Beiträge: 16.559
Themen: 110
Registriert seit: May 2004
Um das nochmal zu betonen: ich meinte keinen taktischen Einsatz der PUMA per A400M. Eine Verlegung von PUMA durch die Luft ist eine strategische Bewegung, allenfalls noch eine operative unter bestimmten Umständen.
Das heißt wir schreiben leider aneinander vorbei. Das Problem der Fallis ist, dass ihre klassischen Aufgaben ("sie landen in des Feindes Rücken und halten dort die wichtgen Brücken et al" im konventionellen symetrischen Krieg heute weitgehend hinfällig sind. Hostomel hier heran zu ziehen ist eher ein Beleg dafür, als einer dagegen.
Damit bleibt die Frage, wie man Fallis überhaupt einsetzt. Nun kann man sie weiter in Richtung einer Sondereinheit entwickeln, oder man entwickelt sie zu Mittleren Kräften. Als leichte Luftlande-Infanterie haben sie meiner Meinung nach keine Zukunft. Nun wäre aufgrund Doktrin, bisheriger Konzeption und Verbandelung mit EGB Kräften und dem KSK etc. das erstgenannte stringenter, und einfacher zu bewerkstelligen.
Jedoch könnte man durchaus die Fallis eben auch weiterhin als einem im konventionellen Gefecht einsetzbaren Kampfverband konzipieren und dies ginge mit dem PUMA.
Das heißt NICHT, dass man dann irgendwo luftlandet und dann PUMA per A400M nachzieht, sondern dass der ganze Falliverband am Boden kämpft und zwar von Beginn an und dies eben mit PUMA: analog bzw. ähnlich zu den britischen Einheiten welche Ajax einsetzen (Strike Konzept). Und nochmal: Nein, die werden nicht durch die Luft bewegt, sondern der ganze Verband agiert von Anfang an als Mittlere Kräfte auf Kette AM BODEN.
Es würde sich also um eine BODEN-Einheit handeln, welche halt sekundär auch noch Luftlandungen ihrer leichten Infanterie zusätzlich durchführen kann.
Euer gedankliches Problem ist dabei vielleicht, dass man Fallschirmjäger eben mit bestimmten Bildern, Taktiken, Konzepten usw. verbindet - ich meine jedoch etwas völlig anderes und eben keine dieser bisherigen Einsatzformen. Sondern ich meine damit Konzepte wie beispielsweise das britische Deep Reconaissance Strike Konzept. Und dazu würde dann auch wieder die sekundäre Luftlandefähigkeit und die Befähigung von Anteilen dieser Einheit zum Luftsturm per Heli passen.
https://defence.nridigital.com/global_de...th_deep_re
https://en.wikipedia.org/wiki/1st_Deep_R...ombat_Team
Analog zum TRICAP Konzept hätte man dann beispielsweise Brigaden, in welchen PUMA zur Verfügung stehen, sowohl als Schützenpanzer als auch als Spähpanzer - darüber hinaus weitreichende Wirkmittel, Raketen und Drohnen, EloKa und darüber hinaus Helis und Luftlandefähigkeiten. Die PUMA wären dann in diesen Brigaden das Äquivalent zum Ajax.
Im weiteren sind Fallschirmjäger welche als Ranger agieren und das beschriebene Konzept kein Widerspruch, ganz im Gegenteil.
https://daxe.substack.com/p/the-us-army-...elo-riding
Heute halt mit Drohnen, zielsuchender Munition, eigener organischer EloKa und entsprechenden Feuerleitkräften, welche die streitkräftegemeinsame Feuerunterstützung abrufen können.
[Bild: https://www.thinkdefence.co.uk/wp-conten...7.jpg.webp]
Gleichzeitig könnte man dann für die PUMA der Fallschirmjäger die Erfahrungen und Fehler des Ajax Programmes einfließen lassen.
Und die Fallis hätten mit einer PUMA Bronegruppa in jedem Szenario, insbesondere aber auch im Bereich IKM (!) immens viel mehr Fähigkeiten und Möglichkeiten, statt einfach nur leichte Infanterie zu sein.
