Euro, die EU-Währung
War das nicht auch mal Japans Rezept ?
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Japan leidet seit Jahren unter einer massiven Deflation, verbunden mit einer überbordenden Staatsverschuldung, die allerdings bei der eigenen Bevölkerung "aufgenommen" ist.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.investor-verlag.de/devisen/japanischer-yen-jpy/japan-in-der-deflation-gruende-chancen-und-risiken-20120502/102130453/">http://www.investor-verlag.de/devisen/j ... 102130453/</a><!-- m -->
Zitat:Großer Kapitalstock führt zu Überinvestitionen

Ein Grund für die herrschende Deflation, die auch in einer Verschärfung des Konkurrenzdrucks mündet, ist der hohe Kapitalstock des Landes. Denn die Japaner sind ein sehr sparsames Volk, das insbesondere im Wirtschaftsboom der 80er Jahre enorme Summe angehäuft hat. Der Kapitalstock ist für den japanischen Markt allerdings überdimensioniert.

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Niedrigzinspolitik verschärft Deflation - und führt nicht zur gewünschten Inflation

Mit dem günstig verfügbaren Kapital sind in zahlreichen Branchen so viele Wettbewerber entstanden, dass die Preise weiter unter Druck geraten. Dieser Zusammenhang wird durch die dauerhafte Niedrigzinspolitik der Notenbank noch verschärft.

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Dramatische Folgen für Japan: Praktisch kaum Wachstum

Seit Beginn der Deflationszeit 1993 wuchs die japanische Wirtschaftsleistung nur um 27%. Zum Vergleich: Die Leistungsfähigkeit der US-Wirtschaft stieg im gleichen Zeitraum fast zehnmal schneller um 220%.

Japan benötigt eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Japan in einer Abkehr von der angebotsorientierten hin zur nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik. Durch Stärkung der Binnenkaufkraft, mehr Konsum statt Investition und einer Neutralisierung der bislang hochgradig positiven Handelsbilanz kann Japan wieder den Funken der Konjunktur entzünden.
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Eine der Ursachen dieser Entwicklung ist die demografische Situation in Japan. Die Bevölkerung begann 2005 zu schrumpfen, als 1,067 Mio. Geburten 1,077 Mio. Todesfälle gegenüberstanden. Unter Annahme der derzeitigen Geburts- und Todesraten wird die Bevölkerung von 127 Millionen im Jahre 2005 auf 100 Millionen im Jahr 2050 und gar auf nur 64 Millionen im Jahr 2100 gefallen sein.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article117397916/Japans-Bevoelkerung-stirbt-langsam-aus.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... m-aus.html</a><!-- m -->
Zitat:24.06.13
Demografie

Japans Bevölkerung stirbt langsam aus

Um ein Drittel soll die japanische Bevölkerung bis zum Jahr 2060 schrumpfen
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Daher "sparen die Japaner für's Alter" (was ja nicht schlecht ist - aber das Problem der mangelnden Binnennachfrage mit verursacht. Und der Export macht das nicht wett. (Auch) deshalb hat Japan versucht, mit niedrigsten Zinsen zusätzliche Liquidität zu erzeugen und so Nachfrage zu verstärken.
Das klappt aber nicht.
Denn die Bevölkerung steckt das Geld nicht in die Wirtschaft (die Nachfrage wird nicht belebt), sondern in den "Sparstrumpf" - leiht es sozusagen der eigenen Regierung, die sich somit zusehends bei der eigenen Bevölkerung verschuldet.

Staaten mit schrumpfender Bevölkerung brauchen eigentlich eine gezielte Einwanderungspolitik, um der "Demografiefalle" zu entgehen. So haben z.B. die USA ihre Stellung gefestigt. In Japan klappt das nicht.
Und in Deutschland haben wir auch ein Problem:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/demografischer-wandel/">http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... er-wandel/</a><!-- m -->
Zitat:Bis zum Jahr 2050 wird die Bevölkerung in Deutschland um rund sieben Millionen Menschen auf insgesamt 75 Millionen schrumpfen, hat das Statistische Bundesamt berechnet. Die demografische Entwicklung und der fortschreitende Strukturwandel werden unsere Gesellschaft spürbar verändern. Ob auf Kommunal-, Landes- oder Bundesebene, für ganz Deutschland gilt: Es wird immer weniger zu verteilen geben. Der Druck auf die gewachsenen politischen und sozialen Strukturen steigt.
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Das können wir durch Europa (innerhalb Europas) nur bedingt ausgleichen. Denn auch Europa hat langsam ein (zunehmendes) Problem:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.berlin-institut.org/publikationen/studien/die-demografische-zukunft-von-europa-2012.html">http://www.berlin-institut.org/publikat ... -2012.html</a><!-- m -->
Junge (und gut ausgebildete) Menschen etwa aus Spanien und Portugal wanden heute eher nach Lateinamerika und Angola aus, als innerhalt Europas. Und unsere pauschalisierte Migrationsdebatte trägt auch nicht zur Verbesserung unserer Situation bei.
Damit geraten wir in die gleiche Gefahr wie Japan: die Gefahr einer zunehmend überalterten und gesättigten Gesellschaft.

