Europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik
#31
In diesem Thread geht es um eine gemeinsame Armee der EU. Falls ihr weiter darüber diskutieren wollt, welche Nation ein längere demokratische Tradition hat, eröffnet einen Thread auf den Geschichtsforum.

Mit anderen Worten: Weitere Meldungen hierzu werden gnadenlos gelöscht werden.
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#32
Also ich finde die Idee einer gemeinsamen EU-Armee sehr gut.. ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass man in Richtung des USA-Layout gehen wird.

Also auf der einen Seite, Armeen, die den einzelnen Staaten unterstellt bleiben, wie in den USA die National Garde, die auch den einzelnen Staaten untersteht und auf der anderen Seite eine einheitliche EU Armee, deren Aufgabe ausserhalb der eigenen Grenzen zu sehen sein wird - also eine reine Interventionsarmee. Ich könnte mir sogar vorstellen, das das bishereige Eurokorps die Grundlage einer solchen hochmobilen Truppe bilden könnte.

Die Frage ist, in welchem Umfang bräuchten wir eine solche EU Armee. 200.000? mehr?
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#33
Ich denke, daß die EU nur eine leichte, hochmobile Truppe benötigt, vornehmlich für Interventionen. Eine Streitmacht von 20.000 - 30.000 Mann reicht da aus. So eine Truppe käme ja auch nur zum Einsatz, wenn in der EU eine gemeinsame Linie herrscht. Wie weit es mit der vielbeschworenen europäischen Einheit weg ist, wird ja vom Krieg der USA und ihrer Verbündeten gegen den Irak dokumentiert. Damals haben einige Mitgliedsstaaten der EU die USA mehr oder weniger aktiv unterstützt, andere haben sich gegen diesen Kurs gewandt.
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#34
du meinst 20.000 - 30.000 Soldaten, die auf eine Mission gehen und eine Durchhaltefähigkeit von mehreren Monaten haben? Oder aber 20.000-30.000 Truppen insgesamt, incl. Luftwaffe und Marine, sowas brauchen wir ja schließlich auch als Teil einer Interventionsstreitmacht?
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#35
Zitat:Tiger postete
Damals haben einige Mitgliedsstaaten der EU die USA mehr oder weniger aktiv unterstützt, andere haben sich gegen diesen Kurs gewandt.
... und haben gemerkt, dass wenn die EU Staaten in der Zukunft ein Wort mitreden wollen, sie aufeinander angewiesen sind, ansonsten werden sie auf der außenpolitischen Bühne nicht über den US-Vasallen Status hinauskommen. Sogar die Briten haben das jetzt endlich kapiert. Mit der Zustimmung zu einer EU Sicherungs- und Verteidungspolitik wird das deutlich.
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#36
Zitat:aeternum postete
... und haben gemerkt, dass wenn die EU Staaten in der Zukunft ein Wort mitreden wollen, sie aufeinander angewiesen sind, ansonsten werden sie auf der außenpolitischen Bühne nicht über den US-Vasallen Status hinauskommen. Sogar die Briten haben das jetzt endlich kapiert. Mit der Zustimmung zu einer EU Sicherungs- und Verteidungspolitik wird das deutlich.
MUHAHAHAHAHA.So als ob die EU-Verteidigungspolitik power projection machen wird.MUHAHAHAHAHA.Ich sage einfach mal vorraus das diese EU-Eingreiftruppe nur zum Einsatz kommt wenn es ein UN-Mandat gibt.
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#37
Zitat:Rob postete
Zitat:aeternum postete
... und haben gemerkt, dass wenn die EU Staaten in der Zukunft ein Wort mitreden wollen, sie aufeinander angewiesen sind, ansonsten werden sie auf der außenpolitischen Bühne nicht über den US-Vasallen Status hinauskommen. Sogar die Briten haben das jetzt endlich kapiert. Mit der Zustimmung zu einer EU Sicherungs- und Verteidungspolitik wird das deutlich.
MUHAHAHAHAHA.So als ob die EU-Verteidigungspolitik power projection machen wird.MUHAHAHAHAHA.Ich sage einfach mal vorraus das diese EU-Eingreiftruppe nur zum Einsatz kommt wenn es ein UN-Mandat gibt.
Du meinst so wie im Kosovo/Ex-Yugoslavien? Fakt ist, hätten wir die Amerikaner nicht darum bitten müssen, einzugreifen, hätten wir das viel schneller machen können.
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#38
Und mit welchen Mitteln?Ohne GB gäbs momentan ja noch nicht einmal Seegetützte Tomahawk.Na ja Ich schätze mal das kann ausgeglichen werden,aber schon eine Art Kosovo würde Europa an den Rand der Leistungsfähigkeit bringen.(Wenn jetzt der Krisenherd 5000 Kilometer entfernt ist und es keine Freundlichen Staaten rundherum gibt?).
Versteht mich nicht falsch,Ich hätte nichts dagegen dass Europa mehr zu sagen hätte,aber D kann nicht immer sagen wir müssen eine gemeinsame Verteidigungs und Sicherheitspolitik haben wenn sie dann als größte Wirtschaftsnation Europas gerade mal etwas mehr als Italien für Verteidigung ausgeben.Worte Taten folgen lassen.:daumen:a
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#39
Zitat:Rob postete
aber schon eine Art Kosovo würde Europa an den Rand der Leistungsfähigkeit bringen.(Wenn jetzt der Krisenherd 5000 Kilometer entfernt ist und es keine Freundlichen Staaten rundherum gibt?).
Genau das ist der Punkt und desshalb müssen wir in Europa unsere Resourcen bündeln, um so mit unseren Möglichkeiten die benötigten Fähigkeiten unabhängiger der Amerikaner aufzubauen.
Ein erster Schritt war die teilweise Bündelung der F&E im Bereich Wehrtechnologie (Bsp.: EF2000, Tiger, A400M etc).

