Bandenterror in Zentralamerika, den USA und in Europa
#61
(05.10.2023, 16:33)Quintus Fabius schrieb: In einem noch kommenden zweiten Gesetzesentwurf soll dann sehr wohl der Handel mit Cannabis in Geschäften frei gegeben werden. Das wurde so von diesem sogenannten Gesundheitsminister ganz klar und offen erklärt. Und damit es europarechtlich in Ordnung geht, wird man dabei ähnliche Problemstellungen produzieren wie in den Niederlanden.
Gerade weil man genau das verhindern will, hat man das Thema verschoben, eben weil man noch eine Regelung finden muss, die das ausschließt.
Zitat:Auch legaler Cannabiskonsum führt zu einer Veränderung der Kultur und dies ist jetzt schon durch das Übermaß an Cannabiskonsum in dieser Bundesrepublik meiner Ansicht nach feststellbar.
Da diese Veränderung ja offensichtlich trotz Illegalität eintritt, ändert eine Legalisierung daran erstmal nichts. Und wie schon mehrfach angesprochen, stellt die gegebene Illegalität defacto nur für eine verschwindend geringe Zahl von Menschen in Deutschland die relevante Hemmschwelle zum Cannabiskonsum dar, so dass eine deutliche Erhöhung der Konsumentenzahlen nicht zu erwarten ist.
Zitat:Und diese Kulturveränderung - die natürlich auch noch in ganz vielen anderen Bereichen stattfindet - wird der Nährboden für die OK bereitet.
Gerade die Gesellschaftskultur rund um den Cannabiskonsum hat ihre Verbindungen zum OK einzig und allein aufgrund der Illegalität. Wäre die nicht gegeben, dann ließe sich der Einfluss der OK hier vergleichen mit dem, den sie bei geschmuggelten Zigaretten hat: problematisch, aber nicht gesamtgesellschaftlich kritisch.
Zitat:Drogenkonsum jedweder Art wiederspricht zudem grundsätzlich der Idee der Freiheit. Eine freiheitliche Gesellschaft sollte daher alle Arten von Drogen entschieden bekämpfen, statt diese zuzulassen.
Dein Freiheitsbegriff ist anscheinend ein anderer als der allgemein verwendete. Freiheit umfasst im allgemeinen auch die Freiheit, sich selbst zu beschränken, also auch den freien Willen einzuschränken. Das beste Beispiel dafür ist die Religionsfreiheit. Es besteht daher für mich ein großer Widerspruch zwischen deiner Position zu Drogen oder auch zur sexuellen Indentifikationsfreiheit einerseits und deiner Religiosität. Dein christlicher Glauben ist eine extreme Selbstbeschneidung deiner persönlichen Freiheit, während du an anderer Stelle massiv kritisierst, dass durch das Nachgeben gegenüber Trieben, Süchten u.ä. die Freiheit eingeschränkt wird. Aber für einen gläubigen Menschen kann das natürlich keine nachvollziehbare Parallele sein.


