Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
Quintus Fabius schrieb:Deine Unkenntnis dieser Länder und Kulturen erstaunt mich immer wieder!
Mit diesen Sprüchen kannst du langsam aufhören. Jeden Beitrag eröffnest du mittlerweile so.

Zitat:Selbstmordangriffe gab es schon lange vor 2003 und ja: damit war absolut zu rechnen. Es gab diese Angriffe schon lange vor 2003 und es war absolut klar dass der Feind zu diesen Mitteln greifen wird!
Es ist selbstverständlich die Masse die es ausmacht. Jetzt sag ich es auch zu dir, wenn du das nicht raffst, dass es die Masse an Anschlägen ausmacht, dann hast du nichts aus diesem Konflikten kapiert. Du Musst die Kontrolle erlangen um der Bevölkerung das Gefühl zu vermitteln, dass du die Sache im Griff hast, gelingt dir das nicht, bist du nur eine hilflose Witzfigur. Da kannst du nebenbei militärisch erfolgreich sein, das interessiert keine Sau.

Zitat:Der Autor beschreibt darin im Jahr 2006 ganz klar das Scheitern der US Besatzung und die Entstehung einer Gruppe wie sie der IS nun geworden ist. Und das 2006.
Dazu musste man kein Buch schreiben, 9/11 genügt um zu sehen, dass es solch kranke Leute gibt. Aber nicht in der Masse, dass sich so viele von der Bewegung "inspirieren" lassen. Das Ausmass dieses militanten Wahnsinns ist es doch, was so erschreckend in der Region ist. Es sind eben nicht nur ein paar Splittergruppen.

Zitat:Im übrigen ist der IS keineswegs kranker als beispielsweise Saudi-Arabien, nur dass SA unser Frenemy ist und wir ihm Waffen liefern und öffentlich behaupten SA würde zur Stabilität beitragen.
Das sind aus unserer Sicht sicher auch Fundamentalisten, aber sie gehen in Relation zur Bevölkerungszahl und militärischen Macht, nie so destruktiv wie der IS vor. Der IS sprengt jeden Rahmen der Vernunft, das kann man von Saudi-Arabien wirklich nicht behaupten. Die Pro-Kopf-Hinrichtungen sind beim IS wahrscheinlich 1000-10000x höher, dass du das gleichsetzt ist völlig absurd.

Zitat:Wenig bekannt ist, dass die tamilischen Befreiungstiger in einem immensen Ausmaß Selbstmordanschläge verwendeten, teilweise krasser als es im islamischen Raum üblich ist.
Weis das mal statistisch nach was du hier behauptest, das wäre interessant.

Zitat:Und nein: das bedeutet nicht dass ich die gleiche Vorgehensweise nun überall für richtig halten würde: in einem ganz anderen Fall könnte eine extensive Unterstützung durch Drohnen sogar richtig sein. Worauf ich also in Wahrheit hinaus will: man braucht jeweils eine individuelle Lösung.
Man sollte eben nicht mit einem starren Anspruch rein, dass man das bis zum Ende bringen wird. Eben das nicht, in meinen Augen muss man den Support von der Bevölkerung erzwingen / an Bedingungen knüpfen. Das Militär sagt immer, die Einheimischen sind unfähig => deine Worte. Aber bitte was macht die Bevölkerung wenn du weg bist. Das ist aber nicht der richtige Weg. Die Intervention muss immer auf ein hohem Mass an Eigenverantwortung und Einsatz der Bevölkerung basieren. Erzwingen kann man das, indem man mit frühzeitigem Abzug droht. Heute ist es doch so, dass die Militärs unbedingt beweisen wollen, dass sie die Sache in den Griff kriegen und genau das bewirkt doch das, dass man die einheimischen als unfähig abstempelt und alles selber lösen möchte.
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phantom:

Zitat:Es ist selbstverständlich die Masse die es ausmacht. Jetzt sag ich es auch zu dir, wenn du das nicht raffst, dass es die Masse an Anschlägen ausmacht, dann hast du nichts aus diesem Konflikten kapiert.

Auf Sri Lanka gab es Unmengen von Selbstmordanschlägen, viel mehr als in den ersten Jahren des Partisanenkrieges im Irak.

Zitat:Aber nicht in der Masse, dass sich so viele von der Bewegung "inspirieren" lassen. Das Ausmass dieses militanten Wahnsinns ist es doch, was so erschreckend in der Region ist. Es sind eben nicht nur ein paar Splittergruppen.

Erschrecken löst aber kein Problem. Man muss mit dem arbeiten was ist, nicht mit dem was man will oder was man sich denkt was gut ist. Du nennst es militanten Wahnsinn, ich nenne es einfacher: Realität. Und man kann sehr gut mit militanten Wahnsinnigen arbeiten, allein schon deshalb weil sie in ihrem Denken und Handeln aufgrund ihrer Meme eingeschränkt und damit unterlegen sind.

Zitat:Der IS sprengt jeden Rahmen der Vernunft, das kann man von Saudi-Arabien wirklich nicht behaupten.

Der IS richtet keine Menschen wegen Hexerei hin. Saudi Arabien hat hier und heute Menschen wegen Hexerei hingerichtet.

Was sprengt nun hier jeden Rahmen der Vernunft ?!

Zitat:Die Pro-Kopf-Hinrichtungen sind beim IS wahrscheinlich 1000-10000x höher, dass du das gleichsetzt ist völlig absurd.

Richtig ist, dass es im IS Gebiet aufgrund des Kriegszustandes insgesamt viel mehr Tote gibt, aber die Zahl der öffentlichen Hinrichtungen in Saudi-Arabien ist beachtlich. Im Jahr 2015 gab es beispielsweise 175 öffentliche Hinrichtungen, dass ist eine ca jeden zweiten Tag. Auf 28 Millionen Einwohner.

Im IS Gebiet gibt es auch ungefähr jeden zweiten Tag öffentliche Hinrichtungen. Bei einer allerdings deutlich geringeren Bevölkerung in dessen Herrschaftsgebiet....

Ahhhh..... du hast recht: der IS ist viel böser, weil er prozentual zur Bevölkerung mehr Menschen öffentlich hinrichten lässt und deshalb sind die Saudi Arabischen Hinrichtungen von Hexen wegen Zauberei damit relativiert und nichtswürdig, gleich des Umstandes dass der IS keine Hexen hinrichtet.....

Zitat:
Zitat:Wenig bekannt ist, dass die tamilischen Befreiungstiger in einem immensen Ausmaß Selbstmordanschläge verwendeten, teilweise krasser als es im islamischen Raum üblich ist.
Weis das mal statistisch nach was du hier behauptest, das wäre interessant.

Es gibt im Internet nicht viel Material dazu, aber anscheinend (laut Buch) haben die Tamilischen Befreiungstiger in den letzten Jahren ca 200 Selbstmordanschläge in Sri Lanka durchgeführt (auf 20 Mio Einwohner).

Im Irak waren es bis dato präzise 1003 Selbstmordanschläge (auf 36 Mio Einwohner).

