Der Mongolensturm
#1
Zitat:außer den Mongolen hat es effektiv kein außerruss. Gegner geschafft dieses Land zu erobern, und die Versuche waren nicht wenige....
Und die Mongolen waren nun wirklich eine absolute heimsuchung, die fast ein bißchen dem jüngsten gericht gleichkam ( man sollte mal bedenken, wenn die so alles plat gemacht haben, die beiden damaligen chin. Reiche, das persische (??) Charazwerenreich, qdas islam. arab. Kalifat..., keine kleine Liste).
Die Mongolen sind das einzige Volk, daß jemals den Begriff Völkersturm mit seinem Namen verbunden hervorgerufen hat. Die Mongolen eroberten binnen einer Generation aus den allergeringsten Anfängen das größte Weltreich das jemals existiert hat, das Mongolenreich war so groß wie das britische Empire auf dem Höhepunkt seiner Macht, wenn man die Grenzen des äußersten Vordringens der mongolischen Armeen nimmt war es sogar noch größer.

Die Mongolischen Armeen kämpften in den Dschungeln von Burma, den Ebenen von Indien, in den Bergen des Himalaya, in Zentralasien, in den Wüsten des Irak und den Wäldern Russlands, keine Armee der Menschheitsgeschichte kämpfte in so kurzer Zeit über ein derart großes Gebiet mit derart unterschiedlichem Terrain.

Gleichzeitig gibt es viele verschiedene falsche Vorstellungen über die Mongolen. Die falscheste ist die einer primitiven Reiterhorde oder einer Art gesteigerter Hunnen. Die Mongolen waren eben keine Horde, auch wenn das Wort mongolischen Ursprungs ist sondern ihre Armeen waren hochdiszipliniert, kämpften in Formation und bedienten sich der besten Kriegstechnologie die damals verfügbar war.

Die Mongolen setzten Giftgas und berittene Infanterie ein, die in der Schlacht absaß, sie sprengten feindliche Stadtmauern als erste mit Schwarzpulver und Kublai Khan, ein Enkel von Chinggis Khan setzte als erster richtige Schwarzpulverkanonen ein.

Auf der anderen Seite ist der Terror den die Mongolen verbreiteten, da sie die unfassbar gewaltigen Gebiete die sie überrannten niemals kontrollierten konnten völkermordeten sie in einem Ausmaß daß gleich auf mit dem Zweiten Weltkrieg steht. In 50 Jahren brachten die Mongolen mehr Menschen um, als der Zweite Weltkrieg in Europa Opfer forderte.

Die Greuel und Zerstörungen der Mongolen lassen sich in ganz Asien archäologisch beweisen, manche Regionen haben sich bis heute nicht von ihrem Angriff erholt, der sich stets gegen das gegnerische Volk als ganzes richtete.

Das war das revolutionär neue an den Mongolen, sie führten Krieg nicht gegen die Armee oder den gegnerischen Herscher, sondern gegen alles, auch gegen das Land, sie verbrannten die Wälder, vergifteten das Trinkwasser, zerstörten Deiche und Bewässerungsanlagen und töteten auch häufig alle Tiere die sie antrafen.

Auf der Gegenseite waren die Mongolen vollkommen tolerant, sie kannten weder den Begriff der Rasse noch des Volkes, und jede Religion wurde toleriert. Chinggis Khan, der übrigens lesen und schreiben konnte und sich intensiv mit Philosophie beschäftigte, schuf eine Verfassung und ein exzellent formuliertes Gesetzeswerk.

Die Mongolenherrschaft brach in der Folge trotz der unfassbaren Überdehnung ihres Herrschaftsgebietes nicht sogleich auseinander sonder dehnte sich sogar noch weiter aus. Erst als die Generation der Enkel im Bürgerkrieg selbst zerfleischte zerfiel das Mongolenreich in mörderischen Bürgerkriegen.

Ein absolut einzigartiges Ereignis in der Menschheitsgeschichte, daß es verdient, näher betrachtet zu werden. Besonders interessant finde ich die Gründe für das Warum dieses Ereignisses. Warum eroberten die Mongolen die Welt. Und dann ist die militärische Organisation und die mongolischen Feldzüge selbst jeder für sich ein Meisterwerk der Strategie und des Könnens.

In der Folge werde ich hin und wieder dazu Fallbeispiele vorstellen und ein bißchen zur Geschichte der Mongolen ausführen und eine Diskussion mit euch oder unter euch über die Mongolen und ihr Reich wäre mir eine echte Freude.

Um noch einen Zusammenhang zum Aktuellen Weltgeschehen herzustellen: als die Amerikaner in Bagdad einmarschierten wurde das in der arabischen Welt als zweiter Mongolensturm über Bagdad tituliert, z.b. bei Al Dschasira. Im Gegensatz zu uns, die wir nie von den Mongolen wirklich getroffen wurden, ist also dieses Ereigniss in der islamischen Welt imanent wichtig.

Interessantenerweise befinden sich die Mongolen in der Koalition mit den USA im Irak und haben dort ein Kontingent ihrer Truppen, die aber gegenüber den Irakern als Südkoreaner deklariert wurden.

Und noch eine kleine Anekdote, die Mongolei hat zum letzten Mal als Staat gegen die Japaner am Beginn des Zweiten Weltkriegs Krieg geführt und die Japanischen Truppen zusammen mit den Sowjets in der Schlacht von Chalchin Gol vernichtend geschlagen.

Und noch eine Ironie: das Wort und der Titel des Dalai Lama sind mongolischer Herkunft.

(Und wenn ihr Fragen jedweder Art habt, beantworte ich sie mit Vergnügen in diesem Fall so gut ich kann)
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#2
Ja ich hätte eine Frage:
Mich interessiert die Aktion mit dem Giftgas...was für Gas war das, wie wurde das eingesetzt, hatte das in etwa die selben psychischen Auswirkungen auf den Gegner wie zu Beginn des Krieges an der Westfront??
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#3
Auch wenn man im Internet das mongolische Reich in km² meist etwas größer als das britische Empire findet, so stimmt das deswegen nicht, weil da Gebiete zusammengerechnet werden, die nicht zeitgleich unter mongolischer Herrschaft standen.

Zu bedenken ist auch noch die vergleichsweise kurze Dauer in der es errichtet wurde und in der es untergegangen ist, die Briten haben ja viel länger für ihr Weltreich gebraucht. Zahlen:

Zum Vergleich, die BRD hat 357.020 km²......

UDSSR 22.402.200 km²

Zaristisches Russland 26.350.000 km²

Das finde ich auch interessant, man muß da noch Alaska mit dazu denken und die Mongolei und Teile von Nordchina.

Mongolenreich 29.000.500 km²

Britisches Weltreich 32.800.220 km²

Bei Wikpedia habe ich zwar für das Mongolenreich 35.000.000 km² gefunden, in einem anderen Internetforum 33.000.000 km² , das ist aber inkorrekt, da das dann Gebiete mit umfasst, die zwar von Mongolen kurzzeitig beherrscht wurden, aber dies nicht zur Selben Zeit oder nicht von dem selben Herrscher.

Dafür lebten im mongolischen Weltreich ein größerer Anteil der Weltbevölkerung, wegen dem hohen Anteil den die Chinesen damals schon hatten. 60% der damaligen Weltbevölkerung mußten sich den Mongolen unterwerfen, dagegen umfasste die britische Herrschaft nur 35% der Weltbevölkerung.