Desweiteren führst du in dieser Diskussion immer wieder deine persönlichen, eindeutig voreingenommenen Erwartungen als unvermeidbare Schlussfolgerungen und somit Tatsachen an, ohne dass es dafür empirische Belege gäbe:
Zitat:Selbst bei einer vollständigen Legalisierung von Cannabis wird sich die Cannabis-Welt nicht von der OK-Welt lösen, die Trennung zwischen beiden wird also durch die Legalisierung nicht herstellbar sein, sondern im Gegenteil, wie zwei Seiten ein und derselben Münze wird die OK das legale Cannabisgeschäft zum Geld waschen verwenden und um die illegal gewonnenen Gelder zu investieren und sie wird aktiv sozialkulturell auf die Gesamtgesellschaft darüber Einfluss nehmen.
Zitat:Im weiteren wird es aufgrund der Teillegalisierung in jedem Fall in Deutschland mehr Konsumenten geben, bzw. eine wachsende Anzahl davon und es wird parallel dazu weiter eine illegale Cannabiswelt geben, in welcher die Qualität der Produkte aufgrund der Preis-Konkurrenz deutlich sinkt, was schließlich ein Rebound-Phänomen zum geplanten Sinn und Zweck dieses Gesetzes hervor rufen wird, nämlich die Gesundheit der Menschen zu schützen
Zitat:Wie beim Wasserpfeifentabak auch wird es dann schwunghaften Schmuggel und Handel mit illegalem Cannabis geben, welches über die legalen Möglichkeiten in Umlauf gebracht wird. Die legalen Möglichkeiten werden dann wie bei der Prostitution nur lauter weitere Rebound-Phänomene erzeugen, Jarvins Paradoxon in Reinform wird das sein. Selbst wenn es nur bei den sogenannten Clubs und 25 Gramm pro Person bleiben sollte, wird dies nur dazu führen, dass der illegale Cannabishandel völlig außer Kontrolle gerät und in keinster Weise mehr vom Staat kontrolliert werden kann.
Zitat:Du schreibst davon, dass der Staat hierzulande eine Legalisierung durch Kontrolle erreichen will: das exakte Gegenteil wird stattfinden, dass wird der totale Kontrollverlust. Mit 25 Gramm pro Person aus angeblichem Eigenanbau und/oder von diesen Clubs ist jeder Art von Missbrauch Tür und Tor geöffnet.
Und am Ende wird man feststellen, dass ein vielfaches von dem an Cannabis insgesamt konsumiert wird, als diese Clubs und die Eigenanbauer überhaupt herstellen und in dieser Differenz sitzt dann erneut die OK.
Nichts davon ist belegbar, weil es keine realen Beispiele für eine erfolgreiche Legalisierung gibt, eben weil sie bisher nirgendwo sinnvoll umgesetzt wurde. Dadurch sind alle dazu vorliegenden Erkenntnisse immer durch fehlerhafte Ansätze geprägt und können nicht übertragen werden.
Dementsprechend sind alle deine Schlussfolgerungen dazu reine Spekulation, die noch dazu stark geprägt ist durch deine persönliche Einstellung zum Drogenkonsum an sich.

Aber nehmen wir nochmal den letzte Teil heraus:
Zitat:Mit 25 Gramm pro Person aus angeblichem Eigenanbau und/oder von diesen Clubs ist jeder Art von Missbrauch Tür und Tor geöffnet.
Und am Ende wird man feststellen, dass ein vielfaches von dem an Cannabis insgesamt konsumiert wird, als diese Clubs und die Eigenanbauer überhaupt herstellen und in dieser Differenz sitzt dann erneut die OK.
Da liegt genau das Risiko bei dieser halbgaren Legalisierung, das ist richtig erkannt. Daher wird es wichtig sein, diese Vereine effektiv zu kontrollieren und praktikable Lösungen zu finden, die Herkunft des Cannabis nachvollziehen zu können. Ob das kommt oder nicht, wissen wir aber noch nicht, die konkreten Regelungen dafür liegen mWn noch nicht vor.
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#62
Albanien ist der größte Produzent und Lieferant Europas . Die produzieren soviel das es ein Überangebot gibt und die Preise im Keller sind . Man produziert mehr als tausend Tonnen pro Jahr , in Berlin werden ca 12 t verbraucht im Jahr.
Es ist wohl unwahrscheinlich das die das Geschäft einstellen . Also da wo kostengünstig angebaut werden kann wird es auch gemacht weltweit, das Geschäft ist bloß schon vergeben, selbst wenn man komplett legalisieren würde , der Anbau liegt ja auch in den Händen der OK .
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#63
Wie schon geschrieben wächst das Zeug in manchen Weltgegenden, beispielsweise in Buthan einfach so wild in rauhen Unmengen.

