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Iran führt Test seines Flugabwehrraketensystems in der Region Natanz durch.
RFI (französisch)
Veröffentlicht am: 05/12/2021 - 06:59Modifiziert am: 05/12/2021 - 07:09
[Bild: https://s.rfi.fr/media/display/253d0fa6-...23c8e.webp]
Iran: Satellitenbild vom Januar 2020 der teilweise unterirdischen Anreicherungsanlage in Natanz. - Satellitenbild ©2021 Maxar Technologies/AFP/File
Text von : RFI
Ein Test der Luftabwehr in der Region Natanz im Zentraliran hat eine Explosion ausgelöst, die etwa 20 Kilometer vom Atomkomplex Chahid Ahmadi-Rochan entfernt zu hören war.
Zunächst kursierten in den sozialen Netzwerken Gerüchte über einen weiteren Sabotageakt an der Anlage in Natanz. Doch schon bald dementierten die Behörden diese Version, berichtet unser Korrespondent in Teheran, Siavosh Ghazi.
Ein Armeesprecher behauptete, die Explosion sei auf einen Test des Luftabwehrraketensystems in der Region zurückzuführen. Der Test erfolgte nach dem Stillstand bei den Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den Großmächten in Wien. Die Verhandlungen wurden für das Wochenende unterbrochen und sollen Mitte nächster Woche wieder aufgenommen werden.
► Auch hörenswert: Iranisches Atomabkommen: Kann das Abkommen von 2015 noch gerettet werden?
Israel wird der Sabotage beschuldigt
In den letzten Wochen hat Israel versichert, dass es mit allen Mitteln versuchen werde, die nuklearen Aktivitäten Teherans zu stoppen. Im Oktober versicherte der israelische Außenminister Yair Lapid, dass er dies auch mit Gewalt tun werde. Und erst kürzlich, am 2. Dezember, forderte der israelische Premierminister Naftali Bennett in einem Telefongespräch mit US-Außenminister Antony Blinken von den USA ein "sofortiges Ende" der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. "Der Iran macht 'nukleare Erpressung' zu einer Verhandlungstaktik und die Antwort darauf muss das sofortige Ende der Verhandlungen und konkrete Maßnahmen der Großmächte gegen Teheran sein", argumentierte Bennett in dem Gespräch.
Im Juli 2020 hatte ein Sabotageakt schwere Schäden in einem der Gebäude der Anlage in Natanz verursacht, in dem neue Zentrifugen zusammengebaut wurden. Damals hatte der Iran Israel beschuldigt, hinter der Aktion zu stecken. Laut Teheran führte Israel auch eine Sabotageaktion gegen eine Zentrifugenproduktionsanlage in der Nähe von Teheran durch, die ebenfalls beschädigt wurde.
► Auch lesenswert: Teheran prangert einen Akt des "Anti-Atom-Terrorismus" gegen seinen Natanz-Komplex an.
Der Iran hat seine Urananreicherungsaktivitäten in der Anlage in Natanz, aber auch in Fordoo, das etwa 100 km von Teheran entfernt unter einem Berg liegt, stark ausgeweitet. Dadurch werden militärische Aktionen gegen diese Anlage sehr erschwert.
Diese Aktivitäten wurden von den westlichen Ländern und Israel stark kritisiert, die dem Iran vorwerfen, eine Atomwaffe herstellen zu wollen oder die Fähigkeit dazu zu besitzen.
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Nach der Wiederaufnahme der Gespräche wendet sich Teheran an Doha und Muscat.
L'orient le jour (französisch)
Zitat:Mit seiner Tour durch die Golfregion in dieser Woche verfolgte der iranische Außenminister das Ziel, die bilateralen Beziehungen zu stärken, da die Gespräche in Wien Fortschritte machen.
OLJ / Soulayma MARDAM BEY, am 14. Januar 2022 um 00.00 Uhr.
Nach der Wiederaufnahme der Gespräche wendet sich Teheran an Doha und Muscat.
[Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/atta...987662.jpg]
Der omanische Außenminister Sayyed Badr al-Busaïdi (rechts) mit dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian in Muscat am 11. Januar 2022. Foto AFP
Es ist eine regionale und internationale Tour, die ziemlich symptomatisch für die aktuelle Stimmung in Teheran ist. Der iranische Chefdiplomat Hossein Amir-Abdollahian reiste Anfang der Woche nach Muscat, der Hauptstadt des Sultanats Oman, wo er seinen omanischen Amtskollegen Sayyed Badr al-Busaïdi sowie den stellvertretenden Ministerpräsidenten des Sultanats, Sayyed Fahd ben Mahmoud al-Saïd, traf. Anschließend reiste er nach Katar, wo er Gespräche mit dem Emir Scheich Tamim bin Hamad al-Thani und dem Außenminister Mohammad bin Abdel Rahman al-Thani führte.
Das Vorgehen diente einem Ziel: der Stärkung der bilateralen Beziehungen vor dem Hintergrund der Wiederaufnahme der indirekten Gespräche zwischen Washington und Teheran mit dem Ziel, das Wiener Atomabkommen von 2015, aus dem sich Donald Trump 2018 einseitig zurückgezogen hatte, wieder zu aktivieren.