Zitat:Die Intervention muss immer auf ein hohem Mass an Eigenverantwortung und Einsatz der Bevölkerung basieren.

Sollte dem so sein, dann wirst du so gut wie nie intervenieren können. Und dies insbesondere nicht im islamischen Arabischen Kulturraum, den dort bist du immer schuld. Aufgrund der arabischen Beschuldigungskultur bist du auch dann schuld, wenn du nicht intervenierst.

Deshalb spielt es eben keine Rolle (für die Bevölkerung), ob du intervenierst oder nicht - ihren Support hast du in keinem Fall, nie, und Schuld bist du trotzdem, immer. So ist der Araber, als solcher.

Zitat:Heute ist es doch so, dass die Militärs unbedingt beweisen wollen, dass sie die Sache in den Griff kriegen und genau das bewirkt doch das, dass man die einheimischen als unfähig abstempelt und alles selber lösen möchte.

In Wahrheit waren die US Militärs bereits 2003 mehr als unglücklich mit dem Irakkrieg und mehr als froh als sie dann Jahre später abziehen konnten. Und gerade darin liegt das Problem: wer A sagt, der muss auch B sagen.

Wenn man Probleme selbst erschafft, welche die Einheimischen nicht lösen können (nicht zwingend weil sie unfähig sind, sondern weil die Probleme zu groß für sie sind !), dann muss man diese Probleme die man selbst geschaffen hat auch selbst wieder lösen. Diese Verantwortung von sich zu weisen ist der größtmögliche Fehler und schadet einem am Schluss nur noch mehr.

Die Kosten eines entschiedenen begrenzten Krieges in Syrien schon vor Jahren wären beispielsweise viel geringer als die Kosten welche allein die Illegalen Einwanderer jetzt hier pro Jahr verursachen.

Und während die Soldaten ihr Blut geben, und die Steuerzahler ihr Geld, bereicherte sich die freie Wirtschaft an dem Leid der Menschen im Irak ohne ihnen tatsächlich zu helfen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/7444083.stm">http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/7444083.stm</a><!-- m -->

Solche Misswirtschaft war wesentlich für die Probleme im Irak verantwortlich. Wie ich es schon mal geschrieben habe: noch Jahre nach Beginn der Besatzung waren viele Iraker immer noch ohne Strom, ohne sauberes Trinkwasser und ohne jede Sicherheit.

Dass aus so einer Situation und Lebenswirklichkeit dann ein völlig entgrenzter Terrorismus entsteht ist weder verwunderlich noch überraschend noch etwas was man nicht hätte vorher sehen können.

Es ist nicht nur absolut vorhersehbar gewesen, es war gerade zu zwingend logisch !!
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Zitat:phantom: So so, und dass sich die Vollpfosten wie vollkommen Irre selbst und völlige Unschuldige Landsleute in die Luft sprengen, mit dem war auch zu rechnen?!

Die Anschläge auf Zivilisten richteten sich im Irak zu gefühlten 90% gegen die in jeder Hinsicht bevorteilten Schiiten. Herätiker obendrein. Die Schiiten wiederum haben gemäß des Prinzips der Blutrache, mit Todeschwadronen die vermeintlichen Drahtzieher mitsamt ihren Familien ausgeschlöscht. Diese Dynamik war aufgrund der Demographie und politischen Konstellation absolut vorhersehbar und wurde ja auch von vielen so vorhergesagt.

Inwieweit der Status "Landsmann" in irgendeiner Form eine Rolle gespielt hat, sei mal dahingestellt. Denn Al-Kaida und IS haben die Karte der Glaubensbrüderschaft über alle Grenzen hinweg gespielt. Sie haben von Anfang an global gedacht, geplant und gehandelt. Man definiert sich über die gemeinsame Glaubensphilosophie. Nationalstaatliche oder genetische Aspekte spielen dagegen keine Rolle. Folglich werden auch keine "Landsleute" (eine zutiefst weltliche Definition) getötet, sondern Herätiker. Feinde im Glauben.

Der vermeintliche Initiator und Chef des sunnitischen Aufstandes im Irak, war beispielsweise Abu Musab al-Zarqawi, ein Jordanier. Keinesfalls ein irakischer Landsmann. Irakische Aufständische sind aber ihm gefolgt, um ihren eigenen Staat zu bekämpfen und ihre eigenen Landsleute abzuschlachten.

Al-Zarqawi wiederum gehörte übrigens zu denjenigen, die die Entwicklungen vorhergesehen haben und im Irak bereits sehnlichst auf das Eintreffen der Amerikaner und die folgende Destabilisierung gewartet haben! Er hatte seinen Aufstand gegen die US Truppen bereits organisiert, bevor der Krieg begann. Und das wussten sogar die Amerikaner.

"told the Security Council that the United States was concerned about "the sinister nexus between Iraq and the al Qaeda terrorist network, a nexus that combines classic terrorist organizations and modern methods of murder. Iraq today harbors a deadly terrorist network headed by Abu Musab al Zarqawi, an associate and collaborator of Osama bin Laden and his al Qaeda lieutenants."

Dieses Zitat stammt von Collin Powell und datiert vom 05.02.2003!

Im Kalten Krieg haben auch viele Deutsche ihr Land aus ideologischer Überzeugung (Kapitalisten, Kommunisten) heraus an Russen oder Amerikaner verraten. Millionen West und Ost-Deutsche hätten sich im Ernstfall bis zur völligen Vernichtung gegenseitig abgeschlachtet. Und zwar jeweils für Ideologien die von Außen an sie herangetragen wurden. Dieser Fingerzeig auf "die Araber" ist insofern nicht ohne Beigeschmack.

In Syrien kämpfen übrigens aktuell rund 30.000 Ausländer für die Islamisten. Diese kommen aus 104 verschiedenen Staaten. Mit anderen Worten: Das ist kein Abschlachten unter Landsleuten, sondern ein Krieg mit globaler Anziehungskraft und aktuellem Schauplatz Syrien.
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Quintus Fabius schrieb:Der IS richtet keine Menschen wegen Hexerei hin. Saudi Arabien hat hier und heute Menschen wegen Hexerei hingerichtet.
Der IS schlachtet einfach ab, der braucht sich nicht mal erklären (Hexerei oder was auch immer), meinst du die Erklärungen wieso dies geschehen muss, sind dort fundierter. :lol:

Zitat:Was sprengt nun hier jeden Rahmen der Vernunft ?!
Leider du, wenn du meinst der IS sei auf die gleiche Stufe wie Saudi-Arabien zu stellen.

Zitat:Richtig ist, dass es im IS Gebiet aufgrund des Kriegszustandes insgesamt viel mehr Tote gibt, aber die Zahl der öffentlichen Hinrichtungen in Saudi-Arabien ist beachtlich. Im Jahr 2015 gab es beispielsweise 175 öffentliche Hinrichtungen, dass ist eine ca jeden zweiten Tag. Auf 28 Millionen Einwohner.
Das ist aber nichts bezüglich pro-Kopf-Vergleich zum IS.

