Russland vs. Ukraine
(20.07.2025, 05:53)Pmichael schrieb: die Verachtung gegenüber den eigenen Soldaten.
Das ist mehr als nur eine Mentalität, sondern integraler Bestandteil des russischen Vorgehens auf taktischer und operativer Ebene. Derzeit arbeitet die Zeit für Russland. Unabhängig davon, ob Moskau noch über größere mechanisierte Reserven verfügt—es muss sie gar nicht aufwenden, weil es seine Ziele auch durch die berüchtigten Fleischwolfattacken erreicht. Es geht nur darum, die Ukrainer abzunutzen und den Krieg weiterzuführen, bis entweder Kyjiw oder Kyjiws Verbündete so weit sind, auf alle russischen Forderungen einzugehen.
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(20.07.2025, 19:30)muck schrieb: Das ist mehr als nur eine Mentalität, sondern integraler Bestandteil des russischen Vorgehens auf taktischer und operativer Ebene. Derzeit arbeitet die Zeit für Russland. Unabhängig davon, ob Moskau noch über größere mechanisierte Reserven verfügt—es muss sie gar nicht aufwenden, weil es seine Ziele auch durch die berüchtigten Fleischwolfattacken erreicht. Es geht nur darum, die Ukrainer abzunutzen und den Krieg weiterzuführen, bis entweder Kyjiw oder Kyjiws Verbündete so weit sind, auf alle russischen Forderungen einzugehen.

Das Verhältnis zwischen Verluste und Landgewinn sprechen halt nicht für Russland. Tatsächlich ist sie auch schlechter geworden seitdem man halt Leute auf Mopeds losschickt. was natürlich nur logisch ist da nun wirklich alles diese Soldaten töten können.
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Offenbar erster Mirage-Verlust der Ukrainer:
Zitat:Ukraine's military loses first French Mirage fighter jet in crash [...]

A Mirage 2000 fighter jet supplied to Ukraine from France crashed on Tuesday after experiencing equipment failure during an assignment, with the pilot ejecting safely, Ukraine's military said.
https://www.reuters.com/business/aerospa...025-07-22/

Schneemann
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(23.07.2025, 05:32)Schneemann schrieb: Offenbar erster Mirage-Verlust der Ukrainer:
https://www.reuters.com/business/aerospa...025-07-22/

Schneemann
dazu auch https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-verl...18413.html

Es gibt Aufnahmen vom Piloten der Mirage am Fallschirm:
https://www.youtube.com/shorts/ihUyOVIQv...QJKWSdiWVt

Ergänzend - Effektoren der ukrainischen Luftwaffe:
Integration neuer (auch westlicher) Waffen auf sowjetischen Flugzeugen:

Video: https://x.com/bayraktar_1love/status/193...2125666409 - hier Su-24 mit Eigenentwicklung ...
Bei der begrenzten Anzahl an Su-24 ist die Integration in andere Typen aber vermutlich nur eine Frage der Zeit.

Ich weiß nicht wie seriös das ist - aber hier wird eine "optimale Taktik" zum kombinierten Einsatz der MiG-29 und französischen Hammer-Bomben beschrieben:
Zitat: Ukrainische Luftwaffe: MiG-29 setzt russische Abwehr unter Druck

ich hab die MiG-29 bei mir eigentlich immer unter "Abfangjäger" im Hinterkopf - und das Flugzeug daher im Abwehreinsatz etwa über Kiew gesehen, wie ja jetzt wohl auch die F-16 eingesetzt werden

Die Meldungen über den Einsatz westlicher Waffensysteme auf sowjetischen Mustern häufen sich
Ukrainische Streitkräfte zerstören russische Brücke: Ein Durchbruch in der Konfliktzone
Zitat: ...

Filmmaterial auf Telegram veröffentlicht©The Daily Digest
Einem Bericht der ukrainischen Militärnachrichten-Website Militarnyi zufolge veröffentlichte der Telegram-Kanal 'Soniashnyk' Aufnahmen des Angriffs und erklärte, dass ein wichtiger russischer Grenzübergang von einer MiG-29 mit US-amerikanischen GBU-62-Bomben angegriffen und zerstört wurde.

