Korps der Bundeswehr ?!
(21.10.2025, 20:35)Quintus Fabius schrieb: Weil zwei Korps bei praktisch real gleicher / zugleich einsetzbarer Kampfkraft effizienter sind was die Verwendung eben dieser Kampfkraft angeht. Umgekehrt wäre deine Struktur durchhaltefähiger.
Mit dem Blick speziell auf die BW sollte man nicht von durchhaltefähiger, sondern eher von überhaupt voll einsatzfähig sprechen.
Zitat:Für die Führung von ein paar leichten (und teilweise unterstarken) Infanterie-Brigaden benötige ich keine so große Führungsstruktur.
Aber nicht DU führst diese Brigaden, sondern die DSK der real existierenden BW. Und die brauchen dafür schon eine ganze Menge an Strukturen. Tongue
Zitat:Da schreibst du komplett an mir vorbei. Ich schrieb davon, dass die DSK eine TRICAP Division wäre, und damit ein Element eines Korps.
Da hab' ich mich einfach verschrieben, im weiteren Verlauf hab ich dann auch wieder von Div statt Bg geschrieben.
Zitat:Im übrigen überrascht es mich, dass du gerade im Kontext von Osteuropa die höhere Beweglichkeit, geringere Geländeabhängikeit und größere Geschwindigkeit nicht als erheblichen Vorteil ansiehst ?!
Ich sehe da halt kaum weitgreifende Bewegungen auf uns zukommen, sondern eine eher statische Verteidigung, bei der wir Bewegungsgefechte nur in geographisch begrenzten Räumen verwenden können, in denen die große Beweglichkeit des TRICAP-Konzeptes gar nicht zum Tragen kommen wird. Ohnehin sehe ich noch nicht so ganz, wie dort überhaupt Hubschrauberverbände eine entscheidende Rolle werden spielen können.
Zitat:Wenn ich 15 Brigaden aufstelle, und gleich von vornherein damit rechne, dass davon ein Drittel nicht einsetzbar sein wird und dies gleich von Beginn weg, dann mag dies zwar für die real existierende Bundeswehr realistisch sein, aber dann muss die zwingende Schlußfolgerung sein, die Armee komplett aufzulösen. Denn dann kann man es gleich ganz sein lassen.
Das siehst du mMn zu eng. Du kannst nie alle Verbände dauerhaft einsatzbereit halten. Also entweder bereitest du dich darauf vor und hast dann auch Reserven, oder du wirst halt von vornherein mit fehlenden Verbänden klar kommen müssen.
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Broensen:

Zitat:Das würde ich tatsächlich etwas anders bewerten, da wir noch unzählige neue Verbände aufzustellen haben. D.h., wenn du z.B. zwei Artilleriebataillonsstandorte hast, dann lass doch den einen zum Regiment aufwachsen und stell am anderen ein FlaBtl auf.

Und dem folgend schreibst du:

Zitat:Mit dem Blick speziell auf die BW sollte man nicht von durchhaltefähiger, sondern eher von überhaupt voll einsatzfähig sprechen.

Seien wir mal ganz realistisch: selbst die "ultrarealitische" Struktur welche ich als erste herrbodi hier vorgestellt habe, ist immer noch dergestalt, dass die real existierende Bundeswehr sie nicht wird aufstellen und vollständig einsatzbereit kriegen wird.

Wenn dem aber so ist, dann sind selbst deine Vorstellungen immer noch zu weit im Wunschkonzert.

Zitat:Ich sehe da halt kaum weitgreifende Bewegungen auf uns zukommen, sondern eine eher statische Verteidigung, bei der wir Bewegungsgefechte nur in geographisch begrenzten Räumen verwenden können, in denen die große Beweglichkeit des TRICAP-Konzeptes gar nicht zum Tragen kommen wird.

Realistischerweise ja. Man wird versuchen in einer statischen krampfhaften Vorwärtsverteidigung vor allem anderen Gelände zu halten. Gleichgültig ob das Sinn macht oder nicht. Mit dem einzigen und primären Ziel auf der politisch-strategischen Ebene keinerlei Gebietsverluste hinnehmen zu wollen. Aber praktisch ist das nicht sinnvoll, ich halte diese Strategie der statischen Vorwärtsverteidigung entlang starrer Linien sogar für gefährlich.

