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(27.09.2025, 11:46)DeltaR95 schrieb: Ich bin mir ziemlich sicher, dass TKMS die A-400 AMD bewusst in der Annahme konstruiert hat, dass der deutsche Kunde auf seine spezifischen Regeln größtenteils verzichtet. Womit die sich dann direkt wieder erledigt hätten, denn wenn schon beim größten und teuersten Projekt, das auch noch ohne Wettbewerb vergeben werden wird, darauf verzichtet wird, warum sollte man den Standard dann überhaupt noch irgendwo anwenden?
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(26.09.2025, 23:12)Milspec_1967 schrieb: Welche Raketen auf der F-127 benötigen noch Beleuchtung?
IRIS-T benötigen nur nen Funk Sender (simple Antenne).Ansonsten active homing.... ESSM hat auch active homing.
SM3/6 auch aktive such Köpfe
Also muss da für Patriot PAC-3 und sm 2 ne Schüssel dran? Steht in der ersten Zeile.
Sowohl ESSM b2 und SM-2IIIC verfügen über einen dual seeker, sind SARH und ARH fähig. Man kann beide Lfk durchaus ohne Feuerleitradar betreiben, kann entsprechend aber nicht auf die volle Fähigkeit derer Suchköpfe zurückgreifen. Je nach Situation kann es allerdings von Vorteil sein, beide in der Hinterhand zu haben.
Die SM-6 benötigt im übrigen zwar keine Zielbeleuchtung, eine Fire-and-forget weapon ist es aber trotzdem nicht. Auch die benötigt ein Feuerleitradar, was allerdings im Rahmen von midcourse updates via dem AN/SPY abgewickelt werden kann.
Im übrigen gehe ich auch davon aus, dass die IRIS-T Familie überhaupt nicht für F127 kommt sofern man hier den AEGIS bzw CMS330 Weg geht. Zwar soll die IRIS-T SLM ins Mk41 integriert werden, von AEGIS/CMS-330 hingegen ist nirgendwo die Rede.
Und das ist die eigentliche Hürde denn es gibt bis heute keine ausländischen bzw systemfremden AAW-Effektoren die überhaupt in AEGIS integriert sind.
Das höchste der Gefühle dabei sind K-SAM und K-SAAM die auf den KDX-III Batch 2 integriert sind, diese Schiffe benutzen aber auch kein AEGIS sondern eine endemische AEGIS BS9 Variante („KII“) die LM speziell für die ROK entwickelt hat und um die Südkorea fast 10 Jahre lang kämpfen musste bevor es vom Kongress das entsprechende Go bekommen hat…
…was für uns in beiden Varianten (AEGIS und CMS330) bedeutet, dass wie uns die IRIS-T vermutlich abschminken können sofern da nicht noch später die Schiffe softwaretechnisch kernsanieren will (sofern das überhaupt geht). Tyrfing wird noch machbar sein, weil Tyrfing als fire-and-forget weapon keine Konstante Verbindung zum System braucht. Aber SLM, SLX, HYDEF? Vergiss es.
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(27.09.2025, 12:03)Broensen schrieb: Womit die sich dann direkt wieder erledigt hätten, denn wenn schon beim größten und teuersten Projekt, das auch noch ohne Wettbewerb vergeben werden wird, darauf verzichtet wird, warum sollte man den Standard dann überhaupt noch irgendwo anwenden?
Damit hast du den Punkt sauber herausgearbeitet, der über Erfolg oder Misserfolg von F127 entscheiden wird.
Wenn die Marine mal wieder versucht, alle DMS-Hefte durchzudrücken einschließlich all den speziellen Maßnahmen der IT-Sicherheit, dann wird F127 auch gegen die Wand fahren.
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(27.09.2025, 11:33)Broensen schrieb: Oder A400 ist gar kein wirklicher MEKO-Baukasten, sondern nur ein Marketingbegriff für den größten Entwurf von TKMS, den sie einfach für jeden potentiellen Auftrag individuell weiterentwickeln und anpassen.