Das ist nicht nur meine Analyse. Jim O'Neill, "der Erfinder von BRIC", schreibt in seinem Buch "die Märkte von morgen" deutlich, dass eine junge, wachsende Bevölkerung einer der Kriterien für die Auswahl der BRIC-Staaten war. Denn damit sei entsprechendes Wachstumspotential vorhanden (wobei natürlich auch noch andere Faktoren wichtig sind - Bevölkerung alleine tut's sicher nicht).
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Erich schrieb:sagt wer?
Quelle (z.B. Wirtschaftsprofessor xy) und Belegstellen bitte angeben - oder ist das aus dem Luftkampf über den Stammtischen aufgeschnappt?

Danke

Nunja die meisten Wirtschaftsprofessoren haben vor 10 Jahren dem Euro eine glanzvoll Zukunft geweissagt und die Stammtische haben damals geschimpft und gewarnt. Wer hatte nun Recht?
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heute fühlt sich jeder der seinerzeitigen Auguren bestätigt.
Die Professoren sagen, ohne Euro wäre die Auswirkung der US-Finanzkrise noch wesentlich massiver geworden, und die Stammtische fühlen sich auch bestätigt, weil die US-Finanzkrise auf Europa durchgeschlagen hat ...
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/ezb-robbt-sich-an-negative-zinsen-heran-12947168.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 47168.html</a><!-- m -->
Zitat:Strafsteuer für Banken
EZB robbt sich an negative Zinsen heran

Die Inflation ist sehr niedrig, die Konjunktur im Euroraum schwach. Darum sucht die EZB nach einem Mittel, um Banken zur Kreditvergabe zu animieren. Einige plädieren für einen Negativzins – doch das wäre ein zweischneidiges Schwert.
19.05.2014, ...
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Litauen vor Beitritt in die Währungsunion

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article128715941/Gruenes-Licht-fuer-Aufnahme-Litauens-in-Euro-Zone.html?fb_action_ids=10201359955714723&fb_action_types=og.recommends">http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... recommends</a><!-- m -->

Zitat:Grünes Licht für Aufnahme Litauens in Euro-Zone

Nach Ansicht von EZB und Europäischer Kommission erfüllt Litauen alle Kriterien, um den Euro ab 1. Januar 2015 einzuführen. Allerdings dürfte das Land auf Jahre der letzte Neuzugang bleiben.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/finanzen/euro-krise/24bbazc-euro-wohlstandsgarant#.hero.Eine%20W%C3%A4hrung%20rettet%20Europa.593.266">http://www.gmx.net/themen/finanzen/euro ... pa.593.266</a><!-- m -->
Zitat:04.06.2014, 17:19 Uhr

Der Euro als Wohlstandsgarant

Während die EU überlegt, den Euro noch in weiteren Ländern einzuführen, machen ihn Euroskeptiker derweil für allerlei Unheil verantwortlich. Tatsächlich hat der Euro maßgeblich zum hiesigen Wohlstand beigetragen, für seine teils ungleiche Verteilung in der Bevölkerung kann er nichts.
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Bezüglich "Euro als Wohlstandsgarant": Nicht nur, dass Deutschland allen Unkenrufen zum Trotze selbst vom Euro profitiert, scheinen auch die anderen Eurostaaten von der Stärke Deutschlands zu profitieren - ohne, dass dies zum Nachteil für Deutschland oder ein anderes Land wäre (wie ja manche Partei gerne behauptet).
Zitat:Deutschland schiebt die Wirtschaft der Euro-Zone an

Berlin (Reuters) - Die Wirtschaft der Euro-Zone bleibt dank ihrer Konjunkturlokomotive Deutschland auf Wachstumskurs.

Das Bruttoinlandsprodukt der 18 Länder zählenden Währungsunion wuchs von Januar bis März um 0,2 Prozent und damit das vierte Mal in Folge. Das Statistikamt Eurostat bestätigte damit am Mittwoch seine erste Schätzung vom Mai. Ende 2013 war das Wachstum mit 0,3 Prozent noch einen Tick stärker ausgefallen.

Garant für den Aufschwung ist Deutschland. Die größte Volkswirtschaft der Euro-Zone schaffte mit 0,8 Prozent auch das kräftigste Wachstum, wozu vor allem kauffreudige Verbraucher und stärker investierende Firmen beitrugen. Die Nummer zwei Frankreich stagnierte hingegen, während das Bruttoinlandsprodukt der Nummer drei Italien sogar um 0,1 Prozent schrumpfte. Spanien als viertgrößter Volkswirtschaft schaffte ein Plus von 0,4 Prozent. [...] Auch die Arbeitslosigkeit geht langsam zurück, was vor allem den privaten Konsum stützen dürfte. Im April fiel sie mit 18,75 Millionen auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren. Das waren 76.000 weniger als im Vormonat und 487.000 weniger als ein Jahr zuvor.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEKBN0EF0O620140604">http://de.reuters.com/article/economics ... O620140604</a><!-- m -->[/quote]