Zitat:Es gibt im Internet nicht viel Material dazu, aber anscheinend (laut Buch) haben die Tamilischen Befreiungstiger in den letzten Jahren ca 200 Selbstmordanschläge in Sri Lanka durchgeführt (auf 20 Mio Einwohner).
...
Im Irak waren es bis dato präzise 1003 Selbstmordanschläge (auf 36 Mio Einwohner).
OK, das ist auch ne Menge aber in Relation sicher mindestens 3x weniger. Wie schon erwähnt, seh ich die entscheidende Komponente in der Bevölkerung. Wie bekommt man terroristische Anschläge unter Kontrolle? Primär dadurch, dass sie keinerlei Wirkung, Begeisterung, auf generelle Ablehnung in allen Punkten stossen. Ist das nicht der Fall und es herrscht eine gewisse Sympathie für diese radikale Gruppe, ist der Nährboden gegeben, dass sich das endlos weiterzieht.
Ich kann deine Überzeugung einfach nicht teilen, dass man diese Ideologie / Terror mit einem Infanterieeinsatz eliminieren könnte. Einfach aus dem simplen Grund, dass du die Leute mit der Infanterie nie so überwachen kannst, dass das in der nötigen Masse zu guten Resultaten führen könnte. Hat der Terrorist ein funktionierendes Umfeld wo er nicht verraten wird, wirst du ihn viel eher mit Polizei und Geheimdienst entdecken. Es fehlt schlicht auch das Knowhow bei den Infanteristen, da sollte man von der Sache schon was verstehen und vor allem auf heimische Kräfte setzen, die der Sprache wirklich mächtig sind, die Kultur verstehen, Ängste und Nöte kennen.

Zitat:Sollte dem so sein, dann wirst du so gut wie nie intervenieren können.
Wieso, das hat ja jetzt selbst in Syrien nicht apokalyptische Ausmasse angenommen. Da ist jetzt sicher kein riesiges Infanterieheer einmarschiert. Putin hat ja analog dem Westen primär die Luftwaffe machen lassen.

Zitat:Und dies insbesondere nicht im islamischen Arabischen Kulturraum, den dort bist du immer schuld. Aufgrund der arabischen Beschuldigungskultur bist du auch dann schuld, wenn du nicht intervenierst.
Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass sie sich am Boden selber schuldig machen.

Zitat:In Wahrheit waren die US Militärs bereits 2003 mehr als unglücklich mit dem Irakkrieg und mehr als froh als sie dann Jahre später abziehen konnten. Und gerade darin liegt das Problem: wer A sagt, der muss auch B sagen.
Nochmal, das genau ist es was uns dauernd zum Verhängnis wird. Du musst dort nicht den Papa spielen der alles löst.

Zitat:Wenn man Probleme selbst erschafft, welche die Einheimischen nicht lösen können (nicht zwingend weil sie unfähig sind, sondern weil die Probleme zu groß für sie sind !), dann muss man diese Probleme die man selbst geschaffen hat auch selbst wieder lösen.
Welche Probleme sollten das sein? Die waren ganz bestimmt alle schon da, aber durch die Repression der autoritären Regime unterdrückt worden. Aber wenn es keine Autorität gibt, gibt es die Anarchie (IS), weil das Volk einfach nicht mündig ist. Sie geben ihren Religionsvertretern immer noch Recht, auch wenn sie sich wie die letzten Drecksäcke aufführen. Dieses Kernproblem gibt es in abgeschwächter Form auch bei uns, Unsinn von Landsleuten wird generell schöngeschwafelt und verteidigt, anstatt dass man die eigenen auch an den Pranger stellt. Die Nation und Religion steht leider allzu oft, vor Logik, Recht, Anstand und Ethik.

Zitat:Diese Kosten eines entschiedenen begrenzten Krieges in Syrien schon vor Jahren wären beispielsweise viel geringer als die Kosten welche allein die Illegalen Einwanderer jetzt hier pro Jahr verursachen.
Packst du wieder die Glaskugel aus, da könnte ich genauso behaupten, diese Kosten kommen 1:1 noch zu denen der illegalen Einwanderer oben drauf.

Zitat:Es ist nicht nur absolut vorhersehbar gewesen, es war gerade zu zwingend logisch !!
Wieder ein Prophet mehr, als wenn wir in der Region nicht schon genügend von hätten. :mrgreen:
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phantom:

Zitat:Wie schon erwähnt, seh ich die entscheidende Komponente in der Bevölkerung. Wie bekommt man terroristische Anschläge unter Kontrolle? Primär dadurch, dass sie keinerlei Wirkung, Begeisterung, auf generelle Ablehnung in allen Punkten stossen. Ist das nicht der Fall und es herrscht eine gewisse Sympathie für diese radikale Gruppe, ist der Nährboden gegeben, dass sich das endlos weiterzieht.

Ganz offensichtlich können leider weder Shahab3 noch ich dir klar machen, dass es dort nicht eine Bevölkerung gibt (deren Support du anstrebst), sondern Bevölkerungen, viele verschiedene Gruppen welche sich alle untereinander hassen. Und hast du den Support der einen Gruppe, geht die andere gegen dich vor, hast du den der anderen umgekehrt, versuchst du beide für dich zu gewinnen, gehen beide trotzdem wieder aufeinander los und dies selbst dann wenn sie dich in Ruhe lassen. etc pp

Und ebenso verstehst du trotz bestem Bemühen unsererseits offensichtlich leider immer noch nicht, dass hier nicht Einheimische andere Einheimische niedermachen, sondern dass hier primär Ausländer gegen die Einheimischen agieren, dass hier nicht Einheimische andere Einheimische in die Luft sprengen (wie in Sri Lanka die Tamilen), sondern dass hier Ausländern, insbesondere auch Europäische Staatsangehörige die Iraker und Syrer in die Luft sprengen. Ein Gros der Selbstmordattentäter im Irak in den letzten Jahren waren beispielsweise Ausländer und keine Iraker.

Und da du all diese Fakten trotz all unserer Bemühungen sie dir zu erläutern einfach von dir weist, weiß ich auch nicht weiter was ich dir überhaupt im weiteren da schreiben soll ?!

Zitat:Die waren ganz bestimmt alle schon da, aber durch die Repression der autoritären Regime unterdrückt worden.

Wie erklärt es sich dir eigentlich, dass die vorher vorhandenen autoritäten Regime diese Gruppen ganz offensichtlich unterdrücken konnten, ganz ohne Drohnen und Air Only ?!

Und mit welchen Methoden funktionierte dies ?! Mit Drohnen ?!

Zitat: Die Nation und Religion steht leider allzu oft, vor Logik, Recht, Anstand und Ethik.

