11.04.2007, 18:01
Cluster schrieb:Eingeengt ist dein Weltbild kein bischen oder? China ist eine aufstrebende Wirtschaftsmacht und die sichert sich für ihr Wachstum Ressourcen, wo sie es kann. Der Westen ist da keinen Deut besser! Es wird doch nur gejammert, weil sich die Chinesen intelligenter als wir angestellt haben.
Was die Umweltzerstörung angeht, ist es richtig, dass dies ein massives Problem für China und den Rest der Welt ist. Allerdings sollte gerade der Westen hier lieber Helfen als sich das Maul zerreißen, denn wer hat denn seit der industriellen Revolution den stärksten Raubbau an der Erde zu verantworten?
Thomas Wach schrieb:Man sollte durchaus China nicht verharmlosen. Aufgrund des chinesischen Aufstiegs gibt es durchaus eine Menge struktureller Gefahren und Bedrohungen, die nicht mal absichtlich und motiviert sein müssen, sondern bloß nur durch die Umstände bedingt sind.Nun ich kann dir nicht ganz folgen, wo ich anfange zu verharmlosen. Streit um Ressourcen ist nicht friedlich und China geht den einfachsten Weg, den es finden kann.
Thomas Wach schrieb:Und da reicht eben nicht nur der Hinweis auf das rein normative Argument (oder nicht so freundlich: auf die Moralkeule): Wir haben doch auch den Planeten kaputt gemacht, also dürfen das die Cinesen auch. Das ist krude, simplizistische Gerechtigkeitslogik ohne Bedenken der Umstände. Sowas geht aber nicht, vor allem in einem hochkomplexen internationalen System.
Nun anscheinend war der Aufruf für dich noch nicht einfach genug verpackt. Der Westen soll nicht meckern sondern helfen. Ein Grundsatz hinter dem der Selbsterhaltungstrieb steckt. Der Hinweis, wer den Planeten am schwersten geschadet hat, soll nur der Verstärkung der Verantwortung der Industriestaaten dienen. Manchmal sollte man nicht zuviel hineininterpretieren.
Thomas Wach schrieb:Chinas Aufstieg ist deswegen gefährlich, weil Ressourven unter den heutigen Umständen begrenzt sind. Es gilt das alte physikalische Grundgesetz: Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein. Ohne allgemeine Verhaltensgrundätze, an die sich alle, aber wirklich alle halten, wird es durch den Aufstieg Chinas erhebliche Konflikte geben und negtaive Wettbewerbsauswirkungen (siehe die Unterstützungs Chinas für Simbabwe und Sudan).Tja du sprichst es ja schon aus, ich kann da bis auf eine Sache nur zustimmen. Die allgemeinen Verhaltensgrundsätze wird China nicht akzeptieren. Warum?
Thomas Wach schrieb:(...) imperialistischen Politik, die der USA oder dem Westen vor 100 Jahren (...)Da hatte jemand gute Lehrer.
zu Sudan und Simbabwe empfehlte ich dir:
http://www.jamestown.org/terrorism/news/...07_007.pdf
Diese Ausgabe befasst sich fast ausschließlich mit China und Afrika.
Ansonsten muss ich dich fragen, warum sich China an einen Verhaltenskodex halten soll, den nicht einmal der Westen großartig berücksichtigt? *reiche die Moralkeule an Thomas zurück*
Von dem System, welches dir vorschwebt (meine Unterstellung), sind wir noch meilenweit entfernt. Die Menschheit hat es noch nicht gelernt Konflikte friedlich zu lösen. Manchmal sind wir so schlau doch meistens sind wir es nicht. In dem Zeitalter, welches vor uns liegt, werden wir es voraussichtlich nicht sein. Das ist meine simplifizierende, krude Deutungsweise der Fakten.