Beiträge: 5.450
Themen: 16
Registriert seit: Jan 2017
(12.07.2025, 17:21)Quintus Fabius schrieb: Analog zum TRICAP Konzept hätte man dann beispielsweise Brigaden, in welchen PUMA zur Verfügung stehen, sowohl als Schützenpanzer als auch als Spähpanzer - darüber hinaus weitreichende Wirkmittel, Raketen und Drohnen, EloKa und darüber hinaus Helis und Luftlandefähigkeiten.
...
Und die Fallis hätten mit einer PUMA Bronegruppa in jedem Szenario, insbesondere aber auch im Bereich IKM (!) immens viel mehr Fähigkeiten und Möglichkeiten, statt einfach nur leichte Infanterie zu sein. Ich denke, für die BW müsste das Konzept so ausgelegt werden, dass die PUMA in der DSK eigenständig aufgestellt wären und dort ohne Absitzkomponente in der Rolle einer Panzerkavallerie für Aufklärungszwecke zum Einsatz kämen und bei Bedarf Feuerunterstützung und geschützten Transportraum für die leichte Infanterie zur Verfügung stellen, also ein optionale Mechanisierung bieten. Das kann sinnvoll sein, allerdings denke ich, dass wir dafür inzwischen zu viele PUMA haben.
In einer anderen Heeresstruktur gäbe es da vielleicht Alternativen. Wenn z.B. die leInfBg nicht in einer leichten Division konzentriert, sondern auf die Panzerbrigaden verteilt wären, könnte es Sinn ergeben, die Aufklärer der Divisionen alle mit Puma auszustatten, die dann ebenfalls mit der leInf der Divisionen zusammenarbeiten würden.
Ich finde also das Konzept nicht grundsätzlich falsch, sondern eigentlich recht interessant, sehe es nur einfach nicht im Rahmen unserer Heeresstruktur.
Beiträge: 3.252
Themen: 23
Registriert seit: Mar 2023
Zitat:Die Besetzung von Flughäfen im Handstreich und dergleichene Schliche ("Sie landen in des Feindes Rücken und halten dort die wichtgen Brücken" et al) sind aber für die Fallschirmtruppe heute sowohl sinnfrei als auch in den allermeisten Fällen praktisch nicht machbar.
Es ging einzig um deine Aussage das es nicht machbar wäre und das ist mit dem Beispiel Hostomel ganz klar wiederlegt. Das der Flughafen in weniger als zwei Stunden ( gegen 14.00 Uhr des 24.02. ) in russischer Hand war dafür gibt es mehr als genug Belege. Das ganze ist sogar per Video auf YouTube zu sehen. Die ersten ukrainischen Soldaten zum wiedereinnehmen des Flughafens kamen erst in den Nachtstunden in der Gegend an . Da niemand von uns die ursprünglichen Befehle der Russen bekannt sind, oder was das Ziel oder den gesamtauftrag angeht brauchen wir auch keine Mutmaßungen über eine Sinnhaftigkeit anstellen. Denn Nachmittag des 24.2 hat man jedenfalls verstreichen lassen . In dieser Zeit hätte man durchaus Kräfte einfliegen können . Das integrierte Luftverteidigungssystem der ukrainischen Luftwaffe war in den Morgenstunden des 24.2. schon durch EK Kräfte ausgeschaltet worden, das ist seit mehr als zwei Jahren bekannt.
Ein weiteres Beispiel ist die Luftlandung auf dem Flugplatz von Tessalit im Jahr 2013 oder
Regimental Reconnaissance Detachment Team 3, 75th Ranger Regiment Im Jahr 2001 in Südosten Afghanistan .
Beides Operationen im Rücken des Feindes mit ziel besetzen eines Flughafens um von diesem aus nach Eintreffen weiterer Kräfte gegen diesen Feind vorzugehen.
In den letzten 20 Jahren hat es weit mehr als 10 kampfabsprünge von westlichen Armeen gegeben. Wieviel Panzergegefechte gab es denn in dem gleichen Zeitraum ?
Noch dazu gehen die Forderungen der NATO aber in Richtung leichte Infanterie und luftbewegliche verbände.
