Indien - ASEAN - China
#31
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.xinhuanet.com/english/2006-01/02/content_3999558.htm">http://news.xinhuanet.com/english/2006- ... 999558.htm</a><!-- m -->
Zitat:Chinese, Indian leaders hail launching of Friendship Year

<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.chinaview.cn">www.chinaview.cn</a><!-- w --> 2006-01-02 09:11:20

BEIJING, Jan. 1 (Xinhuanet) -- Chinese President Hu Jintao and his Indian counterpart Abdul Kalam exchanged congratulations Sunday on the launching of the Sino-Indian Friendship Year and vowed to further develop the bilateral ties and boost cooperation in 2006.

......
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/german/214476.htm">http://german.china.org.cn/german/214476.htm</a><!-- m -->
Zitat:Freundschaftsjahr zwischen China und Indien offiziell gestartet

...
(CRI, 2. Januar 2006)
edit 05.01.2006:
gerade rechtzeitig, um die engeren Beziehungen Chinas zu Pakistan auszugleichen <!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/german/214792.htm">http://german.china.org.cn/german/214792.htm</a><!-- m -->
Zitat:Kooperationsvertrag zwischen China und Pakistan in Kraft
.....
In dem Vertrag bekräftigen beide Länder den Willen, ihre strategische Partnerschaft voranzutreiben. .....
(China.org.cn, 5. Januar 2006)
edit 10.01.2006:
die Kooperation zwischen Chinesen und Indern wird immer konstruktiver
<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/german/215733.htm">http://german.china.org.cn/german/215733.htm</a><!-- m -->
Zitat:Indien will Ölgeschäfte mit China führen

Der indische Ölminister wird diese Woche China besuchen. Von dem Besuch verspricht sich die indische Regierung, die Geschäftsbeziehungen der beiden Länder auf dem Ölsektor auszuweiten. Beide Länder sind auf Ölimporte angewiesen.

Der indische Ölminister sagte, dass der Kampf um Öl den westlichen Firmen die Möglichkeit gäbe, minderwertige Quellen zu Wucherpreisen zu verkaufen. Er plädierte für ein gemeinsames Vorgehen bei Gebotsrunden und will einen Konkurrenzkampf nur dann, wenn es strategisch sinnvoll ist.
.....

(CE.cn, 11. Januar 2006)
edit 17.01.2006
- die Information zur Zusammenarbeit ist inzwischen etwas ausführlicher:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/german/216664.htm">http://german.china.org.cn/german/216664.htm</a><!-- m -->
Zitat:China und Indien wollen im Energiebereich kooperieren

China und Indien haben fünf Memoranden über Kooperationen im Energiebereich unterzeichnet. Bei der künftigen Zusammenarbeit werde "das ganze Spektrum" abgedeckt,
...
China und Indien sind übereingekommen, bei Ausschreibungen zu Ölvorkommen in Drittländern verstärkt Informationen auszutauschen, um so einen gemeinsamen Vorteil zu erreichen.

.....

(China.org.cn, Xinhua, 17. Januar 2006)
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#32
Zitat:Vertreter von neun regionalen Marinen haben sich auf Einladung der indischen Marine in Port Blair auf den Andamanen getroffen

....
Neben Gastgeber Indien haben Bangladesh, Indonesien, Malaysia, Myanmar (!), Thailand, Singapur, und Sri Lanka neben Delegationen auch Einheiten ihrer Marinen auf die Andamanen geschickt. Zusätzlich ist die australische Marine mit einer Delegation angereist. ....

Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung stehen vor allem Konzepte zur Erhöhung der regionalen Sicherheit gegen Piraterie und Terrorismus, wobei man vor allem mögliche multinationale, alle Marinen der Region einbindende Ansätze zur Lösung der Probleme diskutiert.....

