(Sonstiges) News aus der Rüstungsindustrie
(03.10.2018, 13:59)Seafire schrieb: http://www.kn-online.de/Nachrichten/Wirt...n-in-Sicht
Fregatten für Agypten
...Punkten will die deutsche Werft vor allem mit Qualität und Termintreue. Die Meko-Fregatten aus Kiel sind zwar doppelt so teuer wie die Schiffe aus Frankreich. Der Bau der Fregatten für Südafrika und Algerien erfolgte in Kiel allerdings in Rekordzeit und ohne Mängel........


Nochmal zum auf der Zunge zergehen lassen: Der Bau erfolgte in Rekordzeit und ohne Mängel.


Eigentlich will Ägypten Aster 30 Raketen. Frankreich wollte diese nur liefern wenn FR oder I Fregatten-Design gewählt würden. Ob dies so bleibt habe ich noch nicht gefunden.

(14.05.2020, 10:07)Mike112 schrieb: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig...0P_y--3X2s

https://uk.reuters.com/article/uk-thysse...6fJLjrrUIY

Weniger Wettbewerb ist selten gut. Leider reicht der Bedarf unserer Marine aber wohl nicht mehr für zwei konkurrierende Unternehmen.
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Die meisten habe es wohl schon gesehen - der VSM (Verband für Schiffbau und Meerestechnik) fordert ein Flottenprogramm für die Marine und vor allem zur Stärkung der Industrie in folge von Covid 19.

https://esut.de/2020/05/meldungen/20646/...n-werften/

Die Aktuellen Einbußen liegen in Europa bei 75%.

"Die Erwartungen an die Bundesregierung richten sich – ausweislich des Jahresberichtes – nicht nur an die schon ‚verabschiedeten‘ Bauprogramme Mehrzweckkampfschiff 180, Korvette K130, U-Boot U212 CD sowie die derzeitigen Modernisierungs- beziehungsweise Anpassungsmaßnahmen der Fregatten F123, F124, der Korvetten K130 (erstes Los). Sie fordern auch, die Betriebsstoffversorger/Flottentanker (Klasse 707) endlich zu realisieren. Darüber hinaus sieht der Verband Optionen im Anlaufen der Ersatzbeschaffung für die Flottendienstboote (Klasse 423), für die Minenabwehrfahrzeuge sowie den Ersatz der Tender-Klasse 404. Weitere Möglichkeiten derartiger Konjunkturbelebung werden in Ersatzbeschaffungen für die Hilfs- und Unterstützungseinheiten (Schlepper, Spezialschiffe) gesehen.

Damit nicht genug. Neben einer Forderung nach bis zu zwanzig Kampfbooten für amphibische Operationen sieht der Verband einen unveränderten Bedarf an eigenen Kapazitäten für militärische Seeverlegefähigkeit, Evakuierungen sowie humanitäre Krisenreaktionen und dem damit verbundenen weiteren Aufbau amphibischer Fähigkeiten. Zudem sieht der Verband nicht nur in einem zu beschaffenden‚ Logistic Command Ship‘ oder ‚Dock Landing Ship‘ einen besseren Weg zur Schließung einer Fähigkeitslücke als in der Mitnutzung niederländischer Einheiten. Schließlich sollte es auch zum Ersatz von Landungsbooten (bemüht wird die Klasse 520) kommen....

Allerdings seien, was die nationalen Vorhaben betrifft, nunmehr weitere Weichen möglichst kurzfristig zu stellen. Überbürokratisierte und überlange Ausschreibungsverfahren, wie z.B. bei Mehrzweckkampfschiff 180 oder bei der Ersatzbeschaffung der Betriebsstoffversorger/Flottentanker (Klasse 707), sollten in den Augen des Verbandes der Vergangenheit angehören..."