Es ist aber richtig, dass das Britische Empire Etwas größer war als das Mongolische Reich. Wenn man das ganze Areal nimmt, dass die mongolischen Truppen überrannten, so sind das mehr km² aber diese Gebiete hatten sie wie erwähnt eben nicht zeitgleich unter Kontrolle.

Dennoch ist das ein unvorstellbar großes Reich, und dazu in Form einer einzigen Kompakten Landmasse. Wenn man die Kommunikationsmöglichkeiten damals bedenkt und dass das alles auf dem Rücken von Pferden vor sich ging, haben die Großkhane überhaupt eine Vorstellung gehabt, wie groß ihr Reich wirklich war??

Zudem wurde dieses ganze unfassbare Areal innerhalb von nur 40 Jahren erobert und ging dann binnen der nächsten 100 Jahre wieder verloren.

Wenn man sich das mal aus der Perspektive eines mittelalterlichen Mongolen vorstellt, der aus der Steppe losgeritten war um dann nach 20 Jahren ununterbrochenem Krieg in Ungarn zu kämpfen..........


Hier noch ein Link:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zentralasienforschung.de...Mongolistik.pdf">http://www.zentralasienforschung.de...Mongolistik.pdf</a><!-- m -->

Literaturliste zu Mongolen:

Allsen, T.T., Prelude to the Western Campaign: Mongol Military Operations in the Volga-Ural Region 1217-1237, Archium Eurasiae Medii Aevi III (1983)
Brent, P., Das Weltreich der Mongolen (1977)

Chambers, J., The Devils Horsemen: The Mongol Invasion of Europe (London 1979)
Curtin, J., The Mongols in Russia (Boston 1908)
Derevyanko, A.P., Arkheologiya, Ethnografiya i Antropologiya Mongolii (Novosibirsk 1987)
Fennel, J.L.I., The Crisis of Medieval Russia 1200-1304 (London 1983)
Grousset, R., The Empires of the Steppes: A History of Central Asia (1970)

'Russia and the Mongol yoke: The History of the Russian principalities and the Golden Horde, 1221 - 1502'
Halperin, C.J., Russia and the Golden Horde (London 1985)
Nicolle, D., The Mongol Warlords (Poole 1990)
Pletnyeva, S.A., Stepi Eurasi v Ehpoxu Spednevekovya (Moscow 1981)

Prawdin, M., The Mongol Empire, its Rise and Legacy (London 1940)
Saunders, J.J., The History of the Mongol Conquests (London 1971)
Sinor, D., Inner Asia and ist Contacts with Medieval Europe (London 1977)
Spuler, B., Die Goldene Horde. Die Mongolen in Russland 1223-1502 (Weisbaden 1965)

Vernadsky, G., A History of Russia, Vol. III The Mongols and Russia (New Haven 1953)

Das Weltreich der Mongolen, Peter Brent
DTV Geschichtsatlas, Band 1
Die Geheime Geschichte, Walther Heissig
Kalka River 1223, D. Nicolle und Victor Korolkov
Mongol Warrior 1200-1350, Stephen Turnbull
The Mongols, Stephen Turnbull
Die Mongolen und ihr Weltreich, Arne Eggebrecht
The Age of Tamerlane, D. Nicolle et al
Siege Weapons of the Far East 1/2, Stephen Turnbull
Die Mongolen, Heissig et al
Die Mongolen - Ein Volk sucht seine Geschichte, Walther Heissig

Beim Grosskhan der Mongolen, Wilhelm von Rubruk

Kunde von den Mongolen, Johannes von Plano Carpini

Zitat:Mich interessiert die Aktion mit dem Giftgas...was für Gas war das, wie wurde das eingesetzt, hatte das in etwa die selben psychischen Auswirkungen auf den Gegner wie zu Beginn des Krieges an der Westfront??
Das war kein tödliches Gas. Man mischte Chemikalien in Kugeln die man abbrannte und das erzeugte starken und giftigen Rauch. Wir haben aus chinesischen Quellen die Originalrezeptur, von daher wissen wir daß das starken Husten auslöste und die Augen zuschwollen und tränten, auch löste das Nasenbluten aus.

Die Mongolen setzten diese Rauchkugeln mit Reitern von ihren Truppen ein wenn der Wind günstig stand, dann ließen sie den Rauch in die gegnerischen Truppen wehen, was dann bei aber tatsächlich bei Gegnern die damit nicht vertraut waren Panik auslöste.

Man war den Mongolen Schwarze Magie vor, und als die Mongolen das Verstanden förderten sie diese Gerüchte nach Kräften. Der Angriff folgte dann sobald der Rauch verzogen war was nicht lange dauerte und dann waren den Leuten immer noch die Augen zugeschwollen und sie husteten. Wobei da nicht sehr große Areale betroffen waren, aber es genügte ja wenn es eine Panik auslöste.

Wir wissen daß höchstwahrscheinlich bei Liegnitz solche Waffen gegen die Deutschen eingesetzt wurden.
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#4
Mich interessiert aus welchen Gründen die Mongolen sich bis nach Mitteleuropa durchkämpften ?
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#5
Zitat:Mich interessiert aus welchen Gründen die Mongolen sich bis nach Mitteleuropa durchkämpften ?
Das ist die Grundfrage überhaupt. Es gibt dazu verschiedene Theorien und Ansätze, im Kern läuft es auf folgendes hinaus:

Chinggis Khan began von Anfang an geplant einen Feldzug zur Eroberung aller benachbarten Völker, wobei er anfangs im Endeffekt keine Ahnung hatte wie groß die Welt war, mit dem Sieg über die Nachbarn tauchten weitere Völker als Nachbarn auf die man wieder Angriff und das ging immer so weiter. Nach dem Sieg über China war dann das erklärte Ziel von Chinggis die Eroberung der gesamten Welt, wir haben Chroniken und mongolische Texte wo das so dargestellt wird, z.B. die Rede vor dem Feldzug nach Choswaremien, daß die Mongolischen Heere erst halt machen sollten, wenn sie ihre Pferde an den Ufern des letzten Meeres getränkt hätten.

Warum aber wollte Chinggis die Welt erobern, Möglichkeit 1 er war verrückt oder 2 er war unfassbar machtgierig, oder 3 aus seiner Sozialkultur heraus.

Wenn man das ganze aber näher betrachtet dann sind da viele Punkte nicht stimmig. Zum einen kämpfte Chinggis den größten Teil seines Lebens nur in der Mongolei und die meiste Zeit davon nur ums nackte Überleben, erst als Alter Mann begann er mit der Eroberung der Welt.

Dann war das offizielle Motiv so gut wie jeden mongolischen Angriffs Rache für eine begangene Untat der Feinde, man könnte den ganzen Mongolensturm als einen endlosen unendlich eskalierten Rachefeldzug interpretieren. Aber wie heute Menschenrechte und Demokratie war das wohl nur ein Vorwand.

Wenn man sich die mongolische Gesellschaft ansieht, dann waren die Mongolen vor Chinggis als Volk gar nicht existent, es gab vor ihm nur eine Vielzahl miteinander verwandter kleiner und sich ununterbrochen bekriegender Stämme. Das einzige Band war die Sprache ansonsten unterschied sich selbst die Kultur. Die Mongolen dieser Zeit kämpften ununterbrochen gegeneinander, wobei ihre Kriegsführung keinerlei Mässigung oder Humanität kannte, das ganze Leben war nur ständiger totaler Krieg aller gegen alle.

