Flugzeugträger
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Zitat:Der Bau des neuen Flugzeugträgers QUEEN ELIZABETH kommt voran, und davon konnte jetzt auch die Öffentlichkeit Notiz nehmen.

Am 30. Mai verließ ein von einem Schlepper gezogener Frachtprahm den Hafen von Portsmouth. Die Ladung bestand aus zwei insgesamt 1.820 t schweren Hecksektionen für den neuen 65.000-ts Flugzeugträger. Sie waren in den letzten 15 Monaten bei BAe Systems in Portsmouth vorgefertigt worden und werden nun ins schottische Rosyth transportiert. Dort wird die QUEEN ELIZABETH aus zahlreichen, in noch fünf anderen britischen Werftbetrieben vorgefertigten Module zusammengebaut. In Portsmouth entstehen Heck, Teile des Rumpfes und die Aufbauten („Tower“) für den ersten der neuen Flugzeugträger sowie auch das Schwesterschiff PRINCE OF WALES. Schon am 25. Mai wird sich der nächste Transport in Portsmouth auf die 500-sm Reise nach Schottland machen – dann sogar mit einer 6.000 t schweren Rumpfsektion für die QUEEN ELIZABETH.

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Zitat:An Bord der neuen Flugzeugträgers GERALD R FORD hat die Erprobung der neuen Startanlage für Flugzeuge begonnen.

Die Flugzeugträger der „Nach-NIMITZ-Ära“ erhalten als wesentliche Neuerung ein elektromagnetisches Startkatapult EMALS (Electro-Magnetic Aircraft Launch System). Die neue Technologie ist für die zukünftigen Flugzeugträger auch unverzichtbar. Die seit mehr als 50 Jahren genutzten Dampfkatapulte sind technologisch voll „ausgereizt“. Sie beschleunigen auf eine maximale Startgeschwindigkeit von „nur“ etwa 165 Knoten und könnten damit einige künftige Trägerflugzeuge nicht mehr in die Luft bringen. EMALS beschleunigt auf einer Strecke von 104 m auf mehr als 200 Knoten.

Auch ermöglicht EMALS eine schnellere Startfolge. Nicht zuletzt entfällt überdies die Notwendigkeit zur Installation einer Dampfanlage mit Kesseln und durch fast das ganze Schiff verlaufenden Hochdruck-Dampfleitungen. Die für EMALS notwendigen Kabel lassen sich nicht nur weitaus leichter verlegen, sondern sind im Gefecht (Treffer) bei Weitem nicht so verwundbar – und auch nicht so gefährlich für die in unmittelbarer Nähe arbeitenden Besatzungsmitglieder.

Herzstück des Katapults ist ein Linearmotor, der im Gegensatz zu üblichen Elektromotoren keine Dreh- sondern eine geradlinige Linearbewegung erzeugt, um den Schlitten zur Beschleunigung des Flugzeugs anzutreiben. Dabei werden hintereinander liegende Spulen sequentiell angesteuert und bewegen so einen Startschlitten entlang der Bahn.

Allerdings kann selbst die leistungsfähige Reaktoranlage des Flugzeugträgers die für einen Flugzeugstart mit EMALS benötigte elektrische Leistung nicht permanent bereitstellen. Die Energie wird daher in einem Schwungradspeicher zwischengespeichert, von dem sie dann innerhalb kürzester Zeit abgerufen werden kann. In nur 45 Sekunden ist der leere Speicher dann auch schon für den nächsten Start aufgeladen.

Bei Baubeginn der GERALD R FORD (Nov 2009) gab es zunächst gab es Befürchtungen, dass das von General Atomics zu entwickelnde EMALS für diesen ersten neuen Flugzeugträger noch nicht verfügbar sein könnte – und damit erhebliche und teure Designänderungen notwendig würden. Inzwischen ist EMALS aber offenbar weitgehend im Zeitplan. Bei Tests an Land (Naval Air Engineering Station in Lakehurst, New Jersey) konnte im Dezember 2010 erstmals ein Trägerkampfflugzeug F/A-18E Super Hornet von einer EMALS Testanlage starten.

