07.08.2025, 20:40
Von wem erhofft? Und warum?
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Volksrepublik China
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07.08.2025, 20:40
Von wem erhofft? Und warum?
25.09.2025, 18:32
Chinas Energiewende: Was Europa von der grünen Supermacht lernen muss – ein Interview der Berliner Zeitung:
Zitat:Über das Ob der Energiewende wird nicht mehr gestritten – entscheidend ist das Wie. Denn die Klimaziele warten nicht. China hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten seine industrielle Macht gezielt auf den Ausbau erneuerbarer Energien ausgerichtet und Maßstäbe gesetzt – bei Solarzellen, Windkraft, Batterien und Elektromobilität. Für Europa stellt sich die Frage: Wie lässt sich ein eigener Weg gestalten, ohne in gefährliche Abhängigkeiten zu geraten?Kopie hier
02.10.2025, 20:29
Wie ich hier bereits schon angedeutet hatte, habe ich dieses Werk von Scholl-Latour nun durch.
Mein Fazit ist, nach anfänglicher Begeisterung, etwas durchwachsen bzw. ich muss mich doch leicht selbst revidieren. Teils hatte ich das Gefühl, er spult ein wenig sein Programm ab, teils wirkt er etwas lustlos, zitiert Zahlenkolonnen und Produktivitätsangaben. Wenn man es mit anderen Werken von ihm vergleicht, scheint manchmal etwas der Biss zu fehlen. Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich ihm 6 Punkte geben. Nun muss man sagen, dass dieses Werk eines seiner früheren Werke ist (von Büchern über Indochina, den Iran und den Kongo abgesehen), wo er noch nicht so arg aus der Reserve kam und sehr darauf bedacht war, nicht zu hart in die Kritik einzusteigen. Dennoch gibt es einige Passagen, etwa wo er mit einem bornierten Technokraten der KPCh beim Essen herumstreitet und die Rolle der europäischen Kolonialmächte beschreibt - der Chinese sieht im "besten" kommunistischen Propaganda-Geist alles Übel im Westen und in dessen Imperialismus; Scholl-Latour weist darauf hin, dass die Han-Chinesen ebenso und fast immer rücksichtslos expansiv gewesen seien, aber unter den Qing im 19. Jahrhundert sich selbst ins Chaos und in die Rückständigkeit aufgrund ihres arroganten Isolationismus geführt hätten - die sehr lesenswert sind (!). Eine sehr spannende Passage. Darüber hinaus schlüsselt er eigene Erlebnisse auf, gerade auch was seine Reisen durch Xinjiang (also das "Uiguren-Gebiet") und am Amur angeht, und fängt Momentaufnahmen ein. (Diese sind, das muss man anmerken, von 1989, also ein nicht mehr aktuelles Zeitdokument, aber sie helfen die aktuellen Entwicklungen mit besser einzuordnen.) Ferner beschreibt er sehr genau die Handlungen von (dem seinerzeit bereits verstorbenen) Mao, von Deng Xiaoping und Li Peng und anderen. In der Gesamttendenz würde ich eine Kauf- und Leseempfehlung geben - wenn ich das als Moderator so mal sagen darf. Wichtig: Das Buch ist jedoch nur mehr antiquarisch zu beziehen, aber für meist weniger als acht Euro plus Versand. Und manchmal braucht es etwas Sitzfleisch beim Lesen. Schneemann
13.10.2025, 11:27
Das Buch ist interessant, um die Ausgangsbasis zu verstehen, auf der Chinas rasanter Aufstieg zur zweiten weltweiten Großmacht (neben den USA) beruht.
Aktuell geben leider nur wenige Presseveröffentlichungen wieder, welchen Stand China inzwischen global erreicht hat. Hier z.B.: Zitat:Eskalierender Handelsstreit Dazu muss man wissen, dass nach Mao und seit Deng im Wesentlichen nicht Ideologen, sondern Pragmatiker die Geschicke des Landes lenken - und zwar ausgesprochen straff. Chinesen dürfen dabei auch reich werden, solange sie die Direktiven der Partei- und Staatsführung einhalten. Damit machen sich die chinesischen Staatslenker auch das Privatkapital zu Nutze - und die Kreativität der Millionen, die eben außerhalb der "Planwirtschaft" agieren. Xi stellt dazu derzeit einen Endpunkt der Entwicklung dar, die von der "sozialistischen Internationalen" letztendlich zu einer extrem starken Betonung der nationalen Interessen geführt hat. Im internationalen Gefüge kann man das Verhältnis von China zu anderen Staaten vielleicht ähnlich sehen wie das der KPCh zu den chinesischen Milliardären: die anderen dürfen reich werden (Nichteinmischung, keine Frage nach Menschenrechten oder Korruption), solange sie chinesischen Interessen nicht entgegen sehen sondern diese auch noch unterstützen. Und wenn sich aus dem System "Zuckerbrot" ein entsprechendes Abhängigkeitsverhältnis entwickelt hat, kommt dann auch mal die "Peitsche" zum Einsatz.
