Russland vs. Ukraine
es sind wohl 2 x A 50
Zitat:Die russische Luftwaffe hat bei der spektakulären ukrainischen Spezialoperation „Spinnennetz“ am vergangenen Sonntag (1. Juni) offenbar auch mindestens ein seltenes A-50-Aufklärungsflugzeug verloren. Ein weiteres soll jüngsten Berichten zufolge zumindest stark beschädigt worden sein, das berichtet der britische „Telegraph“. Später veröffentlichte die Ukraine dann Videoaufnahmen, die die Angaben der britischen Zeitung untermauern.
Die britische Zeitung berief sich auf bisher noch nicht veröffentlichte Videoaufnahmen, die entsprechende Attacken auf die beiden extrem wertvollen Flugzeuge zeigen sollen. „Mir wurden unveröffentlichte Aufnahmen des Drohnenangriffs des SBU vom Sonntag gezeigt“, berichtete der „Telegraph“-Journalist James Rushton zudem auf der Plattform X. „Ich kann bestätigen, dass mindestens zwei A-50-Flugzeuge von Drohnen getroffen wurden“, fügte Rushton an.
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Auch der Journalist Michael Weiss konnte die Aufnahmen der Attacke nach eigenen Angaben betrachten. „Das Video bestätigt die Gerüchte des SBU, dass sie zwei unersetzliche Frühwarn- und Kontrollflugzeuge aus der Sowjetzeit zerstört haben“, schrieb Weiss bei X. Vor „Operation Spinnennetz“ habe Russland nur noch über sechs der wichtigen Flugzeuge verfügt. „Nun ja, jetzt sind es vier“, fügte Weiss an.
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In Videomaterial verschiedener Quellen ist die Zerstörung oder Beschädigung von 24 Flugzeugen zu sehen, und zwar:

8x - Tu-95
12x – Tu-22M3
2x – A-50
1x – An-12
1x – Il-78M(?)

Ein Teil ist allerdings wieder einsetzbar nach Reparatur

Stand Abend 04.06.

Aussage SBU:
Während der Operation kam moderne Drohnensteuerungstechnologie zum Einsatz, die autonome KI-Algorithmen mit manuellen Bedienereingriffen kombiniert.
Einige Drohnen wechselten aufgrund eines Signalverlusts zu einer Mission mit KI entlang einer vorab geplanten Route. Nach Annäherung und Kontakt mit einem bestimmten Ziel wurde der Sprengkopf automatisch gezündet.
Die geschätzten Kosten der durch die SBU-Sonderoperation betroffenen Ausrüstung belaufen sich auf über 7 Milliarden US-Dollar.

Die Zahlen werden sich in den nächsten Tagen bestimmt noch ändern. Warten wir ab.
Es gibt FPV-Videos von jedem der 41 Flugzeuge, aufgrund der Qualität der einzelnen Videos sind jedoch zusätzliche Bestätigungen erforderlich.

Zwei einsatzfähige A-50 der 610. Zentralen Luftverteidigungs- und Verteidigungskräfte wurden getroffen.
Die Nummer der einen ist definitiv RF-50608. Es handelt sich um dieselbe Maschine, die bereits in Belarus getroffen und anschließend repariert wurde. Dieses Mal wurde bestätigt, dass sie von mehreren Drohnen getroffen wurde und wahrscheinlich nicht wieder im Kampfeinsatz eingesetzt werden kann.

Die Nummer der zweiten Maschine ist fraglich, höchstwahrscheinlich handelt es sich aber um RF-50601, die im März dieses Jahres flog (möglicherweise RF-94268).
Es gibt vorläufige Informationen über geringfügige Schäden an einer Tu-160 durch Detonationssplitter.
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Ich bin immer wieder etwas irritiert, wenn ich die Sicherheitspolitische und Wirtschaftliche Threads zu den USA unter "Europa", und die zu Russland unter "Blickpunkt Welt" finde - aber lhier gehts ja um den aktuellen Krieg:
Zitat:Wladimir Putin unter Druck: Militärblogger sprechen bittere Wahrheit aus