.....
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#33
Habe ich zwar schonmal in einem andren Thread gepostet, paßt hier aber besser:

Zitat:Thema: Großmachtrivalitäten in Südasien: Pakistan, Indien und China

Referent: Prof. Dr. Jakob Rösel, Lehrstuhl für Internationale Politik und Entwicklungszusammenarbeit, Universität Rostock

Termin: Dienstag, 24. Januar 2006
Zeit: 19:30 Uhr
Ort: von-Seydlitz-Kaserne, Römerstr. 122, 47546 Kalkar
Anmeldung: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutscheatlantischegesellschaft.de/termine06/invite/0124ro.pdf">http://www.deutscheatlantischegesellsch ... 0124ro.pdf</a><!-- m -->
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#34
zu den Rivalitäten gibts ne nette Meldung (zum Referat kann leider nicht jeder kommen)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/german/217102.htm">http://german.china.org.cn/german/217102.htm</a><!-- m -->
Zitat:China ruft zur verstärkten Kooperation im asiatisch-pazifischen Raum auf

Alle Länder im asiatisch-pazifischen Raum sollten ihre Zusammenarbeit intensivieren und die Regionalentwicklung fördern, um ein gemeinsames Gedeihen in der Region zu verwirklichen.
....

Die fünftägige Jahressitzung des Asiatisch-Pazifischen Parlamentsforums wurde am Montag eröffnet. Daran nehmen etwa 300 Vertreter aus mehr als 20 Ländern teil.

(CRI, 19. Januar 2006)
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#35
Fortsetzung aus
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=3374&time=1139513758">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... 1139513758</a><!-- m -->
Zitat:Für mich ist die Sache daher eher ausgeglichen mit leichtem (Heim-)vorteil Chinas und ich sehe die USA hier eher im Nachteil, so wie ich insgesamt die US-Position in Fernost schwächeln sehe. Die Probleme, die sich Vietnam mit einer der beiden Mächte ins Haus holt, sind beiderseits erheblich, und daher würde ich an Vietnams Stelle eben zu beidem "Nein" sagen.
Ich sehe den Heimvorteil eher als Heimnachteil, da die Vergangenheit dafür spricht, daß Vietnam sich bemüht, sich von China nicht vereinahmen zu lassen und unabhängig zu bleiben. Daher glaube ich nicht, daß sich die Vietnamesen die Chinesen mittels eines Stützpunktes ins Land zu holen.

Sich die USA ins Land zu holen, ist angesichts der Verheerungen, die die USA im Vietnamkrieg angerichtet haben wahrscheinlich auch nicht so beliebt im Land könnte aber die Position Vietnams gegenüber China stärken.
Dies alles nur unter der Prämisse, daß die Aversion gegen China größer als die gegen die USA ist.
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#36
Zitat:Ich sehe den Heimvorteil eher als Heimnachteil, da die Vergangenheit dafür spricht, daß Vietnam sich bemüht, sich von China nicht vereinahmen zu lassen und unabhängig zu bleiben. Daher glaube ich nicht, daß sich die Vietnamesen die Chinesen mittels eines Stützpunktes ins Land zu holen.
"Wir fürchten uns nicht vor China. China ist ein super Land. Die Konkurrenzfähigkeit von China in der Welt sucht ihresgleichen, und das Land ist ein großer Markt für vietnamesische Exporte. Besonders unsere Rohstoffe (Vietnam ist Asiens einziger Nettoexporteur von Energierressoursen) braucht China dringend." - Gepräch zwischen vietnamesichen Ministerpräsidenten Phan Van Khai und Frank Sieren im Juli 2004.

Der Marktmacht von China, gerade im asiatischen Raum und ganz besonders zu direkten Nachbarn können diese sich gar nicht entziehen. Durch wirtschaftlichen Druck wird der vietnamesichen Regierung keine große Chance gelassen werden, den USA diesen Stützpunkt zukommen zu lassen. Wobei im asiatischen Raum der Sternenbanner viel schneller im Angesicht des Drachen verblaßt als in der übrigen Welt. Meiner Meinung nach wird, bei konkretem chinesischem Bedarf, ggf. durch wirtschaftliche Zuwendungen bzw. Druck und politischer Einflußnahme eine schnelle Einigung zwischen China und Vietnam erzielt.
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#37
Zitat:Ich sehe den Heimvorteil eher als Heimnachteil, da die Vergangenheit dafür spricht, daß Vietnam sich bemüht, sich von China nicht vereinahmen zu lassen und unabhängig zu bleiben. Daher glaube ich nicht, daß sich die Vietnamesen die Chinesen mittels eines Stützpunktes ins Land zu holen.

