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(05.11.2025, 08:49)Helios schrieb: @Milspec_1967: Ich brauche dich gar nicht nach Quellen zu fragen, weil die Angaben so nicht stimmen. Weder gibt es irgendeine Bevorzugung, nur unterschiedliche Unterstützungspakete je nach Anforderungen der einzelnen Kunden, noch waren die Probleme in der Vergangenheit ein reines Kundenproblem. Wir haben die tatsächlichen Ursachen für die geringe Verfügbarkeit hier in meinen Augen hinlänglich diskutiert, am Ende immer mit dem gleichen Ergebnis: ein anfangs falsches Unterstützungskonzept, fehlende industrielle Kapazitäten, Rohstoff- und Fertigungsknappheiten aufgrund von anfangs wirtschaftlichen Fehlplanungen und später globalen Krisen, Kundenseitige Strukturkrisen, usw.. Soll heißen: es ist kompliziert. Australien ist ein Extremfall, darüber habe ich hier bereits zuvor berichtet, insbesondere, weil dort auf Kundenseite so extrem viel falsch gemacht wurde.
Was richtig ist, aus technischer und operativer Sicht ist der NH90 ein hervorragender Hubschrauber mit hoher Leistungsfähigkeit, guten Leistungsreserven, einem exzellenten Flugverhalten, guter Unterstützung der Besatzung und einem tatsächlich einfachen Primärbetrieb.
Nun, zumimdest sind weite Teile der industriellen Mängel seit 2020 nicht mehr so prägnant sichtbar...oder wurden ausgemerzt.
Ich habe dazu selbstverständlich keine Quellen, wenn ich mit aktiven Besatzunen spreche, aber wie erwähnt so wurde es mir versichert.
Dann stellt sich die Frage:
Haben AUS, NOR etc. seit 2020 zumindest etwas falsch gemacht oder wurden irgendwie bewusst hinten an gestellt ?
Denn was möglicherweise (unbewiesen.... selbstverständlich !) unter der Hand läuft , wird sicherlich nicht in Jahresberichten vorkommen.
Aber in jeder großen Firma, die ich kenne , gibt es derartige nicht offizielle Handlungen.
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Anhaltende logistische Probleme bei Fokker beeinträchtigen die Verfügbarkeit der NH90-Hubschrauber der Marine
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau · 16. November 2025
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...250210.jpg]
Seit seiner Indienststellung bei der Marinefliegertruppe im Jahr 2011 hat der Hubschrauber NH90 NFH [Nato Frigate Helicopter] „Caïman” trotz aller Bemühungen, seine Einsatzbereitschaft sicherzustellen, mit wiederkehrenden Verfügbarkeitsproblemen zu kämpfen.
„Für nur eine Flugstunde sind mehr als 30 Stunden Wartungsaufwand erforderlich. Wir erschöpfen unsere Mechaniker und Flotten für eine relativ geringe Leistung”, beklagte sich Admiral Christophe Prazuck, damals Stabschef der französischen Marine [CEMM], im Jahr 2017. Seine Nachfolger kamen mehr oder weniger zu dem gleichen Ergebnis.
So hatte Admiral Pierre Vandier im Oktober 2021 bei einer parlamentarischen Anhörung auf die „erheblichen Schwierigkeiten“ hingewiesen, die 26 damals im Einsatz befindlichen NH90 NFH zu fliegen [derzeit sind es 27, Anm. d. Red.]. Zum Zeitpunkt seiner Aussage vor dem Senatsausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung waren nur vier Maschinen einsatzbereit.
Mehrere Faktoren erklären diese Situation. Zunächst stellte sich heraus, dass der NH90 unter Korrosionsproblemen litt... Darüber hinaus mussten diese Hubschrauber, die in verschiedenen Standards geliefert wurden [StepA für die ersten, dann StepB und FRC – für Full Radar Configuration – für die folgenden], regelmäßig stillgelegt werden, um von NHIndustries, einem Konsortium aus Airbus Helicopters France, Airbus Helicopters Deutschland, Leonardo und Fokker, aufgerüstet zu werden. Schließlich erwies sich auch die Beschaffung von Ersatzteilen als kompliziert...
