04.10.2018, 09:16
(03.10.2018, 18:09)Seafire schrieb: Erstaunlich ist dann doch das TKMS im Export Lieferzeiten und Leistungen einhält.
Warum ist es erstaunlich, dass ein gut bezahlter Kauf bewährter Systeme "von der Stange" (die Umsetzung der Kundenwünsche durchgängig im eigenen Haus und mit selbst ausgesuchten Partnern) reibungsloser funktioniert als eine Auftragsarbeit unter strikter Kostenkontrolle und mit vorgegebenen Subsystemen und Partnern? Umgekehrt finde ich es eher interessant, dass Ägypten bereit ist, deutlich mehr Geld für die MEKO als für andere Einheiten zu zahlen - das spricht doch durchaus Bände.
Diese Problematik zieht sich wie ein roter Faden durch Rüstungsprojekte und ist natürlich ein Motor für Verzögerungen und Kostenexplosionen, auch wenn man diese nicht ausschließlich darauf zurückführen kann. Deswegen gibt es ja nur die zwei sinnvollen Möglichkeiten, entweder kauft man selbst Industrielösungen mit von dem jeweiligen Unternehmen zu organisierenden Leistungsanpassungen an die eigenen Bedürfnisse ohne wirtschaftspolitische Vorgaben, oder man muss grundsätzlich anders an die Beschaffungsplanung herangehen. Letzteres ist ja seit Jahren schon geplant, wir werden sehen, ob und wie sich das in der Zukunft wirklich auswirkt.
Für die F125 kommt das alles natürlich zu spät, wenn es denn überhaupt Früchte trägt; allerdings wäre eine Lösung "von der Stange" bei dem vorgegebenen Aufgabenspektrum eh nicht einfach geworden. Das entbindet nun die Industrie nicht von ihrer Verantwortung, im Gegenteil, ein nicht unerheblicher Teil der Probleme der F125 entstand ja durchaus aufgrund von schlechter Arbeit, genauso wie aber auch die anderen Beteiligten ihren Anteil an den Verzögerungen haben.
Ich bleibe aber dabei, dass deswegen eine Pauschalkritik, in der sogar die gewandelte Weltlage unreflektiert den Schiffen angelastet wird unnötig und nicht zielführend ist.