In dieser Welt wurde Chinggis als Sohn eines Stammesführeres namens Yesugai geboren, sein Vater wurde nach kurzer Zeit von einem anderen Stamm vergiftet und dann zerfiel dessen Stamm binnem kurzen. Chinggis, der damals noch Temudschin hieß kämpfte von da, als Jugendlicher schon Jahrelang nur noch ums nackte Überleben.

Es gelang ihm nur zu überleben, indem er die Flucht nach oben und vorne antrat. Er suchte sich Gefolgsleute um zu überleben, was aber wieder neue Gegner auf den Plan rief, so daß er wieder weiter aufsteigen und mehr militärische Macht erlangen mußte, nur um am Leben zu bleiben.

Auf Dauer begann er die jungen Mongolen in seinen Diensten immer mehr nach seinen Vorstellungen sozialkulturell umzuformen, statt der ständigen Stammeskriege sollten sie in einem totalitären Staat alle seiner Herrschaft bedingungslos folgen, was der total anarchistischen Kultur der Mongolen vor ihm völlig wiedersprach.

Nach Jahrzehntelangem Krieg gelang ihm die Einigung aller Steppenstämme mongolischer Sprache unter seiner Führung. Nun hatte er ein Steppenreich, aber es war höchst labil und die ungeheure Energie der Kriegerhorden (Horde = Ordu = Militäreinheit oder Stamm) mußte irgendwohin entladen werden. Ein äußerer Feind war nötig, und so griff Chinggis die verschiedenen chinesischen Staaten an.

Der Grund im Anfang war also nur das Überleben und Funktionieren seines Staatsverbandes zu ermöglichen.

Die Mongolischen Krieger errangen nun militärische Erfolge jenseits aller Vorstellungskraft, wobei sie binnen weniger Jahre das gesamte Repertoire der modernen Kriegsführung erlernten und gewaltige Mengen von Fremden in ihre Armeen integrierten.

Nach dem Sieg über die chinesischen Staaten waren die Mongolen die stärkste Militärmacht auf der Erde aber ihr Staat war immer noch zum zerreißen angespannt von internem Druck, die Wirtschaft funktionierte nur durch immer neue Plünderungen und Beute und die Herrschaft ließ sich nur durch die massenweise Ermordung der Unterworfenen aufrechterhalten.

In der Folge dessen griffen die Mongolen bei der nächstbesten Gelegenheit den stärksten Gegner an, den sie finden konnten, wobei hier zum ersten Mal der mongolischen Führungsschicht die Idee gekommen ist, daß es ihre Bestimmung sei, die ganze Welt zu erobern. Der Angriff auf die Choswaremier, sollte auch die Seidenstraße bis nach Westen allein unter mongolische Kontrolle bringen, es herschte also auch ein wirtschaftliches Motiv vor, dazu kam die Ermordung von Mongolischen Gesandten durch den Shah, was dem Rachemotiv das die einfachen Krieger antrieb Anschub gab.

Nach der Vernichtung der Choswaremier und der Eroberung ganz Zentralasiens war dann der Gedanke der Weltherrschaft vollends durchgebrochen und die Mongolen zogen daher immer weiter, die Angriffe die sie von da an Ausführten dienten nicht mehr den bisherigen Motiven sondern nur noch der Gewinnung von mehr Raum und Land.

Kurz die Gründe, die sich also abwechselten:

1 Überleben von Chinggis als Person durch Flucht nach vorne und oben, also durch Ausweitung seiner Herrschaft

2 Erhalt des dadurch enstandenen Staates der wirtschaftlich und sozial ohne Krieg nicht lebensfähig war

3 dann nach gewaltigen Erfolgen der Gedanke der Bestimmung zur Weltherrschaft
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#6
Zitat:Die Mongolen setzten Giftgas und berittene Infanterie ein, die in der Schlacht absaß, sie sprengten feindliche Stadtmauern als erste mit Schwarzpulver und Kublai Khan, ein Enkel von Chinggis Khan setzte als erster richtige Schwarzpulverkanonen ein.
Nun gut, das Schwarzpulver hatten sie aber zugegenermaßen von den südchinesischen Sung-Reich erhalten und als erstes wurden diese "Apparate" daher im gemeinsamen Krieg (!!) der südchin. Sung gegen die nordchin. Han eingesetzt ( zu dieser Zeit bestand China aus zwei Reiche, aus den Sung und den Han, nachdem das gesamtchin. Tang-Reich um 900 auseinadergefallen war [ ungenaue Angaben, gucke nochmal nach]).
Dass dann diese Apparate im Krieg der mongolen gegen die Sung von beiden eingestzt wurden, das ist dann der technologischen Übernahmefähigkeit der mongolen geschuldet.

Letztlich muss man den Mongolen bis dato kaum gekannte militärische Disziplin und absolute Manövrierfähigkeit zuerkennen. Organisiert waren sie in Zehntausendschaften.
Militärisch operierten sie hauptsächlich als leichte Reiter. Trotzdem waren sie eben keine bloßen Horden, wie Quintus richtig sagte.
Sie waren hoch organisiert und taktisch auf einem Niveau, dass man erst wohl wieder im 19. oder 20. Jahrhundert errechte.
Mongolischen Heeren gelang es ohne probleme bis 500 km in wenigen tagen zurückzulegen bei Bedarf. Eine Leistung, die in Europa nur von sehr wenigen erreicht wurde und auch erst sehr viel später.

Auch ihre kampfkunst war tücken-und listenreich.
Als Beispiel sei die Schlacht an der Wahlstatt von Liegnitz 1241 genannt.
Dort sammelte sich ein großes deutsch-polnisches Heer unter dem schlesischen Herzog Heinrich. Die Mongolen ( es war nicht mal das mongolische Hauptheer in Europa, das war aufgeteilt um letztlich die Ungarn anzugreifen, da sie kumanische Flüchtlinge aufgenommen hatten--- die Ungarn wurden zur selben Zeit auch bei Buda vernichtend geschlagen) griffen die schweren christl. Ritterverbände an, zogen sich aber dann fluchtartig scheinbar zurück. Dies war jedoch nur eine Finte, die Ritter lösten ihre Formation auf um den vermeintlich geschlagenen Gegner zu verfolgen. Dann jedoch strömten sie von allen seiten auf die Ritter ein und so hatten die schweren unbeweglichen Panzereiter keien Chance gegen die leichten schnellen Reiter die sie von alen Seiten in die Zange nahmen.

Letztlich hatten wir in Europa durchaus Glück. Zwar war man an den eher gebirgigen und waldigen Gebieten Europas nicht so sehr interessiert, aber Ungarn hätte wohl als Ausläufer der euroasiat. Tieflandsbucht sicher ein interessantes Gebiet abgegeben für die Mongolen, auch ständige Überfälle hätte es geben können ( Polen machte von 1241 bis 1299 gut 6 oder 7 Mongolenraubeinfälle durch) für ganze Europa. Letztlich war es Glück und der Tod desdamaligen Großkhans, dass Europa verschont wurde im ganzen.
Recht schnell destabiliiserte sich aber die mongol. Herrschaft global, zerfiel und schon um 1400 war von dem einstigen mongol. Großreich nicht allzu viel übrig.
( Von Zentralasien und der Goldenen Horde in Rußland mal abgesehen, aber auch jene zerfiel und wurde geschlagen durch Russen und Litauer, das Khanat von Kasan als Überbleibsel fiel 1552 und das llaerletzte Überbelibsel mongol. Herrschaft wurde dann 1783 durch Rußland getilgt, als das Krimkhanat liquidert wurde)....

So schnell die Mongolen gekommen waren, so schnell verschwanden sie in den meisten Gebieten auch wieder.
Auch wenn ihr Impakt gewaltig war und blieb wie Quintus richtig schon sagte...