———————
Das es sich bei der Meldung von Bloomberg um die Beschaffung von Plattformen handelte sollte mittlerweile jeder mitbekommen haben . Es wird also keine tausend Panzer geben . Von dem was hartpunkt weiter daraus gemacht hat erspare ich mir jetzt .
Beiträge: 3.252
Themen: 23
Registriert seit: Mar 2023
Zitat:Ich denke, für die BW müsste das Konzept so ausgelegt werden, dass die PUMA in der DSK eigenständig aufgestellt wären und dort ohne Absitzkomponente in der Rolle einer Panzerkavallerie für Aufklärungszwecke zum Einsatz kämen und bei Bedarf Feuerunterstützung und geschützten Transportraum für die leichte Infanterie zur Verfügung stellen, also ein optionale Mechanisierung bieten. Das kann sinnvoll sein, allerdings denke ich, dass wir dafür inzwischen zu viele PUMA haben.
Ohne Personal im hinteren Bereich könnte man diesen für Munition nutzen und Puma durchhaltefähiger machen.
Derzeit hat er nur 2 Mells dabei , das ist auf jeden Fall zu wenig . Gegen mehr feuerkraft hat niemand etwas , nur kann der Puma den leichten Kräften überall folgen ? Die geländegängigkeit steht außer Frage, auch im bebauten Gebiet sollte es da keine Probleme geben . Aber im Wald oder Gebirge wird es da sicherlich eng .
Da viele über Klasse F verfügen ist das fahren auch kein Problem .
Allerdings würden sie vielleicht als schwere aufklärungskräfte mehr Sinn ergeben, wie sie früher durch Leopard 1 abgebildet wurden.
Zitat:Damit bleibt die Frage, wie man Fallis überhaupt einsetzt. Nun kann man sie weiter in Richtung einer Sondereinheit entwickeln, oder man entwickelt sie zu Mittleren Kräften. Als leichte Luftlande-Infanterie haben sie meiner Meinung nach keine Zukunft. Nun wäre aufgrund Doktrin, bisheriger Konzeption und Verbandelung mit EGB Kräften und dem KSK etc. das erstgenannte stringenter, und einfacher zu bewerkstelligen.
Warum muss man sie den überhaupt weiter entwickeln? Das sind ganz normale Infanteristen wie andere auch . Davon hat die Bw eh schon zu wenig . Weil sie zusätzlich mit Fallschirm per Flugzeug verlegt werden können ist doch erst mal Nebensache. Das ist nur eine Möglichkeit zu einem Einsatzort zu kommen . In den letzten 30 Jahren gehörte das verbringen mit TPZ oder Dingo genauso zur Ausbildung oder Ausstattung an Fahrzeugen . Deshalb sind es noch keine mittleren Kräfte geworden. Im ersten Kriegsjahr haben die Ukrainer doch gezeigt wie erfolgreich leichte Kräfte mit Panzerabwehrraketen aus Hinterhalt arbeiten können.
Beiträge: 5.450
Themen: 16
Registriert seit: Jan 2017
(13.07.2025, 04:23)alphall31 schrieb: Gegen mehr feuerkraft hat niemand etwas , nur kann der Puma den leichten Kräften überall folgen ? Die geländegängigkeit steht außer Frage, auch im bebauten Gebiet sollte es da keine Probleme geben . Aber im Wald oder Gebirge wird es da sicherlich eng . Das ist dann der gleiche Effekt wie beim swWaTrg der mKr. Der soll auch die Jäger in einem Gelände unterstützen, in dem er eigentlich nicht agieren kann.
Beiträge: 3.252
Themen: 23
Registriert seit: Mar 2023
Richtig, ich persönlich bezweifle auch das das im Ernstfall so funktionieren wird . Zumindest sollte der sWaffenträger einen höheren Munansatz haben als Puma . Für einen PuBo sieht es allerdings genauso schlecht aus.