Der Chefdiplomat des Oman betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung dieser Verhandlungen für die "Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität" in der Region. Eine Vermittlungsposition, die der Neutralitätspolitik des Sultanats gegenüber allen Staaten der Region treu bleibt, seien es die Islamische Republik oder Saudi-Arabien, die sich seit vielen Jahren in den Haaren liegen. Die beiden großen Regionalmächte hatten ihre Beziehungen im Januar 2016 abgebrochen, nachdem wütende Demonstranten die saudische Botschaft und das Konsulat im Iran verwüstet hatten, nachdem der schiitische Scheich Nimr al-Nimr in Riad hingerichtet worden war.
"Oman war schon immer der wichtigste Vermittler zwischen diesen Parteien. Er war auch Gastgeber der Gespräche, die 2015-2016 zu den JCPOA-Durchbrüchen zwischen Washington und Teheran führten", erinnert Hussein Ibish, Wissenschaftler am Arab Gulf States Institute in Washington. "Es bedroht nicht die nationalen Interessen der anderen Golfstaaten, wie es Katar früher tat. Als Vermittler verschafft es dem Golfkooperationsrat (GCC) einen Sitz am Tisch und einen direkten Beitrag zu lebenswichtigen Diskussionen, von denen sie sonst ausgeschlossen wären."
Katar seinerseits befürwortet eine Wiederbelebung des Gemeinsamen Umfassenden Aktionsplans (JCPOA) und steht gleichzeitig den regionalen Aktivitäten Teherans kritisch gegenüber. Eine Zwischenposition, die es bei einem GCC-Treffen im Dezember erneut bekräftigte und zum Dialog mit der Islamischen Republik aufrief.
Im Januar 2021 hatte sich Doha mit Riad und seinen drei Verbündeten - den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Ägypten und Bahrain - nach mehr als drei Jahren des diplomatischen Bruchs versöhnt, da ersterem von letzteren vorgeworfen worden war, islamistische Gruppen mit Verbindungen zur Muslimbruderschaft zu unterstützen oder zu nahe an ihren schwarzen Schafen Teheran und Ankara zu sein. Unterschwellig sendet Teheran mit diesen Besuchen mehrere Botschaften an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Es geht dem Iran darum, die Beziehungen zwischen der Islamischen Republik und den Golfstaaten, zu denen er gute Beziehungen unterhält, zu bekräftigen, zumal Muscat eine günstige Rolle beim Abbau der Spannungen zwischen Teheran und Riad spielen kann.
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"Der Iran ist begierig darauf, bessere Beziehungen zu den Golfstaaten zu erkunden, mit denen er gute Beziehungen pflegt, vielleicht damit sie ihm helfen, wieder diplomatische Beziehungen zu Saudi-Arabien aufzunehmen, ohne seine (Regional-, Anm. d. Red.) Politik zu ändern", stellt Hussein Ibish fest.
Diese Initiative ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die Tatsache, dass Riad neben Israel einer der engsten regionalen Verbündeten Washingtons ist. Und wie der jüdische Staat verteidigt es die Aussicht auf einen restriktiveren JCPOA als 2015 und ist besorgt über das ballistische Programm und das regionale Milizennetzwerk des Iran. Beides sind Punkte, in denen Teheran nicht zu Kompromissen bereit ist. Anfang November betonte Amir-Abdollahian in einem Interview, er sei dafür, Riad über alle Details der Gespräche zu informieren, und fügte hinzu, er habe seinen omanischen Amtskollegen gebeten, die anderen Länder der Golfregion zu informieren, um seine Transparenz und seinen aufrichtigen Willen zu beweisen, ein Abkommen zu erreichen.
Der Journalist Hazem Kallass - Leiter des Teheraner Büros des Fernsehsenders al-Araby - berichtete, dass Amir-Abdollahian seine Tour mit den Worten abschloss: "Unsere Nachbarn haben ein Recht darauf, über die Geschehnisse zwischen Iran und der 4+1-Gruppe informiert zu werden. Wir müssen sie über die Verhandlungen auf dem Laufenden halten und von ihrem Rat profitieren", und fügte hinzu, dass es "Parteien gibt, die versuchen, einigen unserer Nachbarn falsche Informationen über die Wiener Gespräche zukommen zu lassen, was diese beunruhigt".
Rivalitäten
Diese jüngsten Reisen des iranischen Außenministers sollen diese Woche durch einen Besuch in China ergänzt werden, bei dem das auf 25 Jahre angelegte Abkommen über strategische Zusammenarbeit und Handel besprochen werden soll, das die beiden Länder im März 2021 unterzeichnen werden.
Seit Donald Trump das Wiener Abkommen torpediert und erneut Sanktionen gegen Teheran verhängt - und diese anschließend verschärft - hat, hat sich die isolierte Islamische Republik China angenähert, das mit großem Abstand ihr wichtigster Handelspartner ist. Im Zeitraum 2019-2020 entfielen fast 24,8 % des Handels auf das Land, vor Abu Dhabi (15,8 %), der Türkei (11,8 %) und dem Irak (10,5 %).
