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Fabian Hoffmann für 'hartpunkt' zu Arrow 3 vor dem Hintergrund des MRBM-Einsatzes durch Russland im November: ( Link) Er äußert sich vorsichtig optimistisch. Ob Arrow 3 die Oretschnik abfangen könnte, da will er sich nicht festlegen, hält es aber für möglich, dass man den Beschuss einfach ignorieren könnte, weil der Schaden verhältnismäßig gering sei und Russland vermutlich nur über wenige Raketen dieses Typs verfüge.
Ein bisschen seltsam, der Beitrag.
Dass die 9M729-Oretschnik (aus russischer Sicht) konventionell eingesetzt werden kann, heißt ja nicht, dass sie immer so eingesetzt werden wird. Die öffentlich einsehbaren Daten und Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass die Rakete mindestens 4 taktische Sprengköpfe im Bereich von bis zu 300 kT tragen kann. Dagegen müsste man definitiv etwas unternehmen.
Mich überrascht auch ein bisschen Hoffmanns Überraschung, dass Russland überhaupt an Mittelstreckenraketen bastelt.
Berichte über mutmaßliche russische Verstöße gegen den INF-Vertrag gab es schon in den Nullerjahren; seit der Aufkündigung des Vertrags 2019 hat Russland ganz unverblümt die Entwicklung weitergetrieben.
Insofern fand ich Arrow 3 noch nie eine seltsame Wahl, allenfalls das Timing war vielleicht bemerkenswert.
Sowohl aus physikalischen als auch aus fiskalischen Gründen sind Kurz- und Mittelstreckenraketen sehr viel besser geeignet als Interkontinentalraketen, um Europa militärisch zu bedrohen. Spätestens seit 2014 war es daher nur noch eine Frage der Zeit, bis die MRBMs zurückkehren würden.
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(31.12.2024, 05:50)muck schrieb: Fabian Hoffmann für 'hartpunkt' zu Arrow 3 vor dem Hintergrund des MRBM-Einsatzes durch Russland im November: (Link) Er äußert sich vorsichtig optimistisch. Ob Arrow 3 die Oretschnik abfangen könnte, da will er sich nicht festlegen, hält es aber für möglich, dass man den Beschuss einfach ignorieren könnte, weil der Schaden verhältnismäßig gering sei und Russland vermutlich nur über wenige Raketen dieses Typs verfüge.
Ein bisschen seltsam, der Beitrag.
Dass die 9M729-Oretschnik (aus russischer Sicht) konventionell eingesetzt werden kann, heißt ja nicht, dass sie immer so eingesetzt werden wird. Die öffentlich einsehbaren Daten und Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass die Rakete mindestens 4 taktische Sprengköpfe im Bereich von bis zu 300 kT tragen kann. Dagegen müsste man definitiv etwas unternehmen.
Mich überrascht auch ein bisschen Hoffmanns Überraschung, dass Russland überhaupt an Mittelstreckenraketen bastelt.
Berichte über mutmaßliche russische Verstöße gegen den INF-Vertrag gab es schon in den Nullerjahren; seit der Aufkündigung des Vertrags 2019 hat Russland ganz unverblümt die Entwicklung weitergetrieben.
Insofern fand ich Arrow 3 noch nie eine seltsame Wahl, allenfalls das Timing war vielleicht bemerkenswert.
Sowohl aus physikalischen als auch aus fiskalischen Gründen sind Kurz- und Mittelstreckenraketen sehr viel besser geeignet als Interkontinentalraketen, um Europa militärisch zu bedrohen. Spätestens seit 2014 war es daher nur noch eine Frage der Zeit, bis die MRBMs zurückkehren würden.
So richtig eindeutig ist der Beitrag ja auch nicht. Die wesentlichen Zweifel, ob Arrow 3 die Oreshnik bekämpfen kann, resultieren beim Autor aus der Fragestellung, was das höhere Apogäum und damit der steilere Eintrittswinkel bedeuten würde.
Zitat: Bei ihrem jüngsten Angriff demonstrierte Oreshnik auch die Fähigkeit, einer erhöhten Flugbahn zu folgen, was zu einem steileren Winkel und einem deutlich höheren Apogäum führt. Ermöglicht wurde dies durch die relativ geringe Entfernung zwischen dem 800 km vom Ziel entfernten Startplatz der Rakete, so dass sie einen erheblichen Teil ihrer Energie in den vertikalen Aufstieg und nicht in die horizontale Reichweite umsetzen konnte.
