Globale Klimaveränderung
Auch Deutschland wird sich in den nächsten Jahrzehnten an Wassermangel gewöhnen müssen: Der bislang ganzjährig fallende Regen wir sich tendenziell auf die Hälfte des Jahres beschränken. Wassermangel entsteht auch durch schlechtere Wasserqualität wegen der höheren Konzentration von Schadstoffen in weniger Wasser. Die Aufbereitung wird deutlich anspruchsvoller und teurer.
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Vermutlich ja. In der Tendenz haben wir zwar das Glück, dass einerseits die reine Gewässerqualität besser geworden ist, zugleich aber ist andererseits die Grundwasser-Belastung mit Nitrat immer noch zu hoch.

Auffallend ist aber tatsächlich, dass die Regenmenge, auch wenn wir denken, wir haben ständig Regenperioden, kaum richtig schönes Wetter und eine sehr hohe Luftfeuchte (so wie aktuell), abnimmt. Auch die Zugänge durch Schneeschmelze sind über die Jahre geringer geworden, auch wenn es regional Hochwasser durch u. a. die Schneeschmelze gab. Ob es im Niederschlag eine Halbierung geben wird, würde ich abwarten. Erscheint mir sehr viel, eher wird es heiße Dürrephasen geben, die sich mit Starkregenphasen abwechseln. Zugleich sind wir in Deutschland auch noch in einer gewissen "Luxussituation" - eine richtige Wassernot erwarte ich im Grunde nicht -, verglichen mit Italien, dem Balkan, Spanien oder Südfrankreich. Hier werden sich die Dürren noch viel gravierender auswirken.

Schneemann.
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Deutschland ist nicht gleich Deutschland, die Unterschiede werden regional erheblich sein. Während der Voralpenraum und bestimmte Mittelgebirgsteile auch bei schweren länger andauernden Dürren weniger Probleme haben werden, werden sich diese in den trockenen Sandböden ein Teilen Ostdeutschlands oder in Norddeutschland verheerend auswirken. Das war schon 2018 ganz klar so erkennbar. In Bayern und Baden Württemberg waren die Felder und Wälder nicht ansatzweise in so einem Zustand wie in Brandenburg oder Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen.

Und die Frage der Wasserqualität ist eine Frage der Grenzwerte - dass was in sehr vielen Ländern weltweit als Trinkwasser durchgeht wäre hierzulande bereits ein Skandal sondergleichen. Das deutsche Leitungswasser sucht hier und heute seinesgleichen.

Darüber hinaus wird dann schlicht und einfach eine Umstellung der Landwirtschaft auf andere Nutzpflanzen und andere Formen der Nutzung notwendig sein. Aber das ist gar nicht so schwierig, ein Umbau der Landwirtschaft auf eine Abfolge ständig wiederkehrender Dürren wäre durchaus machbar. Problematischer sind da schon die Wälder, weshalb sowohl mit Insekten-Kalamitäten, wie auch vermehrten Waldbränden und sonstigen Trockenschäden hier gerechnet werden muss.

Insgesamt wird sich die Klimaveränderung in Deutschland wesentlich weniger negativ auswirken als in anderen Ländern. Es gibt sogar positive Effekte, beispielsweise werden die Heizkosten höchstwahrscheinlich extrem absinken (weshalb die ganze energetische Isolierung der Häuser zur Zeit in einigen Dekaden primär als Hitzeschutz dienen wird und weniger als Kälteschutz), die Vegetationsperioden verlängern sich, es werden (je nach Art der Landwirtschaft) mehr Ernten bzw. bessere Ernten möglich sein usw.

Das primäre Problem ist also gar nicht das Ausmaß der Veränderungen hier in Deutschland, sondern das globale Ausmaß. Klimakriege, Wasserkriege, Flüchtlingsströme, Massenmigration werden in Wahrheit die Probleme sein welche wir entweder lösen, oder welche uns durch ihre (indirekten) Folgen mit in den Abgrund reißen werden.