Seit dem Rückzug Washingtons aus dem JCPOA hat Peking zunehmend iranisches Öl bezogen und damit gegen die US-Strafmaßnahmen verstoßen. Als Teilnehmer an den Atomgesprächen befürwortet China die Reaktivierung des JCPOA, will aber gleichzeitig die antiamerikanische Front aufrechterhalten. Für Teheran steht bei der geplanten Reise nach China am meisten auf dem Spiel, da sie auch darauf abzielt, die Entwicklung von Handelsbeziehungen zwischen seinen Rivalen am Golf und seinem Verbündeten China zu vereiteln.
"Im vergangenen Jahr war er klar der Meinung, dass er eine reife strategische Beziehung zu Peking aufgebaut hatte, die ihm einen enormen und wachsenden Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen arabischen Rivalen am Golf verschaffte. Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien bemühten sich jedoch schnell um engere Verbindungen, damit der Iran nicht von einer exklusiven Beziehung zu dieser aufstrebenden globalen und potenziellen Regionalmacht profitierte", entschlüsselte Hussein Ibish.
"Sie fanden China sehr aufgeschlossen, da die Chinesen ein starkes Interesse an engen Handels- und diplomatischen Beziehungen zu allen wichtigen Parteien in der Golfregion haben. Während dies die USA verärgert hat, hat es den Iran wirklich alarmiert, so dass der Zeitpunkt der Reise Teil eines dringenden Versuchs Teherans ist, zu versuchen, diesen Wettbewerbsvorteil zu verteidigen."
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Ich sehe das etwas vorsichtiger, was China angeht. Ja, die Chinesen "unterlaufen" quasi manchen Aspekt des Embargos gegen Iran, aber genau genommen halten sie sich daran. Seit Trump aus dem Abkommen ausgestiegen ist, sind die chinesischen Außenhandelswerte mit Iran deutlich rückläufig. Der chinesische Iran-Export schrumpfte etwa von 2018 um 25 Prozent auf 13,9 Mrd. Dollar und 2019 um weitere 31 Prozent auf 9,6 Mrd. Dollar. Besonders krass eingebrochen sind Fahrzeuge, Arbeitsmaschinen und Stahlerzeugnisse, besonders HEPCO jammert deswegen. Und auch der Import in China aus Iran ging zurück, grob um 30% seit 2018.
Schneemann
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@KheibarShekan
Zitat:Die EU Wirtschaft hat sich gen Westen und die iranische Wirtschaft gen Osten orientiert. Stichwort "Nachbarn zuerst", "Seidenstraße", Shanghaier Staaten, usw. Für Persien ist der Handel mit den asiatischen Nachbarn historisch auch über einige Jahrhunderte belegbar und bewährt.
Die früheren (historischen) Handelsbeziehungen sind das eine, aber es wäre sicherlich dann zwecks Eingrenzung andererseits die Frage, welche Epoche der persischen Geschichte man bemüht? Denn ein einfaches Übertragen einer Handelspolitik von vergangenen Zeiten auf die Gegenwart generell alleine wird nicht ausreichen (aber hier auch den Rahmen sprengen) für ein "neues" Handelskonzept. Und Persien hat sich in der Historie schon nach Osten wie auch nach Westen orientiert, was den Handel angeht (je nachdem, welche Episode man bemühen möchte).
Zitat:Die westliche Orientierung seit den ca. 1920ern ist dagegen eine vergleichsweise kurze Episode, die nicht gerade von Respekt oder Fairness geprägt gewesen ist...
Das ist mir nun ein wenig zu sehr wieder das alleinige Fingerzeigen auf das westliche Ausland in einer sehr kurzen Zeitspanne. Genau genommen waren historisch die Herausforderungen Persiens in Richtung Westen (Byzanz, arabische Eroberung, später Osmanen) und nach Osten (Mongolen, Afghanistan, Turkvölker) gerichtet. Natürlich mit entsprechenden Wechselwirkungen auf- und zueinander. Selbst die durchaus kulturell bedeutenden Safawiden, die bis ins 18. Jahrhundert hinein herrschten, stützten sich auf Turkmenen und orientierten sich stark nach Osten, griffen aber zugleich auch nach Westen aus (Kriege mit den Osmanen). Unter den Kadscharen schlug man sich dann mit Russland herum. Und erst in der Endphase von dieser Dynastie wurde das Land - obgleich im politischen und wirtschaftlichen Niedergang - zunehmend für den Westen, besonders zunächst Großbritannien, interessant - einerseits wegen Ölfunden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, andererseits weil man das Land als Gegengewicht zu den Osmanen im Ersten Weltkrieg sehen wollte. Die restliche Geschichte bis hin zu den Pahlavis ist bekannt. Aber man sieht, dass es eben nicht so einfach ist...
Zitat:Einen vierten Weg hat es im bilateralen Verhältnis bislang nicht gegeben. Daher sind vermeintliche "Potentiale" von XY Mrd. pure Phantasie, bestenfalls ein trojanisches Pferd für eine Erneuerung des Glasperlenhandels, Vertragsbrüche, Diebstahl und Erpressung.