Entsprechend wäre das ein interessanter Gedanke mit einem Import von Cannabisprodukten aus Buthan die OK aus diesem Geschäftsbereich zu verdrängen, und zwar einfach dergestalt, dass auch in Albanien das Zeug nicht so günstig produziert werden kann, wie der Staat es praktisch gesehen fast umsonst aus Buthan importieren kann.

Bekämpfung der OK durch einen Unterbietungswettbewerb ist durchaus ein valider Ansatz, beispielsweise führte die "Befreiung" Afhganistans von den Taliban im Jahr 2001 dazu, dass das goldene Dreieck in Südostasien sich drastisch gewandelt hat, weil die dort mit dem Rohopium, Opium und Heroin aus Afghanistan einfach vom Preis her nicht mithalten konnten. Dort starb also die OK ab.

Entsprechend wäre es tatsächlich eine Möglichkeit, die OK aus dem Bereich Cannabis zu verdrängen, indem man sie in einem Preiskampf schlägt. Was der Staat locker tun könnte.

Broensen:

Zitat:problematisch, aber nicht gesamtgesellschaftlich kritisch.

Da - in genau diesem Punkt unterscheidet sich eben unsere Einschätzung drastisch. Die OK ist für mich nie gesamtgesellschaftlich nicht kritisch, sie ist stattdessen meiner Meinung nach immer maximal kritisch zu sehen. Selbst der Zigarettenschmuggel und hier und heute insbesondere der Wasserpfeifentabak stellen daher meiner Überzeugung nach sehr wohl ein kritisches Problem dar. Man muss das eben so früh wie möglich niedermachen, bevor es sich überhaupt ausbreiten kann.

Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach zudem gar nicht der Schmuggel, sondern die Möglichkeiten hier Gelder zu waschen und Gelder zu investieren. Die OK wird in den legalen Cannabishandel investieren und sie wird diesen zur Geldwäsche verwenden, dass ist das Problem. Darauf zu verweisen, dass hier und heute dies ja noch nicht erlaubt ist und diese Clubs nicht-gewinnorientiert arbeiten sollen spielt dafür keine Rolle, denn hier und heute gibt es auch diese Clubs noch nicht und ich bin mir halt recht sicher, dass diese inkompetenten Traumtänzer in der Regierung durchaus noch einen teillegalisierten Handel nachschieben werden. Auch wenn das schlussendlich natürlich nur eine Mutmaßung ist, aber wenn es so kommen sollte, dann wird diese Teilegalisierung hochproblematisch werden.

Zitat:Freiheit umfasst im allgemeinen auch die Freiheit, sich selbst zu beschränken, also auch den freien Willen einzuschränken.

Aufgrund eines Schwures, eines selbst gefassten Entschlusses etc ja, durchaus, aber bei Drogen ist es die Substanz welche die Freiheit nicht beschränkt. Nicht man selbst beschränkt sich, aus freiem Willen oder freien Stücken, sondern man ist Drogenkrank und die Sucht beschränkt einen. Der Freie Wille wird also nicht aus freien Willen eingeschränkt und niemand sollte so naiv sein zu glauben, dass sich die Mehrzahl der Süchtigen aus freien Stücken für ihre Sucht entschieden hätte und genau da liegt der Unterschied beispielsweise zu einem Schwur oder einer Überzeugung die aus einem selbst kommt, bei Drogen wird der freie Wille von außen, künstlich, fremdbestimmt und fremdgesteuert eingeschränkt. Darin liegt meinem Verständnis nach der Unterschied.

Zitat:Desweiteren führst du in dieser Diskussion immer wieder deine persönlichen, eindeutig voreingenommenen Erwartungen als unvermeidbare Schlussfolgerungen und somit Tatsachen an, ohne dass es dafür empirische Belege gäbe:

Ich habe aber durchaus etliche Vernetzungen und Zitate dazu eingestellt, und es ist nicht so, dass ich zu meinen Auffassungen einfach nur aufgrund meiner Sozialisation und Prägung gekommen wäre, ich habe mich mit der Thematik durchaus befasst.