Es ist beispielsweise recht sicher davon auszugehen, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts etliche Wüstengebiete entlang des Äquator für Menschen unbewohnbar sein werden. Dort leben aber hier und heute Millionen und Abermillionen von Menschen welche sich zugleich extrem rasant weiter vermehren. Diese Menschenmassen werden uns entweder mit in den Abgrund reißen - oder sie werden uns vollständig auslöschen und ihre Überreste werden dann unser bisheriges Staatsgebiet vollständig übernehmen, oder wir ändern uns drastisch und halten sie uns mit allem was dazu notwendig sein wird vom Hals.
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Das ist so gar nicht meine Welt: Abgrund … Menschenmassen … Überreste … auslöschen …

Man kann sich Armageddon herbeiwünschen, oder aber sich der Entwicklung der Welt mit einer positiveren Einstellung zuwenden. Ich wähle letzteres. Im letzten posting gibt es dazu ja ein paar Ansätze.
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Ottone:

Ich schätze dich wirklich sehr, aber es ist mir dennoch unverständlich, warum ein derart belesener und hochgebildeter Mensch wie du es offensichtlich bist einfache Fakten leugnen kann. Die Klimaveränderung ist nicht aufhaltbar, dass 1,5 Grad Ziel kann nicht eingehalten werden, es werden in diesem Jahrhundert etliche und von immensen Mengen von Menschen bewohnte Gebiete unbewohnbar, die Kosten dieser Entwicklung können durch die Staaten welche davon weniger direkt betroffen sind nicht übernommen werden. Viele dieser Staaten werden es zudem gar nicht erst versuchen den Rest zu retten, sondern nur an sich selbst denken und kleinlichst allein den eigenen Vorteil suchen. Dummheit und Gier welche uns überhaupt erst in diese Lage gebracht haben werden dann auch die Katastrophe deutlich schlimmer ausfallen als notwendig.

Um nur mal ein einzigen Fakt aufzugreifen: Es werden gerade weltweit mehr Kohlekraftwerke neu gebaut als in Deutschland abschaltbar sind. Willst du diesen Fakt leugnen? Und das ist nur ein Punkt von vielen. Alles Klimaschutzgerede ist deshalb nur Augenwischerei, Ablaßhandel oder dass man sich von dem was ist halt deswegen abwendet weil man es nicht erträgt. Es ist auch schwer erträglich einzugestehen dass die Menschheit von Gier und Dummheit ohne Not und ohne Sinn derart Schaden erleiden soll.

Und nein ! dass ist kein Armageddon, es hat solche Entwicklungen bereits früher gegeben (lokal sogar in wesentlich krasserem Umfang) und es werden mehrere Milliarden Menschen übrig bleiben. Daher sollte man sich meiner Meinung nach eben darauf konzentrieren, bei diesen Überlebenden zu sein. Das wird schwierig genug werden:

https://blog.richmond.edu/livesofmaps/fi..._World.jpg

Und selbst diese Karte ist noch optimistisches Fantasyland, da sie davon ausgeht dass alle Staaten irgendwie zusammen die Menschheit als ganzes zu retten versuchen. Stattdessen werden die meisten welche in klimatisch geeigneteren Gebieten liegen sich mit Waffengewalt die anderen vom Hals halten - und es wird gnadenloser und absolut skrupelloser Egoismus vorherrschen.

https://1.bp.blogspot.com/-KJWl4WBN5FU/X...Bimage.png

http://www.climatecodered.org/2019/08/at...eople.html
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(09.06.2021, 20:04)Ottone schrieb: Das ist so gar nicht meine Welt: Abgrund … Menschenmassen … Überreste … auslöschen …

Man kann sich Armageddon herbeiwünschen, oder aber sich der Entwicklung der Welt mit einer positiveren Einstellung zuwenden. Ich wähle letzteres. Im letzten posting gibt es dazu ja ein paar Ansätze.

Das Thema wird doch nur hochgekocht. Vor 30 Jahren war es die kommende Eiszeit, in der wir uns jetzt eigentlich schon befinden müssten.
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Ich hab das früher auch nicht so ernst genommen, habe hier aber ja schon mal über mein "Erweckungserlebnis" geschrieben, als ich an der Grenze zwischen der Mongolei und Russland im Jahr 2007 blubbernde Seenlandschaften entdeckte welche 2006 an dieser Stelle noch nicht da gewesen waren. Ich habe ja einiges gesehen im Laufe der Jahre, aber nichts was ich gesehen habe wirkte auf mich bedrohlicher.