Aber was solls, wir reden hier von einer "Streitkraft" Bundeswehr, die da offen erklärt, eine Brigade würde 150 km FLOT verteidigen. Damit ist eigentlich bereits alles gesagt.

Zitat:Das siehst du mMn zu eng. Du kannst nie alle Verbände dauerhaft einsatzbereit halten. Also entweder bereitest du dich darauf vor und hast dann auch Reserven, oder du wirst halt von vornherein mit fehlenden Verbänden klar kommen müssen.

In diesem Kontext ist die Frage interessant was besser ist: wenn man komplette Divisionen im Hinterland lässt und diese dann mit einer Division rotiert, oder ob man Brigaden in den Divisionen rotiert. William Slim war der Überzeugung (und ich halte von seinem Urteil gerade was die Korps-Ebene angeht immens viel), dass es immer besser sei komplette Divisionen zu tauschen.

Das ist im übrigen ein starkes Argument für deine Konzeption, in welcher dein Korps eine mechanisierte Division mehr hat. Slim sagte dazu allerdings auch, dass diese Division im Hinterland möglichst weitgehend auf volle Stärke gebracht werden muss, voll ausgerüstet und intensiv trainiert werden muss, durchgehend bis sie dann eingetauscht wird.

Also genügt es nicht einfach nur ein größeres Korps auf dem Papier zu haben. Die wesentlichen Vorteile kann man erst dann nutzen, wenn diese Struktur auf dem Papier auch Substanz hat. Also nicht allenorten Brigaden nicht einsatzfähig sind oder weit Unterstärke usw.

Slim löste das in Burma übrigens dann noch mal ganz anders nachdem er den Armeebefehl übernommen hatte: er bildete Korps die nur zwei Divisionen hatte und setzte davon zwei ein. Er hielt aber eine oder zwei zusätzliche Divisionen auf Armee-Ebene als Reserve zurück. Also nochmal eine Ebene weiter oben. Und tauschte diese dann bei Bedarf in eines der Korps ein oder verstärkte eines der Korps um eine Division oder einzelne Brigaden.

Auch interessant: er rüstete die Divisionen welche mechanisierte Anteile hatten systematisch so um, dass sie jeweils zwei mechanisierte Brigaden und eine vollständig luftbewegliche Brigade hatten. Es stießen dann primär oder nur die mechanisierten Brigaden vor. Wurden Flugfelder genommen, wurde die luftbewegliche Brigade zu diesen per Flugzeug hinterher bewegt. Als die ersten Heli- / Luftsturmverbände aufkamen (nach Slims aktiver Zeit) war er ein Verfechter einer Mischung von Luftsturm und Mechanisierten Verbänden, früher als andere.
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Quintus Fabius:

Zitat:Hier mal für dich eine komplett andere Divisions-Struktur, welche genau so aus dem abbildbar wäre, was die Bundeswehr real hat: nur halt nicht realistisch, sondern futuristisch / revolutionär / niemals so in der Bundeswehr aufstellbar:
Division:
...
Die MGCS Division besteht nun aus 3 solcher Kampfgruppen; zzgl. einer Artillerie-Gruppe (ca. 2.500 Mann, diese beinhaltet auch weitere Flugabwehr / Luftraumverteidigung und eigene Drohnen); 1 Stabs-Bataillon (ca. 500 Mann), 1 Aufklärungs-Bataillon (ca. 500 Mann); 1 Unterstützungs-Bataillon (ca. 500 Mann) und 1 Pionier-Bataillon (ca. 500 Mann);

Somit umfasst diese Division gesamt ca. 12.000 Mann.

Das ist mal was anderes! Vor allem welche Schlagkraft in dieser Division steckt, im Vergleich zu einer heutigen BW-Division!

Gibt es oberhalb der Division schon eine weitergehende Planung wie es aussehen könnte (Link zum Beitrag)?
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Ja sicher, ich habe mir ja im Laufe der Jahre alles mögliche ausgedacht. Die folgende Struktur spezifisch mit dieser MGCS Division habe ich hier im Forum glaube ich noch gar nicht eingestellt, ist auch schon wieder Jahre alt:

Also hier für dich mal ein nationales Korps und wie die MGCS Division in dieses hinein passen würde:

KORPS

2 MGCS Divisionen (je 12.000)
4 Luftsturm-Gruppen (je 2.500)
2 Raketen-Gruppen (je 2.500)
1 C4ISTAR Gruppe (2.500)
1 Logistik-Gruppe (7.500)
1 Luftabwehr-Gruppe (2.500)
1 Luftwaffen-Gruppe (7.500)