...
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https://www.youtube.com/watch?v=Yj5Umy89QXM

Interessantes Video wie die Ukrainer die Pzh2000 von den Ukrainer verwendet werden.
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Reisner sieht die hier oft verlachten Motorradangriffe in Kleingruppen ganz anders

https://kurier.at/politik/ausland/markus.../403061178
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Markus Reisner findet etwas was die Russen machen sehr toll.
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(28.07.2025, 11:09)Pmichael schrieb: Markus Reisner findet etwas was die Russen machen sehr toll.

Laut Quintus ist Reisner pro ukrainisch, also eher unwahrscheinlich.
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Zu seinem pro-ukrainischen Standpunkt gehört es u.a., dass er die Bedrohung durch die Russen tlw. überhöht, um dadurch Unterstützung für die Ukraine zu generieren.
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(28.07.2025, 11:46)Broensen schrieb: Zu seinem pro-ukrainischen Standpunkt gehört es u.a., dass er die Bedrohung durch die Russen tlw. überhöht, um dadurch Unterstützung für die Ukraine zu generieren.

Ja diese Theorie vertritt auch Quintus. Im konkreten Beispiel stellt sich aber die Frage wo Reisner dann falsche Angaben macht um diesen Effekt zu erreichen. Er zeigt auf dass die Motorradgrüppchen eher als Späher fungieren, während sonst immer behauptet wird dass sie als "Fleischwellen" eingesetzt werden. Ob Reisner eine völlig falsche Darstellung treffen würde um mehr Unterstützung für die Ukraine zu generieren? Er muss ja auch an seine Reputation denken, solche Faktenverfälschungen wären eine ganz andere Liga als nur etwas zu "überhöhen".
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Reisner verkörpert den klassischen Defätismus hinsichtlich Russland, der russische Fähigkeiten grundsätzlich überbewertet und erst letztens wieder den ukrainischen Untergang vorhergesagt hat als Russland ihre Sommeroffensive gestartet hat.

In Wahrheit sind russische Verluste enorm angestiegen, jedoch nicht die Gebietsgewinne. Und die Motorräder sind schlicht selstmörderisch da sie nicht nur gegen Drohnen und Minen höchstempfindlich sind sondern nun auch von schlichten Maschinengewehrfeuer ausgeschaltet werden können.
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Die Motorräder werden definitiv nicht überwiegend von Spähern eingesetzt. Erst gestern hat die ukrainische 81. Luftlandebrigade ein Video veröffentlicht, das die Abwehr eines russischen Sturmangriffs mit 41 Motorrädern und 30 Fahrzeugen (hauptsächlich Buchankas) im Raum Sewersk zeigt. Motorräder tauchen auf russischer Seite vor allem bei Angriffen (wenngleich selten in diesem Umfang) und für Versorgungsfahrten auf.

— Trennung —

Igor Girkin alias Strelkow hat sich mit beißender Kritik am Kreml aus der Haft zurückgemeldet. Er schreibt [von mir um Wiederholungen und Propagandaauswüchse gekürzt]: "Die Situation entwickelt sich gemäß dem Drehbuch. Wie Merlin sagen würde (aus dem Strugazki-Roman 'Der Montag fängt am Samstag an'): 'Haben Sie bemerkt, meine Herren, was für ein Wetter wir haben?—Vorhergesagt!' Schade, dass wir uns nicht genauso [wie Merlin] freuen können.

Unser 'König Artus' ist jedenfalls wie immer munter, fröhlich und unnachahmlich brillant. Es scheint, dass er ein Jahr nach Trumps Wahlsieg endlich zu erkennen beginnt, wieder mal getäuscht worden zu sein. Aber ich bin nicht sicher … (Nicht hinsichtlich der Frage, ob er getäuscht wurde, das wurde er, sondern ob er es erkennt; das kann ich nicht garantieren.)