Und zweifelsohne, ohne die Klimaveränderung würde es irgendwann auch wieder eine Eiszeit geben. Durch die Klimaveränderung wird die Erde langfristig gesehen zu einem deutlich wärmeren und zugleich dann auch stabileren Klima zurück kehren, so wie das Klima der Erde vor dem schnellen Wechsel von Eis- und Warmzeiten in den letzten erdgeschichtlichen Perioden war.

Das Problem ist in Wahrheit zweigestaltig: dass es zu viele Menschen gibt und dass die Existenz dieser Unmengen von Menschen von dem Vorliegen ganz bestimmter Umstände abhängig ist. Ändern sich diese Umstände, dann können diese Menschenmengen so nicht weiter existieren. Die Klimaveränderung wäre also gar kein Problem, wenn die Menschheit wesentlich kleiner wäre (dann wäre auch vieles andere gar kein Problem mehr). Und zweitens ist das Problem die Geschwindigkeit der Veränderung. Derart schnelle Klimaveränderungen gab es bereits mehrfach in der Erdgeschichte auch aufgrund völlig natürlicher Ursachen, von daher kann man durchaus ableiten was das bedeutet: nämlich zwingend ein Massensterben. Wenn man sich die Erdgeschichte insgesamt ansieht gab es immer wieder Zustände auf der Erde unter denen die heutige menschliche Zivilisation nicht existieren könnte und weltweit nur wenige Millionen Menschen überleben würden.

Im Vergleich dazu wird das Endergebnis des menschengemachten Klimawandels nicht mal so dramatisch sein wie manch anderes was schon erdgeschichtlich stattgefunden hat. Es ist aber natürlich global gesehen dramatisch in der bisherigen Menschheitsgeschichte, auch wenn es durchaus schon lokal ähnliche oder sogar extremere Niedergänge von Kulturen gegeben hat. Aber wie auch damals auf lokaler Basis werden durchaus sehr viele Menschen übrig bleiben, und auch unsere Zivilisation in veränderter Form weiter existieren.

Nur das ändert nichts daran, dass der Jetzt-Zustand in keinster Weise aufrecht erhaltbar ist, dass es aufgrund der Inkompetenz des Menschen an sich zwingend zu immens viel (teilweise unnötigem) Leid kommen wird und dass es in immenser Gewalt enden wird und enden muss.
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Die Welt „muss“ keineswegs in Gewalt und Egoismus enden, und ich kenne auch nicht die Glaskugel, die das und die Rahmenbedingungen sicher und unabwendbar vorhersagen würde. Die Zukunft ist nicht in Stein gemeisselt, sie ist formbar. Sie hängt davon ab was wir tun. Und aus der Spieltheorie wissen wir, dass Kooperation für alle Seiten gewinnbringend ist.
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Das hat wenig mit einer Glaskugel zu tun, sondern viel mehr mit Logik und der nüchternen ideologiefreien Betrachtung der Menschheit und der Umstände wie sie nun einmal sind:

Aus der Spieltheorie wissen wir, dass selbst dann wenn alle Seiten rational denken (was bei der Menschheit insgesamt gesichert nicht der Fall ist) die Menschen nicht miteinander kooperieren, und dies selbst dann, wenn es zum Vorteil aller Beteiligten wäre und in dem vollen Wissen dass es zum Vorteil aller Beteiligten wäre (Gefangenendilemma).

Nun kommt üblicherweise das Argument, dass man das Gefangenendilemma ja auflösen kann, wenn man die ihm zugrunde liegenden Faktoren entsprechend ändert - aber davon ist außer im Westen TM nichts zu sehen und auch dort ist es mehr Greenwashin und jugendlich naiver Aktivismus als tatsächlich sinnvolles Handeln.

Aus genau diesem Grund ist auch das sogenannte Klimaschutzabkommen eine Farce und bewirkt nicht genug, obwohl es von vielen Ländern ratifiziert wurde. Ungeachtet dieser Ratifizierung werden seine Ziele insgesamt nicht eingehalten werden und können dies auch gar nicht, bzw. wollen dies in Wahrheit auch gar nicht selbst in den Fällen wo sie es könnten: den es besteht ein fortwährender Anreiz dafür, sich trotz des Abkommens nicht an dessen Regeln zu halten und wird ein solches Verhalten mit direkt sichtbaren und sofort eingängigen Vorteilen belohnt.

