Vergleich Ära Thatcher mit Amtszeit Schröder
#1
Denkt ihr man kann GB in den Achtzigern mit Deutschland heute vergleichen, beide hatten zu starke Gewerkschaften, hohe Verstaatlichung/Subventionen und eine hohe Arbeitslosigkeit und große Armutsregionen (Nordengland/Schottland und Nord Irland/Ostdeutschland.).
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#2
Nö eigentlich nicht.
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#3
@ Rob

Wie sind die Briten da raus gekommen?
Vieleicht könnte man paar Sachen abgucken?
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#4
Zitat:Nö eigentlich nicht.
Ein sehr qualifizierter Beitrag!

Zitat:„Wenn Herr Schröder die nötigen Reformen etwa beim mobileren Arbeitsmarkt nicht bald anpackt, gleitet Deutschland in die Situation Großbritanniens vor der Thatcher-Ära ab“, sagte der stellvertretende OECD-Generalsekretär Herwig Schlögl zu Focus.
http://www.geld-und-boerse.de/wir/wa/sperre21.html
Also mindestens auf dem Weg dahin, oder hast du mehr Ahnung als der OECD-Generalsekretär? Und die nötigen Reformen werden ja kaum angepackt, aller Höchstens Minireformen die kaum was bringen.

@Demon Wojny:

Thatcher hat erstmal eine Privatisierungswelle ausgelöst, spich staatliche Firmen wurden verkauft, GB wurde wettbewerbsfähiger, der Einfluss der Gewerkschaften wurde geschmälert und es wurde so weniger gestreikt.
Es wurde in Zusammenhang mit dem Einflussverlust der Gewerkschaften
ein flexibler Arbeitsmarkt eingeführt, all dies gekoppelt mit niedrigen Steuern und geringen Lohnnebenkosten führte zu einem starken Aufschwung in den 1990er mit an seiner Spitze bis zu 4% Wachstum jährlich.
:daumen:
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#5
Verschiedene Staatsbetriebe werden schon seit Jahren darauf vorbereitet in die Selbständigkeit entlassen zu werden bzw. stehn schon auf eigenen Beinen.

Post + DB als Beispiel.

Lohnnebenkosten sind zur Zeit ein Problem. Das Sozialsystem ist in arger Schieflage, was allerdings auch in der großen Anzahl der Arbeitslosen begründet liegt.

Insgesamt halte ich daher die Lage nicht unbedingt für vergleichbar.
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#6
Ich frage mich, ob diese Privatisierungen in Ordnung sind. Ich habe jedenfalls den Eindruck, daß dabei auch viel Schindluder ermöglicht oder Verantwortung abgeschoben wird.
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#7
Die Briten haben keine DDR dazu bekommen. Ohne die Wiedervereinigung ging es Westdeutschland heute wesentlich besser! Möchte aber betonen das ich die Wiedervereinigung für :daumen: halte!