Die Frage ist in meinen Augen eine Folge davon, dass MEKO immer wieder falsch verstanden wird. Weder ist es korrekt, dass die immer wieder vorgestellten Entwürfe konkrete Klasseneinteilungen mit unterschiedlichen Merkmalen zeigen, noch, dass es sich bei den konkreten Umsetzungen dann um weitgehend systemgleiche Schiffe handelt. Es ist letztlich genau umgekehrt, die Bezeichnungen sind kein Marketingbegriff um eine Verbindung herzustellen, die so nicht existiert, vielmehr erzeugen sie Unterschiede, die nicht vorhanden sind, um eine Familie zu suggerieren, obwohl es im wesentlichen um ein einziges System der Systeme geht. Was alles unter A-400 veröffentlicht wurde ist alles MEKO, und was daran MEKO ist ist auch alles gleich (logischerweise in unterschiedlichen Entwicklungsstufen), und natürlich geht es um die individuelle Anpassung an die Kundenbedürfnisse, denn genau das ist der Kern von MEKO. Es auf das zu reduzieren, was nach außen sichtbar ist (aka den Schiffsentwurf), ist wie der Versuch, eine konzerngemeine PKW-Plattform als Marketingbegriff zu definieren, weil die unterschiedliche Marken vermeintlich völlig unterschiedliche Fahrzeuge darauf aufbauen.
Das eigentliche Problem an MEKO ist heutzutage, dass die Zahl der Kunden, die vergleichsweise exotische Ausstattungswünsche haben aber keinen eigenen Marineschiffbau betreiben kaum noch eine Rolle spielen, während alle Hersteller inzwischen mit mehr oder weniger universellen Schnittstellen zumindest gängige Systeme integrieren können. Es werden lieber erprobte und finanzierte Entwürfe von der Stange gekauft und hier und da angepasst, etwas, was MEKO kaum bieten kann, weil die deutschen Standards für den Export nicht geeignet sind.
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(27.09.2025, 12:04)DopePopeUrban schrieb: (Aus Eventueller F126-Ersatz)
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Steht in der ersten Zeile.
Sowohl ESSM b2 und SM-2IIIC verfügen über einen dual seeker, sind SARH und ARH fähig. Man kann beide Lfk durchaus ohne Feuerleitradar betreiben, kann entsprechend aber nicht auf die volle Fähigkeit derer Suchköpfe zurückgreifen. Je nach Situation kann es allerdings von Vorteil sein, beide in der Hinterhand zu haben.
Die SM-6 benötigt im übrigen zwar keine Zielbeleuchtung, eine Fire-and-forget weapon ist es aber trotzdem nicht. Auch die benötigt ein Feuerleitradar, was allerdings im Rahmen von midcourse updates via dem AN/SPY abgewickelt werden kann.
Im übrigen gehe ich auch davon aus, dass die IRIS-T Familie überhaupt nicht für F127 kommt sofern man hier den AEGIS bzw CMS330 Weg geht. Zwar soll die IRIS-T SLM ins Mk41 integriert werden, von AEGIS/CMS-330 hingegen ist nirgendwo die Rede.
Und das ist die eigentliche Hürde denn es gibt bis heute keine ausländischen bzw systemfremden AAW-Effektoren die überhaupt in AEGIS integriert sind.
Das höchste der Gefühle dabei sind K-SAM und K-SAAM die auf den KDX-III Batch 2 integriert sind, diese Schiffe benutzen aber auch kein AEGIS sondern eine endemische AEGIS BS9 Variante („KII“) die LM speziell für die ROK entwickelt hat und um die Südkorea fast 10 Jahre lang kämpfen musste bevor es vom Kongress das entsprechende Go bekommen hat…
…was für uns in beiden Varianten (AEGIS und CMS330) bedeutet, dass wie uns die IRIS-T vermutlich abschminken können sofern da nicht noch später die Schiffe softwaretechnisch kernsanieren will (sofern das überhaupt geht). Tyrfing wird noch machbar sein, weil Tyrfing als fire-and-forget weapon keine Konstante Verbindung zum System braucht. Aber SLM, SLX, HYDEF? Vergiss es.