Im Krieg gibt es weder Logik noch Recht, weder Anstand noch Ethik.
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Quintus Fabius schrieb:Ganz offensichtlich können leider weder Shahab3 noch ich dir klar machen, dass es dort nicht eine Bevölkerung gibt (deren Support du anstrebst), sondern Bevölkerungen, viele verschiedene Gruppen welche sich alle untereinander hassen.
Wieso sollten sich die Schwachköpfe dauernd in die Luft sprengen, dafür gibt es keine rationale Erklärung. Sorry, wenn ihr dafür rationale Gründe seht, seid ihr selber gestört. Hört mal auf dieses schwachsinge Vorgehen als nachvollziehbar zu deklarieren. Es ist es nicht, diese Leute sind abgrundtief destruktiv / gestört.

Zitat:Und hast du den Support der einen Gruppe, geht die andere gegen dich vor, hast du den der anderen umgekehrt, versuchst du beide für dich zu gewinnen, gehen beide trotzdem wieder aufeinander los und dies selbst dann wenn sie dich in Ruhe lassen. etc pp

Wieso? Schlussendlich machen sich alle Parteien kaputt. Am wenigsten die elenden Kriegshetzer, die die immer von gepflegten Feindschaften reden und das als Normalität verkaufen. Das ist einfach nur x-fach repetierter Dummfug.

Zitat:Und ebenso verstehst du trotz bestem Bemühen unsererseits offensichtlich leider immer noch nicht, dass hier nicht Einheimische andere Einheimische niedermachen, sondern dass hier primär Ausländer gegen die Einheimischen agieren, dass hier nicht Einheimische andere Einheimische in die Luft sprengen
So ein Quatsch, das ist das Problem von diesen Leuten. Dass sie Unterstützung von gescheiterten Existenzen mit den gleichen Wurzeln erhalten, heisst doch nicht, dass das im Geiste fremde sind. Nein sind sie nicht, sie sind in aller Regel auch perspektivlose Muslime. Und der Rest, das Söldner-Pack welches in jedem Konflikt aktiv ist, kannst du problemlos aus der Gleichung streichen, die sind bezüglich Radikalisierung und Anschläge überhaupt nicht relevant.

Zitat:Und da du all diese Fakten trotz all unserer Bemühungen sie dir zu erläutern einfach von dir weist, weiß ich auch nicht weiter was ich dir überhaupt im weiteren da schreiben soll ?!
Das ist ja lachhaft, mir gehts genau gleich mit euch, ich hab die genau gleich uneinsichtigen Individuen vor mir, wie die uneinsichtigen Verrückten vor Ort, die zu null Kompromissen bereit sind, jeden Schwachsinn verteidigen. Wie meinst du wäre das in Europa rausgekommen mit dieser irren Einstellung, wo man jedes Ressentiment mit Gold aufgewogen hätte. Ein Strauss voller Entschuldigungen für jedes Vorurteil, für jede vergangene Verletzung ... wenn du nie einen Strich unter die Sache machen kannst, bist du einfach selber Schuld, du bist dann der uneinsichtige Trottel der sich nicht aussöhnen kann.

Zitat:Wie erklärt es sich dir eigentlich, dass die vorher vorhandenen autoritäten Regime diese Gruppen ganz offensichtlich unterdrücken konnten, ganz ohne Drohnen und Air Only ?!
Mit einem repressiven Polizeistaat selbstverständlich, was denn sonst.

Zitat:Im Krieg gibt es weder Logik noch Recht, weder Anstand noch Ethik.
Mit euren Ansätzen wird man nie die Differenzen überwinden. Ihr steht stellvertretend für die blockierten Köpfe in dieser Region. Dass du als Militär immer einen konfrontativen Ansatz hast, sei dir mal verziehen ... aber das ist sicher nicht der richtige Weg. Wie in Europa muss man zur Einsicht geraten, dass diese schwachsinnigen Kriege und Ressentiments auf die Dauer allen schaden.
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Ein interessanter Artikel von WiB über Ziegen, 2,3 Millionen Dollar für gar nichts und die Frage warum der ganze: Fördert die Wirtschaft - Hearts and Minds - Schwachsinn im Partisanenkrieg ebenso mühsam wie meist sinnfrei ist:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://warisboring.com/afghanistan-s-failed-goat-farm-is-the-perfect-american-disaster-ed2114523b44#.jz26di682">https://warisboring.com/afghanistan-s-f ... .jz26di682</a><!-- m -->

Für das gleiche Geld an dessen Ende hier ein paar tote Ziegen standen hätte man den Taliban beispielsweise hunderte Söldner abwerben und für uns einsetzen können....

Stattdessen also tote Ziegen für Millionen von Dollar. In einem Land voller lebender Ziegen und feindlich gesinnter Ziegenhirten.
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Ein interessanter Artikel über 3 Krieger welche in Afghanistan aufeinander trafen:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.dasmagazin.ch/2015/04/29/drei-krieger/">http://blog.dasmagazin.ch/2015/04/29/drei-krieger/</a><!-- m -->

Der deutsche Fallschirmjäger:

Zitat:Am meisten erinnert sich Mutschke an die Stille. Warum huschen die Bauern hinter Mauern, als wollten sie sich in Stellung bringen? Und warum zum Teufel steht er wie zum Abschuss frei auf diesem ungeschützten Feld? Nur etwa 80 Meter entfernt legten die Taliban ihre Kalaschnikows an.

Der Afghane:

Zitat:Wie stümperhaft diese Deutschen doch sind, dachte sich Habib. Stellen sich wie Freiwild ins Feld. Sie haben vielleicht die beste Ausrüstung, kennen aber die Gegend nicht. Sie haben High­tech-Drohnen, finden aber ihre Feinde auf 80 Metern nicht.

Zitat:Nach wenigen Minuten traf ein Schuss Commander Habib in den Unterschenkel. Ein brennender Schmerz, aber die Hauptschlagader war unversehrt, stellte er fest, nichts, was ihn vom Weiterkämpfen abhielt. Er brauchte keine Operation, er bekam – anders als die Deutschen – auch keine Therapien oder Orden.

Der deutsche Fallschirmjäger:

Zitat:Mutschke ist umgeben von zwei Presseoffizieren und dem «Beauftragten für Einsatzgeschädigte der Luftlandebrigade 31».
Haben Sie getroffen?, frage ich ihn.
«Weiss nicht. Du schiesst halt. Du siehst ja nicht alles.»
Wie ist der Moment, in dem man schiesst, um zu töten?
«Man macht halt seinen Job. Man versucht, nicht gross nachzudenken.»

Der Afghane:

Zitat:Fragt man Habib, ob er die Deutschen getötet hat, sagt er: «Darum geht es. Ich habe keine Skrupel zu töten.»
Wie viele haben Sie in Ihrem Leben getötet?
«Bestimmt 200», sagt er.

Der Ami:

Zitat:LaCrosse, der Pilot, sagt: «Bei all unseren Einsätzen beseitigten wir über 100 Feinde. Sie haben es nicht anders verdient.»

Der Deutsche und der Afghane:

Zitat:Ihre Angaben sind nicht überprüfbar. Die Taliban neigen zur Übertreibung, die Deutschen zur Verniedlichung. Der eine hat den Krieg immer nur simuliert. Der andere stets gelebt.