Keiner erwartet das wir in den nächsten 5+ Jahren dazu in der Lage sein werden, aber zumindestens muss das Ziel definiert werden wo wir hin wollen, damit die geeigneten Maßnahmen eingeleitet werden.
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#40
Das mag schon sein aber Ich fände es trotzdem besser wenn Europa mit den USA ihren eigenen Weg und nicht gegen sie den Weg finden würde.
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#41
@aeternum
Ich meinte, daß ein gemeinsames Heer der EU mit 20.000 - 30.000 Mann auskäme. Bei einer gemeinsamen Luftstreitkraft der EU kann man sich auf ein gemeinsames, für den Transport der Truppen geeignetes Kommando mit Transportflugzeugen, bei der Marine auf ein paar Korvetten, Fischereischutzschiffe und Truppentransporter beschränken.
@Rob
Da stimme ich dir zu, und dies allein schon deshalb, weil die große Zeit von Europa und auch der EU in meinen Augen vorbei ist.
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#42
Zitat:Tiger postete
@aeternum
Ich meinte, daß ein gemeinsames Heer der EU mit 20.000 - 30.000 Mann auskäme.
Waere fue rdne Anfang wohl realistisch da dies nur fue rPeacekeeping wohl eingesetzt wuerde. Bei haerteren Sachen wuerden wohl einige Staaten nicht mitspielen - Oesterreich, Schweden und Irland halten zum Beispiel weiter an ihrer Neutralitaet in verschiedenem Ausmasse fest.
Zitat:bei der Marine auf ein paar Korvetten, Fischereischutzschiffe und Truppentransporter beschränken.
Ach Marine find ich ist kaum ein Problem - es gibt ja schon zum Beispiel einen gemeinsamen staendigen Einsatzverband der NATO, da einen gemischten Verband zu machen duerfte nicht so schwer sein - gemeinsame Fischereischutzschiffe - da bin ich etwas skeptisch - erinner nur an den Konflikt zwischen Island und GB/ weiteren Staaten wegen Fischerreirechten, eine gemeinsame Kuestenwache die den Menschenschmuggel bekaempft wuerd da mehr Sinn machen.