Anschließend relativiert er die Bedenken etwas. Der folgende Hinweis auf die immer noch große Höhe bezieht sich dann auf seine vorher getroffene Feststellung, dass Arrow 3 gegen MRBM/IMRBM mit Reichweiten bis ca. 3.000 km entwickelt wurde.
Zitat:Würde Oreshnik Ziele tiefer in Mittel- oder Westeuropa, auch in Deutschland, treffen, würde die Rakete eine flachere Flugbahn verfolgen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass sich der Flugkörper aus größeren Höhen nähern würde als die, für die Arrow 3 optimiert ist.
Zitat: Arrow 3 wurde ursprünglich zur Abwehr von ballistischen Mittelstreckenraketen entwickelt, die typischerweise vom Iran und seinen nichtstaatlichen Verbündeten in der Region abgeschossen werden und eine Reichweite von etwa 2.000 bis 3.000 km haben. Die maximale Reichweite von Oreshnik ist wahrscheinlich um einiges höher – möglicherweise 5.000 km oder mehr –, vor allem wenn die Rakete mit einer reduzierten Nutzlast ausgestattet ist.
Man darf m.E. zu dem Schluss kommen, dass auch der Autor nicht so ganz weiß, ob ein Abfangen (gut) möglich ist oder nicht. Ich wüsste nicht, welches Waffensystem besser geeignet wäre, die Oreshnik oder vergleichbare Bedrohungen abzuwehren. Der Hinweis auf die Entwicklung einer Mittelstreckenversion der Iskander-M belegt m.E. die Sinnhaftigkeit der Anschaffung. Entscheidend dürfte hier wieder sein, welche Anzahl an Arrow 3 LFK beschafft wurden. Die vermuteten 150 - 250 wären ja mal ein Anfang. Ich hatte auf 24 je Batterie gewettet…
Was die angesprochene Problematik der Detektion hoch und steil reinkommender Gefechtsköpfe anbelangt, darf man m.E. nicht vergessen, dass wir bis 2030 drei Super Green Pine im Norden, Süden und Osten haben werden, die auch noch durch weitere BMD-fähige Senosren unterstützt werden. Die jeweiligen Winkel- und Höhenabdeckungen unterscheiden sich, was zu einer breiteren Detektionsmöglichkeit führen müsste.
Zur grundsätzlichen Anpassungsfähigkeit des Arrow 3 Systems hier noch ein erfreulicher Artikel bei cpm:
https://defence-network.com/luftverteidi...e-vertrag/
Man hat also sehr schnell eine Antwort auf die manövrierfähigen Gefechtsköpfe der iranischen MRBM gefunden.
Was mir weiterhin fehlt, ist ein Effektor zwischen Patriot und Arrow 3. Letztlich also THAAD oder Arrow 2.
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Zitat:Ich wüsste nicht, welches Waffensystem besser geeignet wäre, die Oreshnik oder vergleichbare Bedrohungen abzuwehren.
Die simpelste und frustrierendste Antwort ist, dass es weiterhin keine quantitativ ueberzeugende Abfangmoeglichkeit fuer MIRV-Systeme gibt und alles, was diesbezueglich relevant waere, bleibt eine theoretische oder entwicklungstechnische Angelegenheit.
Man muss sich dann fragen, was die Szenarien sein sollen, in denen Russland einen begrenzten Schlag androht, und sich dann damit begnuegt, so dass uns nicht die Abfangflugkoerper ausgehen.
Die bisher "beste" praktikable Alternative ist, derartige Systeme vor Abtrennung der Gefechtskoepfe abzufangen, das ist das, was SM-3 Blk IIA und GBI tun, bzw im Idealfall ermoeglichen.
MKV war bisher m.E. das interessanteste Vorhaben, um auch MIRVs nach Trennung bekaempfen zu koennen.
Eine relativ logische Variante bleibt weiterhin die Abschreckung durch Kontern derartiger Bedrohungen mit eigenen offensiven Systemen. Wie und ob man das in Europa irgendwann ernsthaft hinbekommt, sei dahingestellt.
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(03.01.2025, 16:12)Turin schrieb: Die simpelste und frustrierendste Antwort ist, dass es weiterhin keine quantitativ ueberzeugende Abfangmoeglichkeit fuer MIRV-Systeme gibt und alles, was diesbezueglich relevant waere, bleibt eine theoretische oder entwicklungstechnische Angelegenheit.