In einem im November 2024 veröffentlichten Bericht stellte Senator Dominique de Legge fest, dass „die spezifischen Ersatzteile für die NH90 NFH zum Großteil in zu geringen Mengen verfügbar waren”. Er wies auf eine „komplexe, ja sogar problematische industrielle Organisation” hin, da zwei der drei Mitglieder des Konsortiums NHIndustries „in Wirklichkeit auf vielen Märkten miteinander konkurrieren”. Dies „beeinträchtigt ihre Koordination in Bezug auf die Wartung erheblich”, meinte er.
Obwohl sich die Verfügbarkeit der NH90 NFH verbessert hat, reichte sie vor einigen Monaten noch nicht aus, um den operativen Anforderungen der Marine gerecht zu werden. Darüber hinaus bestehen weiterhin Probleme bei der Ersatzteilversorgung. Dies stellte der Abgeordnete Yannick Chenevard fest, Berichterstatter für die Mittelzuweisung für das Programm 178 „Vorbereitung der Streitkräfte – Marine“.
„Die Verfügbarkeit der Hubschrauber [der Marinefliegertruppe] zeigt 2024 eine leichte Verbesserung, die mit der Leistungsfähigkeit der H160-Flotte zusammenhängt”, schreibt er in seiner Stellungnahme zum Haushalt, „sie wird jedoch trotz einer stetigen Verbesserung in den letzten Jahren weiterhin durch die hohe Ausfallrate der NH90-Caiman-Flotte beeinträchtigt”.
„Zwar“, so fährt er fort, „versucht ein seit 2022 umgesetzter Aktionsplan, an dem alle Akteure der MCO beteiligt sind, die Leistung der industriellen Unterstützung zu verbessern, die Logistik zu sichern und die Wartungslast der Streitkräfte zu verringern, um ein Verfügbarkeitsniveau zu erreichen, das den operativen Erwartungen entspricht“. Dies habe zu einigen Ergebnissen geführt, die „seit Ende 2024 sichtbar“ seien.
Laut Chenevard bleiben diese „ersten Auswirkungen“ jedoch „angesichts der anhaltenden logistischen Spannungen, insbesondere bei den von Fokker, einem der am NH90-Programm beteiligten Hersteller, gelieferten Ausrüstungen, fragil“.
Zur Erinnerung: Fokker ist zu 5 % am NH90-Programm beteiligt und liefert insbesondere Fahrwerke, Heckstrukturen, Seitentüren, Schwimmer und Zwischengetriebe.
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Zitat:In einem im November 2024 veröffentlichten Bericht stellte Senator Dominique de Legge fest, dass „die spezifischen Ersatzteile für die NH90 NFH zum Großteil in zu geringen Mengen verfügbar waren”. Er wies auf eine „komplexe, ja sogar problematische industrielle Organisation” hin, da zwei der drei Mitglieder des Konsortiums NHIndustries „in Wirklichkeit auf vielen Märkten miteinander konkurrieren”. Dies „beeinträchtigt ihre Koordination in Bezug auf die Wartung erheblich”, meinte er.
Gibt es dazu Hintergrundinformationen? Mir ist nicht ganz klar, wie die Konkurrenz von Fokker, Airbus und Leonardo auf dem freien Markt die Beschaffung von Ersatzteilen bei NHIndustries behindern soll. Was nützt es, sich gegenseitig zu blockieren? Immerhin handelt es sich um ein Joint Venture, Gewinne und Verluste betreffen alle drei Teilhaber.
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Die Aussage ist kein Fakt, weil die beiden Firmen sich logischerweise nicht dazu äußern werden und solche betriebsinternen Abläufe üblicherweise nicht publik werden. Aber diese Spekulation begründet sich auf immer wieder auftretende Engpässe bei einzelnen Teilen, die für andere Hubschrauber des jeweiligen Herstellers in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Es geht dabei nicht um ein bewusstes Blockieren, sondern im die betriebsinterne Verteilung der begrenzten Produktionskapazitäten. Sowas lässt sich natürlich schlecht nachweisen, in wie fern es zutrifft bleibt offen. Probleme gibt es offensichtlich, das wird auch in dem Artikel angesprochen, ohne derartige Erklärungen.