@ Quintus: Über Rußland eröffne ich noch nen Thread, dort diskutierern wir mal über die Eroberbarkeit Rußlands Wink
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#7
Zitat:Militärisch operierten sie hauptsächlich als leichte Reiter.
1/3 der wirklich mongolischen Truppen war schwere Kavallerie, die mit Lanzen und in Rüstung kämpfte. Diese Truppen hatten aber auch zusätzlich Bögen. Das Invasionsheer von Russland hatte sogar zur Hälfte solche schwere Kavallerie. Die Russen wurden z.B. an der Chalka 1223 von den Mongolen nach tagelanger Scheinflucht der Mongolen im Nahkampf aufgerieben, da die Russen die Kampfweise der Steppenvölker kannten fielen sie auf diese Scheinflucht nicht herein, wurden aber von dem mongolischen Nahkampfangriff überrascht, ihre Armee in zwei Teile gespalten und dann nacheinander vernichtet.

2/3 der mongolischen Truppen kämpften als leichte Reiter vor allem mit dem Kompositbogen.

Dazu kamen sehr viele ausländische Kontingente und Spezialistentruppen wie chinesische Belagerungsingenieure, so kam es, daß Chinesen in Ungarn i.A. der Mongolen ungarische Burgen zerstörten.

Zitat:Organisiert waren sie in Zehntausendschaften.
Der Name für eine solche Division war Tumen. Ein Tumen umfasste 10 000 Mann, größtenteils Beritten, es gab aber auch z.b. berittene Infanterie die dann zum Kampf abstieg und aus Koreanern oder Persern rekrutiert wurde.

Die gesamten mongolischen Truppen beim Tode Chinggis Khans umfassten 123 000 mongolische Krieger. Sie gliederten sich in Linker Flügel mit 62 000, Rechter Flügel mit 38 000, Garde und Zentrum 23 000. Insgesamt also 12 Tumen rein mongolischer Truppen.

Der Begriff Flügel entspricht unserer Heeresgruppe, der Rechte Flügel stand dabei im Westen, da für die Mongolen Süden oben war (so auch auf mongolischen und chinesischen Karten dieser Zeit). Die Garde war das persönliche Tumen Chinggis Khans, das durch ein weiteres mongolisches Tumen und 3000 Mann Belagerungsspezialisten verstärkt wurde.

Ein Tumen wurde von einem General befehligt, der den Titel Orlok trug, die Versammlung der mongolischen Generäle bildete den Generalstab der mongolischen Armee und den direkten Beraterstab des Oberbefehlshabers. Die meisten dieser Generäle waren Gefolgsleute von Chinggis aus den allerersten Tagen, als er und diese Krieger nur eine kleine Bande von 20 bis 30 Mann waren.

Das persönliche Tumen von Chinggis selbst fungierte auch als Kadettenanstalt in der die höheren Offiziere aus den besten jungen Mongolen für ihren Dienst in einem anderen Tumen vorbereitet wurden. Im Mongolenreich gab es keinen Adel mehr, allein die Befähigung und Leistung im Krieg zählte für den militärischen Rang, so war einer der mächtigsten mongolischen Heerführer, Subudai Bahadur, von seiner Herkunft her ein einfacher Schafhirte gewesen. Nach den Ideen Chinggis Khans war die einzige Leistung nach der sich der Besitz, das Ansehen und die gesellschaftliche Anerkennung herführen ließen Leistung im Krieg. Für besonders große Leistung erhielt man junge schöne Frauen, Gold, und einen höheren Rang und konnte immer weiter aufsteigen, um das aber alles zu behalten mußte man immer wieder militärische Leistung erbringen, und nur wenn man sich noch mehr steigerte stieg man weiter. Daher waren die besten Krieger die Anführer der mongolischen Truppen und alle Offiziere kamen aus dem einfachen Mannschaftsdienstgraden und hatten sich über viele Jahre ununterbrochenen Krieg hochgedient.

Die meisten Tumen hatten einen hohen Anteil nicht mongolischer Truppe in ihren Reihen, die Eliteeinheiten waren aber rein aus Mongolen rekrutiert und dienten als Speerspitze des Angriffs.

Anbei der Unterschied: Tataren und Tartaren. Die Tataren sind ein mit den Mongolen verbündetes Turkvolk gewesen, die Tartaren dagegen die Mongolen selbst, von Tartarus=Hölle, also die Reiter der Hölle.

Was hier nun berichtet wurde, daß die Tatarischen Khanate in Russland dann alle von den Russen geschlagen wurden, betrifft also Turkvölker, nicht die Mongolen selbst. Das letzte Mongolische Reich mit dem Russland zu kämpfen hatte war die Weiße Horde, die das Gebiet der Goldenen Horde (das waren Tataren !) eroberte, dann aber ihrerseits von Tamerlan geschlagen wurde, daß war 1378. Nach 1390 gab es in den Westlichen Steppen keine Mongolen mehr, (bis auf die sich 1771 teilenden Torgut, von denen ein Teil an die Wolga unter wanderte und sich der russischen Herrschaft unterstellte)

Die Gebiete der Goldenen Horde, die aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mongolisch sondern türkisch war, zerfiel dann nach dem Abzug der Mongolen Tamerlans in die erwähnten Khanate von Astrachan, Kasan und Krim.






Hier noch ein Text zum Aufstieg Moskaus und den Ereignissen mit der Goldenen Horde am Ende der Mongolenherrschaft in Russland:

Zu der Zeit als der Aufstieg der Russen begann, waren die Mongolen aber selber schon in mehrere sich heftig bekriegende Staaten zerfallen. Deine Sicht impliziert, daß zerstrittene Russische Staaten eben nur gegen die Goldene Horde als einzigen Gegner gestanden hätten, tatsächlich stand auch die Goldene Horde vielen anderen Feinden gegenüber UND wurde zugleich vom Bürgerkrieg zerstört.

Dadurch, daß die Mongolische Herrschaft der Horde so schwach geworden war, hatte diese schon um 1300 Probleme, ihre Ansprüche in Rußland (=Tribute) einzutreiben, zu dieser Zeit waren die Russen noch in mehrer ca. gleichstarke Staaten geteilt! Abgesehen von Nowgorod im Norden konnte vor allem allein Twer eine Art Überlegenheit für sich beanspruchen. Daher beauftragten die Khane der Horde Twer mit dem Einzug der Steuern und Tribute unter den Russen, wobei die Stadt dann selber Prozente davon behalten durfte. Wegen der kriegerischen Unruhen, der unter mongolischer Oberhoheit stehenden südlichen und östlichen Russischen Länder flohen sehr viele aus der Landbevölkerung dann in die relative Sicherheit der Zentralrussischen Städte, vor allem Twer und Moskau.
Während des Khanats von Toktu wurde auf dessen Geheiß! Michael von Twer vom Metropoliten zum Großfürsten ganz Rußlands gekrönt. Toktu Khan reiste dabei selbst nach Norden, um die Unterwerfung von Michael anzunehmen, starb aber am Anfang der Reise im Jahre 1312. Ein Jahr später wurde sein Neffe Usbeg Khan. Er erkannte die Gefahr der sich zunehmend in den Händen von Twer häufenden Macht in Zentralrußland und beschloß daher Moskau zu protegieren und übertrug ihm die Befugniss für die Einziehung der Tribute. Der Herr von Moskau, Juri heiratete darauf Usbegs Schwester! und begann einen Krieg gegen Twer, den er mit mongolischer Waffenhilfe gewann. Dabei wurde Twer aber nicht zerstört und nur ein Teil der Bevölkerung dort umgebracht. Michael wurde auf Geheiß Usbegs hingerichtet.