Man muss sich dann fragen, was die Szenarien sein sollen, in denen Russland einen begrenzten Schlag androht, und sich dann damit begnuegt, so dass uns nicht die Abfangflugkoerper ausgehen.
Die bisher "beste" praktikable Alternative ist, derartige Systeme vor Abtrennung der Gefechtskoepfe abzufangen, das ist das, was SM-3 Blk IIA und GBI tun, bzw im Idealfall ermoeglichen.
MKV war bisher m.E. das interessanteste Vorhaben, um auch MIRVs nach Trennung bekaempfen zu koennen.
Eine relativ logische Variante bleibt weiterhin die Abschreckung durch Kontern derartiger Bedrohungen mit eigenen offensiven Systemen. Wie und ob man das in Europa irgendwann ernsthaft hinbekommt, sei dahingestellt.
Ich stimme Dir uneingeschränkt zu. Meine Aussage bezieht sich einfach auf die Ausgangslage: Wenn man sich trotz der definitiv entscheidenden Problematik einer (eher wahrscheinlichen) Saturierung dazu entscheidet, in dieser Größenklasse eine Abfangschicht aufzubauen, dann ist Arrow 3 m.E. die beste Wahl. SM-3 Blk. IIA ist schon wieder eine andere Liga, GBI ein anderes Universum.
Und dem Schluss, der Bedrohung eine Abschreckung entgegen zu setzen, stimme ich zu. Ich sehe hier ein wunderbares Beispiel und einen Beleg der Notwendigkeit, eine wirkungsvolle und durchhaltefähige Deep-Precision-Strike-Fähigkeit in Europa aufzubauen. Und wenn das am Ende nur dazu führt, dass aus deutlich größerer Distanz gefeuert werden muss, was die Abfangmöglichkeiten erhöhen würde…
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(03.01.2025, 16:12)Turin schrieb: Man muss sich dann fragen, was die Szenarien sein sollen, in denen Russland einen begrenzten Schlag androht, und sich dann damit begnuegt, so dass uns nicht die Abfangflugkoerper ausgehen.
? Liegt doch auf der Hand. Putin droht doch jede Woche damit. Ganz simples Vergeltungs-Szenario. "Wenn mit Taurus Ziele in Russland angegriffen werden, dann => begrenzter Schlag" .... klar ist das so momentan nicht realistisch zu erwarten, aber das ist das Prinzip, das in der Zukunft schon mal Anwendung finden kann. Genauso wie der Iran begrenzte Luftschläge gegen Israel fliegt - nicht um damit Israel zu schaden, schon gar nicht um zu eskalieren, sondern rein aus innenpolitischen Motiven heraus.
(04.01.2025, 15:00)DorJur schrieb: Und dem Schluss, der Bedrohung eine Abschreckung entgegen zu setzen, stimme ich zu. Ich sehe hier ein wunderbares Beispiel und einen Beleg der Notwendigkeit, eine wirkungsvolle und durchhaltefähige Deep-Precision-Strike-Fähigkeit in Europa aufzubauen. Und wenn das am Ende nur dazu führt, dass aus deutlich größerer Distanz gefeuert werden muss, was die Abfangmöglichkeiten erhöhen würde…
Ja, ich kann dem Gedanken folgen, problematisch sehe ich hierbei die Einsatz-Doktrin. Eine solche Fähigkeit kann deeskalierend wirken, sie kann deeskalierend eingesetzt werden, sie kann aber auch sehr leicht eskalierend eingesetzt werden. Eben Beispiel begrenzter Schlag ...
ohne Deep-Precision-Strike-Fähigkeit: Russland führt einen aus, wir wehren ihn mehr oder weniger ab .... wenn wir keine "Deep-Precision-Strike-Fähigkeit" haben, dann ist der Kuchen nach ein paar wütenden Worten gegessen. Wir haben weder das Interesse noch die Fähigkeit zu eskalieren.
mit Deep-Precision-Strike-Fähigkeit: Russland führt einen aus, wir wehren ihn mehr oder weniger ab .... und spätestens dann haben wir selbstverständlich die politische Diskussion "wozu haben wir die Deep-Precision-Strike-Fähigkeit, wenn wir sie nicht einsetzen?". Der Einsatz würde in diesem speziellen Fall jedoch (sofern es nicht bei einem symbolischen Pillepalle-Einsatz bleibt) ohne Zweifel eskalierend wirken, und das überlebt dann auf der Nordhalbkugel keiner lange.
