17.11.2021, 08:13
@Quintus
Wobei es aber so ist, dass man die finnischen Küstengewässern nicht einfach mit (kolportierten) "Treibminen" sperren kann, sondern hier etwas gezielter vorgehen muss. Das liegt an der Unübersichtlichkeit der Schärengewässer einerseits, die relativ gezielt gesperrt werden müssten. (Dass Treibminen ärgerlich sind und Suchoperationen nach sich ziehen, ist davon unberührt.) Ferner sind Minen zweitens nicht so ganz einzuschätzen wie Flöße oder Brander, sie gezielt in die Schären treiben zu lassen, ist sehr gewagt, am Ende kommen die Dinger mit einer Gegenströmung (und in Küstennähe laufen die Strömungen häufig entgegengesetzt zum Tiefenweg, d. h. mit Tiden-Verwirbelungen in Richtung Ostsee zurück) dann wieder zu uns zurück...
@Ottone
Naja, ob Russland ein stärkeres Interesse hat als wir, in der Ostsee Minen zu werfen, ist fraglich. Wenn es eine offensive Vorgehensweise sein soll, also mit Landemanövern an der gegnerischen Küste, so würde man sich keinen Gefallen tun, wenn man vorher versucht alles zu verminen.
@Allgemein zum Thema
Dass die Russen es genauso wie wir wissen, dass man den Krieg mit kleineren Einheiten führen wird müssen und dass U-Boote wenig taugen werden, zeigt sich übrigens auch an der Zusammensetzung der Baltenflotte. Fast alle wirklich großen Einheiten und U-Boote der Russen sind bei der Nordflotte oder im Pazifik.
In der Ostsee haben die Russen gerade einmal...
- einen Zerstörer (Sovremenny-Klasse, der liegt aber derzeit im Dock),
- zwei Fregatten (davon eine im Dock),
- vier Korvetten der Steregushchiy-Klasse (1.800 Tonnen),
- sechs Korvetten der Parchim-Klasse (900 Tonnen),
- neun Nanuchka-Klasse-Korvetten (600 Tonnen).
Also d. h. drei größere Einheiten und 19 Korvetten von 600 bis 1.800 Tonnen. Die sind zwar zum Teil alt und hässlich, aber immer noch gefährlich und tragen eine recht beeindruckende Raketenbewaffnung. Unsere Raketenabwehr sollte also auf Trapp sein.
Hinzu kommen - wobei da die Einsatzbereitschaft unklar ist - mindestens...
- ca. 12 (14?) Raketenschnellboote (auch "kleine Raketenschiffe" genannt) der Typen Tarantul und Karakurt,
- 9 Patroller mit MGs,
- 11 Minensucher verschiedener Größe,
- 14 Landungsfahrzeuge (darunter vier 4.000 Tonnen große Ropucha-Typ-Schiffe in Baltiysk)
- 4 Spionage-/Aufklärungsschiffe
Und - man staune (aber wundern tut es nicht) - nur ein U-Boot der alten Kilo-Klasse.
Kurzum: Bzgl. U-Boote wird da nichts kommen, aber es ist ein Gewusel von kleineren Einheiten, die teils ein heftiges Arsenal an Seeziel-FK mit sich herumtragen.
Schneemann
Zitat:Wenn wir entsprechend große Mengen an modernen Seeminen beschaffen und in Polen, Litauen und Estland vorstationieren und dort stark disloziert direkt an der Küste, evtl. sogar bereits unter Wasser vorhalten, dann ist die Anlage einer offensiven Sperre vor der Enklave Kaliningrad sowie die Abriegelung des finnischen Meeresbusens überhaupt kein Problem. Man setzt dann die Minen einfach von der Küste aus in Bewegung, die zu überbrückende Distanz ist ja sehr gering.So oder so werden wir da kaum darum herumkommen, wobei ich ehrlich gesagt auch nicht an eine finnische Neutralität glaube, wenn es denn hart auf hart kommen sollte.
Und selbst wenn Finnland plötzlich seine Neutralität wieder entdecken sollte, verminen wir die finnischen Hoheitsgewässer von Estland aus einfach mit. Dann kann Finnland ja offiziell dagegen protestieren und wir erzählen was von Meeresströmungen und unabsichtlichen Versehen etc.
Wobei es aber so ist, dass man die finnischen Küstengewässern nicht einfach mit (kolportierten) "Treibminen" sperren kann, sondern hier etwas gezielter vorgehen muss. Das liegt an der Unübersichtlichkeit der Schärengewässer einerseits, die relativ gezielt gesperrt werden müssten. (Dass Treibminen ärgerlich sind und Suchoperationen nach sich ziehen, ist davon unberührt.) Ferner sind Minen zweitens nicht so ganz einzuschätzen wie Flöße oder Brander, sie gezielt in die Schären treiben zu lassen, ist sehr gewagt, am Ende kommen die Dinger mit einer Gegenströmung (und in Küstennähe laufen die Strömungen häufig entgegengesetzt zum Tiefenweg, d. h. mit Tiden-Verwirbelungen in Richtung Ostsee zurück) dann wieder zu uns zurück...
@Ottone
Naja, ob Russland ein stärkeres Interesse hat als wir, in der Ostsee Minen zu werfen, ist fraglich. Wenn es eine offensive Vorgehensweise sein soll, also mit Landemanövern an der gegnerischen Küste, so würde man sich keinen Gefallen tun, wenn man vorher versucht alles zu verminen.
@Allgemein zum Thema
Dass die Russen es genauso wie wir wissen, dass man den Krieg mit kleineren Einheiten führen wird müssen und dass U-Boote wenig taugen werden, zeigt sich übrigens auch an der Zusammensetzung der Baltenflotte. Fast alle wirklich großen Einheiten und U-Boote der Russen sind bei der Nordflotte oder im Pazifik.
In der Ostsee haben die Russen gerade einmal...
- einen Zerstörer (Sovremenny-Klasse, der liegt aber derzeit im Dock),
- zwei Fregatten (davon eine im Dock),
- vier Korvetten der Steregushchiy-Klasse (1.800 Tonnen),
- sechs Korvetten der Parchim-Klasse (900 Tonnen),
- neun Nanuchka-Klasse-Korvetten (600 Tonnen).
Also d. h. drei größere Einheiten und 19 Korvetten von 600 bis 1.800 Tonnen. Die sind zwar zum Teil alt und hässlich, aber immer noch gefährlich und tragen eine recht beeindruckende Raketenbewaffnung. Unsere Raketenabwehr sollte also auf Trapp sein.
Hinzu kommen - wobei da die Einsatzbereitschaft unklar ist - mindestens...
- ca. 12 (14?) Raketenschnellboote (auch "kleine Raketenschiffe" genannt) der Typen Tarantul und Karakurt,
- 9 Patroller mit MGs,
- 11 Minensucher verschiedener Größe,
- 14 Landungsfahrzeuge (darunter vier 4.000 Tonnen große Ropucha-Typ-Schiffe in Baltiysk)
- 4 Spionage-/Aufklärungsschiffe
Und - man staune (aber wundern tut es nicht) - nur ein U-Boot der alten Kilo-Klasse.
Kurzum: Bzgl. U-Boote wird da nichts kommen, aber es ist ein Gewusel von kleineren Einheiten, die teils ein heftiges Arsenal an Seeziel-FK mit sich herumtragen.
Schneemann