05.11.2025, 15:12
(25.09.2025, 18:32)Kongo Erich schrieb: Chinas Energiewende: Was Europa von der grünen Supermacht lernen muss...ergänzend berichtet der Spiegel über den chinesischen Boom erneuerbarer Energien Zitat:China schafft in sechs Monaten doppelt so viel Solarkraft wie Deutschland in 25 Jahren
05.11.2025, 19:55
Das ist ein an und für sich spannendes und besorgniserregendes Thema.
China produziert schon heute mehr als doppelt so viel Elektrizität wie die USA: 10.000TWh vs 4100 TWh. Die EU liegt da schon abgeschlagen bei 2.700TWh. Davon Deutschland lediglich 430 TWh. Pro Kopf gerechnet liegen die USA immernoch vorne bei 12.000kWh, China liegt mit gut 6.500kWh aber schon vor der EU mit 5400kWh. China produziert diese Unmenge an Elektrizität heute immernoch zu deutlich über 60% mit Gas und va Kohle. Kernkraft nimmt nur eine Nebenrolle mit 5% ein, Solar hatte bislang aber auch nur einen Anteil von roundabout 8%, ein ähnliches Niveau wie Windkraft. Sie decken auch noch einen erstaunlichen Hohen Anteil mit Wasserkraft ab, Biomasse und Öl spielen keine relevante Rolle. 8% Solar bislang ist ein vergleichbares Niveau wie in den USA und ein ganzer Zacken weniger als in der EU. Es wunder also nicht, dass China Solar massiv ausbaut und dabei schnell Zahlen zusammenkommen, die die unseren weit übertrumpfen. China ist einfach ein Riese und Deutschland ist dagegen ein absoluter Gartenzwerg. Springender Punkt aber: Die Chinesen ersetzen nichts sondern bauen zu und elektrifizieren ihre Gesellschaft damit im atemberaubenden Tempo. Parallel zu den Erneuerbaren werden auch nach wie vor neue Kohle- und Kernkraftwerke gebaut, wobei die Kapazitätszuwächse bei Wind- und Solar alle Dimensionen konventioneller Energieerzeugung sprengen. Abgeschaltet wird dagegen so gut wie nichts. Ja, es war mal geplant die älteren Kohlekraftwerke relativ zügig abzuschalten. Das sind aber Erwartungen die im wesentliche vor dem KI-Boom aufgestellt wurden. Chinesische Rechenzentren verbrauchen in 2025 150 bis 200 TWh. 2030 werden es bis zu 600TWh sein. Parallel dazu setzen die Chinesen hinsichtlich ihrer Infrastruktur voll auf Elektrifizierung, im deutlich größeren Maße als wir im Westen das tun bzw getan haben. Das wird man in den nächsten Jahrzehnten auch sehen. Die Chinesen werden (in ihren Städten) in einer Weise modern leben, dass wir in unserem analogen datenschutzgesicherten Freilichtmuseum Deutschland/EU nur Bauklötze staunen können werden. Auch die USA werden da nicht mithalten können. Die Amerikaner hätten im Gegensatz zu uns zwar noch ein passenderes Mindset dazu, Infrastruktur, Staatswesen und Gesellschaftsstruktur geben solch radikales Wachstum aber auch dort nicht mehr her. Was gerade hinsichtlich KI ein riesiges Problem werden wird, da hat SPON völlig recht. Die Chinesen werden die Energie für angewandte KI haben. Die Amerikaner nicht. Da hilft es auch nicht, dass man den Chinesen nur Nvidias 80% Lösung verkauft und damit vllt ein paar Jahre gewinnt. Von Europa brauchen wir da garnicht anfangen. Isch over bevor es begonnen hat.
11.11.2025, 11:52
(05.11.2025, 19:55)Nightwatch schrieb: Das ist ein an und für sich spannendes und besorgniserregendes Thema.das Thema "erneuerbare Energieen" wird von China primär unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und - wahrscheinlich - auch unter strategischen Gesichtspunkten betrachtet. Wer unzählige dezentrale Energielieferanten hat, ist sowohl strategisch wie wirtschaftlich von Importen viel unabhängiger als etwa die Europäer, die dieses Thema nahezu ausschließlich unter der "ideologischen Brille" des Klima- und Umweltschutzes angehen. Dazu auch Zitat:SPIEGEL Shortcut zur Weltklimakonferenz
23.11.2025, 09:41
inzwischen zeichnet sich ab, dass China da einen gewaltigen Trumpf hat:
Zitat: Neues Nadelöhr im KI-Rennenhier geht's zum US-Teil des Artikels |