Zitat:Da stimme ich dir zu, und dies allein schon deshalb, weil die große Zeit von Europa und auch der EU in meinen Augen vorbei ist.
Hoffe das du dich irrst und Europa doch was wird. Groesstes Problem ist halt die Buergerferne der EU. Man assoziert EU mittlerweile mit Misswirtschaft, Korruption, Subventionsbetrug - EU ist viel mehr - die Idee Europa wird nur falsch vermarktet. Wahr ist aber das die Zukunft der EU nicht gesichert ist - wobei die Existenzfrage und was aus der EU wird in meinen Augen mit der Frage zusammenhaengt ob man ein bestimmtes Land (duerfte allen klar sein welches ich mein) aufnimmt oder nicht. Die EU ist auf den Weg zu einem Staat/ sehr engen Staatengefuege - kann aber nur zu einem losen Wirtschaftsverbund verkuemmern wenn sich nicht einiges aendern wird.
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#43
@Tiger
nun mit 20.000 - 30.000 Soldaten im Heer wird man aber nicht weit kommen, wenn aus Gründen der Durchhaltefähigkeit von rund einem 4fachen des Einsatzkontingent als notwendige Basis ausgegangen werden muss.. Man hätte dann nur rund 5.000 - 7.000 Soldaten zur Verfügung, wenn man das dann noch auf mehrere Einsätze verteilt, ist es einfach nicht aussreichend. Deutschland alleine hat ja jetzt schon ca 9.000 Kräfte im Einsatz und da wären 7.000 für die gesamte EU nun wirklich etwas wenig.
Das die großen Zeiten von Europa vorbei ist, ist unbestritten, jedoch hat die große Zeit der EU noch nicht mal angefangen. Wir sind doch gerade am Anfang einer Entwicklung zum Einheitsstaat der, davon ich ich überzeugt, am Ende der Entwicklung stehen wird. Wann das sein wird, keine Ahnung, aber innerhalb der nächsten 100 - 150 Jahre.

@Rob
Das wir auch weiterhin als Partner der USA verstehen sollen kann ich nur zustimmen, sich aber vollständig auf diese zu verlassen halte ich aber für einen fundamentalen Fehler, denn wie schnell sich die offizielle Politik der USA verändert hat, sehen wir gerade.
Also, Partner - ja. Abhängigkeit - nein!
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#44
@Merowig
Das Prinzip der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) soll so wie ich es verstanden habe nach dem Prinzip des Euro eingeführt werden. Also nur Staaten die sich daran beteiligen wollen und auch gleichzeitig die Kriterien erfüllen, sind dabei. Also müssen Staaten wie Schweden auf ihre Neutralität nicht verzichten, sie sind dann halt einfach nicht dabei.

Stichwort: Kerneuropa
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#45
Vor weiterer Diskussion ein interessanter Link:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/dokumentation/?cnt=312875">http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachr ... cnt=312875</a><!-- m -->
Zitat:An einer europäischen Armee führt kein Weg vorbei

Nur in einem gemeinsamen Kraftakt können die neuen Herausforderungen bewältigt werden / Von Franco Algieri, Thomas Bauer und Jürgen Turek

Um im transatlantischen Bündnis in Zukunft eine gewichtigere Rolle spielen zu können, bedürfe es auch einer europäischen Armee, stellen Franco Algieri, Thomas Bauer und Jürgen Turek fest. Auch, wenn die Ausgangslage für große und riskante Missionen durch die EU derzeit nicht gut sei. Diese "Vereinigten Streitkräfte Europas" müssten sich auf einen europäischen Generalstab stützen, der unter der politischen Verantwortung eines Mitgliedslandes stehen soll. Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen EU und Nato bilde hierbei das Fundament.
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