Da hoffe ich mal, dass die Stimmen auf gehört werden und dass es nicht wieder an der Kapazität zur Erstellung der Ausschreibungsunterlagen mangelt. Der Bedarf an neuen Schiffen und Booten wäre sehr groß...
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(24.05.2020, 07:05)26er schrieb: Da hoffe ich mal, dass die Stimmen auf gehört werden

Ich nicht! Was da an Beschaffungen vorgeschlagen wird ist in großen Teilen und in Bezug auf die aktuelle Lage unverantwortlicher Blödsinn. Die sich noch aufbauende Wirtschaftskrise betrifft nicht nur die Schiffsbauindustrie, dass ist eine gigantische Rezession über alle Industriebereiche hinweg, über Jahre und mit weltweiten Folgen. Auch wenn die Verteidigungsfähigkeit gerade in solchen Krisenzeiten nicht überflüssig wird, im Gegenteil, und daher die Erinnerung an den zeitnahen Ersatz ver- und überalterter Einheiten durchaus vernünftig ist, was wir in dieser Lage definitiv nicht brauchen ist ein weiterer Ausbau der Flotte. Schon gar nicht um eine Industrie zu unterstützen, die auch ohne Corona-Krise auf dem absteigenden Ast war, weil die vielgepriesene Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt eben nur punktuell existiert. Und diese punktuellen Perspektiven sollte man zielgerichtet stützen, wie in anderen Industrien auch, anstatt einem bisher schon gierigen Schlund noch mehr Geld hinterher zu werfen. Wenn ich schon sowas lese:
"Der Verband verknüpft diese an die Politik gerichtete Forderung mit der Erwartung an die Industrie, verantwortlich, ökonomisch, wirtschaftlich und personalfreundlich zu handeln."
Weil die Industrie ja genau diese Fähigkeiten in der Vergangenheit immer wieder demonstriert hat. Allein mit dieser Forderung des Verbandes zeigt sie doch, dass genau dies nicht die Ziele sind. Nachvollziehbar durchaus, jeder will sich selbst den größten Rest vom Kuchen sichern, aber keine vertrauensvolle Basis zur Zusammenarbeit.
Warum schlägt man nicht stattdessen konkrete Programme zur Lebenszeitverlängerung bestehender, noch nicht überalterter Einheiten vor? Warum schlägt man keinen Forschungspool vor, um die entsprechenden Spezialisten zu halten (auch wenn ich nicht weiß, wohin die in Zukunft abwandern sollten) und eine gemeinsame Basis für die Zukunft zu schaffen, bspw. im Bereich Antriebe, IT, Materialforschung, Sicherheit, usw., zivil und militärisch? Dazu eine dedizierte und nachhaltige Unterstützung des zivilen Schiffsbaus dort, wo dieser ohne Krise noch zukunftsfähig war, plus eine Verstärkung der entsprechenden Konsolidierungsbemühungen (die haben glücklicherweise ja schon eingesetzt) für jene Bereiche, in denen diese Wettbewerbsfähigkeit so nicht mehr gegeben war. Dies gekoppelt mit Förderungen für ökologische Aufrüstungen und Instandsetzungen von unter deutscher Flagge (!) fahrenden Schiffen würde nicht nur die Werften, sondern auch die lokalen Reedereien unterstützen und damit der gesamten notwendigen Logistikkette zur Versorgung Deutschlands und Europas etwas gutes tun. Stattdessen Marineschiffe, die wir aktuell weder brauchen noch nutzen könnten, und die sich einer Marktvergleichbarkeit entziehen, womit sie sich perfekt eignen um den maximalen wirtschaftlichen Vorteil aus der Situation zu ziehen.

Wir sind uns alle einig, denke ich, dass es Seitens der Politik und auch der Marine einiges zu verbessern gäbe, allen voran das Beschaffungswesen. Aber diese Forderungen sind ein einziges Mimimi der Industrie, die es bisher nicht schaffte, ihre eigenen Probleme zu lösen und nun meint, der Staat müsste diese Aufgaben übernehmen. Wir haben aktuell allerdings ganz andere Probleme.
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Ich würde mich Helios weitestgehend anschießen. Die aktuellen Projekte müssen jetzt durchgezogen werden, 212CD, K130, MKS180. Beim MKS180 sollten sich die Werften besonders ins Zeug legen, denn es besteht immerhin ne gute Chance, zwei weitere Einheiten nachlegen zu dürfen -wenn man es nicht wieder verbockt!
Und ja, ich weiß, dass die MKS nach Holland ging, aber der Großteil der Wertschöpfung wird so oder so in D erbracht werden.

Wenn die Werften etwas gut machen möchten, könnten sie überlegen, wie man die 404 innovativ ersetzen kann: Umbau von Feederschiffen? Umbau anderer Einheiten um Geld einuzsparen?