Der deutsche Fallschirmjäger:

Zitat:Und so rannte Mutschke ballernd los. 110 Kilo Körpergewicht plus 30 Kilo Ausrüstung, das G3 in Hüfthöhe, mitten in die Feindstellung hinein, 300 lange Meter über das stoppelige Weizenfeld.
Es ist der Moment, für den man nicht trainieren kann, in dem Menschen versagen oder über sich hinauswachsen. Mut­schke sagt heute: «In dem Moment hatte ich keine Angst vorm Sterben, nur unbändigen Willen. Du denkst: Mich trifft es nicht. Wenn ich heute realisiere, was ich gemacht habe, denke ich: Wahnsinn. Was wäre passiert, wenn ich nicht angekommen wäre? Dann hätte ich massakriert im Propagandavideo gehangen.»
Mutschke erreichte die Männer des Hauptzuges, sie holten den verletzten Adebahr und die anderen raus. Später erhält Mutschke dafür das Ehrenkreuz für Tapferkeit und eine Gefechtsmedaille.

Der Ami:

Zitat:Nach einem weiteren Wortgefecht bekam LaCrosse endlich das Okay für den Flug. Binnen sieben Minuten war er in der Luft, gemeinsam mit seinem Sanitäter Travis Brown und einem zweiten Blackhawk, der ihm den Weg freischiessen sollte. Doch da erhielt er einen Funkspruch: Sofort umkehren. Die Mission ist zu gefährlich.
«Ich habe kurz nachgedacht», erzählt LaCrosse. «Befehl verweigern geht nicht. Verletzte im Stich lassen auch nicht. Ich sagte also: Ich versteh nichts.
Hab Probleme mit der Funkverbindung.»
Aber das ist doch Befehlsverweigerung? LaCrosse grinst.

Zitat:«Wir fliegen also rein. 13 Uhr. Wollen landen. Doch überall Schüsse. Popp. Popp. Wie Popcorn. Eine Rakete explodiert unter uns. Zwei Schüsse durchschlagen den Rotor. Aber Blackhawks sind robust. Wir brechen die erste Landung ab. Fliegen schneller an. Ich bekomme die Ansage: Touchdown unmöglich. Landezone zu heiss. Ich antworte: Für mich ist sie kalt genug. Mein Attack Bird schiesst mir einige Taliban aus dem Weg. Dann landen wir. Nehmen die beiden Verletzten an Bord. Sind auf dem Rückflug.

Der deutsche Fallschirmjäger:

Zitat:Auch Maik Mutschke wurde schwer getroffen, die Bombe zerfetzte sein Gesicht und den linken Arm. Er sagt es so: «Du konntest vom offenen Hals bis in den Kiefer sehen. Da war bei mir Dienstschluss.»
Da lag Mutschke im Staub von Isa Khel und schien dem Tod geweiht. Ein Sanitäter war bei ihm. Für den Fall der Fälle hatte Mutschke seinem Schwager einen Song in die Hand gedrückt. Er möge ihn auf der Beerdigung spielen, «Geboren, um zu leben» von der Gruppe Unheilig. «Man denkt schon über das Sterben nach», gibt Mutschke zu. «Darüber, dass man vielleicht nie mehr nach Hause kommt.»
Über den Anschlag sagt Mutschke zunächst: «Das war feige und hinterhältig.»

Der Afghane:

Zitat:Habib erwidert: «Sprengfallen sind nicht meine Sache, aber sie schaffen Gleichheit im Gefecht. Die Deutschen haben Drohnen, Flugzeuge und Panzer. Es gibt eine Aufgabenteilung bei den Taliban: die Klerikalen, die Bombenbauer und die Krieger. Ich bin Krieger. Ich finde direktes Töten ehrlicher.»

Der Ami:

Zitat:Viermal flogen die Blackhawks hin und her, sie sammelten Verwundete und Tote ein, sie bekämpften die Taliban aus der Luft und signalisierten den Deutschen, wo sich der Feind befand. Sie brachten die Wende, gibt Habib zähneknirschend zu.
Keine Angst vorm Sterben?, frage ich auch LaCrosse. «Beschossen zu werden, macht mir nichts aus. Ich liebe das Adrenalin.»

Alle drei zusammen:

Zitat:Wer gewann? Glaubt man Mutschke, so endete das Gefecht unentschieden. «Die werden tierisch gekotzt haben, dass sie nur so wenige getötet haben.»
LaCrosse sagt, ganz der Analytiker: «Eigentlich die Deutschen. Sie haben sich gegen einen zahlenmässig überlegenen Gegner behauptet. »
Habib sieht einen klaren Sieg der Taliban, den Beleg, dass eine Gruppe Krieger in Sandalen eine hochgerüstete High­tech-Armee in die Knie zwingen kann.

Bezeichnend dass der Deutsche Fallschirmjäger keinen Sieg seiner Sache ausmachen kann....

Der deutsche Fallschirmjäger:

Zitat:Maik Mutschke wird dreimal wiederbelebt und noch am selben Tag nach Deutschland geflogen. Keine 24 Stunden später wird er in Koblenz operiert, es ist die erste von zwölf Operationen. Die Ärzte haben es mit Nierenversagen zu tun, inneren Verbrennungen, einem zersprengten Gesicht.

Zitat:Sechs Monate verbringt er im Krankenhaus, es folgen Reha, Therapien, ein Glasauge, «eine neue Schulterorthese zum Preis eines Gebrauchtwagens». Er bekommt eine Einmalzahlung von 150 000 Euro, eine Versehrtenrente, sogar eine Ausbildung zum Skilehrer wird ihm bezahlt.

Der Afghane:

Zitat:Auch das ist ein Unterschied zwischen den Kriegern. Mutschke wehrt sich gegen den Tod. Habib dagegen sehnt ihn fast herbei. Er hat, aus seiner Sicht, abgeräumt für Allah. Er hat sein Planziel übererfüllt.

Zitat:Für Habib und seine Einheit gibt es eine Pauschale: 100 000 Afghani im Monat, 1600 Euro. Davon bezahlt er Motorräder, Benzin, Essen, Kleidung. Darüber hinaus gilt das Leistungsprinzip. Habib wird an der Zahl der Opfer gemessen. Der Karfreitag 2010 war sein bester Zahltag.

Zitat:Habib kämpfte schon mit 14 gegen die Russen. Er war das jüngste von zehn Kindern, kann weder lesen noch schreiben. So wie andere in die Pubertät treten, trat er in den Krieg. Wie viele Taliban ist er nicht so ideologisch wie oft dargestellt. Es geht ihm weniger um den Tod der Ungläubigen als um Geld und Macht. In der Sprache des Westens: um die berufliche Perspektive.

Der Ami:

Zitat:Schwieriger ist die Rückkehr für Jason LaCrosse. Nach seinem sechsten Auslandseinsatz freute er sich auf sein beschauliches Dorf, aber nun kann er mit ihm nichts anfangen. Tagsüber geht er auf riskante Mountainbike-Touren.