Das sind haltlose und eher ideologisch gefärbte Vorwürfe, die sich im Grunde nur auf die Zeit von Mossadegh et. al. beziehen. Zudem darf man nicht vergessen, dass unter dem Schah die Erlöse aus dem Rohstoffverkauf deutlich höher waren als davor (d. h. die Rechnungen wurden sehr wohl bezahlt). Unter seiner Ägide wurde auch die OPEC (mit) ins Leben gerufen bzw. arbeitete man mit den Saudis recht gut zusammen, um die Preisabsprachen westlicher Ölkonzerne einhegen zu können. Und: Mit diesem Öl-Geld, ohne nun den Schah und seine Diktatur zu sehr schönzureden, konnte dieser auch interne Reformen anstoßen ("weiße Revolution" etc.), die davor keine finanzielle Basis hatten. Das wird aber natürlich von den heutigen Herrschern in Teheran überhaupt nicht gerne zugegeben. Insofern: Nein, es war nicht alles von "Glasperlenhandel und Vertragsbrüchen" geprägt - nur will das in Iran heute niemand hören.
Zitat:Durch den wirtschaftlichen Aufstieg und Fortschritt Asiens und die Globalisierung der Technologie und Forschung i.A., hat der Westen auch keine Monopolstellung mehr. Daher existieren glaubwürdigere Potentiale im Handel zwischen asiatischen Nationen und diese sind auch einfacher und fairer in der Umsetzung.
Sollte die iranische Führung annehmen, dass sie im Osten bessere Konditionen heraushandeln könne als wie im Westen, so sollte sie sich hüten vor dem chinesischen Geschäftsgeist und dem indischen Nationalismus. Weil ansonsten wird man sehr schnell erneut enttäuscht werden. Das, was der Westen mit seiner Politik versemmelte, ging meistens auf a) Öl oder b) den Kalten Krieg zurück, war also finanziell bzw. rohstoffspezifisch oder teils politisch geprägt. Im Osten hingegen gibt es solche Interessen zwar auch, aber hier mischt sich noch überbordender Nationalismus mit ein, sowohl in China wie auch in Indien, die die religiösen Extreme in Iran zudem sehr skeptisch beobachten. Und ob der Iran hier sich durchsetzen kann und "bessere" Verträge bekommt, wage ich zu bezweifeln.
Schneemann
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(21.06.2022, 15:13)Schneemann schrieb: Die früheren (historischen) Handelsbeziehungen sind das eine, aber es wäre sicherlich dann zwecks Eingrenzung andererseits die Frage, welche Epoche der persischen Geschichte man bemüht? Denn ein einfaches Übertragen einer Handelspolitik von vergangenen Zeiten auf die Gegenwart generell alleine wird nicht ausreichen (aber hier auch den Rahmen sprengen) für ein "neues" Handelskonzept. Und Persien hat sich in der Historie schon nach Osten wie auch nach Westen orientiert, was den Handel angeht (je nachdem, welche Episode man bemühen möchte).
Neue Handelskonzepte gibt es durchaus, bspw. China Belt and Road und ein auf 25 Jahre ausgelegtes umfangreiches Abkommen zwischen beiden Staaten, für die Bereiche Infrastruktur, Energie, Handel und Sicherheit. Bereits 2016 lag das Handelsvolumen zwischen China und dem Iran bei über 20 Mrd. Dollar. Das entspricht in etwa dem Umfang, welches hier in der Diskussion als Potential mit der EU angenommen wurde. Das eine sind reale Zahlen, das andere ist Fantasie oder gar ein Trojanisches Pferd, wie ich es nannte. Für die meisten amerikanischen und europäischen Unternehmen ist der iranische Markt sowieso nachhaltig verschlossen und umgekehrt genauso. Teppiche, Safran, Nüsse, Spezial-Schrauben Made in Germany, Drogen, Alkohol usw. wird man sicherlich auch zukünftig handeln sofern keine Alternativen existieren. Aber sicherlich keine relevanten Volumina. Bedarfe, Auflagen, Risiken, Preise, usw. stehen in keinem konkurrenzfähigen Verhältnis.
Zitat:Das ist mir nun ein wenig zu sehr wieder das alleinige Fingerzeigen auf das westliche Ausland in einer sehr kurzen Zeitspanne. Genau genommen waren historisch die Herausforderungen Persiens in Richtung Westen (Byzanz, arabische Eroberung, später Osmanen) und nach Osten (Mongolen, Afghanistan, Turkvölker) gerichtet.
Ostrom, Türken, Balkan, Araber, Nordafrikaner, zähle ich nicht zum Westen, auch wenn die Kompassnadel das vom Standort Teheran so anzeigt. Mit Westen meinte ich konkret das alte Westeuropa + Nordamerika. Sorry für das Missverständnis.
Zitat:Natürlich mit entsprechenden Wechselwirkungen auf- und zueinander. Selbst die durchaus kulturell bedeutenden Safawiden, die bis ins 18. Jahrhundert hinein herrschten, stützten sich auf Turkmenen und orientierten sich stark nach Osten, griffen aber zugleich auch nach Westen aus (Kriege mit den Osmanen).