Und welcher Politiker traut sich schon hier an die Gewerkschaften?Rolleyes
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#8
Zitat:Die Briten haben keine DDR dazu bekommen.
Damals war der ganze Norden Englands und Nord Irland genauso runtergewirtschaftet wie die DDR, vor allem wegen dem Aussterben der Stahlbetriebe und ähnlichem.
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#9
Rob ... ich Bezweifel irgendwie, daß sich das wirklich vergleich läßt. Denn es wurden nicht nur Stahlhütten bei uns dicht gemacht sondern so gut wie jede Industrie. Maschinenbau, Textil, Chemie usw. massig Betriebe zu gemacht worden.
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#10
Zitat:Rob ... ich Bezweifel irgendwie, daß sich das wirklich vergleich läßt. Denn es wurden nicht nur Stahlhütten bei uns dicht gemacht sondern so gut wie jede Industrie. Maschinenbau, Textil, Chemie usw. massig Betriebe zu gemacht worden.
Du meinst im Osten oder, nicht in der ganzen BRD, richtig?
Die Stahlhütten waren nur ein Beispiel, der Norden Englands hat immer noch gut und gerne 10 bis 15 prozent´, und das war mal der reichste Teil GBs.(Nur um den Niedergang zu verdeutlichen.).
In den Achtzigern erreichte die Arbeitslosigkeit einen Höhepunkt mit zirka 3 millionen ohne arbeit, davon fast 40% Langzeit Arbeitslose.
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#11
Rob ... ist kein Vergleich zu Ostdeutschland Wink
Die DDR war relativ stark industrialisiert. Als wir dann im Westen angekommen waren, waren die meisten Betriebe nicht mehr rentabel bzw. wurden absichtlich mittels Treuhand ruiniert um Konkurenten auszuschalten. 14 Jahre nach der Einheit sind im Schnitt immer noch offiziell 17 bis 20% arbeitslos. Die wahre Rate ist noch höher.
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#12
Dabei ist heute noch jeder 2. Arbeitslatz in der ehem. DDR vom Staat z.T. subiventioniert.
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#13
Es gab genug Betriebe in der Ex-DDR, die durchaus konkurrenzfähig gewesen wären. Diese wurden dann nach der Wiedervereinigung plattgemacht, damit die Betriebe aus dem Westen ja nicht auf nennenswerte Konkurrenz stoßen! Dabei wurden auch natürlich noch viele weitere Arbeitsplätze zerstört. :motz:
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#14
Naja, also renatbel waren die Betriebe natürlich nicht. Man hätte sie erst mit langen Übergangszeiten rentabel machen könne. Dafür hätte man aber die Wiedervereinigung schrittweise und langsam machen müssen. Hat man aber nicht gemacht!
Deshalb war der Breakdown unvermeidlich. So und das nun , dass die Konkurrenz plattgemacht wurde, sicher sit das richig und da war auch viel Absicht mit im Spiel, aber trotzdem hatte der wirtschaftl. Ruin auch tatsächliche Gründe ( Umstellung von Planwirtschaft auf freies Spiel der kräfte braucht zeit!)

