26.03.2024, 13:48
Zitat:Die Frage ist, inwieweit diese Tadschiken überhaupt aus Tadschikistan selbst sind...Sie scheinen zumindest nicht direkt aus Tadschikistan nach Russland gekommen zu sein.
Zitat:Zwei Moskauer Terrorverdächtige konnten offenbar ungehindert nach Russland einreisenhttps://www.n-tv.de/politik/12-16-Zwei-M...43824.html
Zwei der wegen des Anschlags bei Moskau Beschuldigte haben sich nach türkischen Angaben zuvor in der Türkei aufgehalten und konnten ungehindert nach Russland reisen. Die beiden Tadschiken seien mit demselben Flug am 2. März von Istanbul nach Moskau gereist, es habe kein Haftbefehl gegen sie vorgelegen, heißt es in türkischen Sicherheitskreisen. Die beiden Männer hätten sich in Istanbul in einem Hotel aufgehalten. Einer der beiden habe im Februar mehrfach Fotos aus Istanbul in Onlinediensten gepostet. Nach Informationen aus türkischen Sicherheitskreisen sagt er aus, dass er in die Türkei gereist sei, weil sein Visum für Russland abgelaufen sei. "Wir gehen davon aus, dass die beiden sich in Russland radikalisiert haben, da sie sich nur kurze Zeit in der Türkei aufhielten", sagt ein türkischer Beamter, der anonym bleiben wollte.
Zitat:...und inwieweit der Grüne Unterleib hier das Problem darstellt, und inwieweit diese Probleme in Russland selbst vor sich hin wuchern.Der "grüne Unterleib" ist das Einfallstor. Und die dortigen Länder, besser: Regime, die hier irgendwie reagieren können sollten, frönen mittlerweile selbst einem islamisch verbrämten Nationalismus - wobei ich mir nicht sicher bin, ob dieser staatliche Versuch einer nationalistischen Umdeutung des Islam als Grundlage eines Landes bzw. seiner Identität nun die Islamisten eher einfängt oder doch nur begünstigt - oder sind sehr labile Länder, gerade auch Tadschikistan. Also ja, der Unterleib wird das Problem sein und auch erst einmal bleiben.
Zitat:Beschließend: meiner rein persönlichen Meinung nach sind solche Anschläge für die Russen selbst viel weniger problematisch als für uns. Die stecken das locker weg, wir würden Anschläge in dieser Größenordnung nicht so wegstecken.Beziehst du das nun auf die Gesellschaften oder auf die Politik?
Ich denke, dass die dortige Gesellschaft i. d. T. weniger anfällig sein dürfte für Schockwirkungen oder traumatische Erschütterungen nach einem solchen Anschlag im Vgl. zu westlichen Gesellschaften, da gibt es ja schon genügend schlimme Erfahrungen, aber politisch ist das hochbrisant und sogar problematischer als im Westen.
Also damit meine ich: Die Gesellschaft, die einzelnen Menschen, in westlich geprägten Ländern werden sicher weniger stoisch und schulterzuckend auf so etwas reagieren, ja es wird noch jahrelange traumatische Aufarbeitungen geben (müssen), aber die Politik könnte es leichter abfedern, da Rücktritte wegen eines wie auch immer gearteten Versagens eines Politikers oder Untersuchungsausschüsse eigentlich Normalität sind. In Russland würden zwar keine Rücktritte und allenfalls Fake-Untersuchungen erfolgen, aber der Schwund an Vertrauen in den Führung wäre umso massiver, tiefgreifender, da diese Führung ja quasi sich als "allwissend" und "unfehlbar" ansieht bzw. das auch oft so verkauft.
Solche Anschläge erschüttern also die einzelnen Menschen in autokratischen Regimen weniger, da der Alltag eben von Willkür oder auch teils Grausamkeit bzw. der Legalisierung der Gewalt an sich geprägt ist. Für die Politik in solchen Staaten ist das aber hochgefährlich, da deren Nimbus der Allmacht erschüttert wird. Dass die verhafteten Terroristen derart malträtiert wurden, ist auch hiermit zu erklären. Dadurch, dass man sie derart verbeult und zugerichtet (auch wenn manches im Affekt durch die Spezialeinheiten geschehen sein könnte) vor der Kamera vorführt, will ein Regime ja krampfhaft noch zeigen, dass es irgendwie noch die Kontrolle hat (die es aber eigentlich - zumindest temporär - bereits verloren hatte).
Schneemann