Es gibt eine ganze Menge Belege für meine Aussagen, ich habe auch ganz konkret welche vernetzt. Es gibt auch wissenschaftliche Studien dazu, beispielsweise wie Cannabis Konsum nachweislich die Anfälligkeit für andere Drogen drastisch erhöht oder dass die Zahl der Kiffer bei einer Legalisierung in bestimmten Alterskohorten steigt usw usf - die Vernetzungen aus seriösen großen Medien kannst du ja in meinen Einträgen weiter oben immer noch eindeutig sehen und lesen.

weil es keine realen Beispiele für eine erfolgreiche Legalisierung gibt, eben weil sie bisher nirgendwo sinnvoll umgesetzt wurde. Dadurch sind alle dazu vorliegenden Erkenntnisse immer durch fehlerhafte Ansätze geprägt und können nicht übertragen werden.

Dem Argument kann ich zustimmen, aber meiner Ansicht nach wird auch hierzulande die Legalisierung eben nicht sinnvoll umgesetzt werden.

Haben wir zumindest diesbezüglich einen Konsens? Dahingehend das zur höheren Wahrscheinlichkeit die Teillegalisierung in Deutschland nicht sinnvoll umgesetzt werden wird ? Oder hoffst du noch darauf, dass es hierzulande zu einer sinnvollen Legalisierung kommen wird ?

Und ich wäre - trotz und völlig entgegen meiner Sozialisierung - durchaus für eine sinvolle Legalisierung zu haben. Offenkundig hat sich dieses Gift bereits derart in der Gesellschaft dieser Bundesrepublik ausgebreitet, dass eigentlich gar keine anderen realistischen Wege mehr übrig bleiben.

Aber ich bin mir sehr sicher (obzwar es nur eine Mutmaßung ist), dass die Legalisierung in der Bundesrepublik eben nicht sinnvoll umgesetzt werden wird. Sagen wir es mal so, ich bin hier sehr pessimistisch was die Erfolgschancen für eine sinnvolle Regelung angeht.

Haben wir dann dahingehend einen Konsens, dass eine nicht sinnvolle Teilegalisierung problematisch werden könnte ?
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#64
Über den modernen Krieg in Schweden:

https://www.youtube.com/watch?v=mGx_2PWhobI

Child Soldiers, Exekutions, Bombs - Gang Violence in Sweden

https://www.youtube.com/watch?v=DyDZfYzV...NlIGdhbmdz

https://www.youtube.com/watch?v=WjZrY44T0rI

https://www.youtube.com/watch?v=APY35-m2iAI

https://www.youtube.com/watch?v=r8FD1kHc3Kk

Und von vor 11 Stunden bei Arte:

https://www.youtube.com/watch?v=kZGDhTzrIQk

Und nirgendwo wird einfach mal klar genannt was das eigentliche Problem darstellt: feindliche Organisationen haben die Einwanderer in Schweden weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht und diese komplett durchzogen. Wer sich aber nicht klar für den Staat einsetzt und aktiv gegen diese Organisationen stellt, der muss im modernen Krieg als Feind betrachtet werden. Aus dem aktuellen Beitrag von Arte:

Zitat: In Schweden sterben jedes Jahr mehr Menschen durch Schusswaffen als im Rest Europas – mit steigender Tendenz. In den vergangenen Jahren kam es zu mehr als 2.500 Schießereien....... Die meisten Opfer, aber auch die Täter, sind junge Männer. Viele von ihnen gehören kriminellen Banden an. Das Problem betrifft das ganze Land, auch abseits der Großstädte.

„Re:“ sucht in Helsingborg, einer 150.000-Einwohnerstadt an der Grenze zu Dänemark, nach den Hintergründen. Hier gibt es Drogenhandel, kriminelle Banden und Problemviertel. Und es kommt immer wieder zu Waffengewalt.

Nour Habib war hier früher selbst in einer Gang. Viereinhalb Jahre saß er wegen bewaffneten Raubes im Gefängnis. .....