Gesamt: 59.000 Mann

Und für die Ebene darüber, also wie die Streitkraft insgesamt aufgebaut werden sollte: Und zwar mal abweichend vom üblichen Vorgehen so und so viele Systeme anzudenken, rein von der Mannzahl her, also der Frage der Personalverteilung:

Heer (mit 4 Nationalen Korps) zu 236.000 Mann - inklusive der unterstellten 30.000 Mann der Luftwaffe (in den 4 Luftwaffen-Gruppen als Korps-Truppen).
Marine zu 25.000 Mann.
Luftwaffe zu 70.000 Mann (Gesamt 100.000 Mann, davon 30.000 dem Heer unterstellt)
streitkräfteübergreifende Einheiten 39.000 Mann

Gesamt 370.000 Mann


Aber alles reine Fantasiegespinste. Es wird niemals eine solche Struktur geben. Ich habe sie übrigens auch privat mal in etlichen Kriegsspielen und Simulationen mit ein paar Freunden (Bundeswehroffizieren) gegen alles mögliche auf dem Papier getestet und sie war (für mich) herausragend. Aber völlig egal. Selbst die Struktur mit realen Bundeswehreinheiten und geringfügigen Ergänzungen welch ich dir zuerst hier vorgestellt habe, ist nicht realistisch und würde niemals real einsatzfähig werden. Nie. Genau so wenig wie alles was Broensen hier schreibt. Wir schreiben also genau genommen einfach nur zum Spaß völlig sinnlos vor uns hin. Wir könnten auch einfach Löcher ausbuddeln und wieder zuschütten, dann hätten wir damit wenigstens das Erdreich gelockert.
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Spaßige Randnotiz, da ich gerade mal wieder über Burma im 2WK lese:

Dort galten 18 Divisionen auf 1200 Kilometer als zu dünn von der Truppendichte her. Eine ernsthafte Verteidigung mit so wenigen Truppen sei nur sehr schwer möglich. Eine Offensive sei nur dadurch möglich, dass das Gelände derart extrem schwierig sei und der Feind daher Mühe habe Reserven einzusetzen und Truppen seitwärts zu verlegen um bedrohte Frontabschnitte zu verstärken.

Bei ca. der gleichen Frontlänge im Baltikum gegenüber Russland / Weißrussland und der Enklave wären als 18 Divisionen nach Maßstäben des 2WK zu wenig.

Wieviele Divisionen aber kann die NATO dort innerhalb welches Zeitrahmen auffahren?

Und wieviele real vollständig einsetzbare Divisionen soll die Bundeswehr umfassen !? Irgendwann ?

Die Wehrmacht griff im Osten im 2WK mit um die 120 Divisionen an. Und heute freut sich die Bundeswehr, wenn sie in ein paar Jahren, und zwar so viel Jahren wie der ganze 2WK gedauert hat dann mal vielleicht 3 Divisionen haben wird......
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Da auch Russland kein Massenheer hat sollte die erste Frage sein wie viele Divisionen könnte Russland halbwegs ausrüsten und überhaupt versorgen in einer Invasion, da hat es schon einige mal in der Ukraine gemangelt.

Ich würde mal behaupten eine einzige Division nach NATO Standard und alles was halt was typisch NATO wäre, würde in der Ukraine ganz schön Eindruck hinterlassen.
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@Quintus Fabius

Du kannst die 1940er in dieser Hinsicht nicht einfach auf heute übertragen, ja nicht einmal die 1980er. Im Kalten Krieg drohte der massierte Einsatz von Panzern und Infanterie, die Gefechtsstreifen der Bataillone waren winzig, weil man mit sowjetischen Menschenwellen zu rechnen hatte. Heute ist Auflockerung das Gebot der Stunde, sogar die Russen haben das erkannt (können es aber wegen des schlechten Ausbildungsstands der Truppenführer und der Truppe selbst kaum durchführen). Auch die Amerikaner kalkulieren mittlerweile mit Brigadegefechtsstreifen zwischen 15 und 25 km, und sicherlich nicht deshalb, weil es ihnen an Brigaden mangelte.
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Nochmal zur Struktur einer Division. Man kann diese ja ganz simple von den Funktiionen her denken und aufbauen und dann das Verhältnis dieser Funktionen untereinander festlegen und ganze ohne irgendwelche traditionellen Bezeichungen ergeben sich auf diese Weise Ebenen und innere Gliederung.