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Zitat:Immerhin handelt es sich um ein Joint Venture, Gewinne und Verluste betreffen alle drei Teilhaber.
Wenn Leonardo aber seine eigenen Modelle verkauft ist der Gewinn größer . So werden eigene Modelle auch mit Ersatzteilen bevorzugt . Ein Neubau bringt auch mehr Gewinn als eine Reparatur . Das gleiche sehen wir doch bei den landsystemen auch, das wichtige Teile eher in Neubauten gehen als für Reparaturen herangezogen werden.
Das der Boom beim Verkauf von militärischen Systemen sich auf die Einsatzbereitschaft auswirkt war doch abzusehen. In diesem Fall (nh90) kann man also froh sein das die Nutzer weniger werden und keine neuen mehr dazu kommen.
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Das weiß ich nicht. Mit den Verkauf von Ersatzteilen und Service-Leistungen kann man sicher über 20 bis 25 Jahre Geld verdienen.
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Zitat:Deutsche Marine stärkt U-Boot-Abwehr weiter - Marineflieger erhalten ersten Sea Tiger
Am Dienstag, den 16.12.2025, wird in Berlin der erste Bordhubschrauber NH-90 MRFH Sea Tiger feierlich an die Deutsche Marine übergeben. Durch die Übernahme des Hubschraubers durch den Bundesminister der Verteidigung, Herrn Boris Pistorius, und den Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, wird unterstrichen, dass die Einführung des NH-90 MRFH Sea Tiger ein technologischer Meilenstein für die U-Boot-Jagd und die Seekriegsführung aus der Luft ist.
Mit dem Sea Tiger erhält die Deutsche Marine einen hochmodernen, leistungsfähigen und vielseitigen Bordhubschrauber, der speziell für die Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung entwickelt wurde. Insgesamt werden 30 Hubschrauber des Typs NH-90 MRFH Sea Tiger beim Marinefliegergeschwader 5 im niedersächsischen Nordholz stationiert.
Der Sea Tiger stellt einen qualitativen Sprung in der maritimen Gefechtsführung dar. Mit seiner weiterentwickelten Sensorik und Bewaffnung sind die Fregatten der Deutschen Marine künftig deutlich schlagkräftiger. "Der Hubschrauber ermöglicht uns eine moderne Seekriegsführung zur Bekämpfung von Unter- und Überwasserbedrohungen aus der Luft", erklärt der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack.
Ausgestattet mit modernster Avionik, hochpräziser Sensorik und leistungsfähigen Waffen, einschließlich Torpedo und Seezielflugkörper, deckt der Sea Tiger als "fliegendes Auge" der Flotte ein breites Einsatzspektrum über und unter Wasser ab. Er ergänzt die Hubschrauberflotte der Deutschen Marine um ein wesentlich leistungsfähigeres Mittel zur maritimen Abschreckung, Aufklärung und Gefechtsführung. In Ergänzung zum bisher in der Seenotrettung eingesetzten NH-90 NTH Sea Lion verfügt der Sea Tiger über ein Tauchsonar und modernes Sonarbojen-System für ein präzises Unterwasserlagebild und die Ortung von U-Booten. Zusätzlich ist der Hubschrauber mit elektro-optischen Sensoren und Kamerasystemen zur Seeraumüberwachung und Zielaufklärung ausgestattet.
Der Sea Tiger sowie die P-8A Poseidon tragen künftig zu einem noch besseren maritimen Lagebild bei - insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender U-Boot-Aktivitäten und Bedrohungen der kritischen maritimen Infrastruktur.
Der Sea Tiger wird künftig den Bordhubschrauber Mk88A Sea Lynx ablösen, welcher seit 1981 bei der Deutschen Marine geflogen wird. Die Sea Lynx waren über Jahrzehnte das Rückgrat der U-Boot-Jagd und Überwasserseekriegsführung der Marine.