Nach sechs Monaten stehen auf der Habenseite ein paar Quadratkilometer Waldplantagen und Felder, zwei bis drei Dutzend dem Erdboden gleichgemachte Siedlungen ländlichen […] und zwei, drei Siedlungen städtischen Typs.

Demgegenüber steht ein Minus von weiteren sechs Monaten Verzögerung der Maßnahmen, die für einen Sieg in diesem langen blutigen Krieg nötig wären; weitere sechs Monate des Ausbleibens von Personalentscheidungen hinsichtlich der Oberen, die alles verdorben haben; weitere sechs Monate des Vortäuschens von Aktivität in allen Bereichen von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft […]

Kurz gesagt, wir haben unseren ehemaligen 'lieben westlichen Partnern' weitere sechs Monate gegeben, sich besser auf die Konfrontation mit Russland vorzubereiten und der sogenannten 'Ukraine' besser zu helfen. Natürlich dauert es noch, bis die Früchte fallen, aber die Blüten dieser Politik (Drohnen über fast allen russischen Regionen bis zum Amur) können der dankbaren Bevölkerung nicht länger verborgen bleiben. Doch die Früchte reifen, keine Sorge! Und das rasch.

Unsere Offensive scheiterte erneut: Es gelang nicht, den Feind aus der Volksrepublik Donezk zu vertreiben, eine einzige Stadt zu nehmen (unser befreites Sudscha nicht mitgerechnet), oder auch nur einen einzigen Verband der Ukrainer zu besiegen (geschweige denn einzukesseln und zu vernichten). Der Feind verteidigte sich aktiv (und tut dies weiterhin), führt stellenweise Gegenangriffe (mitunter sogar erfolgreich), und bewahrt sorgfältig seine Reserven.

Bald werden wir herausfinden, wo und wie uns die ukrainischen Streitkräfte eine weitere Überraschung bereiten werden; eine feindliche Offensive (oder zumindest der Versuch einer solchen) ist meiner Meinung nach nahezu unvermeidlich.

Sollte die feindliche Offensive scheitern, erhält die Staatsführung eine letzte Gelegenheit umzusteuern. Die Hoffnung darauf ist jedoch so gering, dass es praktisch keine Hoffnung mehr gibt. Sich anderen anzubiedern, ist bei uns immer gern gesehen, aber die 'grauen Zellen' anzustrengen oder gar Willen und Mut zu zeigen, das ist nichts für uns." (Quelle)

Der letzte Absatz scheint auf die verstärkte Kooperation mit Nordkorea gemünzt.

[Bild: https://i.ibb.co/GQVhkw6F/Image1.jpg]

Girkins Beschreibung ist überspitzt, aber sachlich korrekt. Die Ukrainer verzögern insgesamt erfolgreich, weichen aus, wenn der Druck zu groß wird, und trotzen den Russen massive Verluste für insgesamt unbedeutende Erfolge ab.

Nichts, was zurzeit geschieht, bringt Russland seinem strategischen Ziel näher, die ukrainische Eigenstaatlichkeit zu beenden. Auch seinen operativen Zielen kommt es nur langsam näher, und kaum rascher als früher. Pokrowsk etwa ist seit einem Jahr umkämpft, wenn dieser Kampf nun zu Ende geht, ist das aus Girkins Sicht kein Zusammenbruch, sondern logische Konsequenz von Syrskyjs Ansatz, Zeit gegen Raum zu tauschen—und es scheint, dass er Recht hat.

Auf operativer Ebene wird nun zwar ein ukrainischer Rückzug aus Pokrowsk allmählich unvermeidlich. Theoretisch öffnet sich dadurch auch die Europastraße 50 und der Weg Richtung Dnipro. Praktisch hingegen dürfte es auf einen russischen Pyrrhussieg hinauslaufen, falls die ukrainische Verteidigung nicht kollabiert; denn längst warten Ausweichstellungen westlich der Stadt und an der Wowtscha. Und dahinter Pawlohrad, doppelt so groß wie Pokrowsk.

