16.03.2014, 14:10
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Zitat:Krim-Referendumedit:
Die Sanktions-Spirale gegen Russland dreht sich
15.03.2014 · Das Krim-Referendum an diesem Sonntag dürfte zu schärferen Maßnahmen gegen Russland führen. Aber wie könnte diese „klare Antwort des Westens“ genau aussehen? Ein Stufenmodell.
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Stufe 1: Einen ersten Nadelstich haben die sieben größten Industrienationen (G7) schon gesetzt. Die Vorbereitungen für das G-8-Treffen im russischen Sotschi wurden auf Eis gelegt.
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Stufe 2: In diese Kategorie fallen Sanktionen wie das Einfrieren von Konten und Reiseverbote – Schritte, die vom Westen angekündigt wurden im Zusammenhang mit dem Referendum am Sonntag.
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Stufe 3: Deutlich gravierendere Auswirkungen hätte es, wenn Europa einen Importstopp für russisches Gas und Öl verhängen würde. Der BGA schätzt, dass Russland in diesem Fall jeden Tag Einnahmen in Höhe von 100 Millionen Dollar verlorengingen.
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Russische Gegenwehr
Russland wiederum wird schärfere Sanktionen wohl kaum einfach so hinnehmen - das Land selbst bereitet sich sogar schon darauf vor: Russische Unternehmen ziehen angeblich bereits Milliarden-Summen von Konzen im Westen ab.
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Internationale Unternehmen, die in Russland aktiv sind, treibt noch eine ganz andere Sorge um: die vor einer möglichen Enteignung. Ein offizieller Gesetzgebungsprozess hat zwar noch nicht begonnen. Ein Gesetz, das es dem russischen Präsidenten erlauben würde, das Eigentum ausländischer Firmen zu konfiszieren, sei indes schon in der Vorbereitung, heißt es in Moskau.
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Wenn sich die russische Regierung im Konflikt mit dem Westen am Eigentum der ausländischen Unternehmen vergreift, würde das den Standort auf lange Sicht unattraktiv machen.
Dabei ist Russland auf technologische Fortschritte und eine Modernisierung und Diversifizierung seiner Wirtschaft dringend angewiesen. Der BGA warnt vor einem nicht wieder gutzumachenden Vertrauensverlust, der Ostausschuss vor einer Katastrophe. Derzeit sind 6200 deutsche Unternehmen in Russland präsent; sie haben 20 Milliarden Euro investiert – von Fabriken bis zu Supermärkten.
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Zitat:15:47
Abspaltung
Krim-Annexion wird zur Milliardenlast für Russland
Nach einer Abspaltung wäre die Krim allein nicht überlebensfähig. Die Regierung wird zwar ukrainische Staatsunternehmen übernehmen wollen. Trotzdem müsste Russland tief in die Tasche greifen.
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Für Moskau macht der Anschluss des Gebietes also wirtschaftlich keinen Sinn. Stattdessen wird auf Russland finanziell einiges an Zusatzbelastung zukommen – Experten beziffern die Summe mit jährlich mindestens 2,1 Milliarden Euro, was Investitionen aber auch die Auszahlung von Pensionen und Gehältern für Staatsangestellte umfasst. Schon jetzt bezieht die Regierung auf der Krim aus dem Kiewer Zentrum jährlich 1,4 Milliarden Euro.
Zudem bringt die Abspaltung neue Herausforderungen für die Infrastruktur, die Moskau wird schultern müssen. Zunächst kommt laut Temirgaliew eine Soforthilfe von einer Milliarde US-Dollar (etwa 720 Millionen Euro) aus Moskau. Langfristig sei geplant, den Rubel einzuführen.
Die Verantwortlichen auf der Krim haben auch schon mal in Ansätzen umrissen, was sie sich an Hilfen für Infrastrukturprojekte von Moskau vorstellen, um den verlorenen Anschluss an Kiew mit neuen Anschlüssen wettzumachen: Schnell einmal eine Brücke und eine Eisenbahnverbindung über die Meerenge Kertsch zum russischen Festland hin. Und dort auch gleich noch eine neue Gaspipeline.
Das alles kostet. Russland, das allein für die Olympischen Spiele etwa 40 Milliarden Euro ausgegeben hat, wird das zwar schaffen. Zumindest ist die Krim nicht ausschlaggebend für den ohnehin schwachen Zustand, in den die russische Wirtschaft selbst wegen ihrer strukturellen Probleme längerfristig geschlittert ist. Zur wirklichen Belastung wird für Russlands Wirtschaft das vergiftete Verhältnis mit dem Westen werden.
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