Hintergrundinformationen
Der NH-90 MRFH Sea Tiger ist der mordernste Bordhubschrauber der Deutschen Marine. In der Variante MRFH (Multi Role Frigate Helicopter) ist er speziell für den Einsatz auf Fregatten ausgelegt.
Der Sea Tiger ist für Einsätze im maritimen Gefechtsfeld optimiert. Seine Hauptaufgaben sind die U-Boot-Bekämpfung und die Überwasserseekriegsführung. Dafür ist der Hubschrauber mit modernster Sensorik, leistungsfähiger Avionik und einem breiten Waffenspektrum ausgestattet. Zur Ortung und Verfolgung von U-Booten besitzt der Hubschrauber ein Tauchsonar sowie einen Sonarbojen-Werfer, um ein genaues Lagebild auch Unterwasser zu erstellen.
https://www.presseportal.de/pm/67428/6176825
Wenn mich nicht alles täuscht, liegt damit das Programm im Zeitplan.
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(Gestern, 08:11)Helios schrieb: https://www.presseportal.de/pm/67428/6176825
Wenn mich nicht alles täuscht, liegt damit das Programm im Zeitplan.
Die Auslieferungstermine waren, soweit ich mich erinnere, auch nicht das Problem. Sondern der Zeitpunkt, an dem der Step erreicht ist, der alle Fähigkeiten mit sich bringt, die der Sea Tiger für ASW benötigt. War da nicht was mit Link 22 Integration, die erst deutlich nach der Auslieferung nachgerüstet werden soll?
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(Gestern, 12:03)DeltaR95 schrieb: Die Auslieferungstermine waren, soweit ich mich erinnere, auch nicht das Problem.
Mir ist natürlich bewusst, dass kein wohlmeinendes oder neutrales Wort über die deutsche Marine hier von dir unwidersprochen bleibt, aber die Auslieferungstermine sind bei deutschen Rüstungsgütern immer wieder mal ein Problem. Und da hier letztens bereits bei Arrow 3 angemerkt wurde, dass es offensichtlich auch anders geht, darf es jetzt beim Sea Tiger auch so sein. Die schrittweise Einführung von Befähigungen und die Nachrüstung von Systemen ist auch kein neues oder deutsches Konzept. Das Haar in der Suppe sei dir gegönnt, mir schmeckt sie trotzdem.
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(Gestern, 12:17)Helios schrieb: Mir ist natürlich bewusst, dass kein wohlmeinendes oder neutrales Wort über die deutsche Marine hier von dir unwidersprochen bleibt, aber die Auslieferungstermine sind bei deutschen Rüstungsgütern immer wieder mal ein Problem. Und da hier letztens bereits bei Arrow 3 angemerkt wurde, dass es offensichtlich auch anders geht, darf es jetzt beim Sea Tiger auch so sein. Die schrittweise Einführung von Befähigungen und die Nachrüstung von Systemen ist auch kein neues oder deutsches Konzept. Das Haar in der Suppe sei dir gegönnt, mir schmeckt sie trotzdem. 
Auch das sei dir gegönnt, aber es fällt mir schwer, ein Auto zu akzeptieren, dem das Autoradio fehlt. Bildlich gesprochen... zumal es in anderen Marinestreitkräften schon NH90 in der NFH Rolle mit allen Fähigkeiten gibt. Ohne Step Nachrüstung. Es ist schön, dass jetzt Sea Tiger zulaufen, was an Einsatzverfügbarkeit in den nächsten 10 Jahren wirklich erreicht werden kann, hängt von der Dauer der Nachrüstungen ab.
Außer F125 ist keine Fregatte der Marine in der Lage, NH90 einzuschiffen. Sprich, wir rennen jetzt in eine massive Fähigkeitslücke. Und über dieses Debakel tüncht auch kein Zulauf eines flugfähigen NH90 drüber, so nihilistisch dir meine Interpretation auch erscheinen mag.
