23.09.2008, 02:34
Zitat:das ist nicht so eindeutig, siehe:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://russianforces.org/blog/2007/08/ted_postol_on_missile_defense.shtml">http://russianforces.org/blog/2007/08/t ... ense.shtml</a><!-- m -->
Dies ist das erste Mal, dass ich solch eine Meinung gelesen hab. Letztlich in meinen Augen eine Minderheitenmeinung, die mir weder plausibel, noch wahrscheinlich ist und den gängigen Expertenmeinungen widerspricht. Ich selbst habe einmal eine Info-Veranstaltung mit einem Verteidigungsexperten aus Berlin gemacht, der auch diese Meinung und Einschätzung nicht teilt.
Nimmt man dazu noch die weiteren von mir vorgebrachten, eigentlich bekannten Argumente, so kann man zu den russischen Einwänden dennoch nur sagen: Sie sind unbegründete, überzogene und aus der Luft gegriffene Anschuldigungen.
Zitat:nachdenken darüber:Generell mache ich das immer und du solltest dies auch machen...
Zitat:1.warum ausgerechnet während des Kalten Krieges ABM Vertrag geschlossen wurde, was war so besonders an dieser "defensive Maßnahme" das beide verfeindete Blöcke sich einigten diese Einzuschränken?
Wenn dir das Nachdenken wichtig ist, dann muss man es richtig machen: Der Kalte Krieg war eine andere Zeit und durch andere politische und militärische Rahmenbedingungen gekennzeichnet. Es herrschte ein intensiver Systemwettbewerb, es existierten auf beiden Seiten sehr große nukleare Offensivpotentiale. Diese sollten letztlich im Rahmen der MAD (gegenseitig zugesicherten Vernichtung) den Kalten Krieg auf seinem "kalten" Level halten. Daher wurde im Rahmen der damaligen, auch nur im damaligen Kontext verständlichen, vertrauensbildenden Maßnahmen und Rüstungskontrollverträgen kleine Schritte unternommen, um dem nuklearen Wettrüsten einen zumindest kleinen Riegel vorzuschieben. Denn im Rahmen der damaligen Rüstungswettläufe hätten defensive Systeme natürlich zu weiteren Offensivanstrengungen geführt. Allerdings, nochmal, waren das andere Rahmenbedingungen und dein versuchter Vergleich ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Des weiteren ist wie deutlich gemacht das heutige, angestrebte System der Amerikaner ziemlich limitiert. Außerdem haben die Russen auch ein ABM-System um Moskau.
Zitat:2. wievielen souveränen Staaten westliche Dookratien, bekriegen ins innere Angelegenheiten einmischen und wirtschaftliche Sanktionen verhängen und mit bedrohen?Allgemeine, leere Phrase ohne Inhalt. Es kommt darauf an, warum, wann und wie interveniert wird. Für das amerikanische System ist dies auch unbedeutend und bezüglich der Entscheidungen Polens und Tschechiens ist diese Anmerkung und Bezugnahme eine arrogante Unverschämtheit in meinen Augen, die die ewiggestrige russische Anmaßung und Großmachtgehabte prorussischer Kreise offenbart.
Letztlich bleibt es für mich eine Unverschämtheit, wenn ein autoritäres Land mit einer korrupten Regierung ohne Achtung für Recht und Gesetz sich anmaßt, einigermaßen demokratischen und stabilen Regierungen etwas vorzuschreiben. Zudem liegt halt eben auch in der tatsächlichen Machtgeographie (zum Glück !!!!) Länder wie Polen oder Tschechien eben nicht mehr im russischen Einflußkreis.
Man kann die westl. Intervention im Kosovo oder ähnliches nicht damit vergleichen, wenn Russland auf Polen oder Tschechien Druck ausübt. Hier liegen völlig unterschiedliche Probleme und Sachlagen vor. Wenn man dies nicht sieht, leidet man meines Erachtens an ethischer Blindheit und oder Unverfrorenheit.
Zitat:3. das Kosovokrieg unter Demokraten stattfand, diese auch den Irakkrieg in der Mehrheit unterstützten und warum Herr Bush trotz offenkundigen Lügen zum Irakkrieg wiedergewählt wurde, nur so als Denkanstöße zur Möglichkeit eines Kurswechsels in der Außenpolitik, im tonangebenden demokratischen Land
Ja und?? Niemand hat je behauptet, dass Demokratien keine Kriege führen. Sie führen sie nicht untereinander und sie müssen innenpolitisch nunmal auch akzeptiert werden, zumindest auf längere Sicht. Gegen Autokratien usw. haben Demokratien aber immer Kriege geführt. Zudem kann ich letztlich mit deinen plumpen Erwiderungen nicht viel anfangen. Der Kosovokrieg war eine Intervention in eine seit 2 Jahren vor sich hinbrodelnde Konfliktkonstellation. Und bei allen berechtigten Kritiken gegenüber dem Irakkrieg: Damals wurde ein Diktator gestürzt, der mehrere Hundertausende Menschen auf seinem Gewissen hatte.
Und was den Kurswechsel angeht: Falls du mal Internationale Politik verfolgen würdest und nicht nur deine russischen Propagandamedien, dann würdestg du wissen, dass die Bushregierung inzwischen in einigen Politikfeldern doch erhebliche Umstellungen vorgenommen haben. Wer aber nur die Prawda liest....
Niemand sagt, dass Demokratien per se alles richtig machen. Aber deine Vergleiche sind plumpe Versuche Äpfel und Kohlrabi miteinander zu vergleichen.