(Amerika) Argentinische Marine
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Zitat:Ausgerechnet zu einer Zeit, da die argentinische Regierung den Falkland-Konflikt zumindest politisch neu belebt, steht die Marine in der Öffentlichkeit „dumm da“.

Zu den Veteranen des Falkland-Kriegs gehört auch der FK-Zerstörer SANTISIMA TRINIDAD. Das Schiff des britischen TYPE 42 war 1981 als Lizenzbau der AFNE (Rio Santiago) in Dienst gestellt worden; weniger als ein Jahr später nahm es als damals modernstes Kampfschiff der argentinischen Marine in Führungsfunktionen am Krieg im Südatlantik teil. Nach nur 23 Dienstjahren wurde der Zerstörer 2004 ausgemustert und eingemottet. An der Pier des Marinestützpunktes Puerto Belgrano diente das Schiff seitdem als Ersatzteillager zur Indiensthaltung von Schwesterschiff HERCULES, war daneben seit 2006 aber auch Museumsschiff für den Falklandkrieg.

Am 21. Januar meldeten erste örtliche Medien, das Schiff habe Schlagseite, drohe nach einem Wassereinbruch an der Pier zu sinken. Versuche den Wassereinbruch unter Kontrolle zu bekommen, blieben ebenso erfolglos wie das Bemühen längsseits gehender anderer Schiffe, es auf ebenem Kiel zu halten und in seiner Lage zu stabilisieren. Zwei Tage später zeigten Fotos in Internet-Blogs den an der Pier gekenterten Zerstörer.


Die politische Opposition sieht in der Havarie im Hafen nur einen neuerlichen Beweis für den Niedergang der einst so stolzen Flotte. Verteidigungsminister Arturo Puricelli wies allerdings sofort Unterstellungen zurück, dass Kürzungen bei den Haushaltsmitteln für Wartung und Instandsetzung ursächlich seien. Ansonsten gibt sich der Verteidigungsminister allerdings beschämt. „Wie soll ich der Präsidentin das Sinken eines Kriegsschiffes im Stützpunkt an der Pier erklären? Dafür muss mir die Marine eine überzeugende Erklärung liefern!“

Eine Untersuchungskommission soll nun den Hergang klären. Angeblich soll der Bruch einer Seewasser-Kühlleitung den Untergang der SANTISIMA TRINIDAD verursacht haben, aber dies scheint wenig glaubhaft. Solche Leitungen haben grundsätzlich auch Absperrventile, und warum soll es in drei Tagen nicht gelungen sein, die Leitung zu sperren, den Zufluss zu blockieren und die betroffene Abteilung abzuschotten? Kriegsschiffe sind baulich dafür ausgelegt, einen örtlich begrenzten Wassereinbruch zu verkraften. Wahrscheinlicher sind da schon Gerüchte, dass der Rumpf durchgerostet sei. Dies würde dann tatsächlich für erhebliche Defizite bei technischer Überwachung/Kontrolle und Wartungsdefizite sprechen. Der Minister will aber natürlich auch „Sabotage“ nicht ausschließen.

Die politische Opposition nutzt derweil die Gelegenheit, den beklagenswerten Zustand der „völlig unterfinanzierten“ argentinischen Flotte zu thematisieren. Von 70 Schiffen seien derzeit nur 16 seefähig. Unter solchen Bedingungen sei eine „Rückgewinnung der Islas Malvinas“ (Falklands) illusorisch. Zwar habe es in den vergangenen Jahren mehr Geld für die Streitkräfte gegeben, aber dies hätte primär dazu gedient, Gehälter zu erhöhen. Für Wartung und Instandhaltung oder gar Investierung in materielle Modernisierung sei praktisch kein Geld vorhanden. Selbst die Reparatur des 2007 bei einem Feuer beschädigten Eisbrechers ALMIRANTE IRIZAR habe bis heute nicht abgeschlossen werden können.
(ganzer Text, da Marineforum und nur kurz im Netz)
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Argentinische Marine - von Skywalker - 11.04.2005, 20:53
RE: Argentinische Marine - von Skywalker - 03.12.2023, 23:00
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