28.08.2008, 19:58
Schneemann schrieb:....wenn die Bush-Regierung einen Staat als "Schurkenstaat" qualifiziert, dann heisst das noch lange nicht, dass dem auch so ist (siehe die Massenvernichtungsmittel im Irak).
Angesichts der russischen Vorgehensweise im Kaukasus kann man sich jetzt fragen, ob Russland sein Ansehen weiter ruinieren will, wenn es einen Staat, der Terroristen unterstützt und als "Schurkenstaat" angesehen wird, als einen "befreundeten Hafen/Staat" klassifiziert, oder ob es den Russen eh egal ist, was man von ihnen hält. Aber: Man sucht sich seine Partner ja auch unterbewusst aus, zumindest in der Psychologie - und Gleich und Gleich gesellt sich gern...
Schneemann.
Tatsache ist, dass ein Frieden im Nahen Osten ohne Syrien nicht machbar ist, und das haben neben den Europäern (Assad jr. war zur Gründng der "Mittelmeer-Union" in Paris) auch die Israeli erkannt.
Im Übrigen haben die Russen schon lange Stützpunktrechte in Syrien. Die waren nur nach dem Zusammenbruch der SU zurückgefahren worden, aber es ist auch seit längerer Zeit bekannt, dass Russland diese Verbindung wieder reaktivieren möchte.
Russland ist nicht so "unverwundbar und isolationsfähig", wie der Kraftmeierei um Georgien suggeriert. Das sieht man an dieser Meldung
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/kaukasuskonflikt140.html">http://www.tagesschau.de/ausland/kaukas ... kt140.html</a><!-- m -->
Zitat:Streit um Anerkennung Abchasiens und Südossetiensund der russischen Reaktion darauf:
Sanktionen gegen Russland?
Die Europäische Union prüft mit Blick auf die Krise im Kaukasus Sanktionen gegen Russland. "Sanktionen werden in Betracht gezogen und auch andere Mittel", sagte der französische Außenminister Bernard Kouchner, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat, in Paris.
..
Stand: 28.08.2008 18:10 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/200/308148/text/">http://www.sueddeutsche.de/politik/200/308148/text/</a><!-- m -->
Zitat:28.08.2008 17:22 Uhr
Kaukasus-Konflikt
Moskauer Wutausbruch
Der russische Außenminister Lawrow hat seinem französischen Kollegen Kouchner "krankhafte Vorstellungen" vorgeworfen ....
Die EU muss gegenüber dem aggressiv auftretenden Russland jetzt klug reagieren - und geschlossen.
...
Der Ausbruch belegt, dass der Franzose zuvor einen wunden Punkt getroffen hatte, indem er Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland ins Gespräch brachte. Russland präsentiert sich seit seinem Sieg über das kleine Georgien gerne stark.
Unverwundbar aber ist es nicht. Wirtschaftlich ist Russland auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit den Ländern des Westens angewiesen. Umgekehrt gilt das allerdings auch. Zahlreiche Staaten Europas sind abhängig von den Gaslieferungen aus Russland.
Auch deshalb muss die EU gegenüber dem aggressiv auftretenden Russland klug und geschlossen agieren.
...
Ein Kommentar von Daniel Brössler