30.08.2014, 18:08
BLC schrieb:....Seinerzeit war aber alles auf "Ausgleich" und "Friede Freude Eierkuchen" ausgerichtet. Kaum jemand hat sich damals vorgestellt, dass es wieder annähernd so spannungsgeladene Beziehungen wie im "Kalten Krieg" geben wird.
Wundert mich, dass nicht schon längst mehr an Aktivitäten durch die NATO erfolgt sind. Schließlich ist die Diskussion nicht wirklich neu.
Bereits 2008 wurde ein Plan zur Verteidigung der baltischen Staaten und Polen „Eagle Guardian“ entwickelt. Kernstück sind hierbei 9-Heeresdivisionen, 3 aus Polen und jeweils 2 Divisionen aus Deut, GB und den USA. Sowie natürlich Luftwaffe und Marine Einheiten.
NATO-Lageführung und Kriegsplan Eagle Guardian
Es war also bis vor wenigen Jahren noch durchaus - auch aus finanziellen Gründen - die Arsenale abzubauen.
Vor rund 20 Jahren hatte die Bundeswehr noch 1800 Leopard-Panzer, inzwischen auf 225 geschrumpft,
die 2000 Schützenpanzer Marder sind auf dem Weg zur restlosen Ausmusterung und durch 350 Puma ersetzt.
Die 250.000 Soldaten (2010) sind auf 185.000 reduziert - und ähnliches gilt für Luftwaffe und Marine.
Und das wieder aufzufüllen dauert. Die Lieferung eines Leopard (Neuauftrag) mit über 1000 Zulieferern braucht sechs Monate (!), für einen fabrikneuen Dingo muss man sogar acht Monate (!) ab Bestellung rechnen.
Allerdings sind nicht alle verschrottet worden. Die Türkei hat über 350 erhalten (2005), auch Polen und Griechenland sowie - in Europa - Schweden wurden beliefert. Und ein Teil steht ja noch in den Depots bzw. bei der Ballte Tank Dismanting GmbH in Thüringen (privat).
Logische Schlussfolgerung?
Verschrottung stoppen, stattdessen ggf. ausschlachten (soweit nicht weiter verwendbar) für Ersatzteilgewinnung, Depots leeren vordringlich für die östlichen NATO-Partner (auch zur Weitergabe an die Ukraine) und die eigenen Kräfte wieder aufbauen.
Denn offenbar fehlt inzwischen ein glaubwürdiges "Abschreckungspotential".