Unter den Kadscharen schlug man sich dann mit Russland herum. Und erst in der Endphase von dieser Dynastie wurde das Land - obgleich im politischen und wirtschaftlichen Niedergang - zunehmend für den Westen, besonders zunächst Großbritannien, interessant - einerseits wegen Ölfunden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, andererseits weil man das Land als Gegengewicht zu den Osmanen im Ersten Weltkrieg sehen wollte. Die restliche Geschichte bis hin zu den Pahlavis ist bekannt. Aber man sieht, dass es eben nicht so einfach ist...
Innerhalb der letzten 2500 Jahre ist viel passiert, war Persisch in manchen chinesischen Dynastien eine der 3-4 offiziellen Amtssprachen, teilweise gar Hofsprache, wie z.B. in der Yuan Dynastie. Mit Indien gibt es ähnlich historische Verbindungen. Der Hintergrund ist umfangreicher Austausch im Bereich Warenverkehr, Literatur und Wissenschaft. Nach Westen (Westeuropa, Amerika) existiert keinerlei derartige Historie. Zudem zielte ich primär auf diplomatische Beziehungen und Handel ab. Du dagegen sprichst von kriegerischen Auseinandersetzungen. Da sieht man mal, welch Unterschiedliches semantisches Verständnis hier bei dem Wort "Orientierung" vorliegt. Sehr interessant.
Zitat:Sollte die iranische Führung annehmen, dass sie im Osten bessere Konditionen heraushandeln könne als wie im Westen, so sollte sie sich hüten vor dem chinesischen Geschäftsgeist und dem indischen Nationalismus.
Weil ansonsten wird man sehr schnell erneut enttäuscht werden. Das, was der Westen mit seiner Politik versemmelte, ging meistens auf a) Öl oder b) den Kalten Krieg zurück, war also finanziell bzw. rohstoffspezifisch oder teils politisch geprägt. Im Osten hingegen gibt es solche Interessen zwar auch, aber hier mischt sich noch überbordender Nationalismus mit ein, sowohl in China wie auch in Indien, die die religiösen Extreme in Iran zudem sehr skeptisch beobachten. Und ob der Iran hier sich durchsetzen kann und "bessere" Verträge bekommt, wage ich zu bezweifeln.
Geschäftsgeist und Nationalismus sind ja nicht pauschal hinderliche Eigenschaften. Da dürfte man sich wunderbar verstehen.
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Zitat:The signing of a 25-year cooperation agreement between the oil-rich and regionally influential, but US sanctioned, Islamic Republic of Iran and the globally powerful, but US pressured, People’s Republic of China inserts a new strategic pincer in the Middle East for the United States and its allies.
...
Although the contents of the deal haven’t been fully disclosed, it will certainly involve massive Chinese investment in Iran’s infrastructural, industrial, economic and petrochemical sectors. It will also strengthen military, intelligence and counterterrorism cooperation, and links Iran substantially to China’s Belt and Road Initiative as an instrument of global influence.
China–Iran trade amounted to some $31 billion in 2016 following the conclusion of the landmark multilateral Iran nuclear agreement known as the Joint Comprehensive Plan of Action, or JCPOA. However, it declined after Trump withdrew from the deal in May 2018 despite opposition from the other signatories (Britain, France, Germany, Russia and China) and imposed harsh sanctions on Iran. The trade volume is now nonetheless set to reach new heights. Underpinning this exponential elevation of relations is the two sides’ mutual interest in countering the US and its allies.
Deeper and wider cooperation between China and Iran, especially when considered in the context of their close ties with Russia and the trio’s adversarial relations with the US, carries a strong potential for changing the regional strategic landscape
https://rutair.com/news/china-s-belt-and...s-in-iran/
Zitat:Landmark Trade Route: India, Russia & Iran Conduct Business Via INSTC Corridor
The trial of transporting Russian goods from Astrakhan to a southern Iranian port to its destination at Mumbai’s Jawaharlal Nehru Port Authority (JNPA) under the International North-South Transport (INSTC) Corridor marks the baby steps toward India joining an emerging Russia-Iran-India axis.
https://eurasiantimes.com/landmark-trade...-corridor/
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@KheibarShekan
Zitat:Neue Handelskonzepte gibt es durchaus, bspw. China Belt and Road und ein auf 25 Jahre ausgelegtes umfangreiches Abkommen zwischen beiden Staaten, für die Bereiche Infrastruktur, Energie, Handel und Sicherheit. Bereits 2016 lag das Handelsvolumen zwischen China und dem Iran bei über 20 Mrd. Dollar.
