13.12.2014, 18:01
Zitat:Russland mit Putin an der Spitze ist zu stolz, um in der Ukraine-Krise einfach nachzugeben.Einer der Gründe der Krise ist vermutlich diese von gegenseitigen Missverständnissen geprägte Sichtweise. Ich würde mit Dir wetten, dass ein Putin in Russland weit mehr Unterstützer für seine Ukraine-Politik hat (und damit den Volkswillen vertritt), wie das den NATO Strategen lieb ist. Bzw. denke ich, dass er bei seinem Volk vermutlich sogar mehr Unterstützer für seine Ukrainepolitik hat, wie die Europäischen und Amerikanischen Regierungen selbt in dieser Frage.
Ich halte es von daher etwas vermessen von Putin zu verlangen, dass er die Interessen seiner Landsleute (auch jener in der Ostukraine) aufgeben soll, weil Washington Dnjepropetrowsk zur westlichen Hemisphäre ernennt. Da waren wir in der gegenseitigen politischen Verständigung und Verständnis selbst zur Kubakrise schon ein Stückchen weiter. Diese heutige Denkweise übertragen auf die aufgeheizte Situation von 1962...hätte vermutlich geknallt. :roll: Ich habe den Eindruck als würde man in der NATO die Sichtweise und Denkweise der Gegenseite gar nicht mehr in seine Handlungen einkalkuieren also dieser per se jedwede Legitimität und Relevanz absprechen. Der seit Jahren ausgeübte Umgang mit russischen Interessen in Zentralasien und Osteuropa grenzt an Erniedrigung. In meinen Augen ist das gefährlich und dumm und demonstriert eine gewisse Überforderung mit der eigenen relativen Stärke. Es ist aber die logische Konsequenz der eigenen Handlungsweise, dass Russland genötigt wird mit mehr Vehemenz Profil zu zeigen.