CMS ist doch, so lese ich alle Quellen, das kanadische, Anpassbare System mit "open architecuture"
Nicht quelloffen, aber mit Standard Schnittstellen versehen, für zeitnahe Anbindung anderer Systeme
Wieso soll es dann Hexenwerk sein, IRIS-T da einzubinden.
IRIS-T is DIE zukünftige Luftabwegr Waffen System Familie mittlerer Reichweite in Europa!
Das von den Main weapon Systems der Marine auszuschließen, würde mich als Diehl rauf zur Beschwerde bis zum Kanzler bringen.
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(27.09.2025, 14:01)Milspec_1967 schrieb: CMS ist doch, so lese ich alle Quellen, das kanadische, Anpassbare System mit "open architecuture"
Nicht quelloffen, aber mit Standard Schnittstellen versehen, für zeitnahe Anbindung anderer Systeme
Wieso soll es dann Hexenwerk sein, IRIS-T da einzubinden. Weil das CMS-330 in seinen heutigen Versionen primär aus AEGIS Komponenten besteht. Das System ist zwar je nach Kundenwunsch geringfügig anpassbar, die AEGIS Komponenten darin sind es aber nicht. Die sind (je nach baseline) identisch (oder nahezu identisch) zu neueren AEGIS Versionen, logisch, denn sie sind zur Verwendung der selben Komponenten gedacht.
Und IRIS-T in diese AEGIS Komponenten zu integrieren wird technisch schwierig bis unmöglich sein.
Die einzige Möglichkeit IRIS-T hier per CMS-330 verwenden zu können wäre nur, neben der AEGIS-Systeminfrastruktur eigens dafür entwickelte Softwarekomponenten in das 330 zu bringen und zu hoffen, dass die sich gegenseitig vertragen. Ein CMS im CMS. Und richtig schwierig wirds dann bei der Hardware da sowohl die AEGIS- wie auch die eigenen Komponenten auf das selbe Mk41-Modul Zugriff haben müssen aber je nach Lfk dann auf eigene (getrennte) Command-, Guidance- usw Module zurückgreifen müssten.
Keine Ahnung ob sowas aus technischer Sicht umsetzbar ist, geschweige denn realistisch funktionstüchtig. Ich sag nein.
Zitat:IRIS-T is DIE zukünftige Luftabwegr Waffen System Familie mittlerer Reichweite in Europa!
Das von den Main weapon Systems der Marine auszuschließen, würde mich als Diehl rauf zur Beschwerde bis zum Kanzler bringen.
Man kann einem Apparat der auf dogmatischen Weltansichten aufgebaut ist nicht mit Logik Vernunft einreden. Vor allem dann nicht wenn dieser Apparat primär mit Leuten besetzt ist, die den Atlantizismus zu ihrer persönlichen Religion auserkoren haben und Europäisierung als rein optional sehen. Ich riskier mal den Seitenblick Richtung BMdV.
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(27.09.2025, 14:59)DopePopeUrban schrieb: Weil das CMS-330 in seinen heutigen Versionen primär aus AEGIS Komponenten besteht. Das System ist zwar je nach Kundenwunsch geringfügig anpassbar, die AEGIS Komponenten darin sind es aber nicht. Die sind (je nach baseline) identisch (oder nahezu identisch) zu neueren AEGIS Versionen, logisch, denn sie sind zur Verwendung der selben Komponenten gedacht.
Und IRIS-T in diese AEGIS Komponenten zu integrieren wird technisch schwierig bis unmöglich sein.
Die einzige Möglichkeit IRIS-T hier per CMS-330 verwenden zu können wäre nur, neben der AEGIS-Systeminfrastruktur eigens dafür entwickelte Softwarekomponenten in das 330 zu bringen und zu hoffen, dass die sich gegenseitig vertragen. Ein CMS im CMS. Und richtig schwierig wirds dann bei der Hardware da sowohl die AEGIS- wie auch die eigenen Komponenten auf das selbe Mk41-Modul Zugriff haben müssen aber je nach Lfk dann auf eigene (getrennte) Command-, Guidance- usw Module zurückgreifen müssten. Also die Neuseeländer nutzen das CMS330 in Verbindung mit SeaCeptor auf den ANZAC Fregatten (MEKO-200).