Usbeg war darüber hinaus ein sehr gläubiger Muslim und versuchte nun die Russen auch zu dieser Religion zu bringen. Eine bevorstehende Zwangskonversion brachte 1327 die Restbevölkerung von Twer zum Aufstand. 15. August wurden die in der Stadt befindlichen mongolischen Steuereintreiber gelyncht. Ein mongolisches Heer und ein Russisches Heer unter der Führung von Iwan Kalita, dem Großfürsten von Moskau wie er sich inzwischen nannte vernichtete darauf hin Twer und seine gesamte Bevölkerung. Er siedelte auch 1328 den Metropoliten Theognost nach Moskau um. Dabei wurden auch viele/die meisten anderen Konkurrenten Moskaus mit mongolischer Hilfe ausgelöscht. Der Herscher von Moskau wurde zum (scheinbar!!!) loyalsten Henkersknecht der Mongolen Khane gegen das eignene Volk. Als Usbeg 1341 starb, regierte sein Sohn weniger als ein Jahr bevor er von seinem Bruder Dschanibeg umgebracht wurde. Darauf hin brachen bürgerkriegsähnliche Zustände aus, die 1359 zum Aussterben der Linie von Batu Khan führten. Genau zu dieser Zeit erstarkte zudem die Weisse Horde im Westen und Litauen westlich von Rußland suchte nach Einfluß und Macht in den West und Südrussischen Gebieten. Durch diese Probleme konnten die Mongolen die Großfürsten von Moskau nicht mehr daran hindern, zunehmend unabhängig zu werden oder ihnen wie einige Jahrzehnte zuvor Twer die Macht wieder abnehmen.
Im Gegenteil stützten sich viele Khane häufig auf moskowitische Hilfe gegen ihre äußeren Feinde und umgekehrt halfen sie den Moskowitern gegen die Litauer. In dieser entscheidenden Zeit hersche Dimitri Donskoj über Moskau (1359-1389) ihm gelang es mit mongolischen Truppen die Litauer entscheidend zu schlagen und den letzten Konkurrenten Rjasan auszuschalten. Ab 1375 herschte dann Moskau über den Gros Russlands uneingeschränkt.

Durch den Einfall der Weissen Horde unter Toktamish Khan (er eroberte Sarai, die Hauptstadt schon 1378!! also zwei Jahre vor der Schlacht bei Kulikowo Polje!) wurde die Goldene Horde so geschwächt, dass Dimitri seine Chance gekommen sah, sich für immer von der mongolischen Oberhoheit zu befreien. Daher fiel er gleichzeitig mit Toktamish Khan in die Gebiete der Goldenen Horde ein und schlug Mamai Khan am 8.September 1380! Das ist also noch VOR dem Einfall Tamerlans! Die Litauer gingen übrigens erst gar nicht auf das mongolische Bündnisangebot ein! daher schickte Jagiello keine Truppen, er hatte genug Probleme mit dem Deutschen Orden vor seiner Haustür, als das er sich um so weit östlich vom ihm gelegene Gebiete hätte kümmern können!!
Wie geschrieben konnten sich die Russen aber gegen die Truppen der Weissen Horde wiederum nicht behaupten und Toktamish Khan drängte die russichen Verbände nach Zentralrussland zurück. Er begann sogar mit der Wiedereroberung Zentralrusslands, sein klares Ziel war die Vernichtung Moskaus, nach der wahrscheinlich Russland wieder in mehrere zerstrittene Regionen zerfallen wäre.

Dies wäre aber ein so erheblicher Machtzuwachs für ihn gewesen, daß sich eben dann Tamerlan zum Präventivkrieg gegen die Weisse Horde entschloß!!!
Sein Angriff erfolge jedoch erst 1390 und dauerte bis zur Schlacht am Terek 5 Jahre also bis 1395, daß ist 10-15 Jahre nach der für die russen siegreichen Schlacht bei Kulikowo!
Zusammengefaßt: Die Einigung Russlands unter der Herrschaft Moskaus geschah auf Geheiß und Befehl und mit massiver militärischer Hilfe der Mongolen!
Die Niederlage der Goldenen Horde (nicht die der Mongolen allgemein!) 1380 kam durch den zweifrontenkrieg gegen die Russen im Westen und Toktamish Khan im Osten zustande, der bereits zu diesem Zeitpunkt über die Hälfe des Gebietes der Goldenen Horde erobert hatte! Bis dahin ist alles Fakt und keine Spekulation wie sie schreiben.
Ohne den Einfall Tamerlans wären die Moskowiter wahrscheinlich von Toktamish Khan geschlagen worden und Russland wieder zerfallen. Das ist natürlich eine Spekulation, aber die tatsächlich stattgefundenen Ereignisse implizieren ziemlich sicher einen Verlauf in diese Richtung!!!

Weil Tamerlan die Weisse Horde/Goldene Horde vernichtete blieb Moskau weiter Herscher in Zentralrußland und konnte dann sich im Laufe der Zeit immer weiter ausdehnen.
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#8
Boah abgefahren thx für die Info ich hab was festgestellt hier wird erwähnt das Horde eigentlich Ordu heißt das bedeutet Streitmacht,also im türkischen heißt eine Armee "Ordu" und diese Tumen der Mongolen gibts auch bei den Türken da heißt es Tümen und heißt übersetzt Divison.
Da gibt es einiges was ursprünglich gleich ist und sich über die Jahrhunderte bewahrt hat.:daumen:
Was ist eigentlich mit den Persern wann wurden die angegriffen ich hab auch gehört das die Mongolenearmee in das osmanische Reich eingefallen ist,stimmt das?
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#9
Zitat:Azrail postete
Boah abgefahren thx für die Info ich hab was festgestellt hier wird erwähnt das Horde eigentlich Ordu heißt das bedeutet Streitmacht,also im türkischen heißt eine Armee "Ordu" und diese Tumen der Mongolen gibts auch bei den Türken da heißt es Tümen und heißt übersetzt Divison.
Da gibt es einiges was ursprünglich gleich ist und sich über die Jahrhunderte bewahrt hat.:daumen:
Was ist eigentlich mit den Persern wann wurden die angegriffen ich hab auch gehört das die Mongolenearmee in das osmanische Reich eingefallen ist,stimmt das?
So weit ich weiss ist die Mongolische Armee in das Seldschukenreich eingefallen, die Osmanen waren nur die Nachfolger von den Seldschuken.
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#10
@Patriot
Es ging den Mongolen primär um Weidegründe für ihre Yakherden, später kamen noch andere Gründe hinzu. Auch die Mißhandlung oder gar Tötung von Gesandten - so etwas brachte etwa Mohammed von Chorezm, der einen mongolischen Botschafter an ein Schwein(!) gefesselt in die Wüste jagen ließ - war ebenso ein Kriegsgrund wie Überfälle auf Karawanen. Das mongolische Gesetzbuch, Yassa genannt, enthielt entsprechende Regelungen.

