12.04.2015, 18:12
Quintus Fabius schrieb:Mit Kampfkraft meine ich meistens die Widerstandskraft der Zivilgesellschaft gegenüber Zerstörung/Verlusten. Diese ist meiner Überzeugung nach in Deutschland zu gering, nicht ausreichend. Meiner Ansicht nach besteht damit die Gefahr dass wir einkicken wenn es so weit ist. Eben nicht aufgrund materieller Faktoren sondern aufgrund psychologischer. Im Endeffekt gewichten wir verschiedene Faktoren im Krieg sehr verschieden, daher deine Betonung von Wirtschaft, Technologie, Mannzahl etc also technischen, man könnte sagen technokratischen Faktoren während ich den Willen, die Einstellung zum Krieg, die sozialkulturelle Grundströmung hoch gewichte, also die kulturellen Faktoren.
Das hat meiner Meinung nach einen simplen Grund, der weder was mit Härte, Kampfeswillen noch sonstwas zu tun hat. Sondern schlicht weg der unsinnigen Gleichsetzung von Friedfertigkeit und Wehrlosigkeit, die nach dem zweiten Weltkrieg irgendwie sehr salonfähig geworden ist, sehr oft auch im zivilen. Die Leute verbinden fälschlicherweise Wehrhaftigkeit mit Bösartigkeit.
Simples Beispiel:
Ich persönlich greife nie körperlich jemand an und lege geschäftlich auch niemand rein, selbst dann nicht, wenn er keinen Vertrag hätte und ich das "tun könnte". ABER - will sich jemand mit mir anlegen - dann gehe ich lieber drauf, bevor ich einknicke und ihn gewinnen lassen würde.
Nur donnert man den Leuten ja von Kindesbeinen an dümmliche Sprüche wie "Der klügere gibt nach" ein. Der klügere gibt eben nach, bis er der dümmere ist.