Deswegen werden sich in dieser Frage immer zu viele Länder für eine dominante Strategie entscheiden. Der Naturzustand der zwischen den Staaten dieser Erde herrscht erzwingt dies geradezu.
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Fast 50 Grad Celsius in einer "Region", die im Regelfall selbst im Sommer als kühlere "Ecke" des Kontinents gegolten hat. Man kann sich fragen, wie lange man die Zeichen noch ignorieren möchte...
Zitat:Hitzewelle in Kanada

Ortschaft Lytton durch Waldbrand zerstört

Erst eine extreme Hitzewelle mit Temperaturen bis 50 Grad, dann ein verheerender Waldbrand: Die kanadische Ortschaft Lytton ist von einem Feuer nahezu komplett zerstört worden. Auch andernorts in Nordamerika brennt es. […]

Rekordtemperaturen in Kanada Anfang der Woche

Anfang der Woche hatten die Thermometer in Lytton 49,6 Grad Celsius angezeigt, die höchste in Kanada gemessene Temperatur. Sowohl in Kanada als auch in den USA sind wegen der Trockenheit mehrere Waldbrände ausgebrochen. Im Westen Kanadas mussten wegen der Feuer nach Behördenangaben schon rund tausend Menschen ihre Häuser verlassen.

Allein in der kanadischen Provinz British Columbia wurden binnen 24 Stunden 62 neue Brände entdeckt, wie Provinzregierungschef John Horgan sagte. Fast überall in British Columbia gelte die allerhöchste Waldbrandgefahr. Mehrere Feuer loderten auch nördlich der Stadt Kamloops, die rund 150 Kilometer nordöstlich von Lytton liegt. […] Die Hitzewarnung wurde inzwischen auch auf die kanadischen Provinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba, Teile der Nordwest-Territorien und das nördliche Ontario ausgeweitet. Auch die US-Bundesstaaten Washington und Oregon ächzen unter der Hitzewelle.
https://www.tagesschau.de/ausland/amerik...e-101.html

Schneemann.
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Hab in Sibirien schon vor Jahren Temperaturen von über 40 Grad im Sommer gehabt und in der Mongolei von 50 Grad. In Gebieten in denen im Winter die Temperatur auf unter 50 Grad gefallen bzw. auf unter 30 Grad gefallen ist. Das ist halt ein ausgeprägtes Kontinentalklima.

Das wirklich problematische in diesen Gebieten sind nicht die Spitzentemperaturen, sondern dass der Winter sich verkürzt und weniger kalt ist und gerade deshalb immer mehr Methan freigesetzt wird. Nicht die Sommerhöchstemperatur ist entscheidend dafür, sondern wie tief die Temperaturen im Winter fallen. Den ersten Winter in Ost-Sibirien habe ich 2006 zugebracht, damals war der wesentlich länger und strenger als die Winter heute, zumindest in der Region in der ich damals war. Heute sind Frühling und Herbst "wärmer", dass ist viel mehr das eigentliche Problem als irgendwelche Rekordwerte im Hochsommer.
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(02.07.2021, 11:02)Quintus Fabius schrieb: Hab in Sibirien schon vor Jahren Temperaturen von über 40 Grad im Sommer gehabt und in der Mongolei von 50 Grad. In Gebieten in denen im Winter die Temperatur auf unter 50 Grad gefallen bzw. auf unter 30 Grad gefallen ist. Das ist halt ein ausgeprägtes Kontinentalklima.

Das wirklich problematische in diesen Gebieten sind nicht die Spitzentemperaturen, sondern dass der Winter sich verkürzt und weniger kalt ist und gerade deshalb immer mehr Methan freigesetzt wird. Nicht die Sommerhöchstemperatur ist entscheidend dafür, sondern wie tief die Temperaturen im Winter fallen. Den ersten Winter in Ost-Sibirien habe ich 2006 zugebracht, damals war der wesentlich länger und strenger als die Winter heute, zumindest in der Region in der ich damals war. Heute sind Frühling und Herbst "wärmer", dass ist viel mehr das eigentliche Problem als irgendwelche Rekordwerte im Hochsommer.

