Militärische Schiffsklassen
#46
(Heute, 06:48)muck schrieb: Im Falle Deutschlands nicht, weil sich das gesellschaftliche und politische Klima in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Du willst mir doch nicht erzählen, dass Boris Pistorius mit markigen Reden über Kriegstüchtigkeit und Opferbereitschaft zum beliebtesten Politiker des Landes werden kann, aber den Begriff des "Zerstörers" meiden muss?

Ja, du hast recht, dass sich das gesellschaftliche Klima im Mittel mehr in Richtung Akzeptanz von Militär und der Logik von Aufrüstung zur Verhinderung von Kriegen verschoben hat. Allerdings heißt das nicht, dass die linke Ablehnung von all dem verschwunden ist. Auch in der SPD ist diese noch sehr stark vertreten. Wenn Herr Pistorius also keinen parteiinternen Shitstorm wegen der Frage, ob am Bug eines Schiffes ein "D" oder ein "F" steht, riskieren will und sich stattdessen auf Wichtigeres konzentriert, dann ist das ein legitimer Weg.
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#47
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwen in den SPD groß interessiert ob das jetzt Fregatten oder Zerstörer sind.
Der Grund für die idotische Bezeichnung ist einfach administratives Inertia. 'Die Bezeichnung steht.' 'Das haben wir schon immer so gemacht.' 'Eine Änderung ist nicht vorgesehen.' usw usf
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#48
Ich denke, dass die Unterscheidung Fregatte/Zerstörer in der politisch-medialen Darstellung sich insofern gewandelt haben dürfte, dass (außerhalb der SPD-Kader) die Denke der Vergangenheit nicht mehr funktioniert, in der die Fregatte mit der Friedenssicherung und der Zerstörer mit der Kriegsführung verknüpft wurde. Heute gibt es da einerseits die Position der Linken, für die Fregatten als gefühltes Mittel der globalen Interventionskriegsführung die gleiche Ablehnung erfahren wie Zerstörer auch (vgl. van Aken). Bei den Radikalpazifisten ist das alles irrelevant, da haben ohnehin seltenst die Argumente einen Bezug zur Realität. Beim Otto-Normalverbraucher andereseits dürfte sich das Bild inzwischen derart geändert haben, dass diejenigen, die das Militär nicht grundlegend ablehnen, sich auch der Notwendigkeit bewusst sind, dass man für den Krieg auch Kriegsgerät braucht. Und die werden auch nicht mehr vom Begriff Zerstörer abgeschreckt.
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#49
(Vor 9 Stunden)Broensen schrieb: die Denke der Vergangenheit nicht mehr funktioniert, in der die Fregatte mit der Friedenssicherung und der Zerstörer mit der Kriegsführung verknüpft wurde.

Gibt es irgendeinen Beleg, dass es diese Denkweise tatsächlich an den relevanten Stellen gab?
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#50
(Vor 5 Stunden)Helios schrieb: Gibt es irgendeinen Beleg, dass es diese Denkweise tatsächlich an den relevanten Stellen gab?
Ich hoffe doch sehr, dass an wirklich relevanten Stellen nie so gedacht wurde. Nun zähle ich aber die SPD-Funktionärsebene auch nicht zu relevanten Stellen.
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#51
Also gibt es keinen Beleg dafür, dass diese Denkweise ein Kriterium für die Klassifizierung war oder ist. Damit erübrigt sich die Diskussion darüber an dieser Stelle.
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