Kramatorsk ist bedroht, falls Kostjantyniwka erobert wird und die Russen die Nationalstraße 20 (Slowjansk→Mariupol) öffnen können. Aber auch Kramatorsk ist eine Großstadt, die zu nehmen die Russen etliche Monate und zehntausende Soldaten kosten dürfte. Das Spiel geht also immer wieder von vorne los.

Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass das Tempo des russischen Vorstoßes nennenswert anziehen wird, sondern vermute eine Fortsetzung des bisherigen Schemas. Das Problem des ukrainischen Heeres ist das Fehlen einer Siegesperspektive. Selbst die von Girkin befürchtete Offensive würde, mangels Masse, wohl nichts Wesentliches daran ändern.

Das Personal für eine größere Offensive scheint zwar noch vorhanden zu sein, nicht aber Ausrüstung und Ausbildungsstand, um durchzubrechen und Bewegungskrieg in einem Maßstab zu führen, der geeignet wäre, nennenswerte Veränderungen zu erzwingen. Also wird weiter verteidigt und das (bezogen aufs Ganze) Patt aufrechterhalten, bis die Russen endlich ergebnisoffen verhandeln.

Letzten Endes wird es auf Gebietsabtretungen hinauslaufen, mit denen sich die ukrainische Führung und die Bevölkerung bereits abgefunden zu haben scheinen (die Truppe und die Soldatenfamilien sind offenbar weniger dazu bereit). Ein akzeptabler Kompromiss, sofern die Souveränität und Verteidigungsfähigkeit der Ukraine bewahrt werden kann.

Ich glaube jedoch, dass die Grenzen der Oblast Donezk das Maximum dessen markieren, was Russland gewaltsam erobern kann. Und das eher 2026 als 2025. Solange sich Putin nicht zur Mobilisierung entschließt und die letzten Reserven freigibt, fehlen schlichtweg die Männer und das Gerät, um die Ukrainer zu überrennen.

Dieser Krieg könnte noch sehr lange dauern.
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Grundsätzlich hat es einen Grund wieso Motorräder und der erste Einsatz von Lastentiere bei den Russen zeitlich ziemlich deckungsgleich waren. Illusorisch zu denken es handelt sich dabei um irgendwelche taktische Überlegungen und nicht an der Ermangelung an Alternativen.
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(29.07.2025, 13:27)Pmichael schrieb: Grundsätzlich hat es einen Grund wieso Motorräder und der erste Einsatz von Lastentiere bei den Russen zeitlich ziemlich deckungsgleich waren. Illusorisch zu denken es handelt sich dabei um irgendwelche taktische Überlegungen und nicht an der Ermangelung an Alternativen.

Sicherlich ist der Einsatz aus dem Mangel an Material geboren wurden, allerdings heißt das im Umkehrschluss nicht dass Motorräder oder Lastentiere nun automatisch nichts taugen würden. Die Annahme kann man natürlich treffen und bei Motorrädern spricht vieles dafür dass die Vorteile die Nachteile nicht ansatzweise aufwiegen können. Bei Lastentieren sehe ich das allerdings anders, diese werden vom Westen eindeutig unterbewertet.
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(29.07.2025, 22:27)lime schrieb: Sicherlich ist der Einsatz aus dem Mangel an Material geboren wurden, allerdings heißt das im Umkehrschluss nicht dass Motorräder oder Lastentiere nun automatisch nichts taugen würden. Die Annahme kann man natürlich treffen und bei Motorrädern spricht vieles dafür dass die Vorteile die Nachteile nicht ansatzweise aufwiegen können. Bei Lastentieren sehe ich das allerdings anders, diese werden vom Westen eindeutig unterbewertet.
das sehe ich komplett anders:
in einem von Drohnen beherrschten Schlachtfeld sind langsame Lasttiere nicht verwendbar. Ausnahme könnten Baumreihen und dichte Wälder sein. Aber auch da wird es lichte Stellen im Kronendach geben.
Schnelle und agile Motorräder könnten dagegen - je nach Gelände und "Können" des Fahrers - wohl sogar Drohnen ausweichen und entkommen.
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