01.03.2024, 15:57
(01.03.2024, 11:47)Hinnerk2005 schrieb: Wenn ich den Begriff "Krieg" einmal weglasse und dafür "Konflikt" verwende, sind nach meinem Verständnis beide Parteien direkt im Konflikt miteinander, selbst wenn nur eine der beiden Parteien einseitig angreifen würde. Es sei denn man würde diese Angriffe stoisch und unbeantwortet über sich ergehen lassen.Der Begriff ist belligérance, und Cobelligérance. Das ist Völkerrechtlich definiert (@Schneemann uo to you, eine Übersetzung ist zu delikat. Frankreich ist ein (atomwaffen) dotierter Staat. Eine Kriegszustand mit Russland (dotierter Staat) zu deklarieren, ist eine sehr grosser Schritt.
Nach meinem Verständnis reicht es, wenn eine Seite den Konflikt eröffnet. Dadurch tritt sofort die andere Seite nolens volens in den Konflikt ein. Das gilt für den Rüpel auf dem Schulhof, der einen Mitschüler anrempelt genau so wie für souveräne Staaten und Bündnisse.
Ich habe meine Verwunderung hier schon mehrfach darüber ausgedrückt, dass im Westen das Narrativ verbreitet wird Russland sei im Krieg, wir aber nicht. Das ist Augenwischerei und ein Herumreden um den heißen Brei. Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt im Krieg mit Russland! Putin hat dies übrigens von Anfang an verstanden und benutzt es, um sein eigenes Narrativ in der russischen Bevölkerung einzusetzen. Schließlich muss man in diesen Zeiten die 'Menschen hinter die Fahne bekommen'.
Ausbildung in der Ukraine zB ist völkerrechtlich keine Cobélligerance.
Zitat:Dass dieser Schritt aus Sicht der Franzosen geboten war, bekräftigt mich in meiner Einschätzung, dass die Ukraine im dritten Kriegsjahr sichtbar auf eine schwere militärische und vielleicht auch politische Krise zusteuert.
Ansonsten hätte es ja aus Sicht des Westens ein 'weiter so' in der Unterstützung der Ukraine getan.
Ist nur ein Teilaspekt, es ist vor allem das Bewusstsein das der Krieg lange dauern kann, und wir müssen unsere nationalen und europäischen Mitbürger darauf vorbereiten. Und wir müssen Budgets umschichten.
Zitat:Geschrieben von Quintus Fabius - Vor 1 Stunde
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Im übrigen halte ich eine atomare Bewaffnung Deutschlands für die schlechtere Form der Abschreckung gegenüber den Russen, da deren Atomwaffenarsenal, insbesondere was ihre taktischen Nuklearwaffen angeht derart immens überlegen ist, dass ein paar deutsche Atomwaffen nur dann ins Gewicht fallen würden, wenn sie als rein strategische Waffen so ausgelegt wären, dass wir dann ohnehin schon bei totalen Untergangsszenarien sind. Und solche treten nur ein, wenn vorher schon die Abschreckung so weitgehend versagt hat, dass dies denkbar wird.
Deshalb wäre eine massive konventionelle Rüstung Deutschlands abschreckender und könnte schon früher in einer Eskalationsspirale greifen. Hat man hingegen keine sehr starke konventionelle Armee, befördert dies sehr schnell die Eskalationsspirale.
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Eine vollständig einsatzbereite und mit großen Reserven an Wirkmitteln ausgestattete Bundeswehr mit 370.000 Mann wäre für die Russische Föderation aktuell meiner Überzeugung nach die beste Abschreckung. Und das wäre sowohl machbar als auch finanzierbar, wenn man sich darauf konzentrieren würde, statt das Geld für äußerst fragwürdige andere Dinge in schier unfassbaren Mengen zu verschwenden.
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Was müsste dazu getan werden? Man benötigt zunächst mal einen Wehretat von um die 5% des BIP über mehrere Jahre und die Industrie muss mit allen Mitteln auf Linie gebracht werden. Dann ließe sich binnen weniger Jahre eine wirklich moderne und konventionell extrem leistungsstarke Streitmacht aufbauen. Und diese wäre dann mal eine wirklich substanzielle Abschreckung.
Stimmt, und könnte im gegebenen Zeit und Budgetrahmen gemacht werden.