Frage: Da die Marine ja die Fähigkeit des Sea Tiger zum ASuW mit Flugkörper herausstellt, sind die Flugkörper inzwischen beschafft? Wenn nicht, wann laufen die zu?
Ja, der Zulauf liegt im Terminplan, nur leider ist der Sea Tiger als bordgestützter Hubschrauber ohne verfügbares "Bord" ziemlich nutzlos. Und diesen Teil hat die Bundeswehr halt nun mal grandios vergeigt.
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(Gestern, 17:25)DeltaR95 schrieb: Auch das sei dir gegönnt, aber es fällt mir schwer, ein Auto zu akzeptieren, dem das Autoradio fehlt. Bildlich gesprochen... zumal es in anderen Marinestreitkräften schon NH90 in der NFH Rolle mit allen Fähigkeiten gibt. Ohne Step Nachrüstung. Es ist schön, dass jetzt Sea Tiger zulaufen, was an Einsatzverfügbarkeit in den nächsten 10 Jahren wirklich erreicht werden kann, hängt von der Dauer der Nachrüstungen ab.
Außer F125 ist keine Fregatte der Marine in der Lage, NH90 einzuschiffen. Sprich, wir rennen jetzt in eine massive Fähigkeitslücke. Und über dieses Debakel tüncht auch kein Zulauf eines flugfähigen NH90 drüber, so nihilistisch dir meine Interpretation auch erscheinen mag. 
Frage: Da die Marine ja die Fähigkeit des Sea Tiger zum ASuW mit Flugkörper herausstellt, sind die Flugkörper inzwischen beschafft? Wenn nicht, wann laufen die zu?
Ja, der Zulauf liegt im Terminplan, nur leider ist der Sea Tiger als bordgestützter Hubschrauber ohne verfügbares "Bord" ziemlich nutzlos. Und diesen Teil hat die Bundeswehr halt nun mal grandios vergeigt.
Die Fähigkeitenlücke entsteht ab 2028, wo der Zulauf der F-126 geplant war.
Denn erst dann endet wohl die reuläre Laufzeit der Lynx.
Da von 2028 bis 2032 nur F-123 und F-125 für ASW zur Verfügung stehen (F-124 ist AAW und wird nicht als ASW fahren, müßte zudem auch erst noch auf NH90 umgebaut werden)
werden entweder F-125 und F-123 im Tanden fahren müssen (einer Sensorträger der anderer Heli Killer Träger)
Oder es wird ein Ersatz Heli Modell irgendwo angemietet (gekauft sicherlich nicht)...allerdings bedeutet das erheblichen Ausbildungsaufwand für ein neues Modell.
Oder die Lynx fliegt notfallmäßig mit reduzierter Studenzahl bis 2032 (F-126 oder was auch imer) weiter...dann halbiert auf einen Heli pro F-123 (0 4 Exemplare)
Der Rest dient als Ersatzteillager und wird jetzt aus dem Flugbetrieb genomen, um die Rest Stunden der Zellen zu nutzen.
Andere, zeitlich wie preislich machbare, Lösungen gibt es nicht.
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(Gestern, 17:25)DeltaR95 schrieb: Auch das sei dir gegönnt, aber es fällt mir schwer, ein Auto zu akzeptieren, dem das Autoradio fehlt. Bildlich gesprochen... zumal es in anderen Marinestreitkräften schon NH90 in der NFH Rolle mit allen Fähigkeiten gibt. Ohne Step Nachrüstung.
Nur ist das Bild falsch. Das Autoradio ist da und funktioniert, und es ist das neueste verfügbare Modell. Was nachgerüstet werden soll ist noch nicht entwickelt, das hat auch niemand anderes. Im Endeffekt bedeutet Step 3 und Step 4 nur, dass das aktuellste "schnell" verfügbar ist, und dass die nächste Entwicklungsstufe bereits mit eingekauft wurde. So richtig deine Kritik häufig ist, in dem Fall ist sie völlig deplatziert.