Schneemann.
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ich hab ja schon vor Jahren u.a. im Griechenland-Strang davor gewarnt, dass falsches Sparen die Konjunktur abwürgt. Inzwischen scheint auch die Weltbank die Problematik zu sehen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/wirtschaft/article128929334/Weltbank-warnt-vor-Deflation-in-der-Euro-Zone.html">http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... -Zone.html</a><!-- m -->
Zitat:Wirtschaft Konjunktur

09:41

Weltbank warnt vor Deflation in der Euro-Zone

Die globale Wirtschaft wird in diesem Jahr weit weniger stark wachsen als bisher erwartet. Der Euro-Zone droht eine Spirale der Deflation.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/eu-schuldenkrise-niemand-hat-die-absicht-den-pakt-zu-aendern-13001143.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 01143.html</a><!-- m -->
Zitat:EU-Schuldenkrise
Niemand hat die Absicht, den Pakt zu ändern!

Angeblich möchte niemand am Stabilitätspakt rütteln, trotzdem sollen die Regeln für die Haushaltsdisziplin geprüft werden. Die EU-Staaten scheinen die Folgen einer unsoliden Haushaltspolitik nicht mehr so ernst zu nehmen.
20.06.2014, ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/linksregierungen-fuer-lockere-regeln-angriff-auf-europas-sparpolitik-13002270.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/euro ... 02270.html</a><!-- m -->
Zitat:Linksregierungen für lockere Regeln
Angriff auf Europas Sparpolitik

Die sozialdemokratischen Staats- und Regierungschefs wollen den EU-Stabilitätspakt flexibler gestalten. Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), warnt SPD-Chef Sigmar Gabriel davor, zu „überziehen“.

21.06.2014, 15:51 Uhr ...
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DIE ZEiT hat in der aktuellen print-Ausgabe vom 26.06.2014 auf der Titelseite eine interessante Aussage:
Zitat:DEUTSCHE BEFINDLICHKEIT

Es geht uns gut

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Die Zufriedenheit der Deutschen gründet letztlich in einer ganz besonderen Ironie. Die hohe Beschäftigtenzahl, Ursprung allen Glücksgefühls, basiert auf einer billigen Währung, auf niedrigen Zinsen und dem daraus resultierenden Exportboom, anders gesagt: auf dem Euro. Die Deutschen, die so gern auf Europa, den Euro und das ganze Rettungsgedöns schimpfen, können also nicht deshalb so zufrieden sein, weil sie Deutsche sind. Sondern weil sie Europäer sind. Wenn das die Deutschen wüssten!
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ich weiß nicht, was ich davon halten soll:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/europaeische-zentralbank-die-ezb-wird-zur-fed-1.2029353">http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.2029353</a><!-- m -->
Zitat:3. Juli 2014 18:58

Europäische Zentralbank
Mehr Fed, weniger EZB

Mario Draghi geht neue Wege - und gleicht seinen Kurs immer mehr dem der US-Zentralbank an: Die Währungshüter tagen nur noch alle sechs Wochen, machen ihre Protokolle öffentlich und fluten den Markt mit noch mehr Geld.

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/finanzen/bankenkrise-in-portugal-europas-finanzmaerkte-schalten-wieder-auf-krise-um-13038680.html">http://www.faz.net/aktuell/finanzen/ban ... 38680.html</a><!-- m -->
Zitat:Bankenkrise in Portugal
Europas Finanzmärkte schalten wieder auf Krise um


Die besorgniserregenden Entwicklungen der portugiesischen Bank Espirito Santo setzen den Märkten zu. Die Aktienkurse fallen, Gold verteuert sich.
10.07.2014, ....
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/whatever-it-takes-mit-drei-magischen-worten-in-die-neue-eurowelt-13064843.html">http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 64843.html</a><!-- m -->
Zitat:„Whatever it takes“
Mit drei magischen Worten in die neue Eurowelt

Vor genau zwei Jahren brachte ein kurzer Satz von EZB-Präsident Draghi die Wende in der Euro-Krise. Die Zinsen sind jetzt so niedrig wie nie zuvor. Draghis Bewunderer und Kritiker streiten bis heute, ob diese Politik in eine Zombiewelt führt.

25.07.2014, ....
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Draghis nächster Schritt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/debatte/kommentare/article131537171/Wieder-faellt-Draghi-der-Kanzlerin-in-den-Ruecken.html">http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ecken.html</a><!-- m -->
Zitat:24.08.14

Wieder fällt Draghi der Kanzlerin in den Rücken

Der EZB-Chef fordert die Europäer auf, mehr Schulden zu machen. Ganz im Sinne des italienischen Premierministers. Die Deutschen haben das Nachsehen. Setzt sich Draghi durch, ist es aus mit dem Sparen.
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dass man sich auch "zu Tode sparen" und die Konjunktur restlos abwürgen kann, habe ich ja früher schon unter Bezug auf den keynesianischen Theorieansatz regelmäßig geschrieben ...
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