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Wenn man ohnehin Panzermörser verwendet - welche auch im direkten Schuss eingesetzt werden können - dann stellt sich die Frage wozu man dann noch einen leichten Kampfpanzer überhaupt benötigt. Den die Panzermörser könnten ebenso auch zur Panzerjagd eingesetzt werden, seit es dass man entsprechende Raketen durch das Rohr abfeuert (LAHAT beispielsweise), sei es dass man entsprechende Mörsergeschosse verwendet (STRIX) und sie sind sogar noch wesentlich vielseitiger einsetzbar. Genau genommen sind Panzermörser also noch näher an dem dran was früher ein Sturmgeschütz war. Sowohl Feldartillerie - als auch Panzerjäger - als auch Feuerunterstützung - als auch Panzerersatz. Wenn man also solche Panzermörser hat, benötigt man eigentlich keine solchen leichten Kamfpanzer und spart sich damit ein System komplett.
Umgekehrt gibt es auch den möglichen Weg einen solchen leichten Kampfpanzer entsprechend dazu zu befäigen im Steilfeuer zu agieren. Cockerill hat seit Jahren schon entsprechende Türme fertig gestellt, bei denen man die Kanone dann auch analog zu einer Haubitze einsetzen kann. Aufgrund des 105mm Kalibers übrigens sehr weitgehend identisch in der Wirkung mit einer 120mm Mörsergranate. Und auch hier sind leistungsstarke PALR verfügbar welche durch das Rohr verschossen werden (Falarick).
Beide Systeme (Panzermörser bzw. NLOS Kanone) bieten aufgrund ihrer hohen Elevation zudem gerade in der Stadt erhebliche Vorteile. Und beide Systeme wurden schon vor vielen Jahren auf dem CV90 als Prototypen fertig gestellt:
https://johncockerill.com/en/press-and-n...e-cv90105/
https://defense-update.com/20060721_amos.html
und würden theoretisch sofort zur Verfügung stehen.
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In Tschechien läuft ja auch gerade die Auswahl eines neuen SPz, und auch hier ist der CV90 vertreten:
https://twitter.com/ObranaTweetuje/statu...01/photo/2
https://www.czdefence.cz/clanek/pasova-b...-parametru
https://www.czdefence.cz/clanek/mikael-s...budoucnost
Könnte gut sein, dass es in Tschechien der CV90 wird, da dieser als Fahrzeugfamilie den Vorteil sehr vieler anderer Varianten bietet so dass die Tschechei damit vergleichsweise günstig auf eine gepanzerte Einheitsplattform kommt und weil er insgesamt vermutlich günstiger sein wird.
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(10.05.2021, 11:50)aramiso schrieb: Mit dem Puma wären ähnliche Varianten dankbar, doch offenbar nicht bezahlbar.
Die sind auf PUMA-Basis genauso wenig bezahlbar wie auf einer anderen Basis. Alles eine Frage des Willens.
Klar, eine Entwicklung auf PUMA-Basis würde Geld kosten. Andererseits würde ein zusätzliche Fahrzeug-Familie wie der CV90 im Fuhrpark auch erhebliche Zusatzkosten verursachen. Ich könnte jetzt nicht sagen, was teurer werden würde.
Aber ich schätze mal, dass die Integration eines entsprechenden Turms von Cockerill oder eines AMOS-Mörserturms zu annehmbaren Kosten zu realisieren wäre. Nur müsste man es dann auch so einfach halten und das ist in Deutschland eher unwahrscheinlich.
(10.05.2021, 19:22)Quintus Fabius schrieb: Könnte gut sein, dass es in Tschechien der CV90 wird, da dieser als Fahrzeugfamilie den Vorteil sehr vieler anderer Varianten bietet so dass die Tschechei damit vergleichsweise günstig auf eine gepanzerte Einheitsplattform kommt und weil er insgesamt vermutlich günstiger sein wird.
Für kleinere Staaten, die noch ihre T72 und BMP pflegen, ist so etwas doch auch wirklich ein sinnvoller Weg: Einheitsplattform für alles inkl. leichtem Kampfpanzer. Wenn technisch schon alles umgekrempelt wird, weil man vom WP-Material kommt, hilft es sehr, nur ein neues System für alles zu haben.
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Nordeuropas NATO-Länder rüsten mit CV90 auf: Neuer Standard Zitat: Die nördlichen und östlichen Flankenländer der NATO vereinheitlichen ihre Ausrüstung und planen gemeinsame, große Einkäufe. Die Wahl mehrerer Länder - darunter Polens Nachbarn - fiel auf die neue Generation des im Ukraine-Krieg bewährten Schützenpanzers CV90.
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Obwohl Dänemark seine Schützenpanzer separat bestellt, erklären nun Schweden, Finnland, Norwegen und Litauen, dass sie eine große Bestellung über mehrere hundert Schützenpanzer des Typs CV90 aufgeben wollen.
Der in Schweden entwickelte CV90 wird damit zum inoffiziellen Standard an den nördlichen und östlichen Grenzen der NATO. Neben den genannten Ländern bestellen ihn auch Estland, Tschechien und die Slowakei. Außenhalb der NATO hat auch die Ukraine Interesse gezeigt. Auch Dänemark und die Niederlande planen die Modernisierung der derzeit genutzten Fahrzeuge und den zusätzlichen Erwerb von CV90-Modellen. Die Schweiz gehört ebenfalls zu den Nutzern.
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Der CV90 ist ein Fahrzeug, das in den 1980er Jahren entwickelt wurde, sich aber seit seinem Debüt zahlreicher Varianten, Modernisierungen und Weiterentwicklungen (von CV90 Mk 0 bis zum neuesten Mk V) unterzogen hat. Der CV90 zeichnet sich durch seine sehr gute Mobilität in schwierigem Gelände, beispielsweise im Schnee oder Schlamm, sowie durch ein hohes Maß an Schutz für die Besatzung aus.
Das Fahrzeug zeichnet sich in seiner Basisversion auch durch den Einsatz einer sehr starken – für diese Ausrüstungsklasse – 40-mm-Kanone aus. Diese Waffe ermöglicht trotz eines veralteten Munitionszufuhrsystems die Bekämpfung sogar schwer gepanzerter Ziele wie älterer Panzer.
Seine Wirksamkeit bewies der CV90 während der Kämpfe in der Ukraine, die im Jahr 2023 von Schweden ihre ersten 50 Exemplare in der Variante CV9040C erhielt.
Obwohl in den folgenden Monaten viele Fahrzeuge auf verschiedene Weise beschädigt oder zerstört wurden, kam bis August 2024 in keinem CV90 ein ukrainischer Soldat ums Leben. Ein Ergebnis dieser Erfahrungen ist das ukrainisch-schwedische Abkommen, das die Produktion des CV90 in der Ukraine zum Ziel hat.