Einzig bei der Oste-Klasse sehe ich - ähnlich wie diese Werbung in eigener Sache - stärkeren Handlungsbedarf.
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(24.05.2020, 08:30)Helios schrieb:
(24.05.2020, 07:05)26er schrieb: Da hoffe ich mal, dass die Stimmen auf gehört werden

Auch wenn die Verteidigungsfähigkeit gerade in solchen Krisenzeiten nicht überflüssig wird, im Gegenteil, und daher die Erinnerung an den zeitnahen Ersatz ver- und überalterter Einheiten durchaus vernünftig ist, was wir in dieser Lage definitiv nicht brauchen ist ein weiterer Ausbau der Flotte.

Nun, da bin ich anderer Meinung. Die dt. Flotte ist aktuell die kleinste die wir je hatten. Die Krisenherde auf der Welt werden nicht weniger und wir Deutschen verstecken uns ja immer gerne hinter den anderen Nationen, hinter unserer Geschichte, unserer Moral usw. und nehmen nicht die Verantwortung war, die man von einer der größten Volkswirtschaften erwarten könnte.
Bei den Fregatten lag die Zielgröße bei 15 Schiffe. Vorhanden sind 1x F122, 4x F123, 3x F124 und irgendwann mal 4x F125, d.h. 11 Schiffe, wenn die F122 außer Dienst geht. Wann F126 / MKS 180 kommt, ist noch nicht wirklich klar. Ob natürlich eine Fregatte immer 10.000to haben muss, steht auf einem anderen Blatt. Der Bedarf an neuen Einheiten ist aus meiner Sicht schon da. Natürlich braucht man auch Besatzungen usw.
Es müssen ja auch nicht immer nur die großen Kampfeinheiten sein. Es fehlen auch flexibel einsatzbare Schiffe, die auch mal was transportieren können und/ oder auch zur Seenotrettung eingesetzt werden können. Warum müssen das die Fregatten machen? Die großen Schlepper sind noch aus der 1960er Jahren.....
Boote wurden generell vernachlässigt. Es wird mit einem Riesenaufwand ein 50jähriges Landungsboot in Stand gehalten. Das gleiche gilt für die Gorch Fock.
Ein Kampfboot wie z.B. das CB90 kostet weniger als ein Schützenpanzer. Es geht dabei ja nur um 15 - 20St. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Die Probleme der Werften kenne ich jetzt nicht im Detail, warum also nicht Geld zielgerichtet in Schiffe und Boote investieren? Ich gehe mal davon aus, dass hier schon Einfluss über die Arbeitnehmerverbände auf die Politik genommen wird, ähnlich wie beim 2. Los K130?
Auf der anderen Seite wird maßlos Geld in dieser Krise mit der Gießkanne verteilt, das gerade von Großkonzernen bereitwillig und ohne Not angenommen wird, um die Ergebnisse aufzupolieren.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Wirtschaftsodnung nach Covid 19 dauerhaft verändert und damit auch der Asienhandel kleiner wird. Das hätte zur Folge, dass bei Reedereien massiv Überkapazitäten abgebaut werden müssten.

(24.05.2020, 11:13)Mondgesicht schrieb: Ich würde mich Helios weitestgehend anschießen. Die aktuellen Projekte müssen jetzt durchgezogen werden, 212CD, K130, MKS180. Beim MKS180 sollten sich die Werften besonders ins Zeug legen, denn es besteht immerhin ne gute Chance, zwei weitere Einheiten nachlegen zu dürfen -wenn man es nicht wieder verbockt!
Und ja, ich weiß, dass die MKS nach Holland ging, aber der Großteil der Wertschöpfung wird so oder so in D erbracht werden.

Wenn die Werften etwas gut machen möchten, könnten sie überlegen, wie man die 404 innovativ ersetzen kann: Umbau von Feederschiffen? Umbau anderer Einheiten um Geld einuzsparen?

Einzig bei der Oste-Klasse sehe ich - ähnlich wie diese Werbung in eigener Sache - stärkeren Handlungsbedarf.