Sich die USA ins Land zu holen, ist angesichts der Verheerungen, die die USA im Vietnamkrieg angerichtet haben wahrscheinlich auch nicht so beliebt im Land könnte aber die Position Vietnams gegenüber China stärken.
Dies alles nur unter der Prämisse, daß die Aversion gegen China größer als die gegen China ist.
Ich denke, dass man hier nur sehr schwer entscheiden kann, wie es wirklich da aussieht, da Nuancen entscheiden. Da bräuchte man sehr vielmehr Infos, vorallem bezüglich der innenpolitische Situation in Vietnam. Für mich ist daher ist die Schlußfolgerung folgende:
USA,wie China stehen letztlich beide pari und das vietnamesische Stillschweigen ( ich höre jetzt davon hier das erste mal, obwohlich eigentlich schon international mich informiere) geht in die Richtung. Für jeden der beiden spricht viel, aber die jeweilige Nichtberücksichtigung des anderen ist stets ein Problem.
China hat natürlich den Vorteil einer traditionellen Hegemonilastellung, einer sich intensivierenden Zusammenarbeit mit ASEAN und eines enormen wirtschaftlichen Potenzials. Anderseits ist Vietnam verfeindet mit China, die USA könnten auch interessante wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen und auch wirtschaftlich eine echte Alternative sein zu China. Auch hätte man sich mit der USA einen potenten Rückhalt gegen mögliche chin. Hegemonieaspirationen geholt...
Beide Alternativen klingen gleich plausibel und letztlich hängt es wohl von der innenpolitischen Ausrichtung Vietnams aus, ob man lieber mehr Schößhündchen Chinas ist oder eher der Provokateur ist und die USA nach Vietnam holt. Beide Entscheidungen bewegen sich im Rahmen der Möglichkeiten, beide sind bei näherer Betrachtung vertretbar...

Zitat:"Wir fürchten uns nicht vor China. China ist ein super Land. Die Konkurrenzfähigkeit von China in der Welt sucht ihresgleichen, und das Land ist ein großer Markt für vietnamesische Exporte. Besonders unsere Rohstoffe (Vietnam ist Asiens einziger Nettoexporteur von Energierressoursen) braucht China dringend." - Gepräch zwischen vietnamesichen Ministerpräsidenten Phan Van Khai und Frank Sieren im Juli 2004.
Gegenzitat:
Zitat:Aber Amerikas Interessen liegen in der Entwicklung von konstruktiven Beziehungen zu China und nicht in der Schaffung eines neuen Krisenherds(...) Kein Land in Asienmöchte zwischen den USa und China wählen müssen. Ein Kalter Krieg, oder schlimmer noch, ein Konflikt mit der Hypermacht USA würde Chinas Modernisierung um viele Jahre zurückwerfen. China kann sein benötigtes stabiles äußeres Umfeld nur erreichen, wenn es eine konstruktive Beziehung zu den USA aufbaut.
Lee Hsien Loong, Premier und Finanazminister von Singapur seit 2004 in: Internationale Politik,Dezember 2005 Seite 73/74

Ich denke, dass man die beiden Elephanten nicht ohne weiteres gewichten kann im südostasiat. Kontext. Jeder Staat wird so gut wie möglich versuchen, sein Spielchen zwischen und mit beiden zu veranstalten...

Zitat:Der Marktmacht von China, gerade im asiatischen Raum und ganz besonders zu direkten Nachbarn können diese sich gar nicht entziehen. Durch wirtschaftlichen Druck wird der vietnamesichen Regierung keine große Chance gelassen werden, den USA diesen Stützpunkt zukommen zu lassen. Wobei im asiatischen Raum der Sternenbanner viel schneller im Angesicht des Drachen verblaßt als in der übrigen Welt. Meiner Meinung nach wird, bei konkretem chinesischem Bedarf, ggf. durch wirtschaftliche Zuwendungen bzw. Druck und politischer Einflußnahme eine schnelle Einigung zwischen China und Vietnam erzielt.
Ich wäre da weit vorsichtiger, denn das ist jetzt optimistisch geschätzt (aus chin. Sicht). China ist bei weitem noch nicht der weltweite Gigant, dem man bedingungslos folgen muss. Und das Sternenbanner weht sicher nicht allein im Fernen Osten auf weiter Flur, aber ich wäre noch sehr vorsichtig zu sagen, dass jetzt schon das Sternenbanner gegenüber dem Drachen verblassen würde. Das ist doch ein wenig sehr optimitisch geurteilt.