Soweit man weiß ohne Probleme.
Also würde mich sehr interessieren, wo du das wieder hernimmst.
Gerade zum CMS330 ist nämlich öffentlich quasi gar nichts zu finden.
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(27.09.2025, 13:57)Helios schrieb: Die Frage ist in meinen Augen eine Folge davon, dass MEKO immer wieder falsch verstanden wird. Weder ist es korrekt, dass die immer wieder vorgestellten Entwürfe konkrete Klasseneinteilungen mit unterschiedlichen Merkmalen zeigen, noch, dass es sich bei den konkreten Umsetzungen dann um weitgehend systemgleiche Schiffe handelt. Es ist letztlich genau umgekehrt, die Bezeichnungen sind kein Marketingbegriff um eine Verbindung herzustellen, die so nicht existiert, vielmehr erzeugen sie Unterschiede, die nicht vorhanden sind, um eine Familie zu suggerieren, obwohl es im wesentlichen um ein einziges System der Systeme geht. Dass die Zahlen keine harte Unterteilung darstellen, sollte spätestens seit dem A300-Vorschlag klar sein. Das ist aber für mich hier nicht Kern unserer Verständigungsprobleme, im Prinzip ist ein Bezug auf MEKO A400 halt nicht groß etwas anderes als der Verweis darauf, dass TKMS aus ihrem MEKO-Baukasten auch Schiffe der Größe einer F125 bauen können. Man hätte in unserer Debatte auch allgemein von MEKO sprechen können, statt speziell von der A400.
Zitat:natürlich geht es um die individuelle Anpassung an die Kundenbedürfnisse, denn genau das ist der Kern von MEKO.
Das ist mein Punkt: MEKO steht für den Baukasten, der er es ermöglicht, sowohl Schiffe für den deutschen, als auch für internationale Auftraggeber zu bauen.
MEKO A400 AMD ist nichts weiter als ein Vorschlag für ein aus diesem Baukasten zusammengesetztes Schiff, in der entsprechenden Größenordnung. Und wenn eine andere Marine die kauft, kommt sie leichter und günstiger daher, wenn sie an die deutsche geht, kommen halt noch die DMS-Zuschläge drauf.
Zitat:Das eigentliche Problem an MEKO ist heutzutage, dass die Zahl der Kunden, die vergleichsweise exotische Ausstattungswünsche haben aber keinen eigenen Marineschiffbau betreiben kaum noch eine Rolle spielen, während alle Hersteller inzwischen mit mehr oder weniger universellen Schnittstellen zumindest gängige Systeme integrieren können. Es werden lieber erprobte und finanzierte Entwürfe von der Stange gekauft und hier und da angepasst, etwas, was MEKO kaum bieten kann, weil die deutschen Standards für den Export nicht geeignet sind.
Das können sie schon bieten, nur halt eben nicht mit den ausgearbeiteten Entwürfen, die sie der deutschen Marine anbieten. Bei den diversen A200 läuft es doch, nur darüber wird der Markt halt enger und dann haben die simpleren Basisentwürfe aus Italien, Frankreich und Fernost einfach eine bessere Ausganglage, da hast du recht. Deswegen tun ja auch die diversen Entscheidungen für die Type26 so weh, weil das so ziemlich die einzigen Exportmärkte waren, für die A300/A400 realistisch in Frage kommen.
Zum CMS330:
Ich sehe nicht das Problem, IRIS-T ins CMS330 zu integrieren. Aber auf der F127 wird das eben für AAW/BMD durch Aegis ergänzt, also baut man sich dann eine nachteilige Systemschwelle ein, wenn man die AAW-Layer von unterschiedlichen CMS aus bedienten will. Dann braucht man zumindest ein vollwertiges AAW-Setup über CMS330, so dass Aegis dann nur noch BMD übernimmt. Das wirft dann wieder die Frage nach einem AAW-Effektor oberhalb ESSM/IRIS-T auf, der nicht Aegis-exklusiv ist. Und zugleich verbaut man sich ggf. Möglichkeiten, eine IRIS-T-SLX auch in Formen der BMD einzusetzen, weil die Effektorauswahl zwischen CMS330 und Aegis hakt. Das ist alles keine gute Lösung.
