Russland vs. Ukraine
Nach dem Fall von Schevtschenko vor einigen Wochen rücken russ. Truppen auf großer Breite bis hoch zum Vovtscha-Fluss westwärts vor. Halbes Dutzend Ortschaften ist seitdem gefallen und eine wiedereinnahme der für die Ukraine so wichtigen Ortschaft ist unwahrscheinlich derzeit.
Weiter nordöstlich entwickelt sich dramatisch die Lage rund um Pokrowsk - eine der wichtigsten Industriegebieten des Donbass. Nach monatelangen Stellungskämpfen an der Südflanke der Stadt rückten russ. Aufklärungsspitzen Ende vergangener Woche ins Stadtgebiet ein.
warum nach vielen Monaten vgl stabiler Verteidigungslinien die Linien "plötzlich" brachen ist derzeit unklar.
Laut einigen ukr. Portalen sind den die Stadt verteidigenden Brigaden schlichtweg die Männer ausgegangen, um die Linien auf voller Länge zu halten. Andere ukr. Reporter sprechen zusätzlich von ausgebrochenem Chaos und Desorientierung in der Kommandostruktur, wegen der die Kontrolle über die Defensive entglitten sei.
Laut ukr. Portal DeepState habe dies zu x-fachem Ansteigen an "friendly fire" unter ukr. Verbänden geführt.
Zeitgleich findet vom Osten ein weiter Zangengriff nördlich von Mirnograd. RUS rücken in einem weiten Bogen westwärts und stehen bereits vor Rodynske. Der Einbruch der Front an dieser Stelle begann vor einigen Wochen, nachdem ukr. Truppen ihre Positionen nördlich der H32-Trasse aufgeben mussten.
Seitdem läuft ein weites russ. Aufrücken in die Bresche. Gleichzeitig bewegen sich russ.Verbände ostwärts in Richtung Konstantinivka.
Bemerkenswert ist, dass Scherbinivka bei Torezk immer noch von Ukrainern gehalten wird.
Die Garnison geriet schon vor Wochen in tiefen, kaum zu versorgenden Halbkessel, hält aber weiterhin ihre Positionen. Scherbinivka ist das letzte ukr. Bollwerk rund um Torezk.


Außerhalb des Schlachtfeldes eskalierte die innenpolitische Situation in der Ukraine selbst.
Zum Auslöser wurde das Vorgehen der Selenski-Regierung gegen eine Reihe von unabhängigen Anti-Korruptionsorganen, allen voran NABU. In einem absoluten Eilverfahren wurde ein Gesetz durchgeboxt,das NABU de facto unter Totalkontrolle des Geheimdienstes SBU und der Präsidentenadministration stellt.
Gleichzeitig fanden Razzien gegen NABU-Büros mit Festnahmen und Durchsuchungen zahlreicher ihrer Angestellten statt.
Der offizielle Grund für das Vorgehen ist eine angebliche Infiltration von NABU durch "Kremls FSB-Agenten".
Als halb offenes Geheimnis gilt allerdings, dass NABU in den letzten Monaten bei ihren Ermittlungen Selenski und seiner nächsten Gefolgschaft gefährlich nahe gekommen ist.
Die Korruption in ukr.Regierung und Armeeführung ist bekannt und wird von Feldkommandeuren wie von unabhängigen Reportern seit mind. einem Jahr angeprangert.
Sie ist auch ein Teil des Problems, warum es an der Front so läuft wie es läuft. Jetzt, wo NABU im ganzen Korruptionsknoten bei Selenski und seinem engsten Team rausgekommen ist, wäre das Büro fast innerhalb weniger Tage im Eilverfahren ausgeschaltet worden.
Die Folgen wären fatal: ein noch größerer Teil der westl. Hilfen würde spurlos verschwinden. Mittlerweile ist auch die Armee an den Landesweiten Protesten beteiligt . Die EU hat mittlerweile einen Teil der Hilfen eingefroren.
Am weitesten in Europa teile derzeit das brit. Blatt Telegraph aus.
Der Ukraine wegen müsse Selenski zurücktreten, titelte das Blatt.
Selenski sei nicht mehr Teil der Lösung zur Beendigung des Konflikts mit Russland.
Er ist Teil des Problems.
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Solange Selenski gewählt ist, kommentiere ich nicht, ob er Teil des Problems sei oder nicht.
Nur eine Anmerkung: Dieses Narrativ wird ja schon von Anfang an von Russland verbreitet.