Jein, das war 2016. Derzeit (also 2021) sind es ca. 13 Mrd. Dollar. Das ist zwar wieder ansteigend, da es in den Jahren davor darunter lag, aber noch nicht das Ziel, das man anstreben wollte. Zudem ist das Ganze etwas einseitig ausgelegt, man muss sich die Produkte genau anschauen. China wird vor allem Rohstoffe brauchen (Öl und Gas), aber umgekehrt den Iran mit billigen Fertigprodukten überschwemmen. Und diese wiederum schaden der heimischen Industrie. Zudem müsste der Iran beachten, dass die Chinesen derzeit zu Dumpingpreisen Öl und Gas aus Russland beziehen wollen und teils schon können - d. h. höhere Gewinne herauszuhandeln dürfte Teheran sehr schwer fallen. Ich warne da nochmals vor Euphorie...
Zitat:Ostrom, Türken, Balkan, Araber, Nordafrikaner, zähle ich nicht zum Westen, auch wenn die Kompassnadel das vom Standort Teheran so anzeigt. Mit Westen meinte ich konkret das alte Westeuropa + Nordamerika. Sorry für das Missverständnis.
Okay, das war dann tatsächlich eines, denn so hatte ich es anfangs verstanden.
Zitat:Innerhalb der letzten 2500 Jahre ist viel passiert, war Persisch in manchen chinesischen Dynastien eine der 3-4 offiziellen Amtssprachen, teilweise gar Hofsprache, wie z.B. in der Yuan Dynastie. Mit Indien gibt es ähnlich historische Verbindungen. Der Hintergrund ist umfangreicher Austausch im Bereich Warenverkehr, Literatur und Wissenschaft. Nach Westen (Westeuropa, Amerika) existiert keinerlei derartige Historie. Zudem zielte ich primär auf diplomatische Beziehungen und Handel ab. Du dagegen sprichst von kriegerischen Auseinandersetzungen. Da sieht man mal, welch Unterschiedliches semantisches Verständnis hier bei dem Wort "Orientierung" vorliegt. Sehr interessant.
Das ist eine Facette, auf kriegerische Auseinandersetzung sollte es zwar nicht alleine bezogen sein, man muss sie aber auch erwähnen, denn die Beziehungen des Iran bzw. von Persien zu den Nachbarn waren nicht immer nur von Handel oder Kulturaustausch geprägt, gleichwohl wollte ich aber nicht alleine auf diesen Aspekt hinaus.
Aber abgesehen davon: Handel und Kulturaustausch haben natürlich immer eine bestimmte Reichweite, die je nach geographischer Option und Technik ausgeprägter oder weniger stark ausgeprägt ist. Bezogen auf Nordamerika stimmt deine Aussage natürlich, wonach es hier quasi keine historischen Bindungen gibt, was aber einfach dem Umstand geschuldet ist, dass die USA a) erst im 18. Jahrhundert selbstständig wurden und b) bis ins früher 20. Jahrhundert hinein eher isolationistisch geprägt waren. Also eher eine "halbe" Wahrheit. Abgesehen von c) einem ganzen Kontinent und einem ganzen Ozean, die "nebenbei" dazwischen liegen.
Hinsichtlich Europas ist es etwas schwieriger, über die früheren Handelsrouten (Südroute über Alexandria, Nordroute über Byzanz und Caffa) kamen sehr wohl Güter aus Asien und Persien nach Europa und umgekehrt, schon zu römischen und griechischen Zeiten und auch noch im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Zudem gab es z. B. auch deutsche Handelsreisende in Persien (bspw. 1635 bis 1639 die Handelsmission Olearius).
Insofern: Ja, nach Nordamerika gab es keine Kontakte (das war aber aus rein geographischen Gründen), aber nein, nach Europa gab es sie sehr, sehr wohl. Es anders anzunehmen, wäre also historisch betrachtet nicht korrekt, auch wenn die Beziehungen zu den direkten Nachbarn Persiens natürlich geographisch betrachtet enger waren.
Schneemann
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Iranischer Präsident: Kein Weg zurück zum Atomabkommen, wenn die Untersuchung weitergeht
Arabnews (englisch)
[Bild: https://www.arabnews.com/sites/default/f...k=Rg74NLeM]
Trotz der internationalen Aufmerksamkeit für das Atomabkommen, das in Wien auf der Kippe steht, brauchte der iranische Präsident Ebrahim Raisi über eine Stunde, um die laufenden Verhandlungen zu bestätigen. (Datei/AFP)
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AP
29. August 2022 08:32
Präsident Ebrahim Raisi hat Israel gedroht
Teheran und Washington haben in den letzten Wochen schriftliche Antworten zu den Feinheiten des Fahrplans ausgetauscht
TEHRAN, Iran: Der iranische Präsident warnte am Montag, dass jeder Fahrplan zur Wiederherstellung des zerfledderten Atomabkommens zwischen Teheran und den Weltmächten voraussetzt, dass die internationalen Inspektoren ihre Untersuchung von künstlich hergestellten Uranpartikeln beenden, die an nicht deklarierten Standorten im Land gefunden wurden.
In einer seltenen Pressekonferenz anlässlich seines ersten Jahres im Amt sprach Präsident Ebrahim Raisi auch Drohungen gegen Israel aus und versuchte, optimistisch zu klingen, da die iranische Wirtschaft und die Währung Rial unter der Last der internationalen Sanktionen zusammengebrochen sind.