Meine Konsequenz daraus wäre allerdings: Aegis rausschmeißen und 9LV als Standard-CMS beschaffen.
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(27.09.2025, 15:26)Broensen schrieb: Meine Konsequenz daraus wäre allerdings: Aegis rausschmeißen und 9LV als Standard-CMS beschaffen. Dann gibts erstmal gar keine BMD.
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(27.09.2025, 15:19)HeiligerHai schrieb: Also die Neuseeländer nutzen das CMS330 in Verbindung mit SeaCeptor auf den ANZAC Fregatten (MEKO-200).
Soweit man weiß ohne Probleme. Richtig, was daran liegt, dass sie dabei nicht auf AEGIS Komponenten zurückgreifen müssen. Die RNZN verwendet dort die „bore bones“ bzw. ITAR-freie Version vom CMS-330, das nicht auf AEGIS Module, libraries oder sonstiges zurückgreift. Warum auch? Die neuseeländischen ANZACs kommen weder mit AN/SPY, noch SM noch irgendetwas anderem was AEGIS bedingt.
Diesbezüglich siehe:
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...11&page=56
Ist für uns aber keine Alternative, da die F127 sehr wohl mit AN/SPY, SM und co ausgestattet wird. Hier werden besagte AEGIS-Module benötigt, dessen Verwendungsmöglichkeit innerhalb des CMS-330 auch gleichzeitig dessen stärke ist. Frag dich mal warum LM das CMS-330 immer mehr als AEGIS-Exportlösung für ASEV, F-127 und co anbietet.
Und da sind wir eben wieder bei den technischen Schwierigkeiten.
Dazu kommt noch (was ich vorhin vergessen hatte), dass das CMS-330 der F127 (genauso wie das der River Klasse) somit entweder ganz oder teilweise den ITAR Regularien unterliegen wird, womit (sofern das ganze System dessen unterliegt) wir neben wirtschaftlichen und technischen Gründen nun auch noch politische Gründe haben, die gegen eine IRIS-T Integration stehen.
Zitat:Dann gibts erstmal gar keine BMD.
Klar gibt’s das, wurde bis jetzt allerdings in Verbindung mit dem 9LV noch nicht gemacht. Da das 9LV aber im Gegensatz zu AEGIS kein geschlossenes System ist, sollte es da wenig Probleme hinsichtlich der Integration von Sensoren und Effektoren geben.
—————
@Broensen
„IRIS-T“ meint schon die ganze Familie. Von SLM bis zu HYDEF benötigen sie alle Midcourse Updates via dem FÜWES, was problematisch ist wenn die Teile des FÜWES die für missile guidance usw verantwortlich sind, nicht mit diesen kompatibel sind. Wie gesagt, das würde ein CMS im CMS neben AEGIS bedingen, dessen technische Machbarkeit ich deutlich anzweifeln möchte.
Die Grundversion des CMS-330 ist AEGIS-frei, dementsprechend entfallen damit aber auch AN/SPY, SM und co.
Das könnte man alles durch europäische Komponenten ersetzen aber dann stellt sich die Frage, inwiefern sich da ein „entkerntes“ CMS-330 überhaupt noch lohnt oder ob man da nicht besser bedient ist, eine eigene high-end Variante eines existierenden CMS (bspw Saab 9LV) zu entwickeln, dass man auch von vorne herein offen und modular gestalten kann. Der Exportmarkt ist jedenfalls kein Freund des non-AEGIS CMS-330.
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(27.09.2025, 15:37)HeiligerHai schrieb: Dann gibt's erstmal gar keine BMD. Doch klar, zur Not durch ein auf's 9LV aufgesetztes PAAMS. Dann bräuchte man doch eh die entsprechenden FK, denn SM3/6 fallen ohne Aegis ja raus. Und PAAMS kommt in nationalen Varianten (S/E) daher, so dass man da auch eigene Radare und Raketen integrieren kann. Wir müssten nur dem Programm beitreten bzw. uns Anteile an EUROPAMMS kaufen, entweder direkt durch Hensoldt/Atlas/Rheinmetall/Diehl, oder über MBDA und Eurosam.