Einen Umbau von zivilen Schiffen als Ersatz für die Tender halte ich wenig zielführend. Die jetzigen Tender hatten ja auch schon den Nachteil, dass sie nur eine Maschine hatten. Zudem denke ich, dass der eigentliche Schiffbau bei einem Kriegsschiff nicht der größte Kostentreiber ist, sondern die Ausrüstung.
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Natürlich macht der Industrieverband Mimimi, allerdings hat er ja nicht unrecht. Die Marine sitzt auf einem Investitionsstau der nicht Mal eben aufzulösen ist. Das mittlerweile auch die Expertise in der Instandhaltung fehlt, hat man an der GF gesehen. Das kann sich die Politik auf die Fahnen schreiben. Also ist Corona kein Grund Projekte zu verschieben, eher im Gegenteil. Ein Konjunkturprogramm kann auch Mal der BW nützen.
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Natürlich hat der Verband unrecht, wenn er auf der einen Seite die Erwartung herausstellt, dass die Industrie "verantwortlich, ökonomisch, wirtschaftlich und personalfreundlich" handeln soll (es ist ja schon ein Hohn, dass das überhaupt so dargelegt werden muss), während im gleichen Atemzug in der aktuellen Lage ein Flottenbauprogramm vorgeschlagen wird, dass deutlich über den Abbau eines Investitionsstaus und dem Erhalt von Fähigkeiten hinaus geht. Die Verantwortung der Industrie als Auftragnehmer des Staates fängt bei der Gesellschaft an. Es spricht überhaupt nichts dagegen, wenn sich Industrie, Politik und Militär am runden Tisch vereinbaren, wie die schon seit etlichen Jahren (Jahrzehnten) schwelenden Probleme gerade unter der zu erwartenden Budgetknappheit gelöst werden können, vom Beschaffungswesen bis zum Investitionsstau. Dazu gehört dann natürlich auch realistische Zeitpläne für die bereits angestoßenen Projekte, die klare Identifikation von sinnvollen Lebensverlängerungsmaßnahmen (bei F123 bspw. möglich) und sinnvollen, (relativ) kurzfristigen Ersatzbeschaffungen eingebettet in einem Gesamtrahmen, der die kontinuierliche Beschäftigung von konsolidierten Werften ermöglicht.
Es spricht allerdings sehr viel dagegen, dass ein Industrieverband die aktuelle Krise dazu nutzen will, um eine selbst unter relativ guten Bedingungen nicht überlebensfähige Industrie über das allgegenwärtige Druckmittel "Arbeitsplätze" unter horrenden Kosten künstlich am Leben zu erhalten, in dem viel Geld für ein Flottenprogramm ausgegeben werden soll, dass wenigen zu gute kommt und langfristig wichtige Mittel bindet.

(24.05.2020, 11:44)26er schrieb: Nun, da bin ich anderer Meinung. Die dt. Flotte ist aktuell die kleinste die wir je hatten. Die Krisenherde auf der Welt werden nicht weniger und wir Deutschen verstecken uns ja immer gerne hinter den anderen Nationen, hinter unserer Geschichte, unserer Moral usw. und nehmen nicht die Verantwortung war, die man von einer der größten Volkswirtschaften erwarten könnte.

Das ist ja keine Meinung, sondern eine Feststellung, und du wirst vermutlich niemanden hier im Forum finden, der grundsätzlich der Meinung ist, dass Deutschland dieser Verantwortung nicht auch mit einer solide aufgestellten Bundeswehr (im besonderen der Marine) gerecht werden sollte. Bloß befinden wir uns mitten in einer weltweiten Gesundheitskrise, die gerade den Auftakt einer globalen Wirtschaftskrise mit bisher ungeahnten Folgen bildet. Schau dir doch einfach an, mit welchen Zahlen hinsichtlich Neuverschuldung und Bundeshaushalt zur Zeit jongliert wird. Jetzt ist schlicht der falsche Zeitpunkt, um über den Fähigkeitserhalt hinausgehende Beschaffungen nachzudenken.
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(24.05.2020, 15:00)Helios schrieb: Das ist ja keine Meinung, sondern eine Feststellung, und du wirst vermutlich niemanden hier im Forum finden, der grundsätzlich der Meinung ist, dass Deutschland dieser Verantwortung nicht auch mit einer solide aufgestellten Bundeswehr (im besonderen der Marine) gerecht werden sollte. Bloß befinden wir uns mitten in einer weltweiten Gesundheitskrise, die gerade den Auftakt einer globalen Wirtschaftskrise mit bisher ungeahnten Folgen bildet. Schau dir doch einfach an, mit welchen Zahlen hinsichtlich Neuverschuldung und Bundeshaushalt zur Zeit jongliert wird. Jetzt ist schlicht der falsche Zeitpunkt, um über den Fähigkeitserhalt hinausgehende Beschaffungen nachzudenken.