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Militär-Blogger offenbaren bittere Wahrheit für Wladimir Putin
Während der Kreml die Drohnen-Attacke der Ukraine herunter spielt, äußern sich Militärblogger schockiert über die Ausmaße des Ukraine-Angriffs. Wie unter anderem die "Bild"-Zeitung berichtet, wird hier ein ganz anderes Bild wieder gespiegelt. Die Militär-Blogger-Gruppe "Rybar", immerhin rund 1,2 Millionen Follower:innen bei Telegram) schreibt nach dem Ukraine-Angriff: "Die strategischen Luftfahrzeuge Tu-95 und Tu-22 werden schon lange nicht mehr produziert – es gibt keine Möglichkeit, sie zu ersetzen. Entsprechend sind diese Verluste nicht wiederherstellbar." Der Angriff sei "ohne Übertreibung" ein schwerer Schlag, der durch gravierende Fehler der Geheimdienste als auch durch die gleichgültige Haltung gegenüber der Luftfahrttechnik überhaupt möglich gemacht wurde.

"Dann bekommt man eben das, was man bekommt"
Ein ähnlich vernichtendes Fazit zieht auch der Telegram-Kanal "Starschie Eddy (570.000 Abonennt:innen). Hier ist von einem "schwarzen Tag für die Luftwaffe" die Rede. "Jemand hat offenbar immer noch gedacht, dass Entfernung in einem modernen Krieg ein ausreichender Sicherheitsfaktor ist. Wenn man so denkt und auf die Verteilung, den Schutz und die Verteidigung sch***t, dann bekommt man eben das, was man bekommt", heißt es hier als Reaktion auf den Ukraine-Angriff.

Auch, dass Russland offenbar nicht entsprechend auf die Angriffe reagiert, ist für einige Militärblogger:innen ein Unverständnis. Im Telegram-Kanal "Powjornutie na vojne" (Die Macht des Wortes) heißt es hier: "„Strategische Bomber sind Schild und Schwert Russlands. Eine gleichgültige Haltung, Aussagen wie ‚soll doch brennen, wir haben noch mehr' sind verwerflich und verräterisch."

Sogar vom "russischen Pearl Harbor" sei in einem weiteren Telegram-Kanal (Zapiski Veterana, (Notizen eines Veteranen) die Rede. "Der Feind setzt bereits jetzt mit aller Kraft auf die objektive Kontrolle. Fast alle strategischen Bomber auf Flugplätzen in den Regionen Irkutsk und Murmansk wurden zerstört oder beschädigt."
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Die Nationalisten schäumen vor Wut, und auch in der russischen Bevölkerung regt sich aktuell erheblicher Unmut über den Zitat: schwächlichen Botoxopa. Man liest selbst bei RT (ohne dass es gelöscht wird): Pussyn muss weg, der Krieg muss endlich ernsthaft geführt werden usw. usw.
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(04.06.2025, 21:54)alphall31 schrieb: In Videomaterial verschiedener Quellen ist die Zerstörung oder Beschädigung von 24 Flugzeugen zu sehen, und zwar:

8x - Tu-95
12x – Tu-22M3
2x – A-50
1x – An-12
1x – Il-78M(?)

Ein Teil ist allerdings wieder einsetzbar nach Reparatur
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die öffentlich gewordenen Bildnachweise werden immer deutlicher:
N-TV: Satellitenfotos zeigen zerstörte russische Bomber
NZZ: Operation «Spinnennetz»: Neue Aufnahmen schaffen Klarheit über die ukrainischen Drohnenangriffe
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https://x.com/igorsushko/status/19306987...pJQ9w&s=19

Russland soll Oreshnik Richtung Ukraine geschickt haben, die aber über Kasachstan explodiert sind.
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Blick von Osten:

In den russischen Medien, einschließlich RT oder Sputnik usw. schiebt man aktuell die Schuld bzw. den Erfolg beim Drohnenschlag gegen die strategischen Bomber sehr weitgehend der NATO zu. Der Angriff sei in Wahrheit von der NATO durchgeführt worden, die Ukrainer hier allenfalls die Marionetten der NATO Geheimdienste.

Ein Auszug von Dmitry Kornev vom MilitaryRussia project:

Zitat:While Western headlines celebrated Operation Spider’s Web as a daring feat of Ukrainian ingenuity, a closer look reveals something far more calculated – and far less Ukrainian. This wasn’t just a strike on Russian airfields. It was a test – one that blended high-tech sabotage, covert infiltration, and satellite-guided timing with the kind of precision that only the world’s most advanced intelligence networks can deliver.