Nun haben im angekündigten Zeitplan die Tests an Bord der im letzten November vom Stapel gelaufenen und derzeit in der Ausrüstung befindlichen GERALD R FORD begonnen. Dabei geht es zunächst allerdings erst einmal um die diversen im Schiffsinneren installierten „Launch Control Subsystems“. Erste praktische Erprobungen auf dem Flugdeck in Form von „Abschüssen“ toter Gewichte sind erst ab Mitte 2015 geplant, und erst wenn diese erfolgreich sind, dürfen auch Kampfflugzeuge EMALS auf dem Flugzeugträger EMALS in der Praxis erproben. Sollte alles wie geplant klappen, dürfte EMALS aber bei der 2016 geplanten Indienststellung der GERALD R FORD einsatzklar verfügbar sein.

Ergänzt wird die neue Startanlage übrigens durch auch eine neue Landefanganlage. Beim bisherigen hydraulischen System wird die beim Abbremsen eines gelandeten Flugzeuges zu „vernichtende“ kinetische Energie in Wärme umgewandelt, die ungenutzt abfließt. Das neue System soll anstelle hydraulischer Kolben mit elektrischen Widerständen arbeiten. Die hier anfallende Energie soll dann über Generatoren in Batteriebänke eingespeist werden – und damit wieder verwendbar sein.
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https://www.iiss.org/blogs/military-bala...eployments

Flugzeugträgereinsätze: Manövrieren zum Vorteil

Die jüngsten Stationierungen von Flugzeugträgern durch China, Frankreich und die USA im und um den Indopazifik haben die anhaltende Bedeutung dieser Plattformen als Mittel der Verteidigung und des diplomatischen Einflusses unterstrichen. Da die neuen Flugzeugträger des Vereinigten Königreichs kurz vor ihrem Einsatzdebüt stehen, wird die Art und Weise, wie die USA und ihre Verbündeten bei zukünftigen Einsätzen zusammenarbeiten, entscheidend für den Einsatz und die Verfügbarkeit ihrer Flugzeugträger in potenziellen zukünftigen Krisen sein, wie Nick Childs erklärt.

Die jüngsten Einsätze von Flugzeugträgern in China, Frankreich und den USA sowie das Interesse am bevorstehenden Ersteinsatz des ersten neuen britischen Flugzeugträgers zeigen, dass diese Plattformen weiterhin als Symbole der Verteidigung und des diplomatischen Einflusses dienen können. Gleichzeitig werfen diese Einsätze Fragen darüber auf, wie sie sich in Zukunft entwickeln werden und welche Rolle diese Plattformen in einer zukünftigen größeren Konfrontation spielen würden.
Träger-Choreographie

Der jüngste Vorstoß des ersten chinesischen Flugzeugträgers, der Liaoning, erregte in der Region große Aufmerksamkeit. Der Einsatz des Flugzeugträgers stand im Mittelpunkt einer bedeutenden Ansammlung von Schiffen der Volksbefreiungsarmee (People's Liberation Army Navy, PLAN), zu denen auch der erste Kreuzer vom Typ 055 (Renhai) gehörte, da China sein Konzept der Trägergruppe weiter ausbaut. Der Einsatz umfasste Operationen in Gewässern nahe der japanischen Insel Okinawa und östlich von Taiwan, sowie weitere Übungen im Südchinesischen Meer. Während die Liaoning bereits zu verschiedenen Zeiten in diesen Gewässern operiert hat, könnte dies wie ein politisches Signal inmitten erhöhter regionaler Spannungen, nicht zuletzt im maritimen Bereich, aussehen. Die Rolle von Chinas sich entwickelnder Trägerstreitmacht in einer tatsächlichen Konfrontation entweder im Südchinesischen Meer oder im Zusammenhang mit Taiwan ist jedoch aufgrund der potenziellen Verwundbarkeit der Schiffe fraglich. Die tatsächliche Bedeutung der jüngsten Aktivitäten der Liaoning könnte eher im Zusammenhang mit den Ambitionen der PLAN stehen, solche Fähigkeiten in immer weiter entfernten Gewässern einzusetzen.

Die US-Marine hat unterdessen zum zweiten Mal innerhalb von knapp zwei Monaten einen ihrer Flugzeugträger, die USS Theodore Roosevelt, mit einer begleitenden Kampfgruppe ins Südchinesische Meer entsandt. Zuvor hatte sie mit einem anderen Träger, der USS Nimitz, operiert. Bei der letzten Gelegenheit war es mit einem amphibischen Schiff mit großem Deck, der USS Makin Island, und seiner Gruppe.