China hat als Handelspartner für die ASEAN-Staaten eine immer größere Bedeutung, doch ist gerade Wirtschaft und Politik im Kontext des Fernen Ostens weit weniger verflochten als das beispielsweise aus westlichen Kontexten bekannt ist. Ansonsten würde der chin.-japan. Warenaustausch kaum so blühen. Da kann man also nicht so dirket schlußfolgern ( andererseits kann man gerade angesichts größerer wirtschaftl. Bedeutung politisch aufs andere Pferd setzen um so viuel Freiheit wie möglich zu haben). Außerdem muss man dann auch bedenken, wodurch China denn immer noch sein Wirtschaftsboom aufrehct erhält: Einen künstlich schwach gehalteten Yuan und amerik. Konsumgier. Ohne diese Dinge würde der Drache kaum so aufgeblasen erscheinen wie er es heute tut. Daher besteht auch seitens der USA eine gewisse Marktmacht gegeüber China. Daher fäält es mir schwer, an solch einseitige und wirkungsvolle Benutzung scheinbarer wirtschaftl. Drohungen und Anreize zu glauben. Die USA könnten schließlich auch mit Handelsvorteilen locken und vietnam. Billigprodukte würden .. tja, wo würden sie denn eher abgenommen, in den USA oder in China Wink... ich denke, dass die USA da eher der Markt wären, bei der Konsumgier und dem Bedarf an billigen Konsumgütern.. Wirtschaftsmacht ist eben nichts statisches sondern ist eine Frage des Sektors und der passenden Interaktion.
Vietnam als neues Billigproduzierland ist eh schon im Kommen und könnte für China in diesem Segment zur echten Bedrohung wären. Ambitionierte vietnam.Politiker könnten dies durchaus zum Anlaß nehmen, dies als wirtschaftl. Anreiz für eine engere Kooperation zu nehmen....
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#38
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/249825.htm">http://www.china.org.cn/german/249825.htm</a><!-- m -->
Zitat:Erstes Sicherheitsforum China-ASEAN

Das chinesische Verteidigungsministerium hat die Mitglieder der ASEAN zu einem Forum über Sicherheitsfragen in der asiatisch-pazifischen Region geladen.

...Das Ziel der Veranstaltung sei,...., das Verständnis für die Sicherheitsstrategien und die Politik der einzelnen Länder unter den Teilnehmern zu steigern und gegenseitiges Vertrauen im militärischen und im Sicherheitsbereich aufzubauen. .....

(China.org.cn, 20. Juli 2006)
edit: dazu eine Stellungnahme unseres Auswärtigen Amtes:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/China/Aussenpolitik.html#t5">http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de ... ik.html#t5</a><!-- m -->
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#39
Stehen wir vor einem asiatisch-pazifischen Jahrhundert?

Referent: BrigGen a.D. Dieter Farwick, Chefredakteur 'World Security Network'
Termin: Dienstag, 29.08.2006
Ort: Gesellschaft Concordia, Werth 48, 42275 Wuppertal-Barmen