(27.09.2025, 15:53)DopePopeUrban schrieb: Ist für uns aber keine Alternative, da die F127 sehr wohl mit AN/SPY, SM und co ausgestattet wird. Hier werden besagte AEGIS-Module benötigt, dessen Verwendungsmöglichkeit innerhalb des CMS-330 auch gleichzeitig dessen stärke ist. ...
Dazu kommt noch (was ich vorhin vergessen hatte), dass das CMS-330 der F127 (genauso wie das der River Klasse) somit entweder ganz oder teilweise den ITAR Regularien unterliegen wird, womit (sofern das ganze System dessen unterliegt) wir neben wirtschaftlichen und technischen Gründen nun auch noch politische Gründe haben, die gegen eine IRIS-T Integration stehen. Ich denke nicht, dass es so laufen würde, dass "unser" CMS330 ITAR unterliegen würde. Allerdings würde "unser" CMS330 dann halt auch nichts im AAW/BMD leisten können, weil die Komponenten dafür eben Teil des Aegis-Systems wären, das auf der F127 im CMS330 läuft. Das ist zwar etwas komplex, aber der Workaround mit dem CMS330 sollte ja genau das bieten.
Zitat:Von SLM bis zu HYDEF benötigen sie alle Midcourse Updates via dem FÜWES, was problematisch ist wenn die Teile des FÜWES die für missile guidance usw verantwortlich sind, nicht mit diesen kompatibel sind. Wie gesagt, das würde ein CMS im CMS neben AEGIS bedingen, dessen technische Machbarkeit ich deutlich anzweifeln möchte.
Ich glaube nicht, dass man ein zweites "Sub-CMS" bräuchte. IRIS-T ließe sich vmtl. direkt in das ITAR-freie Kern-CMS330 integrieren. Es hätte halt nur keine Anbindung an den Aegis-Teil des Systems, was zu eklatanten Nachteilen führen würde. Ich weiß auch nicht, wie leistungsstark der AAW-Part de CMS330 ohne Aeigis ist, ggf. müsste das also auch noch aufwändig weiterentwickelt werden.
Zitat:Das könnte man alles durch europäische Komponenten ersetzen aber dann stellt sich die Frage, inwiefern sich da ein „entkerntes“ CMS-330 überhaupt noch lohnt oder ob man da nicht besser bedient ist, eine eigene high-end Variante eines existierenden CMS (bspw Saab 9LV) zu entwickeln, dass man auch von vorne herein offen und modular gestalten kann.
Seh' ich auch so. Die Wahl für CMS330 ist sicher primär dem Umstand geschuldet, dass LM halt sehr viel schneller und risikoloser ein CMS mit Aegis liefern kann als es Saab mit 9LV könnte. Ohne die Entscheidung für Aegis wäre doch keiner drauf gekommen, dieses CMS für uns zu wählen.
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(27.09.2025, 16:23)Broensen schrieb: Seh' ich auch so. Die Wahl für CMS330 ist sicher primär dem Umstand geschuldet, dass LM halt sehr viel schneller und risikoloser ein CMS mit Aegis liefern kann als es Saab mit 9LV könnte. Ohne die Entscheidung für Aegis wäre doch keiner drauf gekommen, dieses CMS für uns zu wählen.
Nur mit dem kleinen Unterschied, dass das CMS-330 von Lockheed Martin Canada (LMC) geliefert und AEGIS bei den USA zugekauft wird. Dafür ist Lockheed Martin USA zuständig.
In der Diskussion laufen gerade so einige Dinge durcheinander, das CMS-330 enthält keinerlei AEGIS-Anteile und hat dies auch noch nie. Genau das ist der Vorteil des CMS-330 und 9LV, sie enthalten keine US Komponenten und sind daher absolut ITAR frei.
