07.12.2010, 21:59
Schneemann, ist das nicht Schnee von gestern?
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.de.rian.ru/politics/20101207/257836324.html">http://www.de.rian.ru/politics/20101207/257836324.html</a><!-- m -->
@ Spotz
Deshalb nur kurz zu Deiner letzten Frage:
Tatsächlich gehen russische Streitkräfte im Ernstfall ohne große Rücksichten vor. Wenn die EU ähnlich agieren würde (was sie militärisch könnte), dann wäre sicher ein ähnliches Ergebnis zu verzeichnen.
Allerdings ist das wohl politisch nicht gewollt. Es gibt wohl einen Konsens durch alle europäische Staaten, dass man Opfer - auf der eigenen Seite auf jeden Fall - soweit möglich vermeiden will. Solche Opfer sind gerade in demokratischen Staaten echte Probleme. Da kann die Stimmung durchaus kippen - gegen eine Intervention. Diese "Sicherheit zuerst" Vorgabe reduziert Risikien, führt aber zugleich dazu, dass die Durchsetzung militärischer Schlagkraft zögerlicher erfolgt.
Wenn man dann noch die Möglichkeit hat, die Risiken zu verteilen (im Balkan haben sich seinerzeit auch die Amerikaner noch mit engagiert), dann wird das genauso "mitgenommen" wie ja auch andersrum die USA eine Beteiligung in den "amerikanischen Kriegen" im Irak und Afghanistan eingefordert haben.
Nun darf man diese politische Zielvorgabe "möglichst wenig Opfer" nicht mit militärischem Unvermögen verwechseln.
Wie gesagt - auch der EU wäre nach meiner Überzeugung eine "Dampfwalze" im Russland-like Stil möglich gewesen, aber ... die hätte wohl (wesentlich) mehr Opfer auch bei den eigenen Streitkräften verlangt.
So gesehen frag ich mich, ob diese "Risikovermeidung" nicht sogar die bessere und langfristig dauerhaftere Variante ist.
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.de.rian.ru/politics/20101207/257836324.html">http://www.de.rian.ru/politics/20101207/257836324.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach Wikileaks-Enthüllungen: Estland sieht Russland nicht als Feind an<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gipfeltreffen-in-bruessel-russland-und-seine-neuen-freunde-1.1033281">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.1033281</a><!-- m -->
Thema: WikiLeaks veröffentlicht Geheimdokumente des US-Außenamtes
21:00 07/12/2010
© AFP/ Joe Raedle
TALLINN, 07. Dezember (RIA Novosti).
Der Plan der Nato zum Schutz des Baltikums ist laut Estlands Verteidigungsminister Jaak Aaviksoo Bestandteil eines umfassenden Programms zur Abwehr von allgemeinen Gefahren. Estland sähe Russland nicht als Feind an.
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Zitat:Gipfeltreffen in Brüssel
Russland und seine neuen Freunde
07.12.2010, 17:08
Von Martin Winter
Die Europäische Union legt manche Streitigkeiten mit Russland bei - und unterstützt den geplanten Beitritt zur WTO. Doch ein Knackpunkt fürs europäisch-russische Verhältnis bleibt bestehen.
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@ Spotz
spotz schrieb:....wie schon festgestellt wurde -gut geschrieben, ein nachdenklich stimmender Text, den ich mir immer noch durch den Kopf gehen lasse - denn auf diese Aussagen möchte ich fundiert antworten.
Ich weiß es zwar nicht, aber ich glaube Du benutzt Imperium und Imperialismus synonym. Wenn ein Land eine imperialistische Politik im Sinne von Imperialismus betreibt, ist es noch lange kein Imperium, wofür man eine imperiale Politik macht.
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Deshalb nur kurz zu Deiner letzten Frage:
spotz schrieb:....Ich denke, auch die EU könnte in ähnlicher Form aktiv werden wie Russland z.B. im Kaukasus - wenn sie denn wollte.
Bisher bin ich davon ausgegangen das die russischen Streikräfte ohne US Hilfe mit einem Rumpfjugoslawien fertig geworden wären, wenn sie eine ähnliche territoriale Nähe zu Jugoslawien gehabt hätten, wie die europäischen Staaten.
Ich habe diese Frage bisher für mich immer bejaht und daraus geschlossen, das Russland aus politisch und militärischen Gründen dort der EU voraus ist. Den offensichtlich können die russischen Streitkräfte innerhalb der russischen hegemonialen Einflusssphäre aktiv werden und die imperiale Ordnung aufrecht erhalten. Bewiesen haben sie das in Tschetschenien, Georgien und Kirgisien. Die EU blieb aus meiner Sicht diesen Nachweis bei Jugoslawien schuldig.
Wie siehst Du das?
Tatsächlich gehen russische Streitkräfte im Ernstfall ohne große Rücksichten vor. Wenn die EU ähnlich agieren würde (was sie militärisch könnte), dann wäre sicher ein ähnliches Ergebnis zu verzeichnen.
Allerdings ist das wohl politisch nicht gewollt. Es gibt wohl einen Konsens durch alle europäische Staaten, dass man Opfer - auf der eigenen Seite auf jeden Fall - soweit möglich vermeiden will. Solche Opfer sind gerade in demokratischen Staaten echte Probleme. Da kann die Stimmung durchaus kippen - gegen eine Intervention. Diese "Sicherheit zuerst" Vorgabe reduziert Risikien, führt aber zugleich dazu, dass die Durchsetzung militärischer Schlagkraft zögerlicher erfolgt.
Wenn man dann noch die Möglichkeit hat, die Risiken zu verteilen (im Balkan haben sich seinerzeit auch die Amerikaner noch mit engagiert), dann wird das genauso "mitgenommen" wie ja auch andersrum die USA eine Beteiligung in den "amerikanischen Kriegen" im Irak und Afghanistan eingefordert haben.
Nun darf man diese politische Zielvorgabe "möglichst wenig Opfer" nicht mit militärischem Unvermögen verwechseln.
Wie gesagt - auch der EU wäre nach meiner Überzeugung eine "Dampfwalze" im Russland-like Stil möglich gewesen, aber ... die hätte wohl (wesentlich) mehr Opfer auch bei den eigenen Streitkräften verlangt.
So gesehen frag ich mich, ob diese "Risikovermeidung" nicht sogar die bessere und langfristig dauerhaftere Variante ist.