Iran
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Zitat:Opposition in Iran
„Versteckt eure Handys!“

Von Friederike Haupt und Nina Belz

25. Juni 2009 Es ist still geworden bei Twitter. Auffallend still. „Keine Tweets oder Retweets aus Iran? Stille...“, schreibt ein ratloser Nutzer des Mikrobloggingdienstes am Donnerstag unter dem Schlagwort „Iran-Wahl“.
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Zitat:Internet in Iran
Zensierte Zwitschermaschinen

Von Marco Dettweiler

25. Juni 2009 Der Kampf iranischer Oppositioneller gegen Ahmadineschad und seine Regierung wird im Internet mit Vehemenz fortgeführt. Auf den Straßen hat die Regierung den Protest zunächst niedergeschlagen, doch Mails, Tweets und Blogeinträge dringen weiterhin nach draußen, um der Welt zu zeigen, welches Unrecht geschieht.
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leicht widersprüchlich, die beiden Meldungen aus der gleichen Zeitung - oder versteh ich das falsch?
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Ich habe irgendwie das Gefühl, dass diese ganze Twitter-Sache extrem überbewertet wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Iran selbst dadurch neue Wählerschichten erschlossen werden können, die nicht ohnehin dem "Reformerlager" zugerechnet werden. Es ist sicher billiger für die westlichen Medien so an Bilder und (bereits bewertete und gefilterte) Informationen heranzukommen.
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Zitat:UNRUHEN IN IRAN

Ajatollah fordert Todesstrafe für Regimegegner

Der Westen und Russland verurteilen Irans brutales Vorgehen gegen Demonstranten - doch einem Vertrauten von Präsident Mahmud Ahmadinedschad ist die Strategie noch nicht hart genug. Ajatollah Ahmed Chatami fordert eine Konfrontation "ohne Mitleid". Die Anführer der Proteste müssten sterben.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,632796,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 96,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Zitat:Verhaftungswelle in Iran
Aufenthaltsort unbekannt

Von Christiane Hoffmann

26. Juni 2009 Schon am Tag nach der Präsidentenwahl begannen die Verhaftungen. Seither werden jeden Tag neue Namen bekannt. Die meisten der Verhafteten wurden aus ihren Wohnungen abgeholt. Ihr Aufenthaltsort ist seither unbekannt, von einigen heißt es, sie seien ins Evin-Gefängnis im Norden Teherans gebracht worden.
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Zitat:Opposition in Iran

Grün war die Hoffnung

27.06.2009, 8:34

Von Tomas Avenarius

Mit aller Gewalt hat das Teheraner Regime die Demonstranten von den Straßen vertrieben. Die Machthaber triumphieren, doch ist die Opposition in Iran wirklich am Ende?
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/interviewmussawi100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/interv ... wi100.html</a><!-- m -->
Zitat:Interview zur Lage im Iran
"Randalemacher kommen nicht aus der Opposition"

Der Sprecher des iranischen Oppositionsführes Mussawi hat sich in einem Interview mit Tagesschau-Redakteuerin Marjan Parvand selbst überrascht gezeigt von dem Ausmaß der Demonstrationen. Er betonte, die Randalemacher kämen nicht aus der Opposition. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Regierung die Randale sogar befürworte. Sein Name darf aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden.
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Ingenieur schrieb:Ich habe irgendwie das Gefühl, dass diese ganze Twitter-Sache extrem überbewertet wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Iran selbst dadurch neue Wählerschichten erschlossen werden können, die nicht ohnehin dem "Reformerlager" zugerechnet werden.
Es geht weniger darum, daß jemand seine Meinung ändert als darum, daß er merkt, daß er mit seiner Meinung nicht allein dasteht. Die Tatsache, daß die Achmedinedschad-Gegner im Web 2.0 eine überwältigende Mehrheit haben, mag dazu geführt haben, daß einige Menschen glaubten, diese Mehrheit gäbe es auch auf der Straße.
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Viele Berichte westlicher Medien drücken doch eine auffallend deutliche Enttäuschung darüber aus, dass es keine Revolution eines Vorzeigedemokraten, Kaisers oder sonstwem im Iran gibt. Wem hatte man das eigentlich gewünscht? Hatte man die Reformer je wirklich verstanden? Hatte man je begriffen für wen Ahmadinejad steht und für wen die Opposition?

Zitat:Die Tatsache, daß die Achmedinedschad-Gegner im Web 2.0 eine überwältigende Mehrheit haben,...