Aber genau in einer Krise sollte der Staat zusätzlich investieren, um zusätzliche Nachfrage zu generieren und die Wirtschaft zu stützen. Das macht auf jeden Fall mehr Sinn, als einfach Geld mit der Gießkanne zu verteilen. Der Effekt verpufft. Öffentliche Aufträge in der Krise zurückzufahren, ist das Schlimmste was gemacht werden kann.
Jetzt sind wir aber vom eigentlichen Thema ziemlich weit weg.
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(24.05.2020, 16:09)26er schrieb: Aber genau in einer Krise sollte der Staat zusätzlich investieren, um zusätzliche Nachfrage zu generieren und die Wirtschaft zu stützen. Das macht auf jeden Fall mehr Sinn, als einfach Geld mit der Gießkanne zu verteilen. Der Effekt verpufft. Öffentliche Aufträge in der Krise zurückzufahren, ist das Schlimmste was gemacht werden kann.

Aufgrund höherer Schulden und geringerer Steuereinnahmen sind die Investitionsmöglichkeiten aber deutlich begrenzter als noch vor einigen Monaten. Dem muss auch bei der Unterstützung der Rüstungsindustrie Rechnung getragen werden. Dem Verband geht es nicht nur darum sicherzustellen, dass die aktuellen Programme ohne weitere Verzögerungen umgesetzt werden (wie mehrfach erwähnt stimme ich dem sofort zu), sondern auch um die Unterstützung einer schon in guten Zeiten nicht mehr ökonomisch sinnvoll aufgestellten Industrie durch zusätzliche Aufträge. Und das ist in der aktuellen Situation, in der tatsächlich etliche gut aufgestellte Wirtschaftszweige ins Schlingern kommen, unverantwortlich. Im Endeffekt nutzt der Verband also nur die aktuelle wirtschaftspolitische Stimmung um die eigenen Fehler auf Kosten der Steuerzahler zumindest zeitweilig auszubügeln.
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(24.05.2020, 11:44)26er schrieb: Einen Umbau von zivilen Schiffen als Ersatz für die Tender halte ich wenig zielführend. Die jetzigen Tender hatten ja auch schon den Nachteil, dass sie nur eine Maschine hatten. Zudem denke ich, dass der eigentliche Schiffbau bei einem Kriegsschiff nicht der größte Kostentreiber ist, sondern die Ausrüstung.

Schau dir mal das kanadische Unterstützungsschiff MV Asterix an - übrigens in Wismar gebaut. Dieses hatte ich beim Schreiben im Sinn.
Es gibt tolle Lösungen, die keinen Goldrand haben und dennoch funktionieren. Man muss das nur mal angehen.

Wenn die Werftenindustrie nicht so oft etwas versaut hätte, würde die aktuelle Forderung sicher anders ankommen.
Aber wer immer nur Böcke schießt, kann dann nicht allzuviele positive Rückmeldungen erwarten.
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(25.05.2020, 11:26)Mondgesicht schrieb: Schau dir mal das kanadische Unterstützungsschiff MV Asterix an - übrigens in Wismar gebaut. Dieses hatte ich beim Schreiben im Sinn.
Es gibt tolle Lösungen, die keinen Goldrand haben und dennoch funktionieren. Man muss das nur mal angehen.

Wenn die Werftenindustrie nicht so oft etwas versaut hätte, würde die aktuelle Forderung sicher anders ankommen.
Aber wer immer nur Böcke schießt, kann dann nicht allzuviele positive Rückmeldungen erwarten.

Tut mir leid, aber für mich bleibt das Schiff ein umgebauter ziviler Tanker, gebaut nach zivilen Standards in Bezug auf Schiffssicherung, mit nur einer Maschine, wahrscheinlich ohne ABC-Schutz usw. Die fehlende Bewaffnung finde ich nicht mal so schlimm, das könnte man nachrüsten.
Das Schiff sollte eine Übergangslösung sein, bis die JSS in Dienst gehen. Interessanterweise basieren diese ja auf der Berlin-Klasse. Einen Tender oder auch als einen EGV sehe ich jetzt nicht als Goldrandlösung an. Bestimmte Dinge sind in D seit den 50er oder 60erJahren Standard, wie z.B. die o.g. Dinge.