Start with logistics. It’s been reported that 117 drones were prepped for launch inside Russia. Given that numerous private companies in Russia currently manufacture drones for the war effort, it wouldn’t have been difficult to assemble the necessary devices under that cover. That’s almost certainly what happened. Components were likely purchased domestically under the guise of supplying the “Special Military Operation.” Still, it’s hard to believe Ukraine’s Main Directorate of Intelligence could have pulled off this mass procurement and assembly alone. It’s highly likely Western intelligence agencies played a quiet but crucial role – especially in securing specialized components.

Then there’s the explosives. If the operation’s command center was located in the Ural region, as some suggest, it’s plausible that explosives or components were smuggled in via neighboring CIS countries. That kind of border-hopping precision doesn’t happen without outside help. In fact, it mirrors tactics long perfected by intelligence services in both the US and Western Europe.

Because make no mistake: this wasn’t just the CIA’s playground. European services – particularly those in the UK, France, and Germany – possess the same capabilities to execute and conceal such an operation. The NATO intelligence community may have different national flags, but it speaks with one voice in the field.

The real giveaway, however, lies in the timing of the strikes. These weren’t blind attacks on static targets. Russia’s strategic bombers frequently rotate bases. Commercial satellite imagery – updated every few days at best – simply can’t track aircraft on the move. And yet these drones struck with exquisite timing. That points to a steady flow of real-time surveillance, likely derived from signals intelligence, radar tracking, and live satellite feeds – all tools in the Western intelligence toolbox.

usw.

Ein interessanter Punkt wird hier angesprochen, den ich jetzt schon mehrfach auf russischen Seiten gelesen habe, nämlich dass die Drohnen nicht nach Russland hinein geschmuggelt wurden, sondern in Russland unter dem Vorwand einer Spende / Unterstützung für den Krieg gekauft wurden. Und tatsächlich werden in Russland solche Drohnen verkauft und man sammelt Spenden usw. um dann eine solche Drohne für die Front zu kaufen.

Wenn das so gelaufen sein sollte, wäre dies erneut sehr elegant.

Noch ein Aspekt über den vor allem die Ultranationalisten schäumen vor Wut: Es gab anscheinend bereits 2021 den Plan für alle diese Bomber geschützte Parkplätze zu bauen - Shoigu startete dazu offiziell in diesem Jahr shcon ein Bauprogramm - so dass keiner der Bomber mehr im Freien stehen würde. Dies wurde offiziell als notwendige strategische Maßnahme beschrieben, die mit Hochdruck voran getrieben werden muss. Es floß dafür angeblich sehr viel Geld - gebaut wurde offenkundig gar nichts. Die üblichen Z-Patrioten überschlagen sich deswegen teilweise vor Wut über diesen erneuten offenkundigen Fall von extremer Korruption, denn die Gelder wurden höchstwahrscheinlich unterschlagen.

Auch das in dem zitierten Text genannte regelmäßige Verlegen dieser Bomber - welches vorgeschrieben ist - fand anscheinend nicht oder nicht ausreichend statt.

Wären die Russen nur nicht so dermaßen korrupt und dysfunktional in ihrer Führung, hätten wir ernsthafte Probleme. Aber zu unserem Glück kennen die vom System Putin verursachten Missstände keine Grenzen. Das wäre das wesentlichste Argument das System Putin weiter an der Macht zu lassen und eben keinen Umsturz in Russland herbei zu führen: je länger Putin und die Seinen an der Macht sind, desto schwächer wird Russland.
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(Gestern, 21:14)Quintus Fabius schrieb: Blick von Osten:

In den russischen Medien, einschließlich RT oder Sputnik usw. schiebt man aktuell die Schuld bzw. den Erfolg beim Drohnenschlag gegen die strategischen Bomber sehr weitgehend der NATO zu. Der Angriff sei in Wahrheit von der NATO durchgeführt worden, die Ukrainer hier allenfalls die Marionetten der NATO Geheimdienste.

Organisatorisch gesehen war die Aktion genial und der daraus resultierende PR-Stunt hat Rußland klar blamiert.