Zitat:Sie waren doch der Held!, halte ich ihm entgegen. «Ich habe versagt», kontert er. «Hartert war noch am Leben. Wären wir eher losgeflogen, könnte er jetzt hier sitzen.»
Sie haben sieben andere gerettet! «Aber einen verloren. Das macht mich fertig.»

Der deutsche Fallschirmjäger:

Zitat:Mutschke ist zunächst enttäuscht von seinen Vorgesetzten. Sie haben ihn allein gelassen, erst im Krieg und dann in seinem Krieg danach. Er soll zum Materialbewirtschaftungssoldaten ausgebildet werden. «Ich werde nicht mehr zum Schiessen eingesetzt, sondern zum Schleppen von Batterien.»
Auf der Strasse starren ihn die Menschen an. Sie sehen ein Gesicht, das sie nur aus Horrorfilmen kennen. Wenn Passanten höflich nach der Ursache fragen, erklärt er es ihnen. Wenn sie glotzen, glotzt er zurück. Einmal erklärte ihm einer, dass es ihm recht geschehe. Das macht Mutschke am meisten zu schaffen: Die Deutschen müssen Krieg ja nicht mögen, aber sie könnten mit ihren verwundeten Soldaten mitfühlen.

Der Afghane:

Zitat:Habib dagegen erntet Bewunderung für sein Aussehen. «Je grausamer, desto besser», sagt er. Seine Wunden erzählen die Geschichte eines Kriegers. Für Mutschke mögen Narben ein Zeichen der Versehrtheit sein. Für ihn sind sie eines der Vollkommenheit.

Der deutsche Fallschirmjäger:

Zitat:«Ich rede auch mit den Taliban», sage ich zu Mutschke, «mit Menschen, die auf Sie schossen.» Mutschke zögert mit einer Antwort. Schliesslich sagt er: «Warum nicht?»
Würde er selbst mit ihnen reden? – «Dafür ist die Zeit nicht reif. Sie haben meine Kameraden getötet. Aber ich will schon wissen, was sie denken.»

Der Afghane:

Zitat:Habib sagt über eine Begegnung: «Jederzeit. Wenn sie angemeldet in mein Dorf kommen, würde ich ihnen ein Schaf schlachten.

Der Ami:

Zitat:LaCrosse ist voller Elan. Er befindet sich endlich wieder in einem Kampf, diesmal allerdings mit der eigenen Armee. Sie wollen ihn für ein Jahr nach Südkorea abschieben, ein Schreibtischjob. Da reicht er impulsiv seine Kündigung ein, zehn Tage bevor er zum Major befördert werden sollte. Nach 21 Jahren Army, nach 700 Gefechtsstunden. Er will ein neues Leben beginnen, in seiner Heimat im US-Bundesstaat Maine. Schon sein Vater kämpfte in Vietnam. Sein Grossvater landete im Zweiten Weltkrieg in der Normandie.

In den USA:

Zitat:Es sind heisse Tage in Camp Pendleton, der Boden staubig, die Pflanzen trocken, fast wie in Afghanistan. Aber Erinnerungen kommen bei ihm nicht hoch. Mutschke geht in ein Shoppingcenter, da hört er: «Thank you for your service.» Im Bus: «Thank you for your service.» – «Der helle Wahnsinn», findet er, «die Amis lieben Soldaten.» Mutschke ist wie verwandelt. Er ist umgeben von Menschen, die ähnlich aussehen wie er selbst. Amputierte, Vernarbte, Brandopfer. Und Tausende jubeln ihnen zu.

In Deutschland:

Zitat:Auf der Strasse starren ihn die Menschen an. Sie sehen ein Gesicht, das sie nur aus Horrorfilmen kennen. Einmal erklärte ihm einer, dass es ihm recht geschehe. Das macht Mutschke am meisten zu schaffen: Die Deutschen müssen Krieg ja nicht mögen, aber sie könnten mit ihren verwundeten Soldaten mitfühlen.

In Afghanistan:

Zitat:Für Habib dagegen wird die Lage mit den Jahren schlechter. Er beobachtet jetzt Brücken, Strassen, Gräben, sagt: «Ich war ein Führer. Jeder respektierte mich, weil ich ein guter Krieger war.» Ihm geht es wie LaCrosse und vor ihm Mutschke: Er fühlt sich nutzlos.

Zitat:«Ich müsste etwas Grosses machen.»
Was kann das sein? – Da grinst er. «Etwas Grosses. Darunter fallen: Mord des Gouverneurs, Angriff auf Nato-Soldaten, Entführungen von Westlern.»
Es ist das letzte Gespräch mit Habib. Danach ist sein Telefon abgemeldet. Der Krieg in Afghanistan geht ins 37. Jahr.

Der Ami:

Zitat:LaCrosse blickt hinaus auf den See. «Mit wem soll ich Sport machen?», klagt er. «Ich habe hier keine Freunde. Auch meine Ehe stand am Abgrund.» Woran liegt das? – «Vor allem vermisse ich die Army.» Es gebe noch eine Chance für eine Rückkehr, sagt LaCrosse zum Abschied. «Wenn es gegen den IS richtig losgeht. Dann lass ich meine Brüder und Schwestern nicht im Stich.» Es klingt nicht so sehr wie eine Möglichkeit denn wie eine Hoffnung. Eine Rettung.
Endlich wieder im Einsatz.

In Deutschland:

Zitat:Am frühen Abend sitzt Mutschke unter einer Palme, auf dem Trainingsanzug der Bundesadler. Nie in den fünf Jahren schien er so glücklich. Er sagt: «Ich habe ein neues Ziel. Ich will zu den Paralympics.«
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Sehr anschaulich herausgearbeitet... Danke fürs reinstellen.
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Ein interessanter Artikel von WiB über PTBS und die Frage inwieweit dieses mit Stammesdenken und Stammesstrukturen im Militär und dem Fehlen derselben außerhalb des Militärs zusammen hängt:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://warisboring.com/tribe-diagnoses-america-s-ptsd-problem-a282060409ce#.le7try1po">https://warisboring.com/tribe-diagnoses ... .le7try1po</a><!-- m -->

Das könnte auch erklären, warum ebenso wie in manch anderen Streitkräften bei den Afghanen beispielsweise psychische Erkrankungen durch Kriegsstress extrem viel weniger vorkommen als beispielsweise bei der Bundeswehr obwohl diese viel weniger belastet ist.

Die vereinzelte hyperindividualisierte und postliberale "Gesellschaft" in der BRD - oder vielmehr Nicht-Gesellschaft erzeugt PTBS wenn die Soldaten ihren "Stamm" und damit ihren Gruppenzusammenhalt verlieren.

Ein wesentlicher Absatz meiner Ansicht nach:

Zitat:People need causes to rally around. Junger points to dropping suicide rates during times of national crisis, severe neurotics driving ambulances in London during the Blitz and the lack of rampage-killings in America in the years after 9/11.