@Azrail
Tamerlan fiel mit seinen Truppen in das Seldschukenreich ein und schlug deren Truppen bei Ankara.
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#11
Zitat:hier wird erwähnt das Horde eigentlich Ordu heißt das bedeutet Streitmacht,also im türkischen heißt eine Armee "Ordu" und diese Tumen der Mongolen gibts auch bei den Türken da heißt es Tümen und heißt übersetzt Divison.
Die Türkischen und die Mongolischen Sprachen haben viele gemeinsame Wörter, auch über die hier genannten hinaus. Der Grund liegt darin, daß sehr viele Turkvölker in dieser Zeit in mongolischen Diensten standen, und die Nachfolgereiche der Mongolen zum größten Teil von Turkvölkern beherscht wurden, in der Folge sind das mongolische Wörter die von den Türken übernommen wurden.

Zitat:Was ist eigentlich mit den Persern wann wurden die angegriffen ich hab auch gehört das die Mongolenearmee in das osmanische Reich eingefallen ist,stimmt das?
Es gab damals mehrere „persische“ Staaten. Der erste Angriff erfolgte auf die Choswaremier, die ein persisch/türkisches Mischreich mit dem Zentrum Samarkand, Buchara waren. Der Angriff erfolgte 1219.

Der Feldzug gegen das Choswaremier Reich:

Kaum bekannt ist, daß es schon vor der Anspannung der Lage wegen der Tötung der „Kaufleute“ zu einer Schlacht zwischen den Mongolen und den Choswaremiern kam. Dschotschi Khan, Subudai Bahadur und Tochutschar Nojon verfolgten mit dem rechten Flügel, also den im Westen stationierten Streitkräften der Mongolen Aufständische, darunter Merkiten, diese flohen da sie nirgends mehr anders hin konnten nach Choswaremien. In der Gegend des Flusses Irgis wurden die Aufständischen eingeholt und vollständig vernichtet. Der Shah von Choswaremien empfand das zu Recht als ein unberechtigtes Eindringen in sein Reich und griff das mongolische Heer an, da er sich gerade zufällig mit Truppen in der Gegend aufhielt. Die Schlacht selbst verlief unentschieden, und mit Einbruch der Dunkelheit setzten sich die Mongolen erfolgreich ab und kehrten heim um Bericht zu erstatten.

Beiden Seiten war von da an klar, daß es über kurz oder lang zum Krieg kommen würde, beide Reiche waren noch jung und extrem expansionistisch, und beide konkurrierten um die Beherschung der Handelswege durch Zentralasien. Dazu kommt noch der Punkt, daß das Mongolenreich im Gegensatz zum stabilen Staat der Choswaremier ohne Krieg überhaupt nicht funktionierte, die Mongolen mußten Krieg führen um ihre Gesellschaft zu erhalten. Dazu kam erstmals der Gedanke daß sie, die Mongolen zur Beherschung der Welt ausersehen seien.

Strategische Situation:

Beide Reiche standen auch noch an anderen Fronten im Krieg, die Mongolen waren aber wegen der fest gefügteren Herschaft von Chinggis Khan nicht so sehr mit Inneren Problemen beschäftigt, während das Choswaremische Reich auseinandertreibende Kräfte im Inneren hatte. Chinggis Khan sah nun seine Chance gekommen, als der Krieg in China und gegen die anderen Steppenvölker zeitweilig etwas abflaute, er befürchtete das der Shah im Verlaufe der nächsten Jahre seinerseits angreifen könnte, wenn er wieder in China voll gebunden war.

Deswegen entsandte er wie üblich jede Menge Spione, der größte Teil seines Geheimdienstes rekrutierte sich aus muslimischen Händlern, so spionierten diese in Choswaremien. Eine solche Handelskarawane die zudem Geschenke überbringen sollte wurde dann vom Shah hingerichtet und die Geschenke einbehalten. Das gab Chinggis den Kriegsvorwand, da die mongolische Sozialkultur die Rache selbst für geringe Vorkommnisse über alles stellte und er so seinen Truppen einen richtigen Grund für diesen Krieg bieten konnte.

Der Shah entschloß sich zu einer defensiven Strategie, er orderte seine Truppen in die östlichen Grenzfestungen und wollte vermutlich eine Linie entlang des Syr-Darja gegen die Mongolen halten. Es gab mehrere Möglichkeiten wo das mongolische Heer kommen konnte, daher mußte er seine Truppen aufteilen, die geringere numerische Stärke wollte er durch die vielen Festungen ausgleichen, wenn die Mongolen eine der Festungen angriffen, könnten ihnen dann die Truppen aus den anderen Festungen in den Rücken fallen, desweiteren verlief so die Verteidigungslinie entlang eines Flusses.

Chinggis sammelte seine Armeen am Altai Gebirge relativ weit entfernt von den Gegnern und überwinterte noch einmal an der Westseite des Altai. Mit 10 Tümen stieß er dann mit extrem großer Geschwindigkeit über den Arai Paß nach Westen vor. Andere Truppen wählten aus logistischen Gründen andere Wege, die mongolische Armee sammelte sich dann erneut im Tal des Talas. Der Shah sammelte derweilen angesichts der Stärke des Gegners weitere Heere bei der Stadt Samarkand. Er hatte den Plan, die Mongolen vom Talas aus nach Samarkand vorstoßen zu lassen, während die Grenztruppe sie dann von den Flanken und von hinten attackieren würden, würde er in der Nähe der schwer befestigten Stadt das Mongolenheer empfangen, sollte die Schlacht wieder allen Erwartens trotzdem verloren gehen, war die Festung direkt hinter ihm in die er sich zurückziehen würde.

Chinggis Khan ging scheinbar darauf ein, er durchschlug die Grenzlinie und ein kleiner Teil des Mongolenheeres täuschte den Marsch ins Landesinnere vor. Der Khan aber schlich sich mit der Hauptarmee nach Norden davon und durchquerte hinter den Armeen des Shah eine Wüste, die man bis dahin für Heere für undurchquerbar gehalten hatte und die daher unbewacht und ungeschützt darlag. Völlig überraschend erschien die mongolische Hauptarmee statt vor Samarkand wo der Shah immer noch wartete stattdessen vor Buchara, der zweitgrößten und zweitwichitgsten Stadt des Reiches, die Mongolen griffen ohne jede Rücksicht auf Verluste heftigst an und nach nur 3 Tagen fiel die Stadt in ihre Hände. Direkt nach dem Fall der Stadt marschierten die Mongolen von ihrer nun hinter dem Shah gelegenen Position nach Osten Richtung Samarkan um das Heer des Shah anzugreifen.

Die Idee des Shah war es ja, daß seine Truppen von der Grenze noch weiter im Westen und seine Armee in Samarkand die Mongolen gemeinsam angreifen würden, er orderte daher die Grenzarmee nach Samarkand zurück, da sein Heer allein den Mongolen unterlegen schien. Tatsächlich waren beide Heere gleich stark, die Mongolen täuschten aber durch ihre Ersatzpferde und Puppen eine viele größere Armee vor als sie tatsächlich hatten.

Entlang des Zarafshan Tales stießen die Mongolen mit über 60 Kilometern pro Tag Richtung Samarkand vor, um einer Vereinigung der Choswaremischen Heere zuvor zu kommen. Von der Mobilität und der Geschwindigkeit des mongolischen Heeres war der Shah so überrascht und eingeschüchtert, daß er sich mit seiner Streitmacht vor den Mongolen zurückzog und nach Süden floh. Die Bürger von Samarkand wollten sich darauf ergeben, die Stadt fiel kampflos in die Hände der Mongolen die trotzdem ein Massaker anrichteten und die Zivilisten in der Stadt zum größten Teil niedermetzelten.