Das Problem ist eher dass man nicht einsehen will das Klima nichts konstantes ist. Was meines Erachtens auch ein typisches Merkmal der immer ausgeprägteren Angstgesellschaft ist. Im speziellen Fall in Nordamerika handelt es sich auch "nur" um ein seltenes Wetterphänomen.
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Was diejenigen welche die Inkonsistenz des Klimas in der Erdgeschichte so hervor heben wiederum nicht einsehen wollen ist, dass wir uns insgesamt weltweit als menschliche Zivilisation extrem abhängig von dem Vorliegen ganz bestimmter und sehr konstanter klimatischer Verhältnisse gemacht haben und dass selbst relativ geringfügige Änderungen (welche so auch auf ganz natürliche Weise in der Erdgeschichte schon hunderttausende Male stattgefunden haben) nun aufgrund dieser Abhängigkeiten welche hier entstanden sind mal schlicht und einfach ausreichend werden um die menschliche Zivilisation sehr weitgehend zu schädigen.

Was wiederum die Klimaschützer nicht einsehen wollen ist, dass die Klimaveränderung vor allem wegen der Überbevölkerung ein immenses Problem darstellt und dass es die Verbindung von extremer Überbevölkerung und Veränderung ist, welche ein Massensterben von Menschen noch in diesem Jahrhundert auslösen wird. Es kann daher gar keine Lösung in Fragen des sogenannten "Klimaschutzes" geben, solange die Menschheit von der Quantität her nicht massiv reduziert wird.

Was ironischerweise durch die geringfügige Klimaveränderung (da gab es in der Erdgeschichte schon ganz andere Hausnummern, auch von der Geschwindigkeit her) bewerkstelligt werden wird. Verbleibt also nur die Frage, wie man mit diesem Geschehen dann selbst umgehen kann, wie man als Gesellschaft also selbst überleben will und/oder wird.
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Zitat:Dürre in Kalifornien

Der Kampf ums Wasser hat begonnen

Der US-Bundesstaat Kalifornien erlebt eine neue Dürreperiode - und das Wasser wird knapp. Deswegen bohren immer mehr Landwirte selbst nach Wasser. Die Folge: Ganze Städte sinken mittlerweile ab.

Landwirt Ryan Jacobsen steht in seinem Mandelhain und zeigt stolz die Früchte, die an seinen Bäumen wachsen. Die Kerne können bald geerntet werden. Er trägt ein schwarzes Polohemd, Sonnenbrille, Cowboystiefel. Es ist heiß, fast 40 Grad im Schatten. Keine ungewöhnlichen Temperaturen im San Joaquin Valley. […] Das San Joaquin Valley ist so etwas wie der Obst- und Gemüsekorb der USA. Hier wird etwa ein Viertel der Nahrung für das Land produziert. Aber das funktioniert nur durch ein ausgeklügeltes Wassersystem, erklärt Landwirt Jacobsen, der auch der dem örtlichen Landwirtschaftverband vorsitzt. "Diese Wüste blüht nur, weil wir Wasser aus den Bergen der Sierra Nevada und dem Norden importieren." […]

Viele Landwirte wissen, dass sie sich nicht mehr auf das Schmelzwasser verlassen können und bohren deswegen selbst nach Grundwasser, das sie mit Hochleistungsbrunnen an die Oberfläche befördern. Auf der Farm von "Stamoules Produce" stehen 26 solcher Brunnen. Mit den Pumpen, die einen Höllenlärm machen, können Landwirte mehrere tausend Liter Wasser pro Minute aus dem Boden holen. […] Doch die Brunnen bringen auch Probleme mit sich, denn sie lassen ganze Landstriche absinken. Die kalifornische Stadt Corcoran sei in den vergangenen fünf Jahren mehr als einen Meter abgesunken, erzählt die Journalistin Lois Henry, die sich ausschließlich mit dem Thema Wasser im San Joaquin Valley beschäftigt: "Die Stadt sinkt gleichmäßig, deswegen sieht man das nicht sofort […]."

Das Grundwasser abzupumpen, kann keine Dauerlösung sein. Das hat auch die kalifornische Regierung erkannt und 2014 ein Gesetz erlassen, das die Landwirte nach und nach dazu zwingen wird, ihren Grundwasserverbrauch zu reduzieren. Doch dafür haben sie bis 2040 Zeit.
https://www.tagesschau.de/ausland/duerre...n-107.html

Schneemann.
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Die vorhergesagte Dürre wird wahrscheinlich mit der selben Wahrscheinlichkeit eintreten, wie die die bei uns für diesen Sommer vorhergesagt wurde.
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