Die CSC fahren AEGIS über das CTI neben dem CMS-330.
Die HUNTER-Klasse in Australien fährt ihr AEGIS neben dem Saab 9LV Mk 4.
Es hätte also durchaus die Möglichkeit gegeben, die australische Lösung zu kopieren und das 9LV Mk 4 zu verwenden.
Sprich, man könnte auf F127 IRIS-T direkt in das CMS-330 integrieren und von dort über den Mk 41 zur Wirkung bringen.
Damit kauft man sich aber nur Folgeprobleme ein:
Man bräuchte zwei Planungsautomaten für AAW, einen in AEGIS und einen in CMS-330, die man synchronisieren muss => Ganz schlechte Idee!
Man man muss einen gesonderten Transmitter haben, um IRIS-T im Flug mit Daten zu versorgen.
Ob dies die Integration von IRIS-T wert ist, muss jeder für sich selber bewerten...
https://fw-mag.com/shownews/297/from-hal...l-strategy
Zitat:In fact, the CMS 330 is positioned as a cost-effective solution for medium-power navies, offering capabilities that bridge the gap between basic systems and more extensive solutions like AEGIS.
Was für den Export aus CMS-330 entfernt wurde, waren keine Anteile von AEGIS, sondern die nationalen Anteile der Kanadier.
Zitat:Much of this information was classified, as it was specifically tailored for Canada's needs. However, when we developed our first international version, we removed these classified elements. The intrinsic design allows us to use other nation’s data in place of Canada’s".
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(27.09.2025, 17:50)DeltaR95 schrieb: Nur mit dem kleinen Unterschied, dass das CMS-330 von Lockheed Martin Canada (LMC) geliefert und AEGIS bei den USA zugekauft wird. Dafür ist Lockheed Martin USA zuständig. Schon, aber immerhin Konzern-intern und nicht die Konkurrenz.
Zitat:In der Diskussion laufen gerade so einige Dinge durcheinander ...
Also ich sehe das so, wie du es erläutert hast. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass LMC Aegis-Bestandteile fest im CMS verwendet. Die werden angebunden. Die ITAR-freie Variante des CMS330, von dem DPU spricht, ist einfach nur das CMS330. Fertig. Alles an Aegis-Bestandteilen wird daran angebunden, ist aber nicht Teil des CMS.
Natürlich ist ein CMS ohne relevante eigene AAW-Bestandteile eher bescheiden nutzbar, aber das ist trotzdem keine reduzierte Version, aus der irgendwelche Aegis-Bestandteile entfernt wurden.
Allerdings kann man natürlich in frage stellen, ob für sich allein genommen ein solches CMS dann Sinn ergibt, wenn es doch eigentlich dafür gedacht ist, unter einem System wie Aegis zu operieren.
Daher halte ich die Entscheidung auch für schwierig, da eben für eine Übertragung des F127-FüWES auf die gesamte Flotte vmtl. das 9LV die bessere Wahl gewesen wäre, das sich ja auch mit Aegis kombinieren lässt, während es aber auch ohne Aegis, so zumindest mein subjektiver Eindruck, besser einsetz- und vor allem anpassbar für uns wäre als CMS330.
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(27.09.2025, 18:39)Broensen schrieb: Die ITAR-freie Variante des CMS330, von dem DPU spricht, ist einfach nur das CMS330. Fertig. Alles an Aegis-Bestandteilen wird daran angebunden, ist aber nicht Teil des CMS.
Das CMS-330 ist ein vollwertiges FüWES für alle drei Dimensionen AAW, ASW und ASuW, ob mit oder ohne AEGIS Anteilen. Sprich, natürlich ist da auch ein vollwertiger Planungsautomat für AAW, ASW und ASuW enthalten. Da es zusammen mit Saab für FELEX entwickelt wurde, ist es genauso modular. Aus meiner Sicht ist der Benefit des Saab 9LV die breitere Kundenbasis. Im Endeffekt wird sich CMS-330 und 9LV nicht viel nehmen in den Fähigkeiten und der Möglichkeit, dort Anpassungen vorzunehmen.