Trotz der internationalen Aufmerksamkeit für das Abkommen, das in Wien auf der Kippe steht, brauchte Raisi weit über eine Stunde, bevor er die laufenden Verhandlungen vollständig anerkannte. Teheran und Washington haben sich in den letzten Wochen einen schriftlichen Schlagabtausch über die Feinheiten des Fahrplans geliefert, der eine Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran vorsieht, wenn das Land im Gegenzug sein rasch voranschreitendes Atomprogramm einschränkt.
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) fordert den Iran seit Jahren auf, Fragen zu künstlich hergestellten Uranpartikeln zu beantworten, die an nicht deklarierten Standorten gefunden wurden. US-Geheimdienste, westliche Staaten und die IAEA haben behauptet, dass der Iran bis 2003 ein organisiertes Atomwaffenprogramm betrieben hat. Der Iran hat lange Zeit bestritten, jemals nach Atomwaffen zu streben.
Als Mitglied des Atomwaffensperrvertrags ist der Iran verpflichtet, die radioaktiven Spuren zu erklären und zu versichern, dass sie nicht im Rahmen eines Atomwaffenprogramms verwendet werden. Der Iran wurde im Juni vom Gouverneursrat der IAEO kritisiert, weil er Fragen zu den Anlagen nicht zur Zufriedenheit der Inspektoren beantwortet hatte.
Raisi erwähnte die Spuren - und bezeichnete sie in der Sprache der IAEO als "Sicherungsfragen".
"Ohne die Klärung von Sicherheitsfragen hat es keinen Sinn, von einem Abkommen zu sprechen", sagte Raisi.
Im Rahmen des Atomabkommens von 2015 konnte Teheran Uran auf 3,67 Prozent anreichern und gleichzeitig einen Uranvorrat von 300 Kilogramm unter ständiger Beobachtung von Überwachungskameras und Inspektoren der IAEO halten. Der damalige Präsident Donald Trump zog Amerika 2018 einseitig aus dem Abkommen zurück und schuf damit die Voraussetzungen für jahrelange, zunehmende Spannungen.
Nach der letzten öffentlichen Zählung der IAEO verfügt der Iran über einen Vorrat von rund 3.800 Kilogramm angereichertem Uran (8.370 Pfund). Noch besorgniserregender für Nicht-Profilierungsexperten ist, dass der Iran jetzt Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent anreichert - ein Niveau, das er nie zuvor erreicht hat und das nur einen kurzen, technischen Schritt von 90 Prozent entfernt ist. Diese Experten warnen, dass der Iran über genügend 60 Prozent angereichertes Uran verfügt, um es zu Brennstoff für mindestens eine Atombombe weiterzuverarbeiten.
Inmitten der Spannungen wird Israel verdächtigt, eine Reihe von Anschlägen auf iranische Nuklearanlagen sowie auf einen prominenten Wissenschaftler verübt zu haben. Am Montag drohte Raisi Israel direkt.
Raisi sagte, wenn Israel beschließe, seine Drohungen zur Zerstörung des iranischen Atomprogramms wahr zu machen, "werden sie sehen, ob etwas vom zionistischen Regime übrig bleibt oder nicht".
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In Iran kommt es aktuell zu starken Protesten gegen die Staatsmacht, besonders gegen die sogenannte Moral- oder Religionspolizei.
Hintergrund ist der Tod einer 22-Jährigen, die vermutlich infolge Gewalteinwirkung gegen den Kopf zu Tode kam. Zwar wurde offiziell nun eine Untersuchung angekündigt, aber der Vorfall schlägt hohe Wellen und sorgt im Land für massive Proteste. Bislang sollen zahlreiche Menschen bei den Ausschreitungen ums Leben gekommen sein - die Zahl der Opfer wird teils mit über 30 Toten und 1.200 Verletzten angegeben...
Zitat:Mahsa Amini’s death sparks anger towards Iran’s morality police
Protests in the last week in Iran were sparked by the death of Mahsa Amini, who had been detained for not wearing what authorities deemed ‘modest clothing’.
A week of protests has rocked Iran after a young woman died after being detained by the country’s so-called morality police. The 22-year-old Mahsa Amini had travelled to Tehran with family from the northwestern Kurdistan province when she was detained for what the police deemed to be “immodest clothing” on September 13. [...]
Authorities claimed that she had a heart attack while staying in a “guidance centre” – a type of re-education centre where women are taught how to follow Iran’s rules on female clothing. After her death, on September 16, Iranians took to the streets across the country, calling for justice for Amini, angry at the authorities and morality police, who they blame for her death. Some women have publicly cut their hair and burned their headscarves, in defiance of the Iranian authorities. A number of protesters have now been killed, after confrontations with security forces and pro-government militia.
https://www.aljazeera.com/news/2022/9/23...-explainer
Und es scheint wohl auch so, dass das Internet in Iran massiv heruntergefahren wird. Ich hatte vorher versucht, PressTV aufzurufen, um mir die Berichterstattung des iranischen Staatsfernsehens anzuschauen (nicht, weil ich es glauben würde, sondern weil ich einen Abgleich der Informationen vornehmen wollte). Aber ich konnte nicht zugreifen bzw. ich habe nach ein paar Minuten den Seitenladevorgang abgebrochen. Gleiches auch bei anderen Seiten. Da scheinen wohl einige arg kalte Füße bekommen zu haben...