Während diese Verlegungen angeblich die Entschlossenheit der US Navy symbolisieren, ihre Präsenz aufrechtzuerhalten, ist es kein Geheimnis, dass sie Schwierigkeiten hat, die Nachfrage zu befriedigen und das Tempo der Trägereinsätze beizubehalten. Dies geht einher mit einer wachsenden Nachfrage nach einer Trägerpräsenz auf verschiedenen Schauplätzen, einschließlich der Erneuerung von Einsätzen in der Arktis als Gegengewicht zu verschiedenen Mächten, insbesondere Russland. Die Biden-Administration hat eine Überprüfung der globalen Streitkräfteposition eingeleitet, und die Frage, wie und wo die Flugzeugträger eingesetzt werden sollen, wird als Teil dieses Prozesses sicherlich wieder in den Mittelpunkt rücken. Die Debatte, ob eine Mischung aus nuklearbetriebenen Trägern in voller Größe und leichteren Trägern die Antwort auf die zukünftigen Anforderungen der US Navy sein könnte, anstatt sich weiterhin ausschließlich auf die sehr teuren nuklearbetriebenen Schiffe zu konzentrieren, wurde ebenfalls wieder eröffnet. Abhängig von den Kompromissen bei den Fähigkeiten könnte ein solcher Ansatz helfen, die Präsenz aufrechtzuerhalten, da er insgesamt zu mehr Trägerrümpfen führen könnte.


Koordination der Flugzeugträger

In diesem Zusammenhang könnte die Rolle der wichtigsten US-Verbündeten an Bedeutung gewinnen. Frankreich, Großbritannien und die USA wollen ihre zukünftigen Trägeroperationen enger koordinieren. Im Rahmen seines jüngsten Einsatzes im Indischen Ozean hat Frankreichs einziger Flugzeugträger, die Charles de Gaulle, vorübergehend das Kommando über die Task Force 50 der US Navy in der Region übernommen, um eine Lücke in der US-Trägerpräsenz zu schließen.

Es wird erwartet, dass die beiden neuen britischen Flugzeugträger der Queen-Elizabeth-Klasse dasselbe tun und gelegentlich die US-Trägerpräsenz ergänzen oder ersetzen werden. Im Gegenzug werden die US-Unterstützung und verstärkte gemeinsame Operationen wahrscheinlich wichtige Faktoren sein, um die Effektivität der französischen und britischen Trägerkapazitäten auch in Zukunft aufrechtzuerhalten.

Die HMS Queen Elizabeth steht kurz vor ihrem Einsatzdebüt in der indopazifischen Region. Die Art und Weise, wie sie sich in die anderen Schiffe des Einsatzes integriert und mit ihnen zusammenarbeitet, wird ein Indikator dafür sein, wie sich künftige Trägeroperationen im indopazifischen Raum entwickeln könnten. Es könnte schwierig sein, einen Konsens zwischen Frankreich, Großbritannien und den USA darüber zu erzielen, wo der Schwerpunkt künftiger Einsätze liegen soll - im indopazifischen Raum, im Persischen Golf oder im Verantwortungsbereich der NATO im und um den Nordatlantik und das Mittelmeer -, wobei die nationalen Prioritäten zeitweise voneinander abweichen könnten. Da Großbritannien immer noch seine F-35B Lightning II-Kampfflugzeuge aufbaut, auch für den Einsatz auf Flugzeugträgern, wird die HMS Queen Elizabeth ihren ersten Einsatz mit einer Mischung aus britischen und amerikanischen Jets an Bord absolvieren. Inwieweit dies jedoch ein Muster der Zusammenarbeit in der Zukunft sein wird, bleibt unklar.

Eine weitere Entwicklung könnte darin bestehen, dass andere Länder des indopazifischen Raums dem Club der Flugzeugträgerbetreiber beitreten und mit den USA kooperieren, höchstwahrscheinlich in begrenztem Umfang. Japan rüstet seine beiden größten flugfähigen Schiffe der Izumo-Klasse für den Einsatz von F-35B um, während Südkorea auf dem besten Weg zu sein scheint, einen leichten bis mittelgroßen Flugzeugträger zu erwerben. Während Australien derzeit keine Pläne für den Einsatz von Flugzeugträgern mit festen Flügeln hat, hat es zwei amphibische Großraumschiffe erworben, die als Kernstücke von Einsatzgruppen fungieren sollen, die in zukünftigen multinationalen Streitkräfteplanungen in der Region eine Rolle spielen könnten.