Die russischen Erfolge auf dem Schlachtfeld kann man in Kartenform anschauen. Ich bin meistens:
- auf https://www.google.com/maps/d/u/0/viewer...9&entry=yt für Details
- und auf https://liveuamap.com/ für den großen Überblick
Beide weichen zwar voneinander ab - was wohl auch an der nicht zeitgleichen Aktualisierung liegen kann - ermöglichen aber im Zeitraffer eine relativ genaue Beobachtung der Dynamik.

Dazu auch die FR: Interaktive Karten zum Ukraine-Krieg: Das ist der aktuelle Frontverlauf

Da sind ukrainische Meldungen dann wohl nur Nadelstiche
Mit Video: Schwer umkämpfte Bohrinseln: Ukraine vermeldet Schlag gegen Putin (Kopie hier)
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Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti hat am 30.07. einen Kommentar mit der Überschrift: "Es gibt keine Alternative: In der Ukraine darf niemand am Leben bleiben" veröffentlicht. In dem Meinungsartikel fordert Korrespondent Kiril Strelnikow die vollständige Auslöschung des ukrainischen Volkes. Der Text spricht Ukrainern die Menschlichkeit ab, nennt sie "Ratten" und Erzfeinde Russlands. (Quelle)
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Die ukrainische Luftwaffe holt aber auch immer wieder zu neuen Gegenschlägen aus:
Russischer Grenzstützpunkt durch Angriff ukrainischer Kampfjets erschüttert

Nicht bloß, dass die sich das Fliegen nicht abgewöhnen wollen - nein, die lassen sich einfach nicht ohne Gegenwehr erschießen oder zumindest erobern.
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(Gestern, 12:50)Kongo Erich schrieb: Nicht bloß, dass die sich das Fliegen nicht abgewöhnen wollen - nein, die lassen sich einfach nicht ohne Gegenwehr erschießen oder zumindest erobern.
Tja …

Da bin ich fast geplatzt vor Zorn, als Stegner und Wagenknecht die Chuzpe hatten, die 'Operation Spinnennetz' als "unverantwortliche Provokation" zu kritisieren. Einen Angriff des Verteidigers gegen die strategischen Bomber des Aggressors, die seit Jahr und Tag vorsätzlich seine Zivilbevölkerung angreifen …! Das zeigte, wessen kranken Geistes Kind diese dogmatischen Pazifisten sind.

Die deutsche Linke ist in dieser Hinsicht einfach nur moralisch bankrott, die Grünen allein ausgenommen. Und das war sie schon immer. Unvergessen Egon Bahr, der Lech Walesa anherrschte, den Solidarnosc-Streik abzublasen, und ihm vorwarf, den dritten Weltkrieg zu provozieren. Kleinmut, gepaart mit maßloser Selbstüberschätzung.
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Richtig ist:
Irgendwann müssen beide Seiten an den Verhandlungstisch, denn eine totale Kapitulation Russlands wird es nicht geben.

Richtig ist aber auch:
Wenn die überfallene Ukraine klein beigeben muss, dann hat der Überfallende gewonnen - und das darf und kann nicht im Interesse der Menschen sein, die Frieden wollen.
Deshalb muss die Ukraine zumindest in die Position versetzt werden, "auf Augenhöhe" solche Verhandlungen zu führen - besser sogar aus einer Position der Stärke.