Omar El-Almali hat 2020 einen seiner besten Freunde bei einer Schießerei verloren. Omar hat gerade sein Kriminalistik-Studium beendet und ist angehender Sozialarbeiter. Er will sich nicht damit abfinden, dass vor allem junge Männer mit Migrationshintergrund in Gewalt und Kriminalität verstrickt werden.

Nichts hinzuzufügen, schlussendlich ist die ganze Sache selbsterklärend.
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#65
(05.10.2023, 21:56)Quintus Fabius schrieb: Haben wir zumindest diesbezüglich einen Konsens? Dahingehend das zur höheren Wahrscheinlichkeit die Teillegalisierung in Deutschland nicht sinnvoll umgesetzt werden wird ? Oder hoffst du noch darauf, dass es hierzulande zu einer sinnvollen Legalisierung kommen wird ?... Haben wir dann dahingehend einen Konsens, dass eine nicht sinnvolle Teilegalisierung problematisch werden könnte ?
Nun, ich sehe die aktuell geplante Teillegalisierung als richtig an, ohne dass ich mir von ihr einen großen Effekt auf den Schwarzmarkt und die damit verbundenen Erscheinungen verspreche. Sie wird aber meiner Erwartung nach die Strafverfolgung dort entlasten, wo bisher lediglich die Illegalität der Droge an sich zu einer strafrechtlichen Relevanz geführt hat.
Gleichzeitig wird sie für viele Menschen eine Möglichkeit sein, bisher als unbedeutend abgetane Gesetzesverstöße zu unterlassen, was mMn einen Wert an sich darstellt. Eine Gesetzgebung, die wie selbstverständlich unterlaufen wird, führt immer zu einer gewissen Delegitimierung des Rechtsstaates. Daher sollte es die Gesetzgebung wenn möglich vermeiden, Gesetze aufrecht zu erhalten, die keine Akzeptanz in der Bevölkerung haben.

Ich glaube nicht daran, dass es in absehbarer Zeit einen zweiten Schritt geben wird, in dem ein kommerzieller Handel erlaubt wird, weil ich nicht damit rechne, dass man hier EU-Recht unterlaufen wird. Dafür gibt es auch eine zu große politische Interessengruppe, die ein solches Gesetz gerichtlich kippen lassen würde.

So gesehen haben wir durchaus einen Konsens dahingehend, dass eine schlecht gemachte Legalisierung (Niederlande, Kalifornien etc.) mehr Gefahren birgt als Nutzen bringt, wir sind uns jedoch uneinig darüber, welche Effekte die anstehende, sehr begrenzte Teillegalisierung in Deutschland mit sich bringen wird.
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#66
Broensen:

Zitat:Eine Gesetzgebung, die wie selbstverständlich unterlaufen wird, führt immer zu einer gewissen Delegitimierung des Rechtsstaates.

Erstaunlich finde ich diesem Kontext die dramatischen Unterschiede in dieser Bundesrepublik je nach Bundesland und Gegend.

In Bayern wird beispielsweise immer noch dem einzelnen Gramm Gras hinterher gejagt und alle werden deswegen verfolgt, aber die Justiz stellt den Gros aller Verfahren ein, womit die ganze Mühe der bayerischen Polizei im Prinzip ins Nichts führt. Das müsste aber gar nicht so sein.

Aber andernortens malt die Polizei Drogenverkaufszonene auf den Boden damit die Dealer weniger aneinander geraten, als ob das Betäubungsmittelgesetz kein Bundesgesetz wäre. Vieles was die Polizei so in manchen Bundesländern treibt ist im Prinzip Strafvereitelung im Amt.

Insgesamt aber hast du LEIDER vermutlich recht. Wenn der gesellschaftliche Wandel derart voran geschritten ist, dann wird man das in diesem Punkt nicht wieder zurück drängen können. Schlecht ist es trotzdem, aus vielerlei Gründen, für mich primär wegen der gesundheitlichen Gefahren für die Jugendlichen.