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Gibt es dahingehend schon Informationen wie ein Erwerb Südkoreas aussieht?
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Superkinger:

Das soll (wie vieles in Südkorea) größtenteils Marke Eigenbau sein. ca. 40.000 Tonnen und 20 F-35B.

https://en.wikipedia.org/wiki/CVX-class_...ft_carrier

https://thediplomat.com/2021/01/sizing-u...-carriers/

https://www.navalnews.com/naval-news/202...r-program/
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Südkorea setzt seinen Verteidigungsetat einfach phänomenal gut ein. Dagegen wirkt Deutschland wie ein Betrunkener, der den Weg nach Hause nicht mehr findet.

Interessant, dass sich das Zwei-Insel-Konzept wohl langsam durchsetzt.
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(13.05.2021, 18:22)GermanMilitaryPower schrieb: Südkorea setzt seinen Verteidigungsetat einfach phänomenal gut ein. Dagegen wirkt Deutschland wie ein Betrunkener, der den Weg nach Hause nicht mehr findet.

Interessant, dass sich das Zwei-Insel-Konzept wohl langsam durchsetzt.
Dafür gibt es technische Gründe. Gasturbinen brauchen große zu und Abluftmengen
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GermanMilitaryPower:

Ich habe ja 2007 in Südkorea gelebt. Da ist auch nicht alles Gold was glänzt, und man muss bedenken, dass die Personalkosten wesentlich geringer sind, die Armee dort im Gegensatz zur Bundeswehr keine Steuern bei Rüstungsprojekten entrichtet und Ineffizienz und systemtische Korruption angesichts des nördlichen Nachbarn einfach nicht drin sind. Positiv für jeden militärischen Aspekt aber ist auf jeden Fall die allgemeine Sozialkultur in Südkorea. Die konfuzianische Prägung dieser Gesellschaft ist militärisch einfach ein erheblicher Vorteil.

Südkoreanische Soldaten würde ich vor allem auf der kulturellen und psychologischen Seite als deutlich leistungsfähiger und kampfstärker einschätzen als Soldaten in Westeuropa ™. Allgemein werden die Koreaner als Soldaten unterschätzt, der subtile Grad der Militarisierung der Kultur im allgemeinen wie auch die positive Einstellung zu militärischen Belangen sind immens.
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Sehr interessant Quintus, vielen Dank für die Erläuterung bzgl. meines kleinen Exkurses. Übergeordnet wollte ich daraus ableiten, dass hier eine ausgezeichnete Blue Water Navy aufgestellt wird und durch einen kleinen Träger komplementiert wird. Das bei einem Etat, bei dem ein Land wie Deutschland nicht mal eine VJTF problemlos aufstellen kann.
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https://esut.de/2021/06/meldungen/27745/...menarbeit/

Marinen von Frankreich, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten bekräftigen verstärkte Zusammenarbeit

Im Verlauf eines trilateralen Gespräches am 3. Juni 2021 in Toulon unterzeichnete der Chief of Naval Operations Admiral Mike Gilday, Admiral Tony Radakin, First Sea Lord der britischen Royal Navy und Admiral Pierre Vandier, Inspekteur der französischen Marine, eine weitere Kooperationsvereinbarung. Darin erneuern sie ihr Engagement für eine engere Zusammenarbeit und Interoperabilität rund um den Globus – sowohl bei Einsätzen als auch bei Übungen -, um den Herausforderungen von morgen zu begegnen und einen strategischen Vorteil auf See zu wahren. Admiral Gilday: „Durch fortgesetztes Engagement und Dialog stärken wir zweifellos die kollektive Fähigkeit unserer Streitkräfte, die freie Nutzung von Seeverbindungen zu sichern – und den wirtschaftlichen Wohlstand, der damit einhergeht… Dabei ist das Ganze mehr als die Summe seiner Einzelteile!“

Admiral Radakin stellte seinerseits fest: „Das heutige trilaterale Treffen zwischen der Marine Nationale, der United States Navy und der Royal Navy, den drei NATO-Nuklearnationen und den drei Trägermarinen der Allianz, unterstreicht unser gemeinsames Engagement für die NATO und unsere mutigen Schritte in Richtung einer immer größeren Interoperabilität und Austauschbarkeit. Dafür ist der Einsatz der Carrier Strike Group 21 der Royal Navy ein klarer Beweis: ein Träger der Royal Navy, der ein NATO-Träger wird, operiert unterstützt von verbündeten Kampfjets, Fregatten und Zerstörern, die als eine Einheit arbeiten.“