Oder Beispiel Erstschlag: Genau dafür wäre die Deep-Precision-Strike-Fähigkeit prädestiniert, um irgendeinem begrenzten oder unbegrenzten Schlag zuvorzukommen. Das würde allerdings wahrscheinlich eine Eskalation provozieren, in der es keine Gewinner gibt.
Potentiell deeskalierend im Einsatz sehe ich eine solche Fähigkeit nur zur Durchführung eines Enthauptungsschlags ..... aber das wird man so kaum an die große Glocke hängen wollen. Also muss man andere Verwendungszwecke vorschieben, denn wir leben ja in einer Demokratie, da muss man alles öffentlich begründen, und mit vorgeschobenen Verwendungszwecken weckt man wieder Erwartungen, die man gar nicht erfüllen will ......
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(08.01.2025, 04:43)LieberTee schrieb: ? Liegt doch auf der Hand. Putin droht doch jede Woche damit. Ganz simples Vergeltungs-Szenario. "Wenn mit Taurus Ziele in Russland angegriffen werden, dann => begrenzter Schlag" .... klar ist das so momentan nicht realistisch zu erwarten, aber das ist das Prinzip, das in der Zukunft schon mal Anwendung finden kann. Genauso wie der Iran begrenzte Luftschläge gegen Israel fliegt - nicht um damit Israel zu schaden, schon gar nicht um zu eskalieren, sondern rein aus innenpolitischen Motiven heraus.
Ja, ich kann dem Gedanken folgen, problematisch sehe ich hierbei die Einsatz-Doktrin. Eine solche Fähigkeit kann deeskalierend wirken, sie kann deeskalierend eingesetzt werden, sie kann aber auch sehr leicht eskalierend eingesetzt werden. Eben Beispiel begrenzter Schlag ...
ohne Deep-Precision-Strike-Fähigkeit: Russland führt einen aus, wir wehren ihn mehr oder weniger ab .... wenn wir keine "Deep-Precision-Strike-Fähigkeit" haben, dann ist der Kuchen nach ein paar wütenden Worten gegessen. Wir haben weder das Interesse noch die Fähigkeit zu eskalieren.
mit Deep-Precision-Strike-Fähigkeit: Russland führt einen aus, wir wehren ihn mehr oder weniger ab .... und spätestens dann haben wir selbstverständlich die politische Diskussion "wozu haben wir die Deep-Precision-Strike-Fähigkeit, wenn wir sie nicht einsetzen?". Der Einsatz würde in diesem speziellen Fall jedoch (sofern es nicht bei einem symbolischen Pillepalle-Einsatz bleibt) ohne Zweifel eskalierend wirken, und das überlebt dann auf der Nordhalbkugel keiner lange.
Oder Beispiel Erstschlag: Genau dafür wäre die Deep-Precision-Strike-Fähigkeit prädestiniert, um irgendeinem begrenzten oder unbegrenzten Schlag zuvorzukommen. Das würde allerdings wahrscheinlich eine Eskalation provozieren, in der es keine Gewinner gibt.
Potentiell deeskalierend im Einsatz sehe ich eine solche Fähigkeit nur zur Durchführung eines Enthauptungsschlags ..... aber das wird man so kaum an die große Glocke hängen wollen. Also muss man andere Verwendungszwecke vorschieben, denn wir leben ja in einer Demokratie, da muss man alles öffentlich begründen, und mit vorgeschobenen Verwendungszwecken weckt man wieder Erwartungen, die man gar nicht erfüllen will ......
Du beschreibst zutreffend das ganze Dilemma. Ich sehe das so, dass bei einem begrenzten Angriff Russlands in „unsere Richtung“, die Fähigkeiten des Arrow 3 Systems ausreichen sollten, ggf. im Verbund mit anderen Abfangschichten, um das Schlimmste abzuwenden/abzufangen. In diesem Szenario wird sich Russland auch nicht von einer deutschen/europäischen (konventionellen) Antwortmöglichkeit abschrecken lassen. Und ob eine solche Antwort erfolgen würde…??? Wir sind hier immer noch in Deutschland ;-) also eher nicht.