Der Boxer war nur an Straßenrand gefahren für einen sicherungshalt ( nur min1-5 von Interesse)
https://youtu.be/SR-0uapul04?si=Hn8n5d9aJys5xYPx
Ein sWaffenträger ist mit 38 t noch bedeutend schwerer
Beiträge: 5.450
Themen: 16
Registriert seit: Jan 2017
(13.07.2025, 11:18)alphall31 schrieb: Der Boxer war nur an Straßenrand gefahren für einen sicherungshalt ( nur min1-5 von Interesse)
https://youtu.be/SR-0uapul04?si=Hn8n5d9aJys5xYPx Du fehlinterpretierst das. Das ist schon die neue Pionier-Variante der mKr für den Grabenbau.
Beiträge: 1.383
Themen: 0
Registriert seit: Jan 2022
Das ist ein Klassiker und da hat sich der Fahrer nicht mit Ruhm bekleckert. Böschungswinkel nicht beachtet und einseitig auf weichen, schwammigen und nicht sonderlich tragfähigen Boden raufgefahren, damit fräst er sich schön in den Boden ein.
Beiträge: 114
Themen: 3
Registriert seit: Jun 2022
(13.07.2025, 13:24)Pmichael schrieb: Das ist ein Klassiker und da hat sich der Fahrer nicht mit Ruhm bekleckert. Böschungswinkel nicht beachtet und einseitig auf weichen, schwammigen und nicht sonderlich tragfähigen Boden raufgefahren, damit fräst er sich schön in den Boden ein.
Aber dafür gibt es ja auch Übungen, da muss eben auch das fahrerische trainiert werden... Zumindest passiert das dem Fahrer nicht mehr (dafür sorgt schon der Fakt das er erstmal aufgezogen werden wird) und auch die anderen Fahrer der Einheit haben (hoffentlich) etwas gelernt. Abgesehen davon kann da auch der Kommandant eine Teilschuld haben!
Beiträge: 16.559
Themen: 110
Registriert seit: May 2004
Broensen:
Zitat:Ich denke, für die BW müsste das Konzept so ausgelegt werden, dass die PUMA in der DSK eigenständig aufgestellt wären und dort ohne Absitzkomponente in der Rolle einer Panzerkavallerie für Aufklärungszwecke zum Einsatz kämen und bei Bedarf Feuerunterstützung und geschützten Transportraum für die leichte Infanterie zur Verfügung stellen, also ein optionale Mechanisierung bieten. Das kann sinnvoll sein, allerdings denke ich, dass wir dafür inzwischen zu viele PUMA haben.
Exakt so hatte ich das angedacht und meiner Ansicht nach auch beschrieben. Ist ja keine sonderlich neue Idee von mir, dass schrieb ich schon vor vielen Jahren - als der PUMA den Zeitpunkt überschritten hatte, an welchen man ihn noch hätte aufgeben und ersatzlos streichen können. Seitdem stellte ich mir eben die Frage, was man überhaupt mit ihm anfangen soll.
Also exakt so wie von dir beschrieben ! Deshalb schreibe ich ja immer von einer BRONEGRUPPA ! Der Begriff meint explizit eine optionale Mechanisierung - welche wenn sie keine Infanterie transportiert Feuerunterstützung bietet und gepanzerte Aufklärung.
Schlussendlich suchen viele Luftlandetruppen / leichte Infanterie weltweit nach Panzern welche der Infanterie (analog zu Sturmgeschützen früher) Feuerunterstützung geben können. Deshalb so Programm wie der Sheridan, oder der jetzt gestrichene M10 usw.
https://en.wikipedia.org/wiki/Mobile_Pro..._Firepower
Ich habe in diesem Kontext noch nie verstanden, warum man solche Feuerunterstützung als leichten Panzer mit einer BK denkt, weil eine MK hier völlig ausrreichend und in vielen Fällen sogar weit überlegen ist und ein Schützenpanzer als Plattform eben auch noch optionalen Transportraum hat, welchen man ja vielfältig nutzen kann. Vom Transport von Munition etc. zu unter Beschuss liegenden Positionen bis hin zum geschützten Abtransport Verwundeter von dort etc etc
Deshalb halte ich Schützenpanzer hier für die bessere Basis-Plattform für eine solche Verwendung. Und MK wiederum für besser als BK. Auch die Briten sahen (FRES et al) und sehen (Ajax) das ähnlich.