Anmeldung:
Deutsche Atlantische Gesellschaft e. V., Am Burgweiher 12, 53123 Bonn
Telefon: 0228 / 62 50 31
Telefax: 0228 / 61 66 04
E-mail: <!-- e --><a href="mailto:dtatlges@t-online.de">dtatlges@t-online.de</a><!-- e -->
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#40
zu diesem Referat kommt eine Kurzmeldung aus der Süddeutschen Zeitung von heute (23.08.2008), Wrtschaftsteil, gerade rechtzeitig:
Zitat:Die zehn Handelsminister der Asean einigten sich am Dienstag bei ihrem jährlichen Teffen darauf, das Zieldatum für eine Wirtschaftsunion um 5 Jahre auf 2015 vorzuverlegen.
Die SZ berichtet weiter, diese schnellere Zusammenlegung sei beabsichtigt,
Zitat:um im Wettlauf gegen die boomenden Staaten Indien und China nicht auf der Strecke zu bleiben.
Auch wenn die SZ (zurecht) auf den unterschiedlichen Entwicklungsstand hinweist, der beispielsweise zwischen den Volkswirtschaften Singapurs und Laos oder Birma (Myanmar) besteht, dieser gemeinsame Wirtschaftsmarkt (übrigends: nach dem Muster der EU, die dort durchaus als Erfolgsmodell gesehen wird) ist erforderlich, um den Tigerstaaten genug "Power" für die Konkurrenz mit den beiden Giganten zu geben.
Die SZ verweist auch auf interne Probleme, so einen Streit zwischen Malaysia und Thailand über Auto-Zölle (und die ethnisch und religiös begründeten Revolten in Indonesien und den Philippinen mit den Autonomiebestrebungen z.B. von Aceh werden gar nicht genannt), aber trotzdem:
ich bin optimistisch, dass zumindest die ethnisch verwandten malayisch sprachigen "Kernstaaten" Malaysia, Indonesien und Philippinen eine durchaus funktionsfähige Wirtschaftsunion "hinbekommen".
1)
Der Druck von China und Indien zwingt zur regionalen Kooperation.
2)
Der riesige Markt, der durch die (wiewohl unterschiedlich) kaufkräftige Bevölkerung besteht, wird sich wie eine "Aufputschdroge" auf den Binnenmarkt der ASEAN-Staaten auswirken, und - ähnlich nach dem Schlagwort des "Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten" zu einem Wirtschaftsunion nach dem "Zwiebelschalenmodell" Europas führen.
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#41
Die Staaten können genau so gut zu einem Klientelstaat Indiens oder Chinas werden. Dies allerdings nur dann, wenn sie den entsprechenden Wettlauf verlieren. Es bleibt abzuwarten, ob ein Staatenbund ala EU für die ASEAN Staaten das richtige Modell ist, wenn Indien und China nebenan stehen und wirtschaftlich, wie auch politisch Druck auf diese Gruppe ausüben.
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#42
unter "Druck von China und Indien" meinte ich zunächst und hauptsächlich wirtschaftlichen Druck im internationalen Konkurrenzkampf (Stichwort: Globalisierung)
- einmal um Investoren
- und einmal um den Absatz der eigenen Produkte.

Nun lässt sich allerdings nicht leugnen, dass gerade in Südostasien die Chinesen einen erheblichen Teil des Wirtschaftslebens beherrschen - was ja schon mal zu antichinesischen Ausschreitungen geführt hat.
Vordergründig erleichtert das den Chinesen, den Markt zu beherrschen - allerdings wird eine solche Marktmacht (wie wohl schon einmal) auch antichinesische Aversionen wecken, zumal nationalistische Agitatoren durchaus mal wieder die Stimmung schüren können.