Und was die Nutzung angeht, IOC wird für 2027 angestrebt (ASuW und ASW!), zu einem Zeitpunkt also, wenn die erste angepasste F124 verfügbar wäre und rechtzeitig für den Zulauf der F126. Dass das nun nicht so kommt kannst du kritisieren, aber nicht hier sondern im dafür passenden Strang.
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(Gestern, 18:21)Helios schrieb: So richtig deine Kritik häufig ist, in dem Fall ist sie völlig deplatziert.
Also entweder sind die mir vorliegenden Informationen komplett veraltet, aber es gibt bereits heute NH90 NFH anderer Nationen, die Link-16 und Link-22 beherrschen. Auch gibt es seit 2018 eine funtionsfähige Integration des MARTE ER in den NH90.
Beides hat der Sea Tiger derzeit noch nicht. Warum sollte meine Kritik daran also deplatziert sein?
Und natürlich hat die Auswahl des NH90 ohne Rücksicht auf das Projekt-Risiko, dass die Bestandflotte länger fahren muss, weil die Neubauten deutlich später kommen, die aktuelle ASW-Helikopter-Krise verursacht. Wäre man bei einem anderen, leichteren Muster unter Inkaufnahme gewisser Abstriche in der Reichweite gelandet, würde heute keiner "jammern" müssen.
Wir müssen doch die Zielerreichung beim bruchfreien Erhalt der Fähigkeiten für ASuW und ASW durch den Sea Tiger als Maßstab nehmen, denn dieser bruchfreie Erhalt ist im Sinne der Zeitenwende sicherlich das Maß aller Dinge.
Dort bleibt aber beim Sea Tiger festzuhalten, dass der Zulauf viel zu spät erfolgt, um die Sea Lynx rechtzeitig abzulösen - der letzte Sea Tiger soll 2030 zur Flotte stoßen.
ASuW mit Flugkörpern? Fehlanzeige, der Vertrag für MARTE ER ist noch nicht mal geschlossen, oder?
ASW mit Torpedos? Wird wohl mit MU90 geschehen, Frage die sich mir stellt ist, ob die Bestände dessen ausreichen? Werden neue beschafft? Sind Obsoleszenzen zu beseitigen?
In 2026 sollen alle Sea Lynx außer Dienst sein. Dann muss es der Sea Tiger richten. Bis dessen Stückzahl die des Sea Lynx erreicht, wird es noch ein paar Jahre dauern.
Wobei, ich greife mal deine Anmerkung etwas polemisch auf, derzeit ist es ja kein Problem, dass es keine bis kaum ASW-Helikopter in der Marine gibt, weil dank der glorreichen Rüstung die Plattformen fehlen, die ihn durch die Gegend schippern
Natürlich ist es "schön", dass mal ein Sea Tiger pünktlich kommt - unbenommen dessen sind die ganzen Teilprojekte um ihn herum ein absolutes Desaster - und natürlich ist mal wieder kein einzelner Akteur dafür verantwortlich, weil diese ganzen abhängigen Teilprojekte auf komplett andere Abteilungen und Referate versteut sind.
Mal ehrlich gefragt: Wo ist das Problem, wenn 2022 die Zeitenwende ausgerufen wird, einen Vertrag für die Beschaffung des MARTE-ER zu schließen, wenn man sich ausnahmsweise mal für eine Lösung entscheidet, die es von der Stange gibt?
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(Gestern, 20:57)DeltaR95 schrieb: Beides hat der Sea Tiger derzeit noch nicht. Warum sollte meine Kritik daran also deplatziert sein?
Weil deine Informationen falsch sind. Link 22 kommt erst mit SR3 und ist aktuell noch nicht serienreif und MarteER kann auch mit Step 3 bereits eingesetzt werden.
Zitat:Wäre man bei einem anderen, leichteren Muster unter Inkaufnahme gewisser Abstriche in der Reichweite gelandet, würde heute keiner "jammern" müssen.
Ich bin mir sicher, du würdest einen Grund finden.