Zitat:In einer anderen Heeresstruktur gäbe es da vielleicht Alternativen. Wenn z.B. die leInfBg nicht in einer leichten Division konzentriert, sondern auf die Panzerbrigaden verteilt wären, könnte es Sinn ergeben, die Aufklärer der Divisionen alle mit Puma auszustatten, die dann ebenfalls mit der leInf der Divisionen zusammenarbeiten würden.
Exakt so. Und genau so habe ich das ja auch schon öfter geschrieben, dass solche Verbände als Unterstützungseinheiten gesehen und entsprechend in Großkampfverbände eingezogen werden müssen, statt sie in eigenen Großkampfverbänden zu konzentrieren.
Randnotiz: die Briten setzen übrigens Ajax genau so ein ! Denn Ajax bildet auch bei den Armoured Brigade Combat Teams der Briten die Aufklärung, stellt also Panzeraufklärer.
Es gibt Ajax also sowohl bei den Deep Reconaissance Strike Brigades als auch bei den Armoured Brigades jeweils als de facto Panzerkavallerie auf Kette.
https://www.army.mod.uk/learn-and-explor...cles/ajax/
Und ich bin da halt rein persönlich in der Nachfolge der "Russsen" bei den Panzeraufklärern, welche diese eben auf Kette sehen und nicht auf Rad. Aus Gründen, die gerade heute wieder äußerst relevant sind, wo der Kriegsraum deutlich weiter östlich liegt, also exakt dort woher diese Auffassung her rührt.
Und gerade den PUMA könnte man darüber hinaus eben noch besser als den Ajax für den optionalen geschützten Transport leichter Infanterie - also Fallschirmjägern verwenden, womit diese ganz andere Möglichkeiten hätten. Und bevor erneut das gleiche Argument bezüglich Transport ohne Treibstoff / Mun kommt : ich spreche hier auf der taktischen Ebene und bedingt der operativen Ebene von einem reinen Bodeneinsatz ! also keine Luftverlegung. Die Luftverlegung hingegen wäre eine strategische Bewegung, also ein völlig anderes Geschehen.
Und in diesem Kontext wären Fallschirmjäger eben mittlere Kräfte, welche schlagartig per A400M ins Baltikum verlegt werden können (VOR Ausbruch der Kämpfe) und dann dort eben nicht nur leichte Infanterie mit ein paar Tanketten und Technicals sind, sondern richtige Mittlere Kräfte mit stark geschützten Panzeraufklärern / optionaler Mechanisierung. Damit hätten die Fallschirmjäger im Baltikum ganz andere Möglichkeiten und Chancen !
Zur Frage der Luftlandungen bzw. in Bezug auf die anderen Einträge hier antworte ich im Strang über Fallschirmjäger.
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...567&page=4
Beiträge: 16.559
Themen: 110
Registriert seit: May 2004
alphall31:
Zitat:Ohne Personal im hinteren Bereich könnte man diesen für Munition nutzen und Puma durchhaltefähiger machen.
z.B. und es gibt noch viele weitere Möglichkeiten was man mit einer PUMA Bronegruppa anstellen kann.
Zitat:Gegen mehr feuerkraft hat niemand etwas , nur kann der Puma den leichten Kräften überall folgen ? Die geländegängigkeit steht außer Frage, auch im bebauten Gebiet sollte es da keine Probleme geben . Aber im Wald oder Gebirge wird es da sicherlich eng .
Um diesen Punkt noch mal gesondert anzugehen:
Eine BRONEGRUPPA folgt leichter Infanterie nicht überall hin. Sondern sie agiert wenn die Umstände und das Gelände dies erfordern unabhängig für sich. Das ist ein Konzept welches sich insbesondere in Afghanistan für die Russen extrem bewährt hat. Dort wo der PUMA der Infanterie folgen kann, hat man immens viel mehr Feuerkraft und Möglichkeiten. Dort wo er nicht folgen kann, trennt er sich und agiert dann für sich, aber im Zusammenspiel mit der leichten Infanterie. Da gibt es immens viele Möglichkeiten und taktische Optionen die man aus diesem Konzept ziehen kann.