Die Chinesen werden also gut daran tun, sich zurückhaltend zu geben, und das gibt den ASEAN-Staaten die Möglichkeit, sich in der Balance zwischen China und Indien (sowie ggf. dem neuen Machtzentrum Australien) zu entwickeln. Dazu ist es wichtig, sich auf die Stärkung der eigenen Kräfte zu konzentrieren.
Die integrative Wirtschaftspolitik der ASEAN-Staaten ist, so denke ich, der richtige Ansatz. Die Alternative wäre eine rein auf nationale Interessen gerichtete Nationalpolitik, die dazu führen würde, dass sich keiner der ASEAN-Staaten gegen die Dominanz der beiden unmittelbaren Nachbarn zu wehren vermag.
Spannend ist es, zu beobachten, ob es den derzeit politisch eher offensiv (im Gegensatz zu defensiv und aggresiv) auftretenden Chinesen gelingt, die ASEAN-Staaten über eine Freihandelszone an China zu binden, und damit sozusagen "schleichend" eine Wirtschaftsdominanz zu erreichen.
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#43
Ausschreitungen werden China nicht davon abbrigen Druck gleich welcher Art auszuüben. Sollten solche Tendenzen nicht nur im Volk vorhanden sein sondern auch von Staatsseite vertreten werden, kann China auch die WTO einspannen. Das Zauberwort lautet ja freier Warenverkehr. Wenn China den Wirtschaftsraum eh kontrolliert bringt es den ASEAN Staaten eh nichts mehr, da der Zug abgefahren ist.
Langfristig werden die ASEAN Staaten den meisten Wirtschaftsverkehr mit China haben, so wie die EU intern ihr eigener größter Handelspartner ist. Das setzt voraus, das die wirtschaftliche Entwicklung Chinas den momentanen Wachstumskurs beibehält.
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#44
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Intention der letzten Postings richtig verstanden habe
- es geht wohl um einen Wettlauf zwischen China und den USA um Einfluss in Vietnam, oder :frag:
Die Medaillie hat zwei Seiten:

a) wirtschaftlich:
Beim "Billigheimer China" steigen die Löhne in den entwickelten Küstenprovinzen inzwischen auch langsam aber sicher, chinesische Investoren sind daher auf der Suche nach neuen Produktionsstandorten mit Niedrigstlöhnen; wirtschaftlich ist Vietnam da durchaus interessant, genauso wie andere ASEAN-Staaten (Myanmar, die Philippinen), Afrikanische Staaten oder auch das chinesische Hinterland.

Allerdings gibt es massive Territorialstreitigkeiten um die Inseln im südchinesischen Meer, so dass die staatlichen Beziehungen zwischen der alten Ostasiatischen Hegemonialmacht und den Vietnamesen nicht nur historisch sondern auch aktuell akut belastet sind. Eine wirtschaftliche Abhängigkeit von chinesischem Kapital, das im Konfliktfall fluchtartig abgezogen wird, dürfte für Vietnam kaum in Frage kommen.

Vietnam hat daher Interesse, nicht nur von chinesischen Investoren beglückt zu werden - ich denke, da werden vor allem auch Japan, Südkorea und Taiwan gute Chancen haben. Die Vietnamesen hätten wohl auch wenig dagegen, wenn amerikanische Multis Geld mit bringen und in Vietnam investieren.

b) militärisch
Vietnam verfügt noch über die alten Basen der Amerikaner, die - trotz der Jahre - gigantisch ausgebaut und relativ schnell wieder "in Schuss gebracht" sind. Die Stützpunkte (Häfen und Flugplätze) wären gerade entlang der Schifffahrtsrouten zwischen dem Nahen Osten und Ostasien (Erdöl, Gas, Container) für einen Gegner Japans oder Chinas von essentieller Bedeutung - und damit auch für die beiden, die alles andere als Interesse daran haben, dass ein potentieller Gegner auf diesen Stützpunkten sitzt.

Interessant, dass Vietnam diese Basen bisher nur den Russen geöffnet hat - erst der Zusammenbruch der UdSSR mit dem damit verbundenen Ruin der Navy (Rückzug auf die Küstengewässer, kaum mehr auslaufen aus den Häfen, desolate Flotte) hat seitens de Russen zum Rückzug geführt.

Da ist jetzt schon interessant, was Vietnam mit diesen Stützpunkten machen wird und machen kann.
Eine Verpachtung an China oder die USA halte ich für ausgeschlossen, eher würden die Vietnamesen (siehe den Titel unseres Threads) da die Inder rein lassen, so wie China ja auch STützpunkte in Myanmar (Burma) vorhält. Denkbar wäre eine Umwidmung - z.B. der Häfen als Kern einer Freihandelszone mit Containerumschlagplatz und angeschlossen Industriezonen.

Und damit kommen wir wieder zu a) ....
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#45
@Erich
Zitat:eher würden die Vietnamesen (siehe den Titel unseres Threads) da die Inder rein lassen,
Meines Wissens hat Vietnam von Indien vor kurzem schon mal Ersatzteile für seine Fregatten der Petya-Klassen erhalten.
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