Am Kriegsverlauf wird es aber eher nichts ändern, da schlägt maximal der Verlust der zwei A-50 zu Buche.
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Auch militärisch wird das spürbar sein, wenn es auch natürlich nicht entscheidend ist. Die getroffenen Bomber sind genau diejenigen Flieger von welchen aus Russland seine höherwertigen Marschflugkörper in Richtung Ukraine abfeuert. Zwar sind noch etliche davon übrig, aber es kann ja immer nur ein Teil davon in der Luft sein - dadurch nimmt der Druck durch diese Angriffe tatsächlich ab. Aber entscheidend ist das natürlich nicht, gar keine Frage. Trotzdem ein weiterer Effekt und schlussendlich kulminieren sich viele solche (jeweils für sich allein nicht relevante) Effekte.
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Das Sprachroht von Putin - dieser Trumpanow - ist mal wieder sauer auf die Ukraine
Trump empört über ukrainische Angriffe auf Putins Stützpunkte
Stand:07.06.2025, 06:57 Uhr
Zitat:Die Ukraine setzt weiterhin auf unkonventionelle Angriffe, doch Trump äußert Kritik. In den USA steht wohl wieder die Ukraine-Unterstützung zur Debatte.

Washington, D.C./Kiew – Die jüngsten ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Militärflugzeuge haben nicht nur in Moskau für Aufregung gesorgt, sondern offenbar auch den US-Präsidenten Donald Trump aufgebracht. In einer Reihe von öffentlichen und privaten Äußerungen kritisierte er den Schritt Kiews im Ukraine-Krieg scharf.
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es ist ja auch eine Unverschämtheit von diesem Land - wehrt sich nicht nur gegen Putins Überfall, sondern geht dann auch noch gezielt gegen russische militärische Einrichtungen vor, von denen aus Bomber die Städte und zivile Infrastruktur des Landes angreifen ...
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Analyse über den Angriff auf die strategischen Bomber von BINKOV:

https://www.youtube.com/watch?v=WCOXD7Wb_IE

Er geht auch mal ausführlich darauf ein, warum die russischen Schutzmaßnahmen für ihre Flugplätze nicht funktionieren - insbesondere die FlaK nicht welche dort stand (zu kurze Distanz, zu kurzes Bekämpfungsfenster, zu großer Munitionsansatz pro Drohne etc)

Die Schlußfolgerung für mich ist, dass von der aktuell verfügbaren Technologie vor allem passive Schutzmaßnahmen (Netze) und eigene Schwärme von Anti-Drohnen-Drohnen am erfolgversprechendsten sind. Während die aktuell in der BW vorherrschende Idee einer Abwehr mittels abschießen durch Rohrwaffen unzureichend ist.

Er spricht auch zu Recht die problematische Lage der meisten Flugfelder an (das gilt für uns hierzulande ganz genau so) - was ihre enge Verzahnung mit ziviler Infrastruktur angeht.
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(Heute, 00:00)Quintus Fabius schrieb: Auch militärisch wird das spürbar sein, wenn es auch natürlich nicht entscheidend ist. Die getroffenen Bomber sind genau diejenigen Flieger von welchen aus Russland seine höherwertigen Marschflugkörper in Richtung Ukraine abfeuert. Zwar sind noch etliche davon übrig, aber es kann ja immer nur ein Teil davon in der Luft sein - dadurch nimmt der Druck durch diese Angriffe tatsächlich ab. Aber entscheidend ist das natürlich nicht, gar keine Frage. Trotzdem ein weiterer Effekt und schlussendlich kulminieren sich viele solche (jeweils für sich allein nicht relevante) Effekte.

Naja wie viele sind denn überhaupt gleichzeitig in der Luft, waren das schon mal mehr als 2-3 an einem Tag?

Rußland wird vermutlich jetzt weitere Kapazitäten einsetzen um neue Bomber zügiger nachzubauen, die werden dann woanders beim Flugzeugbau fehlen.
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Daraus dass so wenige zugleich in der Luft waren, kann man übrigens zugleich rückfolgern, dass die Gesamtzahl der noch real einsetzbaren Bomber nicht so groß ist - umso verheerender wirken sich die aktuellen Verluste auf ie Einsatzfähigkeit aus weil sie dann prozentual ein größerer Anteil des noch einsetzbaren sind.

In diesem Kontext müsste man umgekehrt relativierend betonen, dass sicher nicht alle jetzt zerstörten bzw. getroffenen Bomber auch wirklich einsatzfähige Maschinen waren.

Ich gehe nicht davon aus, dass Russland jetzt Bomber nachbaut. Zum einen können sie das gar nicht, zum anderen macht es auch gar keinen Sinn die Kapazitäten darauf zu verwenden. Für den Aufwand und die Kosten für nur einen dieser Bomber könnte man mehrere Fertigungsstraßen für Geran bauen und dann hunderte Geran pro Tag auf die Ukraine abfeuern.
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