Das deckt sich weitgehend mit meiner Annahme, dass eine funktionierende Metaidee, dass ein Mythos der Nation wesentlich für das Funktionieren einer echten Gesellschaft ist. Und das umgekehrt bunte Zusammenwürfelungen ohne Kohäsion die Folge des Fehlens desselben sind und damit eben keine echten Gesellschaften mehr.

Zitat:The horrors of war —inflicting and surviving violence — only account for some of the mental-health problems U.S. troops report. The far more traumatic experience is coming home to a disconnected society that doesn’t know how to acknowledge soldiers beyond thanking them for their service and tying a ribbon around a tree.
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@Quintus,

ich denke, dass ein Grund der wachsenden Zahl von psychischen Krankheiten noch gar nicht groß beleuchtet wurde. Es wird eine ganze Menge Soldaten geben, die lieber ein bis zwei Jahre auf Krankengeld leben, als weiter der sprichwörtliche Fußabtreter, der eigentlich nicht mehr vorhandenen Nation zu sein. Da wird sicher öfter aus einem "ich habe irgendwie kein Bock mehr auf die Scheiße" und "warum halte ich meinen Arsch für Leute hin, die das nicht zu schätzen wissen" ein ausgewachsener Burn-Out, Depression oder Psychose. Mit etwas weniger mehr Geld und dafür mehr Freizeit lebt es sich vermutlich besser und der Frau/Freundin wird es auch lieber sein.
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Tschuldigung, aber ob man in einem fremden Land für irgend ein Schrottideologie kämpft, oder wenns ums eigene Land geht, sind einfach 2 paar verschiedene Schuhe. Mit deiner Metaidee hat das nur insofern was zu tun, als dass es für unsere Truppe ganz bestimmt um nichts Wichtiges in diesen Konflikten geht. Also ist die Sinnfrage schon im Kern in Frage gestellt. Wenn du für nichts verkrüppelt wirst oder dir irgendwelche Probleme einfängst, ist es immer Schlimmer als wenn du für dich damit abschliessen und sagen kannst, ich hab was Sinnvolles geleistet / auch so von anderen bewertet wirst.

Irgendwelche Alibiübungen kannst du auch nicht mit einer Metaidee schönschwafeln, das fliegt immer auf, wenn es so nutzlos oder falsch ist, wie jetzt zum Teil im Irak und Afghanistan. Diese Konflikte werden aber nicht so negativ beurteilt wie damals der Vietnamkrieg, wo die Mehrheit sich gegen das Militär in den USA gestellt hat. Daraus kann man ableiten, dass die öffentliche Meinung stark diese Gefühle der Soldaten beeinflusst. Auf der anderen Seite kann man doch nicht blindlings diese Metaidee / Militärstaat herunterbeten wie dir das vorschwebt. Wir müssen kritisch sein und nur das gut bewerten, was auch gut ist. Einfach immer dem Militär zu klatschen wie dir das vorschwebt, ist eben nur in Diktaturen und totalitären Staaten möglich und sicher nicht erstrebenswert.
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phantom:

Der Gros der Soldaten kämpft nicht für etwas Höheres, nicht einmal in einem großen Krieg in dem es tatsächlich um alles geht. Selbst in den Weltkriegen kämpften fast alle Soldaten nur für ihren Stamm, also die unmittelbare Gruppe der jeweiligen Einheit - ihre Kameraden.

Es ist daher rein praktisch eben kein Unterschied, ob der Krieg für eine Schrottideologie geführt wird oder es wirklich um das eigene Land geht. Die Soldaten kämpfen mehrheitlich aufgrund eines ganz anderen Motives, nämlich aufgrund der eigenen kleinen Gruppe um sie herum (Kohäsion, Konformitätsdruck, Gruppendynamik)

Deshalb ist es für den Gros auch gar nicht so relevant, ob dass was getan wird sinnvoll ist. Das ist daher für die Frage der Aufstands- und Partisanenbekämpfung ein wesentlicher Punkt: um hier erfolgreich zu sein, muss man gezielt solche Gruppen- und Stammesstrukturen innerhalb der eigenen Streitkräfte massiv stärken.

Das Gegenteil ist heute aber der Fall, wo lauter zusammengestöpselte nichtorganische Frankenstein-Task-Forces das Bild bestimmen. Einheiten die organisch über längere Zeit gewachsen sind, sind solchen Task-Forces weit überlegen. Und für die Frage der Einsatznachbereitung sollten ebenso diese organischen Einheiten die Veteranen auffangen und weiter Teil der Einheit sein lassen, damit sie eben nicht einfach in die individualisierte Zivilgesellschaft zurück geworfen werden.

Das heißt konkret: man braucht feste Standorte, feste organische Einheiten (auf den unteren Ebenen), diese sollten ihre Soldaten alle aus der gleichen Gegend rekrutieren und auch dort in dieser stationiert sein. Zudem sollten diese Einheiten auch die Ausgeschiedenen Soldaten weiter mit einbinden.

Im Endeffekt also ein System sehr ähnlich dem früheren System der Regimenter. Ein Regiment kommt aus einer Region und rekrutiert sich aus dieser und baut auch eine bestimmte Tradition auf welcher auch die ehemaligen Regimentsangehörigen zugehören.

Es ist kein Wunder, dass die in größerem Umfang in Kolonialscharmützel verwickelte britische Armee früher eine sehr weitgehend auf einem solchen System aufgebaute Struktur hatte, weil sich diese insbesondere für die Aufstands- und Partisanenbekämpfung eignet.

Schafft man es auf diese Weise das Stammesdenken innerhalb der organischen Einheit nur stark genug zu machen, erhöht dies die Leistung der Soldaten für die genannte Aufgabe erheblich und man kann sie auch für sinnlose Tätigkeiten oder ad extremum sogar gegen das eigene Volk einsetzen weil der eigene Stamm Militäreinheit selbst das überwiegen kann.

Der Gros aller Soldaten lebt und stirbt für die Kameraden und für nichts anderes. Aber das resultiert gerade eben aus dem Stammesdenken. Jede Militärstruktur sollte diesen Wirkmechanismus ausnutzen. 1 Um die Kampfkraft zu erhöhen, 2 um die Truppe auch unter widrigsten Umständen weiter zu motivieren und 3 um die Veteranen damit aufzufangen wodurch die Folgekosten (psychische Krankheiten etc) erheblich sinken.

Für eine optimale Aufstands- und Partisanenbekämpfung und vor allem auch für die Frage der Kostenreduzierung welche gerade in Bezug auf diese Art der Kriegsführung von der größten Wichtigkeit ist, bedarf es daher einer Schaffung und Stärkung von organischen Stammesstrukturen innerhalb der Armee. Im Ideafall sollten diese auch die Beziehungen, Partner, Freunde und Kinder der Soldaten eng mit in die Struktur einbinden.