Es ist doch wirklich traurig dass jetzt, wo Jugendliche inzwischen anfangen weniger Alkohol zu trinken, man sie dem Cannabis auszuliefern. Und die heutigen TCH Gehalte sind einfach extrem hoch geworden, dass ist mir früher so gar nicht mehr vergleichbar. Das heutige Cannabis ist gerade für Heranwachsende extrem ungesund, insbesondere in Bezug auf die Psyche / die psychologische Entwicklung / psychische Krankheiten.

25 Gramm pro Person wird dazu führen, dass Jugendliche mehr kiffen. Die oft angeführte Behauptung, dass die Zahl der Kiffer in dieser Alterskohorte nicht steigen wird, ist schlicht und einfach wiederlegt, entsprechende Vernetzungen dazu hatte ich bereits eingestellt.

Und schlussendlich zeigt auch Schweden klar auf, wie schnell "Jugendkulturen", gerade in den migrantischen Milieus dann außer Kontrolle geraten.
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#67
(05.10.2023, 23:30)Quintus Fabius schrieb: Broensen:
Es ist doch wirklich traurig dass jetzt, wo Jugendliche inzwischen anfangen weniger Alkohol zu trinken, man sie dem Cannabis auszuliefern. Und die heutigen TCH Gehalte sind einfach extrem hoch geworden, dass ist mir früher so gar nicht mehr vergleichbar. Das heutige Cannabis ist gerade für Heranwachsende extrem ungesund, insbesondere in Bezug auf die Psyche / die psychologische Entwicklung / psychische Krankheiten.

25 Gramm pro Person wird dazu führen, dass Jugendliche mehr kiffen. Die oft angeführte Behauptung, dass die Zahl der Kiffer in dieser Alterskohorte nicht steigen wird, ist schlicht und einfach wiederlegt, entsprechende Vernetzungen dazu hatte ich bereits eingestellt.

Und schlussendlich zeigt auch Schweden klar auf, wie schnell "Jugendkulturen", gerade in den migrantischen Milieus dann außer Kontrolle geraten.

Ich kann bei dem Thema Broensen und Schneemann nur zustimmen.
Glaubst Du wirklich dass es auch nur einen jugendlichen Konsumenten interessiert ob es halbseiten verboten ist oder nicht? Im Gegenteil würde ich eher vermuten dass das gegenwärtige Pseudoverbot sogar das jugendliche Rebellentum begünstigt und zu mehr Konsum führt.
Sollte der Anbau für den Eigengebrauch bis zu einer gewissen Menge legalisiert werden, dann wird davon sicher bald rege Gebrauch gemacht, was den Marktpreis einbrechen lassen wird, so dass der Handel für die OK wesentlich uninteressanter wird. Vermutlich wird dadurch auch der THC Gehalt eher sinken, da die die sich das Zeug dann selbst anbauen sicher nicht automatisch die Pflanzen mit dem Höchstgehalt kaufen werden.
Und die von Dir angesprochenen Jugendkulturen würden sich von einem (möglicherweise restriktiveren) Verbot sicherlich auch in keinster Weise beeindrucken lassen. Das ist meines Erachtens maximal Wunschdenken.
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#68
Auch wenn in Buthan Cannabis in der Natur vorkommt stellenweise ist der Anbau , Besitz und Konsum und wird mit Gefängnis bestraft . Es wird einzig als Schweinefutter verwendet dort. Außerdem wären die schon garnicht aufgrund ihrer Größe fähig Deutschland zu versorgen . Wenn man nicht fähig ist den ganzen Markt zu bedienen kann man es auch sein lassen.


Zitat:Bekämpfung der OK durch einen Unterbietungswettbewerb ist durchaus ein valider Ansatz, beispielsweise führte die "Befreiung" Afhganistans von den Taliban im Jahr 2001 dazu, dass das goldene Dreieck in Südostasien sich drastisch gewandelt hat, weil die dort mit dem Rohopium, Opium und Heroin aus Afghanistan einfach vom Preis her nicht mithalten konnten. Dort starb also die OK ab.

