11.04.2007, 09:38
Man sollte durchaus China nicht verharmlosen. Aufgrund des chinesischen Aufstiegs gibt es durchaus eine Menge struktureller Gefahren und Bedrohungen, die nicht mal absichtlich und motiviert sein müssen, sondern bloß nur durch die Umstände bedingt sind.
Und da reicht eben nicht nur der Hinweis auf das rein normative Argument (oder nicht so freundlich: auf die Moralkeule): Wir haben doch auch den Planeten kaputt gemacht, also dürfen das die Cinesen auch. Das ist krude, simplizistische Gerechtigkeitslogik ohne Bedenken der Umstände. Sowas geht aber nicht, vor allem in einem hochkomplexen internationalen System. Außerdem stößt solch eine simple, auf Gegenseitigkeit beruhende Reziprozitätslogik von Gerechtigkeit (also Gerechtigkeit basiert allein auf dem Motto der Bibel: Wie du mir, so ich dir bzw. wie ich anderen, so kannst auch du anderen) sehr schnell auf Grenzen, auch normativen. Verantwortlichkeit gilt immer, wenn man sich nachhaltig verhalten kann. Und die Unverantwortlichkeit des einen befreit einen nicht von der eigenen Verantwortlichkeit, wenn man nachhaltig und zukunftsorientiert handeln will. Immerhin gab es von 1800 bis gut 1960 oder 1970 kein derart ausgebautes Wissenschaftssystem oder gar ein Umweltbewusstsein für die Umweltprobleme. Heute gibt es das aber, heute weiß man, was passieren wird. Da kann sich China auch nicht raus reden, das kann keiner angesichts der heutigen Zustände. Früher wusste man nicht, was man tat, die Konsequenzen waren nicht klar. Heute wissen das alle und alle müssen sich daran halten. Sonst gibt es Konflikte. Außerdem: Wenn A auf die Person X schießt und sie halb töt schießt, darf B nicht automatisch auch auf die Person X nochmal schießen und sie töten.
Chinas Aufstieg ist deswegen gefährlich, weil Ressourven unter den heutigen Umständen begrenzt sind. Es gilt das alte physikalische Grundgesetz: Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein. Ohne allgemeine Verhaltensgrundätze, an die sich alle, aber wirklich alle halten, wird es durch den Aufstieg Chinas erhebliche Konflikte geben und negtaive Wettbewerbsauswirkungen (siehe die Unterstützungs Chinas für Simbabwe und Sudan). In einer Zeit, in der der Westen allmählich begreift, dass good governance elementar ist für Afrika und die Entwicklungsländer, beginnt China mit einer imperialistischen Politik, die der USA oder dem Westen vor 100 Jahren Ehre gemacht hätte. Diese strukturelle Ungleichzeitigkeit der Verhaltensweisen, die auch im Westen immer noch problematische Verhaltensweisen eher stützt (hier natürlich immer wieder den Unilateralismus der USA), wird automatisch über kurz oder lang zu gefährlichen Konflikten führen.
Das darf man nicht verharmlosen.
Und da reicht eben nicht nur der Hinweis auf das rein normative Argument (oder nicht so freundlich: auf die Moralkeule): Wir haben doch auch den Planeten kaputt gemacht, also dürfen das die Cinesen auch. Das ist krude, simplizistische Gerechtigkeitslogik ohne Bedenken der Umstände. Sowas geht aber nicht, vor allem in einem hochkomplexen internationalen System. Außerdem stößt solch eine simple, auf Gegenseitigkeit beruhende Reziprozitätslogik von Gerechtigkeit (also Gerechtigkeit basiert allein auf dem Motto der Bibel: Wie du mir, so ich dir bzw. wie ich anderen, so kannst auch du anderen) sehr schnell auf Grenzen, auch normativen. Verantwortlichkeit gilt immer, wenn man sich nachhaltig verhalten kann. Und die Unverantwortlichkeit des einen befreit einen nicht von der eigenen Verantwortlichkeit, wenn man nachhaltig und zukunftsorientiert handeln will. Immerhin gab es von 1800 bis gut 1960 oder 1970 kein derart ausgebautes Wissenschaftssystem oder gar ein Umweltbewusstsein für die Umweltprobleme. Heute gibt es das aber, heute weiß man, was passieren wird. Da kann sich China auch nicht raus reden, das kann keiner angesichts der heutigen Zustände. Früher wusste man nicht, was man tat, die Konsequenzen waren nicht klar. Heute wissen das alle und alle müssen sich daran halten. Sonst gibt es Konflikte. Außerdem: Wenn A auf die Person X schießt und sie halb töt schießt, darf B nicht automatisch auch auf die Person X nochmal schießen und sie töten.
Chinas Aufstieg ist deswegen gefährlich, weil Ressourven unter den heutigen Umständen begrenzt sind. Es gilt das alte physikalische Grundgesetz: Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein. Ohne allgemeine Verhaltensgrundätze, an die sich alle, aber wirklich alle halten, wird es durch den Aufstieg Chinas erhebliche Konflikte geben und negtaive Wettbewerbsauswirkungen (siehe die Unterstützungs Chinas für Simbabwe und Sudan). In einer Zeit, in der der Westen allmählich begreift, dass good governance elementar ist für Afrika und die Entwicklungsländer, beginnt China mit einer imperialistischen Politik, die der USA oder dem Westen vor 100 Jahren Ehre gemacht hätte. Diese strukturelle Ungleichzeitigkeit der Verhaltensweisen, die auch im Westen immer noch problematische Verhaltensweisen eher stützt (hier natürlich immer wieder den Unilateralismus der USA), wird automatisch über kurz oder lang zu gefährlichen Konflikten führen.
Das darf man nicht verharmlosen.