Ich kenne die Probleme der deutschen Schiffbauindustrie nicht im Detail. Mir ist zwar auch bekannt, was bei den letzten Projekten schief gelaufen ist, aber mich würde interessieren, woran das liegt. Vielleicht kann mich da mal jemand aufschlauen und vor allem, was andere Werften besser machen.

In internationaler Sicht wurden zuletzt der Auftrag für vier Korvetten für Brasilien geholt und vor allem bei den Ubooten hat sich die letzten Jahre einiges getan. Daneben hat Fassmer mit OPV's einiges geholt.
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Dann kann dir niemand helfen.
Der 2. Weltkrieg wurde u.a. durch umgebaute zivile Schiffe, bzw durch Schiffe, gebaut nach zivilen Standards, gewonnen.

Die Asterix beweist, dass Umbauten bzw zivile Standards nicht schlecht sind.
Die Verfehlungen der dt. Werften sind dir nach eigenen Angaben bekannt.

So what?
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(26.05.2020, 22:39)Mondgesicht schrieb: Dann kann dir niemand helfen.
Der 2. Weltkrieg wurde u.a. durch umgebaute zivile Schiffe, bzw durch Schiffe, gebaut nach zivilen Standards, gewonnen.

Die Asterix beweist, dass Umbauten bzw zivile Standards nicht schlecht sind.
Die Verfehlungen der dt. Werften sind dir nach eigenen Angaben bekannt.

So what?

Du hast Recht - mir kann niemand helfen, aber ich möchte mich auch nicht mit einfachen Antworten abgeben nach dem Motto: " die dt. Schiffbauindustrie kann nichts und wird es deshalb bald nicht mehr geben...."

Ich bin hier nicht der Fürsprecher der dt. Werftindustrie, auch wenn ich vielleicht gerade ein bisschen in die Rolle reinrutsche, aber das hier ist mir alles ein bisschen zu einfach. Auf der einen Seite sieht es doch für die dt. Industrie im internationalen Geschäft gar nicht so schlecht aus, vor allem bei den Ubooten, aber auch im Überwasserkriegsschiffbau. National sind wir bei den bekannten Missständen. Da passt doch etwas nicht zusammen..... Es kann doch nicht sein, dass man international gute Arbeit abliefert, aber national nicht?

Daneben sollte die maritime Zulieferindustrie auch nicht vergessen werden und die ist in Teilen Weltspitze, z.B. wenn ich an einen Motorenhersteller am Bodensee, oder Getriebehersteller aus Augsburg denke.

Die Zusammenhänge zwischen Liberty-Schiffe, die rein auf Stückzahl gebaut wurden, und Tender bzw. Versorger sehe ich nicht. Bei einen ging es rein um Stückzahl, mal davon abgesehen, dass das einfache und schnell herzustellende Frachtschiffe waren, d.h. diese hatten auch keinen Auftrag wie Kriegsschiffe, sondern sollten einfach nur Fracht von A nach B transportieren. Tender und Versorger werden in Kleinst-Stückzahl gebaut und was ihr Auftrag ist, sollte klar sein.

An was macht du das fest, dass die Asterix gut ist? Alleine schon im Wikipedia-Eintrag steht das hier steht:

"Due to the civilian nature of her design, Asterix is limited in her ability to survive damage sustained in combat. The ship also lacks any installed self-defense weapons systems, although there are provisions should the need arise.[8] These two issues prevent the ship from being deployed to hazardous combat areas."
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Bitte Leute, das gilt an alle, wir wollen doch eine sachliche Diskussion, da muss es nicht persönlich werden!