Schneemann
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Bei dem Wenigen das nach außen dringt kann man nur den Hut ziehen. Gibt da so einige Völker etwas weiter nörldich, die sich gerade von den Persern eine gehörige Scheibe abschneiden könnten.
BTW, diese Internetabschalterei wird sich in wenigen Jahren auch erledigt haben wenig Starlink 2.0 in der Breite verfügbar ist.
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(24.09.2022, 14:04)Nightwatch schrieb: Gibt da so einige Völker etwas weiter nörldich, die sich gerade von den Persern eine gehörige Scheibe abschneiden könnten.
"Iraner" wäre der richtige Begriff. Man sagt ja schließlich auch nicht "Hut ab vor diesen [...]".
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Anm.: Dass die Bezeichnungen Iraner und Perser derart sensibel handzuhaben sind bzw. dass das auch leicht kränkend verstanden werden kann, war mir ehrlich gesagt auch nicht bewusst. Ich hatte die Bezeichnung Perser oder Persien in Bezug auf den Iran auch schon genutzt (in anderen Strängen). Ich werde versuchen, da zukünftig etwas besser abzugrenzen.
PS: Das N-Wort habe ich herausgenommen.
Schneemann
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(24.09.2022, 16:46)KheibarShekan schrieb: "Iraner" wäre der richtige Begriff. Man sagt ja schließlich auch nicht "Hut ab vor diesen [...]". Was auch immer da jetzt gestanden hat, 'Perser' ist schlicht die korrekte Bezeichnung der dominierenden Ethnie dort und nicht mit irgendwelchen nevativen Untertönen verbunden.
Ich habe das bewusst so beschrieben, weil der Iran ein Vielvölkerstaat ist und irgendwelche Minderheiten, die sowieso ihre Probleme mit der Regierung haben nicht gemeint sind.
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Und wenn ich jetzt ins Feuer gieße, dass Iran als Bedeutung das Land der Arier heißt .....
Aber mal ernsthaft: niemand hier verwendet Perser in irgendeiner negativ gemeinten Weise, ganz im Gegenteil !
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Die Zahl der Todesopfer steigt deutlich an. So kamen wohl innerhalb von rund einer Woche (offiziell) mehr als 40 Menschen ums Leben, mehr als in den drei Monaten nach der Wahl von 2009, als zwischen Juni und September offiziell 36 Tote bei Protesten gegen das Wahlergebnis eingeräumt wurden. Alleine dies zeigt auch schon, dass die Menschen die Schikanen der Religionspolizei satt haben...
Zitat:Iran protestors return to streets, defying deadly security forces crackdown
Protests flared again in Iran Saturday over the death of a woman in morality police custody, despite a crackdown by security forces in which at least 41 people have died, according to official figures. [...] Web monitor NetBlocks reported that Skype was now restricted in Iran, as part of a crackdown on communications that has already targeted the last accessible international platforms Instagram, WhatsApp and LinkedIn. [...]
Oslo-based group Iran Human Rights put the death toll at 54, excluding security personnel. It said that in many cases authorities had made the return of bodies to families contingent on them agreeing to secret burials.
The group said most of the deaths had come in the Caspian Sea provinces of Gilan and Mazandaran. Waves of arrests have been reported, with the Gilan police chief announcing "the arrest of 739 rioters, including 60 women" in that province alone.
https://www.france24.com/en/middle-east/...nt-rallies
Schneemann
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Bei den gewalttätigen Ausschreitungen in Iran sollen nach unbestätigten Meldungen bislang über 80 Personen getötet worden sein. Zudem sind anscheinend wohl auch neun Europäer verhaftet worden...
Zitat:Iran protests: 'Nine Europeans' arrested in latest unrest
Intelligence officers detained people deemed to be "agents of foreign spy organisations" either at protests or "behind the scenes", local media said.
The violence shows no sign of easing, with the death toll continuing to rise. Protests erupted in the capital Tehran and spread through the country after Kurdish woman Mahsa Amini died having spent time in police custody. The 22-year-old, from the north-western city of Saqez, was arrested in Tehran on 13 September by morality police officers for allegedly violating the strict law requiring women to cover their hair with a hijab, or headscarf. [...]
Those detained are from Poland, Sweden, Germany, Italy, France and the Netherlands, Iran's intelligence ministry says. The German, French, British and Swedish embassies were among those who were warned over the involvement of their "agents" in the anti-government protests, the ministry added. [...]
In its latest estimate, posted to Twitter, the Norway-based group Iran Human Rights (IHR) said: "At least 83 people including children, are confirmed to have been killed [...]". Nineteen more people were reported to have died on Friday following a standoff between protesters and police at a police station in Zahedan, the provincial capital of the southeastern Sistan-Baluchistan province.
https://www.bbc.com/news/world-middle-east-63097629
Schneemann
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