Zitat:Dort bleibt aber beim Sea Tiger festzuhalten, dass der Zulauf viel zu spät erfolgt, um die Sea Lynx rechtzeitig abzulösen - der letzte Sea Tiger soll 2030 zur Flotte stoßen.
Zum einen ist die Ausmusterung des Sea Lynx noch nicht final, zum anderen ist es aufgrund der Stückzahl- und Leistungsunterschiede relativ sinnfrei, die letzte Auslieferung eines Sea Tiger als Referenz zu verwenden. Aber ja, die Beschaffung hätte früher erfolgen müssen - nur ergibt deine Kritik an dem zweiphasigen Zulauf dann noch weniger Sinn, denn der ist ja bereits eine Folge der noch nicht serienreifen Entwicklungen.
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(Vor 11 Stunden)Helios schrieb: Weil deine Informationen falsch sind. Link 22 kommt erst mit SR3 und ist aktuell noch nicht serienreif und MarteER kann auch mit Step 3 bereits eingesetzt werden.
Falsch formuliert, die Link 22-Teste sind doch schon abgeschlossen. So war mein letzter Sachstand, die "Serien-Integration" kommt dann mit dem SWR3, die Frage ist halt nur wann.
Haben die Sea Tiger wenigstens ab Werk Link-16? Oder kommt das auch noch später?
Link-16 ist seit langem und Link-22 seit Kurzem bei den MH-60R zu finden. Beides ist in der modernen ASW unverzichtbar, um die fliegenden Plattformen mit dem Verband zu vernetzen. Wir betrachten für den Sea Tiger dort welchen Zeitraum der Verfügbarkeit? Ab 2030+?
Wie ich sagte, MARTE ER ist schon für den NH90 verfügbar. Wieso bekommt es dann die Bundeswehr der Zeitenwende nicht hin, seit 2022 diesen Effektor so termingerecht zu beschaffen, dass er mit Zulauf der Sea Tiger zwecks Erprobung, Qualifizierung und Ausbildung verfügbar ist?
(Vor 11 Stunden)Helios schrieb: Zum einen ist die Ausmusterung des Sea Lynx noch nicht final, zum anderen ist es aufgrund der Stückzahl- und Leistungsunterschiede relativ sinnfrei, die letzte Auslieferung eines Sea Tiger als Referenz zu verwenden.
Die Ausmusterung des Sea Lynx ist doch schon für Ende 2025 verkündet worden. Gerüchteweise fliegt er jetzt noch 2026 mit ein paar Maschinen weiter. Für einen parallelen Betrieb ist doch gar nicht genug Personal vorhanden, hieß es immer. Oder hat sich die Lage dort schon wieder gedreht?
(Vor 11 Stunden)Helios schrieb: Ich bin mir sicher, du würdest einen Grund finden. 
Sorry, ich gehöre halt nicht zum Team "Das mit den Fähnchen!"
Mir geht es persönlich nur inzwischen gehörig gegen den Strich, dass die Bundeswehr überall medial mit Superlativen arbeitet, um jede Beschaffung "aufzuhübschen", die uns dorthin bringt, wo andere schon lange sind und schon im nächsten Schritt begriffen sind.
Das beste Beispiel sind doch die Formulierungen heute zur Übergabe des ersten Sea Tiger. Ja, er hat deutlich bessere Sensoren, als sein Vorgänger. Nur wie gibt er das tolle umfangreiche Lagebild denn an den Verband zeitgerecht weiter, wenn er weder Link-16 noch Link-22 hat? Wie bekämpft er Überwasserziele, wenn MARTE ER noch nicht mal unter Vertrag ist?
Und ja, ich gebe es gerne zu, dass mich sowas "triggert", denn diese Formulierungen sollen den Eindruck erwecken, dass die Fähigkeiten heute schon verfügbar sind - und das sind sie nun mal nicht.
Der Vertrag für den Sea Tiger ist kurz vor der Zeitenwende geschlossen worden. Was hat man denn am Vertrag bzw. den Fähigkeiten und der Zulaufplanung von Maschine und Steps geändert nach der Zeitenwende? Offensichtlich nichts und das stört mich.
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