„Beim Blick auf den Horizont erkennen wir, dass die gemeinsamen Herausforderungen in Umfang und Komplexität weiter zunehmen werden“, sagte Admiral Vandier. „Unsere drei Marinestreitkräfte müssen darauf vorbereitet sein, in Konflikten unterschiedlicher Intensität auf der ganzen Welt gemeinsam zu reagieren. Unsere trilateralen Ausbildungs- und Übungsaktivitäten spiegeln diese Realität wider und stellen sicher, dass wir in der Lage sind, gemeinsam auf höchstem Niveau zu operieren.“

Das Treffen der drei Marinechefs steht am Ende des fünfmonatigen Einsatzes der „Charles de Gaulle“, der sie bis in den Persischen Golf führte. Während der Mission Clemenceau 21 (ESuT berichtete) führte der französische Flugzeugträger die Task Force 50 der US Navy, operierte gemeinsam mit der USS „Dwight D. Eisenhower“ (CVN-69) und seiner Einsatzgruppe und beteiligte sich an der Operation ‚Inherent Resolve‘ bzw. ‚Chammal‘, der militärischen Intervention der USA und Frankreichs gegen die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien. Vom 1. bis zum 4. Juni traf die „Charles de Gaulle“ auf den britischen Flugzeugträger HMS „Queen Elizabeth“ im Rahmen der Übung ‚Gallic Strike‘. In ihrem Mittelpunkt stand das Training von Dual-Carrier-Operation, d. h. zwischen die Koordinierung von Operationen und des gemeinsamen Einsatzes zwischen zwei Flugzeugträgern zur Koordinierung in einem integrierten Verband. Dies umfasst die Simulation von Einsätzen gegen See- und Landziele sowie die Verteidigung des Trägerverbandes sowie taktische Übungen der beteiligten Flugzeuge, hier zwischen 18 Rafale-Marine auf französischer und 18 F-35B auf britischer Seite.

HMS „Queen Elizabeth“ steht am Anfang ihrer operativen Verwendung. Als Flaggschiff der UK Carrier Strike Group 21 führt sie seit dem 23. Mai sechs Schiffe und ein U-Boot der Royal Navy, einen Zerstörer der US Navy, USS „The Sullivans“, und eine Fregatte aus den Niederlanden, HNLMS „Evertsen“, in den asiatisch-pazifischen Raum. Der Verband, der im Dezember 2021 zurückerwartet wird, gilt als die größte Zusammenführung von See- und Luftstreitkräften, die Großbritannien in einer Generation aufstellte. Nicht ganz im Sinne eines Aufwärmtrainings, nahm sie bis zum 28. Mai an der NATO-Übung ‚Steadfast Defender‘ teil und konnte mit zwei der Ständigen Marineeinsatzgruppen der NATO sowie einer Amphibischen Einsatzgruppe der US Navy (Amphibious Ready Group) um die USS „Iwo Jima“ zusammenarbeiten. Ihre eingeschifften F-35B des RAF Geschwaders 617 übten mit anderen alliierten Luftfahrzeugen in der NATO-Übung Atlantic Trident 2021. Bemerkenswert, dass „Queen Elizabeth“ quasi auf ihrem ‚Jungfern-Manöver‘ in eine großangelegte NATO-Übung eingebunden war.

Die jetzige Begegnung der drei Marinechefs greift die Absichtserklärungen, die vor einem Jahr getroffen worden sind, auf. Am 12. Juni 2020 hatten sie sich, damals in einer virtuellen Konferenz, darauf verständigt, gemeinsam an der Aufrechterhaltung des regelbasierten internationalen Systems zu arbeiten.

Als politischer Fingerzeit kann die vom amerikanischen Marinechef Mike Gilday gemachte Einlassung verstanden werden, der engere Arbeitsbeziehungen mit der britischen und französischen Marine verspricht. Immerhin verständigen sich hier drei ständige UN-Sicherheitsratsmitglieder, drei Nuklearmächte und drei Flugzeugträgermarinen. Neben transatlantischen mögen dabei auch indo-pazifische Überlegungen eine Rolle spielen.

In Europa verfügen auch die Marinen Spaniens und Italiens über Flugzeugträger. Die Marina Militare konnte im Frühling 2021 die Testkampagne und Zertifizierung für F-35B auf der „Cavour“ abschliessen. Die spanische „Juan Carlos“ diente als Vorlage für die TCG „Anadolu“ der türkischen Marine.
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