Ist das wirklich so? Die radikalen Basij nutzen das Internet genauso, wie die Yuppies. Getwittert wurde in den letzten Tagen übrigens kaum aus dem Iran selbst.
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auch der größte Teil der Opposition will doch am System selbst nichts ändern, so stellt es jedenfalls die Süddeutsche im oben verlinkten Artikel dar:
Zitat: ... Eine neue Parole zu finden ist angesichts der bunten Mischung der Opposition aber schwierig: Das islamische System kann nicht in Frage gestellt werden. Denn viele der Oppositionellen - auch ihr Anführer Mussawi selbst - sind Befürworter der Islamischen Republik. Und Unterstützung und Schutz durch die Ahmadinedschad-Kritiker im Regime kann die Opposition nur dann erwarten, wenn sie das System selbst nicht in Frage stellt.
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@Shahab3
Die Enttäuschung war eher die, das die iranische Regierung die eigenen demokratischen Spielregeln missachtet hat.
Da ist ein Regime nicht ganz so böse wie jenes in Nordkorea, und strengt sich dann offensichtlich an, um gegenüber anderen Staaten wie auch der eigenen Bevölkerung gegenüber möglichst böse zu wirken.
Einen Vorzeigedemokraten, Kaiser oder sonstwem braucht der Iran nicht. Die Mullahs und ihre Pasdaran-Rivalen werden von selbst irgendwann vom Thron stürzen. Schweine an Trögen erringen nun mal keine Siege.
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@Tiger
Zitat:Die Enttäuschung war eher die, das die iranische Regierung die eigenen demokratischen Spielregeln missachtet hat. Da ist ein Regime nicht ganz so böse wie jenes in Nordkorea, und strengt sich dann offensichtlich an, um gegenüber anderen Staaten wie auch der eigenen Bevölkerung gegenüber möglichst böse zu wirken.

Ahmadinejad und der Machtappart seiner Verbündeten haben die Verfassung der IRI unterwandert. Das geschieht sicher nicht das erste Mal in der IRI. Zu diesen Mittätern gehört auch der oberste religiöse Führer. Diese Leute haben klar Verrat an den Errungenschaften der Revolution begangen. Sie selbst haben gegen das Sytem revoltiert, nicht die Opposition.

Dass irgendwer anderes als die Iraner selbst darüber glaubhaft "enttäuscht" sein sollte, glaube ich Dir nun wirklich nicht. Das System der IRI ist doch seit 30 Jahren die Inkarnation des Bösen, in dem die Existenz demokratischer Spielregeln stets grundsätzlich geleugnet wurde. Also erzähl mir doch keine Märchen, oder sollen wir hier im Forum mal ein wenig nach alten Posts stöbern? :wink:

Zitat:Einen Vorzeigedemokraten, Kaiser oder sonstwem braucht der Iran nicht. Die Mullahs und ihre Pasdaran-Rivalen werden von selbst irgendwann vom Thron stürzen. Schweine an Trögen erringen nun mal keine Siege.

Ich bin sicher kein Kind von Traurigkeit, was die Vergabe von provokativen Bezeichnungen angeht (vgl. "Bazille"). Was ich mir aber generell verkneife sind solche Dinge, wie jüdische oder islamische Religionsgelehrte kollektiv gerade mit der Tierart "Schwein" zu vergleichen. Das geht wirklich nicht.
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@Shahab3
Du musst meine Aussage im Kontext lesen. Ich verurteile nicht kollektiv, ich verurteile jene, die sich durch das System bereichern.
Wenn man bedenkt, wie sich die Führungsschicht des Iran bereichert - ich habe hier sogar vom Verkauf iranischer Frauen in einen arabischen Staat am Golf gehört, in den ein Mitglied der religiösen Führungsschicht des Iran verwickelt sein soll - drängt sich da nicht diese Assoziation, die du kritisiert hast, auf?
Aber: Jener, der seinen Finger in das wässrige Blut eines Erlösers taucht und ihm "Seht, der wahre König der Sklaven!" auf die Stirn schreibt, drückt nur etwas ungeschminkt aus...

Zitat:Das System der IRI ist doch seit 30 Jahren die Inkarnation des Bösen, in dem die Existenz demokratischer Spielregeln stets grundsätzlich geleugnet wurde.
Das Problem mit dem Iran ist eigentlich nicht die Funktionsweise seines politischen Systems, sondern das Verhalten eines Teils des Regimes: Etwa die Verfolgung der Bahai's, die Vollstreckung der Todesstrafe, die Verwicklung in internationale Terroranschläge, wie z.B. in Buenos Aires...
die Fratze, die das iranische Regime da zeigt, macht es in den Augen vieler zu Inkarnation des Bösen und verdeckt den Blick darauf, wie das politische System im Iran funktioniert.
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Tiger schrieb:@Shahab3
Du musst meine Aussage im Kontext lesen.

Du hast sie ohne Umschweife als "Schweine" bezeichnet. Das halte ich im sehr konreten Zusammenhang mit islamischen Rechtsgelehrten für ausgesprochen unpassend und der Vorsatz ist bei dieser Wortwahl zu offensichtlich. Das sagt sehr viel über Dich aus.

Zitat:Ich verurteile nicht kollektiv, ich verurteile jene, die sich durch das System bereichern.

Och, das mache ich als Bürger und nicht-Profiteur auch. Da sind wir ausnahmsweise ganz auf einer Linie.