Hier haben sich aber die Kriminellen gegenseitig ausgespielt . Das ist aber nicht der Fall wenn eine Partei staatlich ist . Staatsbedienstete werden nun mal nicht nach Gewinn bezahlt
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#69
alphall31:

Weshalb Buthan ja auch das einzige Land ist in dem die Schweine glauben dass sie fliegen können Wink

Aber mal ernsthaft: Die Mengen würden reichen, und die Frage der Strafbarkeit dort ist ja keine die sich auf einen zwischenstaatlichen Vertrag für den Export bezieht. Zudem ist es ja nur ein Beispiel, man könnte auch noch etliche andere Länder diesbezüglich hernehmen, es sollte also lediglich der Illustration dienen, als ein Beispiel dafür, dass man halt mal gedanklich hier ausbrechen und unkonventionelle neue Wege gehen könnte.

Zitat:Hier haben sich aber die Kriminellen gegenseitig ausgespielt . Das ist aber nicht der Fall wenn eine Partei staatlich ist . Staatsbedienstete werden nun mal nicht nach Gewinn bezahlt

Exakt deshalb wäre der beschriebene Mechanismus nochmal wirkungsvoller. Gerade eben weil der Staat nicht nach Gewinn bezahlt, kann er einen Preiskampf noch sehr viel eher gewinnen.
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#70
Der Staat muss aber seine Angestellten nach festem Gehalt bezahlen . Der dealer verdient nur das was die Gewinnspanne hergibt. Niedriger Lohn im öffentlichen Dienst inkl. Lohnnebenkosten gehen wir mal von 4000 € aus. Da müsste der Bedienstete min 400g verkaufen . Da der Staat sich aber immer absichert mit Verträgen das Lieferung garantiert wird usw muss er halt auch mehr zahlen , lass es auf 8€ pro gr ( wo der dealer nur 5,50 -6 bezahlt) , dazu kommt noch Transport vom Hersteller , Lagerung und Verteilung an Kosten für Staat sind vielleicht noch mal 2€ . Da bin ich schon bei 10€ , also der gleiche Preis wie beim dealer . Allerdings muss ich näturlich vom Staatsdealer noch 19% Mwst abziehen . Außerdem hat die Bedienstete des öffentlichen Dienstes eine 40 Stunden Woche oder auch mal Urlaub oder krank . Selbst ohne das bin ich als Staat schon in den roten Zahlen . Cannabis ist einfach zu billig für sowas . Anders sieht das bei Kokaine oder Meth aus . Aber dass lassen wir mal lieber.
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#71
(07.10.2023, 03:00)alphall31 schrieb: Der Staat muss aber seine Angestellten nach festem Gehalt bezahlen . Der dealer verdient nur das was die Gewinnspanne hergibt. Niedriger Lohn im öffentlichen Dienst inkl. Lohnnebenkosten gehen wir mal von 4000 € aus. Da müsste der Bedienstete min 400g verkaufen . Da der Staat sich aber immer absichert mit Verträgen das Lieferung garantiert wird usw muss er halt auch mehr zahlen , lass es auf 8€ pro gr ( wo der dealer nur 5,50 -6 bezahlt) , dazu kommt noch Transport vom Hersteller , Lagerung und Verteilung an Kosten für Staat sind vielleicht noch mal 2€ . Da bin ich schon bei 10€ , also der gleiche Preis wie beim dealer . Allerdings muss ich näturlich vom Staatsdealer noch 19% Mwst abziehen . Außerdem hat die Bedienstete des öffentlichen Dienstes eine 40 Stunden Woche oder auch mal Urlaub oder krank . Selbst ohne das bin ich als Staat schon in den roten Zahlen . Cannabis ist einfach zu billig für sowas . Anders sieht das bei Kokaine oder Meth aus . Aber dass lassen wir mal lieber.