Inhaltlich geht es mir nicht darum, was der jeweilige Produzent im Einzelfall falsch gemacht hat - für die meisten Probleme ist es eh schwer einen einzigen Schuldigen zu benennen - sondern was in der gesamten Industrie falsch läuft.
Das Hauptproblem ist schlicht die fehlende Wirtschaftlichkeit vieler maritimer Produktionszweige hier in Deutschland. In den letzten zwanzig Jahren wurden 12 Einheiten nach Marinestandards in Deutschland in Dienst gestellt, in den nächsten zehn Jahren werden es dem aktuellen Stand nach 8 weitere Einheiten sein (evtl. plus Versorger). Darunter waren dann jeweils fünf Korvetten. Für unseren nationalen Bedarf und den bisherigen Export, selbst wenn sich beides noch weiter erhöht, reicht eine einzige moderne Werft an einem einzigen Standort eigentlich aus. Setzt man aus strategischen Gründen auf zwei Standorte, hat man definitiv genug Kapazitäten auch für entsprechende Reparaturen. Wieviele Standorte haben wir in der Realität, wie viele Anbieter? Das ist natürlich nicht ausschließlich auf den Mist der Industrie gewachsen, sondern wurde durch die länderseitige Wirtschaftspolitik unterstützt. Zudem haben die Notwendigkeit zur Konsolidierung inzwischen auch die Werften selbst begriffen, es müssen aber deutliche Veränderungen her, damit hier auch perspektivisch die wirtschaftlich produziert werden kann.
Man kann den Marineschiffbau nicht vom Zivilen trennen, welche Einheiten werden aber noch gewinnbringend in Deutschland produziert? Der komplette Massenmarkt ist nach Asien abgewandert, aktuell funktionieren noch qualitativ hochwertige Kreuzfahrtschiffe (weil es zu wenige asiatische Kapazitäten dafür gibt), anspruchsvolle Yachten, Spezialschiffe (Forschung, Industrie) und kleinere Nischenprodukte, wobei letztere stark von Auftrag zu Auftrag leben. Der allgemeine Trend zeigt einen übersättigten internationalen Frachtmarkt und einen Qualitätsgewinn bei asiatischen Produktionen sowie ein Ausbau der Werftlandschaft in Asien. Das Werftensterben ist auch ohne die Corona-Krise noch nicht vorbei.

Natürlich ist es legitim, dass jene Wirtschaftszweige, die wirtschaftlich produzieren können staatliche Hilfen in Anspruch nimmen, genauso wie das für alle anderen Industriebetriebe ebenso gilt. Ebenso ist es sinnvoll (und sogar notwendig), nicht einfach nur mit Krediten und Bürgschaften auszuhelfen, sondern als Staat eigene Investitionen zu tätigen. Aber nochmal: diese Krise betriffte so ziemlich alle Wirtschaftsbereiche und wird sich aufgrund ihrer Dimension vermutlich auch auf das Gesundheits- und Bildungswesen auswirken, ganz zu schweigen von Infrastrukturprojekten (bei denen es ja generell einen hohen Nachholbedarf gibt). Gleichzeitig werden die Steuereinnahmen sinken und die Schulden ansteigen, womit weniger Mittel zur Verfügung stehen werden.
Entsprechend wichtig ist es, diese sinnvoll zu verteilen, und dazu gehört auch, auf eine dauerhafte Wirtschaftlichkeit zu achten. Jedes Geld, dass jetzt in Unternehmen gesteckt wird, die in der Form eh keine Zukunft hatten, fehlt jenen Unternehmen, die eine solche besitzen.

Unter diesen Vorzeichen ist es völlig nachvollziehbar, dass der Verband die Politik ermahnt und erinnert, nicht auf notwendige Investitionen zu verzichten. Dem stimme ich auch zu, es wäre für eine eh schon angeschlagene Industrie fatal, wenn geplante staatliche Aufträge verloren gingen. Dass er allerdings darüber hinausgehend einen weiteren Ausbau der Flotte forcieren will ist unverschämt und unsozial.

Was den (Um-)Bau von Marineschiffen nach zivilen Standards angeht, so ist das für bestimmte Einheiten sicherlich ein Weg um die Kosten zu reduzieren. Gerade wenn eh dauerhaft eine zivile Besatzung fährt stellt sich eh die Frage, in wie weit diese Einheiten für Kriseneinsätze verwendet werden sollen/können. Wenn ich allerdings sehe, was mit den Tendern heute schon für Einsätze gefahren werden und was an Fähigkeiten, teils offiziell teils inoffiziell erwartet werden, würde ich mir hier eher militärische Standards wünschen. Zumindest für einen Teil des Ersatzes.
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Das Vertreter der Wirtschaft primär Interessen der Unernehmen vertreten ist ja deren Aufgabe ;-)

Die Forderung das bereits angedachte Flottenerneuerungspogram auch umzusetzen basiert ja im Wesentlichen auf den Ideen bzw. Konzepten der Bundeswehr/Marine/BMVG.

Was wurde gefordert ?
MCM-V
Tanker
Tender/MUsE
Kampfboote
JSS
Schlepper
Flottendienstboote

Was davon ist den entbehrlich oder überzogen ?
IMHO sind da tw. die Ersatzbeschaffungen schon sehr sehr spät drann........
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