept ab.
allerdings setzen die dänen ein recht erfolgreiches system namens stanflex ein, das aber ehr auf die schnelle umrüstbarkeit eines schiffes auf verschiedene aufgaben abzielt. dieses system ist auf den stanflex 300 schiffen bereits lange im einsatz und umfasst dort neben ehr klassischen containern für aaw (sea sparrow und essm), asuw (harpoon) usw. auch container für ein sonar (afaik minenjagd) und einen container für ein beiboot. wieder aufgetaucht ist das system bei den neuen flexible support ships und auch die zukünftigen fregatten werden die container unterstützen.
die us-navy plant ein ähnliches konzept für ihre lcs wobei dort auch ein einem größeren ausmaß nicht effektor-container berücksichtigt werden als bei stanflex (also container für bediener und andere unterstützungscontainer). dafür steht dann ein deck zur verfügung auf dem die container abgestellt werden.

weitere systeme dieser art sind mir nicht bekannt.
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#3
Tja, dann die Frage eines Ahnungslosen - wieso zum Henker wird so etwas nicht als allgemeine Design-Doktrin umgesetzt? Und ich spreche hier nicht mal davon, daß man da einen einheitlichen Standard auf NATO-Ebene schafft um den Austausch von Modulen zwischen den einzelnen nationalen Streitkräften zu erleichtern, sonder eher um die Zukunftssicherheit der paar Schiffe die wir Deutschen haben zu gewährleisten. Das man bei der F123 noch nicht so weit war, kann ich ja angesichts des gerade seinerzeit zu Ende gegangenen Kalten Krieges noch verstehen, aber die F124 wurde in einer Zeit konzipiert wo keiner so recht wusste, wie es eigentlich weitergeht. Da muss sich ein solch flexibles System doch geradezu aufgedrängt haben.

Wo ist also der Haken?
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#4
Für Interessierte gibt es im Bereich "Waffensysteme" bei GlobalDefence.net einen Artikel bezüglich der Fregatte Klasse 125

hier findet man Informationen über:
  • Aufgaben und Fähigkeiten
    Das Plattformsystem
    Das Einsatzsystem
    Konzepte und Herausforderung
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#5
Zitat:Und ich spreche hier nicht mal davon, daß man da einen einheitlichen Standard auf NATO-Ebene schafft um den Austausch von Modulen zwischen den einzelnen nationalen Streitkräften zu erleichtern, sonder eher um die Zukunftssicherheit der paar Schiffe die wir Deutschen haben zu gewährleisten.

Dieser einheitliche Standard ist in gewissem Mass in der deutschen Marine gegeben und nimmt mit jeder zukuenftigen Schiffsgeneration zu. Vgl. F-123 zu F-124 zu K-130 etc. Dass dies nicht so stark umgesetzt wird wie moeglich, liegt daran, dass bei der Beschaffung von Waffensystemen noch einige Faktoren mehr eine Rolle spielen als nur die Meinung eines Ingenieurs und viele davon haben mit militaerischen oder logistischen Erwaegungen nur randseits etwas zu tun.

PS: Ok, die Antwort kommt 1 Jahr zu spaet...
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#6
Turin schrieb:PS: Ok, die Antwort kommt 1 Jahr zu spaet...

Trotzdem, danke. Wink
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