Ein Klassiker ist das Flankieren durch die Bronegruppa, oder dass diese den Raum hinter dem Gegner gewinnt, was sie aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit viel leichter kann als dies leichte Infanterie kann. Wiesel werden (in der Theorie) auch für so was eingesetzt.
Darüber hinaus können dadurch auch mehr Aufträge zur gleichen Zeit abgearbeitet werden, was die Simultantität verdichtet und den Gegner vor noch mehr zugleich auftretende Problemstellungen stellt.
Zitat:Allerdings würden sie vielleicht als schwere aufklärungskräfte mehr Sinn ergeben, wie sie früher durch Leopard 1 abgebildet wurden.
Exakt dies ! Panzeraufklärer, welche eben darüber hinaus optionalen Transportraum für Fallschirmjäger bieten. Und die über ihren etwaigen Aufklärungsauftrag hinaus eben auch zur Feuerunterstützung, als de facto Sturmgeschütze und für vieles weitere für die Fallschirmjäger eingesetzt werden können.
Broensen:
Zitat:Das ist dann der gleiche Effekt wie beim swWaTrg der mKr. Der soll auch die Jäger in einem Gelände unterstützen, in dem er eigentlich nicht agieren kann.
Zum einen kommt ein PUMA sehr viel weitgehender mit leichter Infanterie mit als ein swWaTrg. Das heißt er kann die Jäger auch noch in Gelände unterstützen, in welchem der GTK Boxer nicht mehr dabei ist.
Zum anderen verkennst auch du hier meiner Ansicht nach das Konzept der Bronegruppa. Die Idee ist ja gerade eben, dass diese Panzer eben nicht überall mitkommen. Wobei der PUMA auf Kette schon mal eine massive Verbesserung zum swWaTrg wäre.
Noch ein Gedanke dazu: wenn man die PUMA bei leichter Infanterie anstelle der swWaTrg etc verwenden würde, so würde man sich diese Fahrzeuge weitgehend sparen können bzw. könnte diese wiederum ebenfalls anders einsetzen.
Beiträge: 16.559
Themen: 110
Registriert seit: May 2004
Zu dem vernetzten Film:
https://www.youtube.com/watch?v=SR-0uapul04
Ein PUMA wäre hier per Kette aus eigener Kraft heraus gekommen. Er wäre eben nicht wie der GTK auf die asphaltierte Straße beschränkt ! Er könnte auch sonst hier quer durchs Gelände, beispielsweise trotz des aufgeweichten Bodens auch seitlich in das Wäldchen hinein usw.
Asphaltierte Straßen sind nicht der natürliche Lebensraum leichter Infanterie.
Beiträge: 5.450
Themen: 16
Registriert seit: Jan 2017
(13.07.2025, 20:54)Quintus Fabius schrieb: Zum anderen verkennst auch du hier meiner Ansicht nach das Konzept der Bronegruppa. Nö, du interpretierst da nur etwas in meinen Beitrag hinein, was er nicht aussagen sollte.
Beiträge: 3.252
Themen: 23
Registriert seit: Mar 2023
Zitat:Und in diesem Kontext wären Fallschirmjäger eben mittlere Kräfte, welche schlagartig per A400M ins Baltikum verlegt werden können (VOR Ausbruch der Kämpfe) und dann dort eben nicht nur leichte Infanterie mit ein paar Tanketten und Technicals sind, sondern richtige Mittlere Kräfte mit stark geschützten Panzeraufklärern / optionaler Mechanisierung. Damit hätten die Fallschirmjäger im Baltikum ganz andere Möglichkeiten und Chancen !
Allerdings stimmt schon das besatzungskonzept nicht wirklich . Du bräuchtest in dem Fall pro Zug 5 Puma , das würde schon 7 A400 ausmachen . Und wenn ich die Wahl hab beim beladen ob ich 1 Puma oder 6-8 Wiesel mitnehme , fällt die Entscheidung leicht. Im Baltikum wird sich der Kampf zu großen Teilen in Wäldern abspielen .
Der Vorfall mit dem Bergepanzer hat gezeigt wie schnell die Grenzen erreicht sind. Die Beweglichkeit ist auch dadurch eingeschränkt das nicht jede Straße asphaltiert ist .