Dann schlugen sie die kleineren choswaremischen Verbände vor ihnen und setztem dem Shah nach. Der Shah setzte sich aber immer weiter ab und ließ die Mongolen ins Leere laufen, derweilen zerfiel aber sein Heer, immer mehr Gefolgsleute setzten sich ab oder liefen zu den Mongolen über. Chinggis brach die Verfolgung selbst ab und beauftragte Dschebe Nojon und Subudai Bahadur mit einer Armee, dem Shah weiter nachzusetzen. Derweilen eroberten die Mongolischen Truppen unter den Chinggisiden Tschagatai und Ögedei mehrere Städte im Gebiet des heutigen Afghanistan und löschten ihre Einwohner vollständig aus, dann begannen sie im Herbst mit der Belagerung von Gurganj. Die Feinde in der Stadt leisteten erbitterten Wiederstand und die Belagerung verlief zäher als die Mongolen gedacht hatten.

Dschebe und Subudai hatten derweilen das sich immer weiter auflösende Heer des Shahs eingeholt und waren im nun sogar leicht überlegen an Truppen, sie griffen aber nicht an sondern hetzten nur die Truppen und den Shah immer weiter und so löste sich seine Armee immer weiter auf, der Shah erreichte schließlich mit einigen wenigen Getreuen das Kaspische Meer, dort ließ er sich zu einer Insel übersetzen um so seinen Jägern zu entkommen. Dort starb er dann kurz darauf, vielleicht brachten ihn auch die bei ihm Verbliebenen um, er wurde auf der Insel formlos irgendwo im Erdreich verscharrt und die beiden Feldherrn entsandten einen Pfeilboten nach Osten daß ihre Aufgabe erfüllt worden war.

Analyse:

Entschieden wurde der Feldzug für die Mongolen durch drei Punkte:

1 Die Mobilität, es gibt nur sehr wenig Feldzüge, selbst heutzutage, die schneller vorgestoßen wären, daß war zugleich ein Vabanque Spiel, da die Mongolen so leicht dem Gegner in eine Falle laufen konnten oder der Gegner sie ausmanövrieren konnte.

2 Ihren Geheimdienst, sie kannten sowohl das Land und Gelände genau als auch die Psychologie ihrer Gegner.

3 Ihre Logistik, die Durchquerung der Wüste mit Pferden ist ohne mitgeführtes Wasser nicht möglich, höchstwahrscheinlich haben sie viele Kamele benutzt die Wasser und Gras für die Pferde getragen haben, vom Blut und Fleisch der nicht mehr benötigten Kamele lebten dann die Krieger.

Die eigentlich unverständliche Pause vor dem Angriff, die dem Shah die Möglichkeit bot seine Truppen auf volle Stärke und in Position zu bringen verrät zweierlei:

Zum einen wußten die Mongolen genau was der Shah wie tat, zum anderen benötigten sie die Zeit für den Ausbau der Logistik die ihnen den überraschenden Flankenangriff auf den Gegner vom Norden her überhaupt erst ermöglichte.

Zentralpersien wurde dann erst später unter Hulagü Khan eingenommen, der mit einer halben Milllionen Soldaten das Land zwischen 1251 und 1258 völlig zerstörte und stand dann bis zum Jahr 1336 unter mongolischer Herrschaft als es dann den Persern endlich gelang die Fremdherrschaft abzuschütteln.

Hulagü Khan zerstörte auch die Millionenstadt Bagdad und ließ die gesamte Einwohnerschaft samt der Flüchtlinge binnen weniger Tage in einem der schlimmsten Massaker aller Zeiten vollständig umbringen. Damit endete das Kalifat von Bagdad, ein für den Islam entscheidendes Ereigniss.

Und derselbe Hulagü rottet auch in einem mit äußerster unfassbarer Brutalität und Grausamkeit geführten Feldzug von nur 3 Jahren die Sekte der Assassinen aus, und stürmte ihre Hauptfestung Alamut. Da die Assassinen sich auf Guerilla Kriegsführung verlegten töteten die Mongolen die gesamte Zivilbevölkerung der betroffenen Regionen.

Zitat:ich hab auch gehört das die Mongolenearmee in das osmanische Reich eingefallen ist,stimmt das?
Das ist richtig, daß waren nicht mehr die Seldschuken sondern schon die frühen Osmanen. Aber die Mongolen sind vorher unter Hulagü Khan ebenso in das damalige Seldschukenreich eingefallen, daß war 1258. Der Angrifff auf die Osmanen war aber dann deutlich später, unter dem

letzten großen Mongolischen Herscher, Tamerlan, der 1402 das junge Osmanische Reich vollständig besiegte und eroberte. Tamerlan aber war ein destruktiver Herscher, und so zerfiel mit seinem Tod das von ihm noch einmal aufgerichtete Reich völlig, es war nach Tamerlan einfach nichts mehr da was funktioniert hätte oder lebensfähig gewesen wäre. Fast alle Völker konnten nach Tamerlan, dessen mongolischer Name Timur war, das Mongolenjoch abschütteln, und auch in Russland war Tamerlan für den Untergang der Tatarischen Macht über Russland verantwortlich als er 1390 bis 1395 die dortigen Mongolische Herrschaft zerstörte.

Zitat:Es ging den Mongolen primär um Weidegründe für ihre Yakherden
Weidegründe hatten sie eigentlich nach der Einigung der Steppenvölker schon 1206 genug. Das Klima war sehr günstig und die Mongolen hatten eigentlich keine Probleme mit der Viehwirtschaft, so daß Not als Motiv für ihre Angriffe ausfällt. Der Grund war mehr die enorme interne Spannung die aus ihrer Sozialkultur resultierte, wenn man keinen äußeren Gegner bekämpften konnte wäre das Mongolenreich im Bürgerkrieg versunken. Nach dem Sieg über die Chinesen zwischen 1205 und 1215 kam dazu der Gedanke einer Auserwähltheit, die Mongolen waren überzeugt daß sie dazu auserwählt worden seien, die Welt vollständig zu erobern.
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#12
Wie waren die mongolischen Truppen, speziell die Reiterei, eigentlich bewaffnet und ausgerüstet? Trugen sie Rüstungen, und wenn ja, aus welchen Materialien bestanden diese Rüstungen?
Zudem würde mich auch interessieren, wie es den Japanern und Vietnamesen gelungen ist, die Mongolen zu schlagen. Bei den mongolischen Invasionen in Japan kann es ja nicht nur am Kamikaze gelegen haben...
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#13
"Bei den mongolischen Invasionen in Japan kann es ja nicht nur am Kamikaze gelegen haben..."
So viel ich weiss wurde ein Grossteil der Mongolischen Schiffe durch eben diese "Kamikaze" zerstört und darauf wurde die Invasion vorläufig eingestellt. Ich glaube es hat später noch einen Versuch gegeben und da kam aber wieder ein Sturm dazwischen.
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#14
Beim zweiten Angriff der Mongolen auf Japan waren die mongolischen Truppen noch durch viele andere Faktoren behindert. So sollen sich etwa die beiden ranghöchsten mongolischen Befehlshaber spinnefeind gewesen sein, und japanische Kriegsdschunken machten der mongolischen Flotte vor dem Sturm mit Hit-and Run-Taktiken zu schaffen. Bei beiden mongolischen Angriffen auf Japan war es zudem so, daß sich im entsprechenden Gebiet alte japanische Befestigungsanlagen befanden, die einstmals aus Angst vor einer Invasion aus China gebaut worden waren.
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#15
Zitat:Wie waren die mongolischen Truppen, speziell die Reiterei, eigentlich bewaffnet und ausgerüstet? Trugen sie Rüstungen, und wenn ja, aus welchen Materialien bestanden diese Rüstungen?
Jetzt mal rein auf die Mongolischen Kerntruppen bezogen:

Chinggis Khan ordnete sie zu zwei Drittel der leichten Reiterei zu, und ein Drittel stellte die Schwere Reiterei.