Aber zum Thema:
Also in gewissem Maße ist die Situation vergleichbar. Aber bei uns kann man ja nicht einfach so mir nichts dir nichts die selben idiotischen Reformen durchziehen wie auf der Insel.
Die Mentalität ist schon ne andere. Die Kontinentaleuropäer sind viel sozialer eingestellt, während man den Briten eine gewisse soziale Kälte -wie sie auch bei ihren angloamerikan. Blutsbrüdern zu beobachten ist - nicht verleugnen kann.
also bei uns ist es schwierig den selben mist einfach so zu wiederholen. Also ich bezahle keine 3000 Pfund Studiengebühren freiwillig um zu studieren. Da würden sicher auch mal alle Studenten rebellieren, wenn das bei uns kommen würde ( wie es leider in GB schon der Fall ist).
Auch ist das soziale klassendenken bei den Briten sehr viel stärker und da stört man sich auch nicht so sehr an der starken sozialen Starrheit und den stark ausgeprägten Klassenschranken, die mit Thatcher noch weiter verstärkt wurden. Also bei uns ist das nicht konsensfähig ( und hoffe, dass das auch nie der fall sein wird, denn ich hab keine Bock auf Raubtierkapitalismus ohen Realitätsbezug und Bezug zu den eigentlichen Stützen des systems, dem einfachen Bürger/ menschen auf der Straße!!!)
Deshalb halt ich nichts von Thatcherschen Reformen in Deutschland. Wir wollen den Sozialstaat umbauen um ihn zu erhalten und nicht radikal wegmachen, damit vielleicht so 5 - 10 % der Bevölkerung sich auf die Kosten des Restes noch ungenierter als eh schon weiter bereichern können!
Immerhin muss das system den Menschen dienen und nicht umgekehrt ( also die Menschen dem system und jenen, die es steuern!!!)!!!
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#15
Zitat:Aber zum Thema:
Also in gewissem Maße ist die Situation vergleichbar. Aber bei uns kann man ja nicht einfach so mir nichts dir nichts die selben idiotischen Reformen durchziehen wie auf der Insel.
Die Mentalität ist schon ne andere. Die Kontinentaleuropäer sind viel sozialer eingestellt, während man den Briten eine gewisse soziale Kälte -wie sie auch bei ihren angloamerikan. Blutsbrüdern zu beobachten ist - nicht verleugnen kann.
also bei uns ist es schwierig den selben mist einfach so zu wiederholen. Also ich bezahle keine 3000 Pfund Studiengebühren freiwillig um zu studieren. Da würden sicher auch mal alle Studenten rebellieren, wenn das bei uns kommen würde ( wie es leider in GB schon der Fall ist).
Auch ist das soziale klassendenken bei den Briten sehr viel stärker und da stört man sich auch nicht so sehr an der starken sozialen Starrheit und den stark ausgeprägten Klassenschranken, die mit Thatcher noch weiter verstärkt wurden. Also bei uns ist das nicht konsensfähig ( und hoffe, dass das auch nie der fall sein wird, denn ich hab keine Bock auf Raubtierkapitalismus ohen Realitätsbezug und Bezug zu den eigentlichen Stützen des systems, dem einfachen Bürger/ menschen auf der Straße!!!)
Deshalb halt ich nichts von Thatcherschen Reformen in Deutschland. Wir wollen den Sozialstaat umbauen um ihn zu erhalten und nicht radikal wegmachen, damit vielleicht so 5 - 10 % der Bevölkerung sich auf die Kosten des Restes noch ungenierter als eh schon weiter bereichern können!
Immerhin muss das system den Menschen dienen und nicht umgekehrt ( also die Menschen dem system und jenen, die es steuern!!!)!!!
Das kann Ich so nicht stehen lassen:

1. Die Top up fees werden durch Blair eingeführt, vorher musste man lediglich 1000 Pfund zahlen (für oft bessere Qualität ;-))

2. Tja, abgesehen das Blair die Steuern für Reiche gesenkt hat und Thatcher hohe Steuern auf hohes Einkommen hatte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.socialistworker.co.uk/1881/02.pdf">http://www.socialistworker.co.uk/1881/02.pdf</a><!-- m -->

3. Der Sozialstaat? Tja in GB musste man nie und muss man auch jetzt nicht 10 Pfund Praxisgebühr zahlen.

4. Und wieso sind Sozialreformen die das Arbeitslosengeld für Faule kürzt schlecht (?), nach den Reformen von Thatcher gab es ziemlich schnell weniger Arbeitslose. Oder auch Steuererleichterungen für Rentner?

5. Rauptierkapitalismus? Ach so dem einfachen Bürger geht es also jetzt nicht besser als vor 30 Jahren? Reformen sind nötig auch wenn sie etwas schmerzhaft am Anfang sind.


Ich will auch nicht sagen das Thatcher großartig war, denn das war sie nicht, aber genauso wenig kann man sie verteufeln.
Schlecht bei Thatcher war zum Beispiel das einführen einer Sondersteuer für Schottland um die steuer auszutesten und um dann sie an ganz GB anzuwenden, so was ist ganz klar unhaltbar und riskiert die Union, oder auch die marginalen Zuwächse der Einkommen in Zweigen wie Bildung und Gesundheit (die Wachstumsrate eines Lehrer/Krankenschwestereinkommens war unter der Inflation!), als weiteres wären noch ihre "diktatorischen" Entlassungen zu nennen. Kein Wunder das sie wegen solchen Sachen dann auch gestürzt wurde!
(Ich komme ja eh eher aus der Liberal Democrat Ecke was GB angeht, aber es gibt ja dieses sonderbare Wahlsystem :heul:.).
:daumen:
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