Ganz grundsätzlich tritt dieses Phänomen potentiell immer dann auf, wenn wirtschaftliche Interessen auf Politik treffen. Und zwar seitdem sich Menschen politisch organisieren. Ich sehe keine Anhaltspunkte dafür, dieses Problem als speziell iranisch zu bezeichnen. Ich gehe sogar eher davon aus, dass die Korruption im Iran deutlich geringer ist, als in allen Nachbarstaaten oder gerade auch den USA oder auch Deutschland z.B. wo Lobbyisten ein sehr lukratives Tätigkeitsfeld haben. Gerade in den USA ist das Teil des politischen Systems. Auf andere Weise kommen garnicht die benötigten Wahlgelder zustande.

Aber hast Du eigentlich auch mal irgendwo gehört, dass Du da mit der Herausarbeitung dieses vermeintlichen Problems voll auf einer Linie mit Ahmadinejad bist? Der alte Populist unterstellst den wohlhabenden Yuppies ja, dass sie ihr Geld auf korrupte Weise erstunken und erlogen haben. Ein Trumpf im Wahlprogramm für iranische Habenichtse, die voller Neid auf Sportwagen, Klamotten und hübsche Frauen gucken. Du befindest Dich also in guter Gesellschaft.

Aber warten wir es doch mal ab. Im Wahlkampf wurden einige Mitglieder der Opposition von Ahmadinejad vor einem Millionenpublikum öffentlich der Korruption beschuldigt. Sowohl Verleumdung als auch Korruption sind ein Straftatbestand. Wenn Ahmadinejad mächtig genug ist, bist Du die dicksten Fische im Teich íranischer Korruption sicher los. Dann aber auch konsequent sein und nicht genau darüber beschweren.

Zitat:Wenn man bedenkt, wie sich die Führungsschicht des Iran bereichert - ich habe hier sogar vom Verkauf iranischer Frauen in einen arabischen Staat am Golf gehört, in den ein Mitglied der religiösen Führungsschicht des Iran verwickelt sein soll - drängt sich da nicht diese Assoziation, die du kritisiert hast, auf?
Aber: Jener, der seinen Finger in das wässrige Blut eines Erlösers taucht und ihm "Seht, der ware König der Sklaven!" auf die Stirn schreibt, drückt nur ungeschminkt aus, was viele denken...

*prust* Was soll das denn werden? :lol:

Zitat:die Fratze, die das iranische Regime da zeigt, macht es in den Augen vieler zu Inkarnation des Bösen und verdeckt den Blick darauf, wie das politische System im Iran funktioniert.

Staaten sind gar fürchterliche Ungeheuer, Tiger. :lol:
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Zitat:Ich gehe sogar eher davon aus, dass die Korruption im Iran deutlich geringer ist, als in allen Nachbarstaaten oder gerade auch den USA oder auch Deutschland z.B. wo Lobbyisten ein sehr lukratives Tätigkeitsfeld haben.
Ähem, ja, natürlich. Deshalb ist der Iran in Sachen Korruption auch im hinteren Drittel der Weltrangliste was Korruption angeht, so auf einer Stufe mit den Philippinen und dem Jemen...

Schneemann.
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Wie misst man denn die Korruption? :wink:
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In übertriebenem Bakschisch. :wink:

Schneemann.
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Solange nicht Teile des Regimes und des Militärapparates(vorallem die Garde) bereit sind das System von Oben zu reformieren können noch so viele Menschen streiken und protestieren und keine einzige Änderung hervorrufen. Das hat die Geschichte der IRI deutlich gezeigt. Nur wenn wenigstens eine schemenhafte Symbolfigur wie die eines Reformer-Präsidenten einer halbswegs konkreten Bewegung vorsteht besteht die Möglichkeit der konservativen Elite Paroli zu bieten.
Das haben wir damals bei Khatami beobachten können, als Khamenei durch Proteste der Bevölkerung und Khatamis persönlichem Protest daran gehindert wurde liberale Zeitungen dicht zu machen.

Ich würde einer solchen Situation und einem energischerem Reformer als Präsidenten + einem Westen der die Reformer anerkennt und unterstützt, durchaus zutrauen seine bescheidene Macht als Präsident mehr ausnutzen zu können für Reformen die den jungen Menschen und dem wirtschaftlichen System zugute kommen, aber soweit wird es, wie die letzten Wochen bewiesen haben wohl nicht mehr kommen fürs erste.

Deswegen sehe ich nur in einer Absetzung Khameneis und der Machtbeschneidung seines Amtes von innerhalb der politischen und militärischen Eliten eine Chance, dass sich jemals etwas an dem Zyklus ändern wird, der den Konservativen die Macht garantiert.

Aber wie und wann es soweit kommt, kann wohl keiner hier beantworten.

Unter Iranern bezeichnet man Khamenei als den Turbantragenden Kaiser(Shahe Amamedar). Wenn man bedenkt, dass nicht der vom "Volk gewählte" Präsident die Richtlinienkompetenz inne hat, sondern der Oberste Rechtsgelehrte, welcher sein Gremium von Gesetzesprüfern ernennt, die praktisch alles aus dem Parlament blockieren, was nach Reform zugunsten der Bevölkerung riecht und er den Oberbefehl über alle Streitkräfte hat, trifft diese Aussage durchaus zu.
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