Die leichten Reiter agierten vor allem als Berittene Bogenschützen und griffen erst dann im Nahkampf an, wenn dies ohne Risiko für sie den Sieg bedeutete oder wenn man kleinere Abteilungen des Hauptheeres separat schnell vernichten konnte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.steppenreiter.de/links.htm">http://www.steppenreiter.de/links.htm</a><!-- m -->

Sie trugen leichte Rüstungen, als Standard mindestens einen Gambeson (das ist eine Stepprüstung aus Stoff) und zwar anfangs aus Filz und dann aus Rohseide und Filz. Nachbauten haben ergeben, daß solche Filz/Rohseiderüstungen Pfeile sehr gut abfangen und auch gegen Stumpfe Einwirkungen einen guten Schutz bieten. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sfusd.k12.ca.us/schwww/sch618/War/WarArmor.html">http://www.sfusd.k12.ca.us/schwww/sch61 ... Armor.html</a><!-- m --> (Bei B siehst du eine solche Rüstung) oder hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://steppenreiter.de/images/mong.warr.jpg">http://steppenreiter.de/images/mong.warr.jpg</a><!-- m -->
Dazu kamen auffällig kurze Krummsäbel mit breiter Klinge, später aber dann auffällig schlanke lange Krummsäbel, teilweise Speere und kleine Rundschilde. Diese Reiter hatten zwei oder sogar drei Bögen mit unterschiedlicher Zugkraft dazu unterschiedliche Pfeile. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.flagelladei.hu/ger/komposite/mongolbogen.html">http://www.flagelladei.hu/ger/komposite ... bogen.html</a><!-- m -->

Die schwere Reiterei verfügte über lange Krummsäbel mit breiter Klinge oder Streitäxte, Metallrüstung über einem Rohseidegambeson und Lanzen sowie ebenfalls einen Bogen mit hoher Zugkraft. Manche dieser Truppen hatten auch Pferdepanzerung aus Leder oder sogar aus Metall. Hier ein Link wie so ein schwerer Reiter aussah:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.royalarmouries.org/extsite/view.jsp?sectionId=474">http://www.royalarmouries.org/extsite/v ... tionId=474</a><!-- m -->

Mit dem Sieg über die Chinesen rüsteten sich viele Mongolen mit chinesischen Lamellenrüstungen dieses Typs aus:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.armourarchive.org/essays/Shanwenkia.pdf">http://www.armourarchive.org/essays/Shanwenkia.pdf</a><!-- m -->
Der sozusagen zum Standard für mongolische Truppe für eine gewisse Zeit avancierte.

Zitat:Zudem würde mich auch interessieren, wie es den Japanern und Vietnamesen gelungen ist, die Mongolen zu schlagen. Bei den mongolischen Invasionen in Japan kann es ja nicht nur am Kamikaze gelegen haben...
Es lag eigentlich durchaus primär am Wetter. Die Mongolen hatten außerordentliches Pech mit dem Wetter in diesen Invasionen, daß war nicht nur EIN Sturm, sondern eine ganze Serie von Stürmen wie wir heute wissen. Darüber hinaus brachen bei der zweiten Invasion auch noch Aufstände in anderen Reichsteilen aus und die Kosten schienem dem Großkhan dann in der Folge jeden Nutzen zu übersteigen. Zitat aus einem japanischen Text: „Für die Mongolen bzw. Kublai Khan war eine eventuelle Eroberung Japans jedoch nur eine Frage des Ansehens, keine politische oder ökonomische Notwendigkeit;“

Kurzum: nach dem man nicht so im Vorbeigehen die Japaner masskrieren konnte und das ganze sich als enorm kostenintensiv durch die Verluste herausgestellt hatte fehlte den Mongolen hier die sonst übliche Verbissenheit wenn es um die Ausrottung ihrer Gegner ging.

Die erwähnten Befestigungsanlagen wären demgegenüber kein Hinderniss für die Mongolen gewesen, die haben auch schon stärkere Festungen relativ problemlos gestürmt.

Das die Japaner trotzdem herausragend gut gekämpft haben steht außer Zweifel, trotzdem wäre Japan erobert worden. Die Samurai kämpften z.B. noch auf die Althergebrachte Ritualisierte Weise und bei den ersten Kämpfen traten noch die Samurai wie jeher vor um sich Duelle mit hochrangigen Gegnern zu liefern und wurden dann von den Kompositbogenschützen der Mongolen einfach abgeknallt. Am ehesten noch konnten die Japaner wie erwähnt bei den Schiffs- zu Schiffskämpfen kleinere Erfolge erzielen, die aber im gesamten Rahmen völlig bedeutungslos waren.

Dazu muß man auch noch bedenken, daß 80 % der Invasionstruppen Chinesen und Koreaner waren, die meist in Japan dargestellten Truppen zeigen z.B. typische Koreaner dieser Zeit die zum Kriegsdienst gepresst worden waren und von den Mongolen als Kanonenfutter und zur Ablenkung und Beschäftigung der Samurai verheizt wurden.

Von daher sind die japanischen Seesiege ziemlich zu relativieren. Bei den wenigen Zusammenstößen mit mongolischen Truppen wurden die Samurai recht unspektakulär niedergemäht, was aber auch vor allem an ihrer noch ritualisierten Kampfweise lag, von daher muß man hier die mongolische Leistung auch wieder relativieren.

Bis dahin schossen die Samurai vor dem Kampf erst einen mit Löchern und Schlitzen verzierten Pfeil ab, der beim Fliegen einen Pfeifton abgab und stellten sich danach vor dem Gegner auf um ihren Lebenslauf und die Taten ihrer Vorfahren zu nennen. Dadurch versuchte man einen würdigen, also gleichrangigen, Gegner zu finden. Den Mongolen war das ziemlich egal da sie es nicht auf Duelle angelegt hatten, sondern die Samurai welche sich für ihren Vortrag vor die Schlachtreihe stellten um gut zu sehen/hören zu sein, aus sicherer Entfernung zu beschießen und als Heer kämpften.

Ich habe einige japanische Darstellungen mongolischer Krieger gesehen, auf denne die Mongolen alle eine grünblaue Haut hatten und nur sehr bedingt menschlich aussahen.

Mit den Kämpfen gegen die Mongolen änderte sich Japan die Kampfweise und mit ihr auch das Gesellschaftssystem, in der Folge mündete diese sozialkulturelle Entwicklung die aus der direkten Konfrontation mit den Höllenreitern resultierte dann in den Gempei Kriegen und im Zerfall Japans bis Nobunaga.

In die Periode der Monqoleninvasionen der Kamakura-Zeit fällt auch die Entwicklung des heute als typisch japanisch betrachteten katana, was vielleicht ganz interessant zu wissen ist.

Und hier ist eine recht genaue Darstellung der Ereignisse:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.japanlink.de/gp/gp_geschichte_mongolen.shtml">http://www.japanlink.de/gp/gp_geschichte_mongolen.shtml</a><!-- m -->

Hier noch ein allgemeiner Link:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zentralasienforschung.de/Linksammlung%20Mongolistik.pdf">http://www.zentralasienforschung.de/Lin ... listik.pdf</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.orientarch.uni-halle.de/ca/arms.htm">http://www.orientarch.uni-halle.de/ca/arms.htm</a><!-- m -->
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