Unter dem Gesichtspunkt einer sich entwickelnden Konfrontation, die über einen symbolischen Schlagabtausch hinausgeht, glaube ich aber schon, dass solche deep-precision-strike-Fähigkeiten Einfluss auf strategische und taktische Entscheidungen und Einsatzmöglichkeiten der Russen haben werden. Ist natürlich alles hypothetisch…
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https://www.hartpunkt.de/bundeswehr-will...eschaffen/
Zitat: Die Luftwaffe hat sich dazu entschieden, dass gegenwärtig in Israel in Entwicklung befindliche Luftverteidigungssystem Arrow 4 zu beschaffen. Das sagte der Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Lutz Kohlhaus, heute in seiner Eröffnungsrede auf dem Ground Based Air Defence Summit der CPM GmbH In Berlin.
Bei der Arrow 4 handele es sich um eine Weiterentwicklung des Systems Arrow 2, das das Höhenband oberhalb der Patriot-Systeme in der Übergangsschicht zum Weltraum abdecke, erklärte Kohlhaus. Zusammen mit dem Einsatz von Arrow 3, dessen erste Einheit Ende des Jahres im Nordosten Deutschlands in Dienst gestellt werde, könne die Luftwaffe zukünftig mit der Arrow 4 das gesamte Höhenspektrum abdecken – angefangen bei der Heeresflugabwehr. Man habe diese Entscheidung sowohl nach Israel als auch in die Leitung des Verteidigungsministeriums kommuniziert. Ein Vorteil des Arrow-4-Lenkflugkörpers sei, dass dieser mit existierenden Arrow-Radaren und -Abschussgeräten eingesetzt werden könne. Damit handele es sich um eine kostengünstige Lösung.
Ich war immer der Meinung, dass zwischen Patriot und Arrow 3 ein Layer fehlt. Ich bin mal gespannt, wie sich Arrow 4 und HYDEF darstellen werden. Zumindest laut Wikipedia zu Arrow 4 ist das Zielspektrum sehr ähnlich.
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Arrow 4 dürfte früher verfügbar sein und auch fallback, falls HYDEF scheitert.
Da zudem kompatibel zu Arrow 3 Radar und Launcher kann man nie genug System Optionen haben !
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(07.05.2025, 12:36)Milspec_1967 schrieb: Arrow 4 dürfte früher verfügbar sein und auch fallback, falls HYDEF scheitert.
Da zudem kompatibel zu Arrow 3 Radar und Launcher kann man nie genug System Optionen haben !
Arrow 4 zu beschaffen ist m.E. eine sehr gute Entscheidung! Ich sehe hier ebenfalls Zeitvorteile. Zudem dürfte Arrow 4 als Arrow 2-Nachfolger sowohl endo-, als auch exoatmosphärisch wirken können. Im endoatmosphärischen Bereich dann als Konkurrenz, vielleicht aber auch als nützliche Ergänzung zu HYDEF.
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(07.05.2025, 12:36)Milspec_1967 schrieb: Arrow 4 dürfte früher verfügbar sein und auch fallback, falls HYDEF scheitert.
Da zudem kompatibel zu Arrow 3 Radar und Launcher kann man nie genug System Optionen haben !
Genau.
Sollte Arrow 4 recht schnell verfügbar sein ist das eine ideale Beschaffung. Neue Raketen für existierende Systeme die eine reale Lücke schließt.
Es gab ja schon vor einer Weile die Idee Arrow 2 genau deswegen zu beschaffen. Arrow 4 geht in die gleiche Richtung, nur neuer.
Zitat:Die Luftwaffe fordert seiner Aussage zufolge die schnelle Beschaffung von weiteren sechs Iris-T-SLM-Systemen, um die bestellten sechs zu ergänzen.
Hartpunkt erwähnt auch 6 weitere IRIS-T SLM Einheiten. Insgesamt 12 Einheiten ist schon eine ordentliche Nummer. Sehr begrüßenswert.
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(07.05.2025, 14:02)Gecktron schrieb: Genau.
Sollte Arrow 4 recht schnell verfügbar sein ist das eine ideale Beschaffung. Neue Raketen für existierende Systeme die eine reale Lücke schließt.
Es gab ja schon vor einer Weile die Idee Arrow 2 genau deswegen zu beschaffen. Arrow 4 geht in die gleiche Richtung, nur neuer.
Hartpunkt erwähnt auch 6 weitere IRIS-T SLM Einheiten. Insgesamt 12 Einheiten ist schon eine ordentliche Nummer. Sehr begrüßenswert.
