03.12.2006, 15:22
Die Wirtschaftsdaten sind ohne Frage positiv, allerdings reden wir hier auch über die Perspektive, die Russland hat.
Als Vergleich: Die Vereinigten Staaten haben in den letzten Jahren ein enormes Wirtschaftswachstum hingelegt, aber die meisten Beobachter betrachten dies skeptisch aufgrund des hohen Außenhandelsdefizit.
Ebenso bin ich skeptisch, dass sich Russland in Zukunft positiv entwickeln wird, aufgrund der oben genannten Probleme, vor allem der halb-legalen Syndikatsbildung.
Dies wird auch negative Auswirkungen auf Rest-Europa haben aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Verbindungen. Als zwischen EU und Russland eine Zusammenarbeit der Polizei vereinbarte, verweigerte sich Polen, mit der Begründung, dass sie dann ihre Ermittlungsergebnisse direkt an die Mafia schicken könnten.
@Francisco
Es geht nicht darum, dass wir den Russen nichts gönnen; wir streiten uns darum, ob es irgendwas zu gönnen gibt.
Die Wirtschaftsdaten sind nicht so toll, wie es auf den ersten Blick erscheint. Beispiel Einkommenssteigerung: Zum ersten Mal seit 15 Jahren. Das hört sich eher nach Stabilisierung nach schwierigen Zeiten an, als nach großem Aufschwung.
Ferner:
Die Förderung der Bodenschätze stieg in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
Die Ölproduktion wuchs dabei um 2,4 Prozent auf 318 Millionen Tonnen, die Gasförderung um 2,6 Prozent auf 433 Milliarden Kubikmeter und die von Kohle um 4,8 Prozent auf 199 Millionen Tonnen.
Die Verarbeitungsindustrie wies in den acht Monaten ein 4,3-prozentiges Wachstum auf.
Die Pkw-Produktion stieg um 9,3 Prozent an (748 000 Autos). Die Benzinproduktion steigerte sich um 6,5 Prozent auf 22,4 Millionen Tonnen und die Stromproduktion um 4,8 Prozent auf 645 Milliarden Kilowattstunden.
Das Russland viel Öl und Gas hat, ist ja nichts neues. Bei der Steigerung der Automobilproduktion ist auf die Eröffnung von mehreren "Baukasten-Fabriken" westlicher Automobilkonzerne (namentlich Ford, VW, Renault, GM), in denen zum Umgehen der hohen Einfuhrzölle de facto die Räder an die Achsen geschraubt werden.
---+++---
Zum Thema pluralistische Gesellschaft, Pressefreiheit und Demokratie:
Wenn die Russland keine demokratische Zivilgesellschaft aufbaut, dann wird über kurz oder lang der Gewinn aus dem Export in (dunklen) Taschen weniger wandern. Da ist auch Putin in der Verantwortung, der dabei ist, die Demokratie in Russland abzuschaffen.
Das hängt nicht von meiner Meinung zu Russland ab, sondern ist einfach ein ernstes Problem, dass jegliche positive wirtschaftliche Entwicklung zunichte macht.
Als Vergleich: Die Vereinigten Staaten haben in den letzten Jahren ein enormes Wirtschaftswachstum hingelegt, aber die meisten Beobachter betrachten dies skeptisch aufgrund des hohen Außenhandelsdefizit.
Ebenso bin ich skeptisch, dass sich Russland in Zukunft positiv entwickeln wird, aufgrund der oben genannten Probleme, vor allem der halb-legalen Syndikatsbildung.
Dies wird auch negative Auswirkungen auf Rest-Europa haben aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Verbindungen. Als zwischen EU und Russland eine Zusammenarbeit der Polizei vereinbarte, verweigerte sich Polen, mit der Begründung, dass sie dann ihre Ermittlungsergebnisse direkt an die Mafia schicken könnten.
@Francisco
Es geht nicht darum, dass wir den Russen nichts gönnen; wir streiten uns darum, ob es irgendwas zu gönnen gibt.
Die Wirtschaftsdaten sind nicht so toll, wie es auf den ersten Blick erscheint. Beispiel Einkommenssteigerung: Zum ersten Mal seit 15 Jahren. Das hört sich eher nach Stabilisierung nach schwierigen Zeiten an, als nach großem Aufschwung.
Ferner:
Die Förderung der Bodenschätze stieg in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
Die Ölproduktion wuchs dabei um 2,4 Prozent auf 318 Millionen Tonnen, die Gasförderung um 2,6 Prozent auf 433 Milliarden Kubikmeter und die von Kohle um 4,8 Prozent auf 199 Millionen Tonnen.
Die Verarbeitungsindustrie wies in den acht Monaten ein 4,3-prozentiges Wachstum auf.
Die Pkw-Produktion stieg um 9,3 Prozent an (748 000 Autos). Die Benzinproduktion steigerte sich um 6,5 Prozent auf 22,4 Millionen Tonnen und die Stromproduktion um 4,8 Prozent auf 645 Milliarden Kilowattstunden.
Das Russland viel Öl und Gas hat, ist ja nichts neues. Bei der Steigerung der Automobilproduktion ist auf die Eröffnung von mehreren "Baukasten-Fabriken" westlicher Automobilkonzerne (namentlich Ford, VW, Renault, GM), in denen zum Umgehen der hohen Einfuhrzölle de facto die Räder an die Achsen geschraubt werden.
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Zum Thema pluralistische Gesellschaft, Pressefreiheit und Demokratie:
Zitat:KRITISCHE RUSSENQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,452173,00.html">http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 73,00.html</a><!-- m -->
Wie gefährlich ist Moskau?
Eine Journalistin wird erschossen, ein Ex-Spion stirbt qualvoll, ein ehemaliger Regierungschef wird vergiftet: Was passiert da in Russland, wie leben Menschen, die nicht schweigen wollen? Kerstin Holm zeichnete für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" Stimmen aus einem immer dunkler werdenden Land auf.
Wenn die Russland keine demokratische Zivilgesellschaft aufbaut, dann wird über kurz oder lang der Gewinn aus dem Export in (dunklen) Taschen weniger wandern. Da ist auch Putin in der Verantwortung, der dabei ist, die Demokratie in Russland abzuschaffen.
Das hängt nicht von meiner Meinung zu Russland ab, sondern ist einfach ein ernstes Problem, dass jegliche positive wirtschaftliche Entwicklung zunichte macht.