Wenn man eine solche Struktur hat, macht das die Soldaten viel einsatzfähiger und senkt gerade eben erheblich den Einfluss der öffentlichen Meinung auf diese.
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Quintus Fabius schrieb:Der Gros der Soldaten kämpft nicht für etwas Höheres, nicht einmal in einem großen Krieg in dem es tatsächlich um alles geht. Selbst in den Weltkriegen kämpften fast alle Soldaten nur für ihren Stamm, also die unmittelbare Gruppe der jeweiligen Einheit - ihre Kameraden.
Das ist aber nicht das Problem. Wenn du zurückkommst bist du nicht mehr in der Einheit und dann spielt es eine Rolle wie der Einsatz von der Zivilbevölkerung geschätzt wird.

Zitat:Es ist daher rein praktisch eben kein Unterschied, ob der Krieg für eine Schrottideologie geführt wird oder es wirklich um das eigene Land geht. Die Soldaten kämpfen mehrheitlich aufgrund eines ganz anderen Motives, nämlich aufgrund der eigenen kleinen Gruppe um sie herum (Kohäsion, Konformitätsdruck, Gruppendynamik)
Eben, du siehst das Kernproblem nicht, es ist eben gerade nicht so, dass du nach dem Krieg noch in der gleichen kleinen Einheit bist, wo alle deine Probleme teilen. Das ist der grosse Unterschied, die Taliban bleiben wahrscheinlich auch nach einer Verletzung immer noch bei der Einheit, halt nicht an der Front, aber versuchen sich halt im Rückraum nützlich zu machen. Zudem sind die seit ewigen Zeiten im Krieg, man müsste messen wie es wäre wenn wirklich nichts mehr anstehen würde.

Das Ziel muss natürlich auch bei der Army sein, dass man möglichst viel Versehrte weiter beschäftigen könnte und nicht einfach in die Sozialhilfe abschiebt. Aber da ist sich der Laden wahrscheinlich zu fein. Das sind Dinge die das Militär mit der Sozialhilfe selber angehen müsste. Ich denke dass durchaus mehr Geld geben könnte, dass man beides kombinieren könnte und die Behinderten dann im Logistikbereich noch Arbeiten erledigen könnten. Auch wenn die vielleicht nur 10% der Produktivität erreichen. Ob die Sozialhilfe an einen Ex-Soldaten der gar nichts tut oder sich in einem Army nahen Betrieb noch nützlich machen kann, spielt auf das Gros keine grosse Rolle ... für das persönliche Schicksal aber sehr wohl.

Zitat:... muss man gezielt solche Gruppen- und Stammesstrukturen innerhalb der eigenen Streitkräfte massiv stärken.
Ihr als Armee / Arbeitgeber seid dafür verantwortlich, ich frag mich immer auf was ihr da wartet. Es hört eben nicht bei der Kaliberfrage auf, macht doch mal was selbst und lasst euch nicht dauernd bedienen wenn es nicht grad um eure Kernkompetenz geht.

Zitat:Und für die Frage der Einsatznachbereitung sollten ebenso diese organischen Einheiten die Veteranen auffangen und weiter Teil der Einheit sein lassen, damit sie eben nicht einfach in die individualisierte Zivilgesellschaft zurück geworfen werden.

Das heißt konkret: man braucht feste Standorte, feste organische Einheiten (auf den unteren Ebenen), diese sollten ihre Soldaten alle aus der gleichen Gegend rekrutieren und auch dort in dieser stationiert sein. Zudem sollten diese Einheiten auch die Ausgeschiedenen Soldaten weiter mit einbinden.
Genau ... ihr müsstet es nur noch tun, ihr seid ja der Arbeitgeber. In den USA ist man sicher aufgrund der Kriege viel weiter als in Deutschland wo diesbezüglich nichts existiert.

Ihr verlangt Dinge die einfach unmöglich sind: dass alle euch Soldaten abfeiert und über Gebühr ehrt, sorry das ist einfach lachhaft. Ihr macht einen Job wie jeder andere auch. Da könnte auch jeder kommen und sagen, wieso werde ich als ... von der Gesellschaft nicht mehr geschätzt, so was Absurdes. Wie du ja selbst erwähnst, kämpft ihr gar nicht für das Land sondern nur für die Einheit ... das ist ja leider auch etwas entlarvend, dann zu erwarten dass man dem Krieger huldigt ... da kann ich auch einen Banker anbeten. :mrgreen: Bezüglich der Nachbetreuung und eigenen Wertschätzung tut ihr viel zu wenig, das ist das Problem. Als Staatsangestellte erwartet ihr immer, dass für euch die Dinge gelöst werden. Denkt mal unternehmerisch und schiebt das an was aus eurer Sicht dringend benötigt wird.

Zitat:Schafft man es auf diese Weise das Stammesdenken innerhalb der organischen Einheit nur stark genug zu machen, erhöht dies die Leistung der Soldaten für die genannte Aufgabe erheblich und man kann sie auch für sinnlose Tätigkeiten oder ad extremum sogar gegen das eigene Volk einsetzen weil der eigene Stamm Militäreinheit selbst das überwiegen kann.
Mein Güte, das entspricht dem was ein kleines oder mittleres Unternehmen in der Privatwirtschaft ausführt. Man arbeitet zusammen an einem Produkt/Projekt und versucht es möglichst gut zu machen und am Markt Erfolg zu haben = GEMEINSAM. Man wartet nicht auf den übergeordneten Staat, der irgendwann mit der Giesskanne (Geldsegen) die Subventionen ausschüttet. Da ist nicht jeder ein anonymes Rädchen, man kennt sich weil alle im Betrieb arbeiten ... so sind mindestens 60% der Betriebe in Deutschland organisiert.

Zitat:Für eine optimale Aufstands- und Partisanenbekämpfung und vor allem auch für die Frage der Kostenreduzierung welche gerade in Bezug auf diese Art der Kriegsführung von der größten Wichtigkeit ist, bedarf es daher einer Schaffung und Stärkung von organischen Stammesstrukturen innerhalb der Armee. Im Ideafall sollten diese auch die Beziehungen, Partner, Freunde und Kinder der Soldaten eng mit in die Struktur einbinden.
Sorry, ihr Soldaten seid selbst schuld, wenn ihr das nicht auf die Reihe kriegt.

Zitat:Wenn man eine solche Struktur hat, macht das die Soldaten viel einsatzfähiger und senkt gerade eben erheblich den Einfluss der öffentlichen Meinung auf diese.
Das sind 2 paar verschiedene Schuhe, wirf doch das nicht in einen Topf. Es gibt sinnlose, ungerechte Einsätze und solche die OK sind, da kannst du doch nicht verlangen dass der Applaus da immer gleich hoch ist. Völlig weltfremd, jeder einzelne der nicht im Militär sein Leben bestreitet, hat genug mit seinen Lebensumständen zu tun. Ihr müsste es selber lösen. Und so nebenbei, ihr habt auch eine be... Aussendarstellung.
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Dein ganzer Text zeigt leider auf, dass das alles anscheinend zu weit von deiner Lebenswirklichkeit entfernt ist. Leider verstehst du mich nicht, bzw worum es mir geht. Muss noch überlegen wie ich es vielleicht anders formulieren könnte.
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