Für eine F126, die nur ESSM Block 2 verwenden soll, würde somit ein CMS-330 vollständig alle Warfare Areas abdecken.
Sobald man jedoch an SM-2/SM-6 oder SM-3 denkt, ist der risikoärmste Weg halt einfach ein AEGIS-FüWES einzubauen, welches sich um AAW kümmert. Das wäre dann vergleichbar mit PAAMS.
Das zweite CMS kümmert sich dann um ASuW und ASW. Auch bei Arleigh Burke kümmert sich das AEGIS nicht um ASW, das regelt dort das AN/SQQ-89 als "ASW-CMS".
Man sollte nur vermeiden, einen Effektor an beide anbinden zu müssen (z.B. SM-6 im SASS-Mode), denn dann wird es komplex und fehleranfällig.
Diese Segmentierung ist absolut üblich heutzutage.
Was aus dem CMS-330 entfernt wurde, sind die nationalen Routinen z.B. für AAW. Dort fährt jede Nation ihren eigenen operativen Ansatz. Der Planungsautomat für AAW ist faktisch somit bei allen Kunden identisch, nur die Parameter und Parametersätze, die dem Automaten sagen, wie er zu arbeiten hat, sind Kunden-spezifisch und entsprechend eingestuft.
Jedes CMS hat in irgendeiner Form eine Weapon Release Authorization, sprich eine Tabelle, die dem Planungsautomaten sagt, welche Effektoren er in welcher Anzahl gegen welchen Zieltypen einsetzen soll. Die größte Herausforderung für den Planungsautomaten ist dann, bei mehrfachen zeitgleichen Bedrohungen, die beste Lösung für die Lage zu finden und dabei die begrenzt verfügbaren Ressourcen (z.B. Feuerleitradar, Salvenzyklus des Mk 41, Ausschluss von EloGM und Flugkörpereinsatz im selben Sektor wegen Interferenz) auszugleichen.
Diese Berechung wird umso komplexer, je mehr Parameter bzw. Effektoren man zur Verfügung hat. Sprich, fügt man einen IRIS-T hinzu, wächst die zu berechnende Lösungsmenge exponentiell
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(27.09.2025, 18:47)DeltaR95 schrieb: Aus meiner Sicht ist der Benefit des Saab 9LV die breitere Kundenbasis. Das und die Tatsache, dass es ein europäisches Unternehmen ist. (Noch ist Kanada leider nicht in der EU und LMC ist halt auch eine Tochter eines US-Konzerns). Aber das ändert erstmal nichts an den Möglichkeiten des CMS.
Zitat:Das CMS-330 ist ein vollwertiges FüWES für alle drei Dimensionen AAW, ASW und ASuW, ob mit oder ohne AEGIS Anteilen.
Schon klar. Die Frage ist halt nur, wie leistungsfähig die einzelnen Aspekte von dem System allein abgedeckt sind und ob auch die erforderlichen Effektoren und Sensoren integriert werden können.
Zitat:Für eine F126, die nur ESSM Block 2 verwenden soll, würde somit ein CMS-330 vollständig alle Warfare Areas abdecken.
Sobald man jedoch an SM-2/SM-6 oder SM-3 denkt, ist der risikoärmste Weg halt einfach ein AEGIS-FüWES einzubauen, welches sich um AAW kümmert. Das wäre dann vergleichbar mit PAAMS.
Das zweite CMS kümmert sich dann um ASuW und ASW.
Eben: das zusätzliche CMS übernimmt dann die jeweilige Dimension komplett. Deshalb wird bei CMS330+Aegis die IRIS-T-Integration schwierig, weil eben nicht mehr das CMS330 den AAW steuert, sondern Aegis. Und das will von IRIS-T dann nix wissen.
Entsprechend könnten wir zwar problemlos auf anderen Schiffen als der F127 CMS330 ohne Aegis, aber mit IRIS-T einsetzen, hätten aber eine obere Begrenzung hinsichtlich der integration von BMD/AAW-LR-Waffen, sofern wir dort dann nicht PAAMS einsetzen oder ein eigenes System mit eigenen Effektoren entwickeln.
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