12 Systeme sind nicht mal im Ansatz genug aber mehr sind personell nicht machbar... zeigt mal wieder wie dringend es eine neue Wehrpflicht braucht.
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(07.05.2025, 17:31)HansPeters123 schrieb: 12 Systeme sind nicht mal im Ansatz genug aber mehr sind personell nicht machbar... zeigt mal wieder wie dringend es eine neue Wehrpflicht braucht. Ich würde eher sagen, dass 12x Systeme schon relativ viel für unseren Kontext sind. Deutschland ist eben kein Frontstaat mehr, bis Kaliningrad sinds 550km und bis zum russischen "Festland" ganze 1.000km. Das muss eine Cruise Missile erstmal unversehrt schaffen bis sie hier auf eine IRIS-T SLM trifft.
Und 12x Systeme sind wirklich nicht von schlechten Eltern. Jede Batterie verfügt über 3-4 Startereinheiten a 8x SLM, also 24-32x Lfk pro Batterie, 288-384x SLM insgesamt... und das sind nur die startbereiten, Reloads nicht mit einberechnet.
Das + Patriot + Arrow ist schon n ziemliches Bollwerk.
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(07.05.2025, 17:49)DopePopeUrban schrieb: Ich würde eher sagen, dass 12x Systeme schon relativ viel für unseren Kontext sind. Deutschland ist eben kein Frontstaat mehr, bis Kaliningrad sinds 550km und bis zum russischen "Festland" ganze 1.000km. Das muss eine Cruise Missile erstmal unversehrt schaffen bis sie hier auf eine IRIS-T SLM trifft.
Und 12x Systeme sind wirklich nicht von schlechten Eltern. Jede Batterie verfügt über 3-4 Startereinheiten a 8x SLM, also 24-32x Lfk pro Batterie, 288-384x SLM insgesamt... und das sind nur die startbereiten, Reloads nicht mit einberechnet.
Das + Patriot + Arrow ist schon n ziemliches Bollwerk.
Aber wir haben dann keine reloads für den Krieg... Wetten!
Normalerweise benötigen wir dafür
10.000de IRIS-T
1000de Patriot
Hunderte Arrow 3/4
Und die können im Krieg eben nicht nach produziert werden, da die Fabriken sofort zerstört werden.
Durch Beschuss oder Saboteure!
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(07.05.2025, 17:49)DopePopeUrban schrieb: Ich würde eher sagen, dass 12x Systeme schon relativ viel für unseren Kontext sind. Deutschland ist eben kein Frontstaat mehr, bis Kaliningrad sinds 550km und bis zum russischen "Festland" ganze 1.000km. Das muss eine Cruise Missile erstmal unversehrt schaffen bis sie hier auf eine IRIS-T SLM trifft.
Und 12x Systeme sind wirklich nicht von schlechten Eltern. Jede Batterie verfügt über 3-4 Startereinheiten a 8x SLM, also 24-32x Lfk pro Batterie, 288-384x SLM insgesamt... und das sind nur die startbereiten, Reloads nicht mit einberechnet.
Das + Patriot + Arrow ist schon n ziemliches Bollwerk.
12 Systeme reichen nur um 8/9 Flugplätze und zwei drei Häfen zu sichern.
Das ist nicht übertrieben viel.
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Eine Patriot-Feuereinheit sichert laut Bundeswehr einen Bereich von 68 km im Durchmesser. Deutschland ist dicht genug besiedelt, dass man 16 Kreise mit einem Durchmesser von 68 km so platzieren kann, dass sie einen Gutteil der Ballungszentren und wichtigen militärischen Einrichtungen abdecken. Arrow 3 und die Flugzeuge der Luftwaffe kommen ja noch hinzu. Natürlich geht da noch mehr (besonders wenn man sich eine Rückkehr zur Wehrpflicht und mehr Personal vorstellt). Aber es scheint mir ein guter Anfang zu sein.
Davon abgesehen stimmt es ja: Deutschland ist kein Frontstaat mehr. Zumindest die Abwehr von Marschflugkörpern und Drohnen muss uns keine allzu großen Sorgen mehr bereiten. Wenn man von Kaliningrad mal absieht, müssten die alle recht lange NATO-Gebiet überfliegen, bevor sie bei uns landen.
Meine Frage wäre allenfalls, was mit dem Baltikum geschehen soll. Wenn man eine komplette Brigade nach Litauen verlegt und den Raum dort halten will, braucht es dort eigentlich eine ständige Flugabwehr-Präsenz.
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