Zitat:Asphaltierte Straßen sind nicht der natürliche Lebensraum leichter Infanterie.
Das haben sich die Bewohner des kleinen Dorfes auch gedacht welches dem Straßenverlauf folgend nach dem Kreisverkehr kommt . Die mussten am nächsten Tag ein fast 4 stündiges Feuergefecht zwischen dem Jgbtl und einsatzverband über sich ergehen lassen.
Beiträge: 16.559
Themen: 110
Registriert seit: May 2004
Vorab nochmals zur Klarstellung: es geht beim Lufttransport nur um strategische Beweglichkeit, nicht um einen Einsatz in ein Gefecht hinein etc.
(bei dem folgenden Rechenbeispiel geht es nur um die ungefähren Größenordnung, die Zahlen sind nur Schätzungen und keinesfalls genaue Werte - es geht also nur um eine ungefähre Vergleichbarkeit !)
Ein A400M braucht nach Litauen von Deutschland aus ungefähr 2 Stunden (inklusive Start und Landung). Die Bundeswehr soll mal 53 A400M haben. Nehmen wir an, wir setzen davon im Pendelbetrieb 35 Stück für die Verlegung ein. Bei 7 A400M für 5 PUMA erzeugt dies eine Transportkapazität von 25 PUMA pro Flug, also 25 PUMA mit je 4 Stunden Flugzeit. Das Beladen dauert ebenfalls ungefähr 2 Stunden, ein Entladen entfällt.
Macht also 25 PUMA pro 6 Stunden.
Nun vergleichen wir das mal mit einer mittleren Brigade auf Rädern. Diese muss laut Bundeswehrplanungen innerhalb von 3 Tagen komplett marschbereit sein und soll dann 400 km pro Tag auf eigenen Rädern marschieren. Lassen wir die 3 Tage mal weg, denn auch die PUMA müssen ja erst noch zu den Flugplätzen gebracht werden usw. dass dürfte ungefähr Äquivalent sein.
Nehmen wir einmal an, die mittlere Brigade bräuchte 48 Stunden um nach Litauen zu gelangen und dort ihren Bereitstellungsraum einzunehmen.
Dann könnten in der gleichen Zeit per Lufttransport nicht weniger als 200 PUMA in Litauen stehen. Natürlich müssten die dann dort noch betankt werden, verteilt werden usw. usw. was noch mehrere Tage dauern würde, aber auch die mittleren Kräfte auf Radpanzern sind in Wahrheit nicht in der Lage aus dem Marsch heraus dann sofort zu kämpfen, auch sie müssten erstmal erneut tanken (!) da durch die Anfahrt ihre Tanks zu weit geleert wären, auch sie müssten erst mal aufgestellt, disloziert usw. werden.
Und nun zum wesentlichsten: die Fallschirmjäger brauchen keine 200 PUMA vor Ort, denn diese sind ja eben nicht fest den Zügen der Fallschirmjäger zugeteilt, sondern agieren als gesondertes Element, welches man seitens der Fallis fallweise anfordern kann.
Das heißt schon die Grundannahme, jeder Zug der Fallschirmjäger würde 5 PUMA benötigen ist so nicht richtig. Es stünden eben nicht für jeden Fallschirmjägerzug PUMA bereit, sondern viele Züge würden weiterhin leichte Infanterie ohne Fahrzeug sein und entsprechend freiwerdende Transportkapazitäten der A400M könnte man auch für Wiesel verwenden, und Caracal etc.
Wir sprechen hier ja von einem gemischten Verband (Deep Reconaissance Strike) in welchem leichte Einheiten und PUMA nebeneinander vorkommen.
Zitat:Das haben sich die Bewohner des kleinen Dorfes auch gedacht welches dem Straßenverlauf folgend nach dem Kreisverkehr kommt . Die mussten am nächsten Tag ein fast 4 stündiges Feuergefecht zwischen dem Jgbtl und einsatzverband über sich ergehen lassen.
Und wie wäre dieses Feuergefecht verlaufen, hätte hier eine Seite PUMA Schützenpanzer einsetzen können ?!
|