In dem Zusammenhang darf auf ein Jubiläum verwiesen werden:
Das Abschlussdokument der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) bezeichnet als "Schlussakte von Helsinki", wurde am 1.8.1975 unterzeichnet.
Zitat:In der S. wurden Vereinbarungen in 3 verschiedenen Bereichen (sog. »Körben«) getroffen:

Ein erster »Prinzipienkatalog« betonte die nationale Souveränität, die Unverletzlichkeit von Grenzen sowie die Achtung der Menschenrechte.

• Ein zweiter Korb behandelte die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und Umwelt.

• Ein dritter Korb schließlich widmete sich der Zusammenarbeit in humanitären Fragen sowie der Erleichterung von Kontakten über die Blockgrenzen hinweg.
Dahin muss Putin zurück - denn nur so bleibt der Frieden in Europa sicher.
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US-Präsident Trump hat heute Abend auf seiner Plattform 'Truth Social' amerikanische Geheimdienstinformationen mit der Öffentlichkeit geteilt. Demzufolge betragen die russischen Verluste seit Jahresbeginn 112.500 Gefallene. Allein im Monat Juli seien 20.000 russische Soldaten umgekommen. Die ukrainischen Verluste betrügen 8.000 Gefallene seit Januar, nicht eingerechnet die Vermissten. Außerdem sei eine im Vergleich dazu geringere, aber immer noch große Zahl an Zivilisten durch russische Angriffe getötet worden. (Quelle)
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Das angesprochene Video scheint eine Art russ. Stinkefingeraktion Richtung USA zu sein. Wirklich rechnen wird sich die Sache eher nicht, auch wird man nicht unbedingt einen Dodge RAM brauchen um die Drohen zu starten.

https://www.focus.de/politik/ausland/bri...1753861736
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Trump dürfte zunehmend "pissed off" hinsichtlich des russischen Verhaltens sein...
Zitat:Nach russischen Angriffen auf Kiew

Trump verschärft Wortwahl gegenüber Putin

US-Präsident Trump hat die jüngsten russischen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew kritisiert und dabei seine Wortwahl verschärft. [...] Zuvor hatte Kiew 16 Todesopfer und 155 Verletzte nach einem abermaligen Beschuss mit Raketen- und Drohnen gemeldet. Trump drohte dem Kreml erneut mit Sanktionen, äußerte zugleich jedoch Zweifel, ob diese Staatschef Putin beeindrucken würden.
https://www.deutschlandfunk.de/trump-ver...n-106.html

Kollege Quintus hatte es hier schon einmal umrissen: Es ist erstaunlich, wie seltsam unfähig und dämlich die russische Führung ist. Hätten sie Trump's Initiative angenommen und einen "Frieden" im Sinne des alten Marschall Foch wie vor den Toren von Versailles akzeptiert - "es ist kein Frieden, aber es ist ein Waffenstillstand auf 20 Jahre" -, hätte man sich (lügend) aus der Affäre ziehen können. Und die Ukrainer hätten angesichts des Drucks aus Washington sämtliche Kröten schlucken müssen. Man hätte es aus moskowitischer Sicht innenpolitisch und propagandistisch herausheben können, dass der "Westen besiegt wurde" oder zumindest "eingeknickt sei". Man hätte so zumindest Zeit gewonnen/gewinnen können für die nächste Runde und die Reihen intern schließen können.

Aber nun, in völliger Verblendung über die eigene Lage, stürzen die mafiösen Gangster im Kreml Russland in das vermutlich größte Desaster seiner Geschichte und sie hetzen somit die auch die verwelkten, alternden Reste der großimperial-postsowjetischen Hure auf Motorrädern zu Tode.

Nun, vielleicht sollten wir den Medwedews, Solowjows und Putins dankbar sein. Denn sie ruinieren sich selbst. Bleibt nur die Frage, ob die "Flutschäden" erträglich bleiben?

Bevor ich es vergesse: Was liefern wir als nächstes an die Ukrainer?

Schneemann
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