Also wenn dann würde staatlicherseits wohl eher über Apotheken verkauft. Das wäre dann einfach ein Zusatzgeschäft für die in Teilen kriselnde Branche.
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#72
Apotheken werden staatlich subventioniert , wie soll es da kriseln . Außerdem wäre das der nächste grund warum man nicht gegen die OK ankommen würde. Man muss 24/7 da sein . Wenn man staatlicherseite nicht von der wohlfühlcouch hoch kommt scheitert das ganze eh, egal wie weit die Kanalisierung am Ende geht.
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#73
(07.10.2023, 11:37)alphall31 schrieb: Apotheken werden staatlich subventioniert , wie soll es da kriseln
Würde es nicht kriseln, warum sollte dann subventioniert werden?
Zitat:Außerdem wäre das der nächste grund warum man nicht gegen die OK ankommen würde. Man muss 24/7 da sein . Wenn man staatlicherseite nicht von der wohlfühlcouch hoch kommt scheitert das ganze eh, egal wie weit die Kanalisierung am Ende geht.
Zum einen haben auch Apotheken einen Notdienst (der sich dadurch dann sogar rechnen würde), zum anderen sollen aber ja die hohen Mengenfreigaben (25g) genau dazu dienen, dass Konsumenten Vorratsanschaffungen tätigen können und nicht auf ad hoc Käufe angewiesen sind. In dem Zusammenhang verweise ich auch auf mich selbst:
(02.10.2023, 17:14)Broensen schrieb: Daher denke ich, dass Postversand durch staatlich streng beaufsichtigte Online-Apotheken die insgesamt beste Lösung darstellen würde.
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#74
Postversand setzt wieder vorraus meldedaten bekannt zu geben.
Da kommt ja wieder Vater Stadt mit seiner Datensammelleidenschaft ins Spiel .
Darauf würden sich die wenigsten einlassen . Weil es ja außer Soldaten niemand weiter verboten wurde . Was zwar auch fragwürdig ist meiner Meinung nach aber das ist ne andere Sache .
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#75
(07.10.2023, 17:11)alphall31 schrieb: Postversand setzt wieder vorraus meldedaten bekannt zu geben.
Da kommt ja wieder Vater Stadt mit seiner Datensammelleidenschaft ins Spiel .
Darauf würden sich die wenigsten einlassen
Hast du meine Ausführungen dazu nur nicht gelesen oder glaubst du einfach, dass ich damit falsch liege und könntest das auch näher begründen?
(02.10.2023, 17:14)Broensen schrieb:
(02.10.2023, 12:55)Quintus Fabius schrieb: unter vollständiger Angabe der Personalien welche an den Staat gemeldet und dauerhaft erfasst werden
Das sehe ich äußerst kritisch, weil es in der deutschen Bevölkerung keine Akzeptanz für diese Form der Datenverarbeitung gibt und es auch extrem kontraproduktiv wäre. Zu viele Menschen (z.B. im Staatsdienst) hätten Sorgen vor persönlichen Nachteilen daraus. Das würde also wiederum den Schwarzmarkt fördern und die Legalisierung ad absurdum führen. Ich halte zur Kontrolle der Mengenabgabe und des Jugendschutzes ein datenschutzrechtlich abgesichertes Registrierungsverfahren (z.B: per Post-Ident) bei der Apothekerorganisation für die bessere Möglichkeit. Über eine Rückverfolgbarkeit von Seriennummern auf den Packungen ließe sich dann per richterlichem Beschluss in Strafverfahren auch eine missbräuchliche Weitergabe zum ursprünglichen Käufer zurückverfolgen.
In diesem System hätte keine staatliche Stelle Zugriff auf die Käuferdaten, sofern nicht ein richterlicher Beschluss im Einzelfall die Herausgabe fordert, was aber eben ausschließlich anhand einer missbräuchlich verwendeten Ware möglich wäre und keinesfalls personenbezogen.
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