Eine Division benötigt:

Mechanisierte Einheiten mit ausreichend Kampfkraft; also ausreichender Größe; haben diese mechanisierten Einheiten jedoch selbst viel Infanterie, belegt diese viel Raum in Fahrzeugen um dem folgend entstehen dadurch bereit sperrige Einheiten oder sind umgekehrt die Einheiten zu wenig Infanteriestark; Eine gute Gliederung ist hier eine binäre Struktur, also mit zwei Einheiten solcher mechanisierter Verbände. Damit eine Division aber genug Schlagkraft hat, dürften diese zwei Verbände jeweils einzeln nicht zu klein sein.

Leichte Infanterie - wobei hier das bereits gesagte in Bezug auf Fahrzeuge gilt; man unterschätzt heute immens wie schnell und wie durchhaltefähig man ohne Fahrzeuge agieren kann; dass wird in unserer heutigen Zeit gar nicht mehr verstanden; Das spricht für diese Truppengattung für reine leichte Infanterie im Bereich von ungefähr 1/3 der Einheiten im Verhältnis zu 2/3 der Einheiten in mechanisierten Kräften.

Wie von selbst entsteht so eine Struktur die der von Broensen sehr ähnlich ist:

2 Mechanisierte Großkampfverbände (bspw. 2 Panzer-Brigaden)
1 Leichter Infanterie Großkampfverband (bspw. 1 Fallschirmjäger-Brigade)

Dem folgend benötigen diese 3 Großkampfverbände eine innere Gliederung wobei hier erneut eine binäre Gliederung die effizienteste ist. Eine triangulare innere Gliederung ist durchhaltefähiger, eine binäre Gliederung setzt die verfügbaren Einheiten besser ein. Bei einer binären Gliederung fällt dann die Division entweder deutlich kompakter aus, oder man verwendet größere Untereinheiten, dann führt dies zu einer Gesamtstruktur einer Kareee-Division, nur zwei Ebenen tiefer. Ironischerweise geht dass dann in Richtung der Ursprünge einer Karree-Division, die ja ursprünglich mal mit 4 Regimentern anfing.

Jeder Großkampfverband hat daher zwei Kampfgruppen. Die Gliederung setzt sich also fort in:

2 Mechanisierte Großkampfverbände - zu je 2 Mechanisierte Kampfgruppen (bspw. 2 Panzer-Brigaden zu je zwei Panzer-Kampfgruppen (entspricht Regimentskampfgruppen / Regimental Combat Teams)
1 Leichter Infanterie Großkampfverband - zu 2 leichten Infanterie Regimentern (bspw. 1 Fallschirmjäger Brigade zu zwei Fallschirmjäger-Regimentern)

Dem folgend müssen diese Einheiten:

1 Geführt werden, wozu auch die Informationsgewinnung, -übertragung und -verarbeitung automatisch gehören. Dem folgend also Führung - Fernmeldewesen und Aufklärung, zuzüglich organischer Sicherungseinheiten

2 Versorgt werden, wozu auch zusätzliche Transportkapazitäten und die Sanitätsversorgung zählen

3 Mit weitreichender Feuerkraft unterstützt werden, da diese Feuerkraft viel schneller räumlich konzentriert werden kann als das Truppen am Boden bewerkstelligen könnnten, wozu Artillerie aber organisch in dieser auch die Luftraumverteidigung gehören, da beide Radar benutzen, da Artillerie auch zur Luftabwehr verwendet werden kann und da Artillerie am stärksten aus der Luft gefährdet ist. Da Fernwirkung gegen Ziele am Boden wie auch gegen Luftziele durch Raketen heute besser geleistet werden kann als durch Rohrartillerie und die Funktion der Rohrartillerie in der Gesamtstruktur spezifisch für uns besser aus der Luft geleistet wird, wäre es sinnvoll hier rein auf Raketen zu setzen. Rohrartillerie könnte stattdessen für spezifische Aufgaben (Defensive, Belagerung, Feuerkonzentration für einen Durchbruch) in gesonderen Einheiten auf der Korps-Ebene vorgehalten werden, beispielsweise in eigenen Artillerie-Brigaden als Korps-Truppe. Dies senkt zugleich für die Divisionen den logistischen Aufwand erheblich. Es macht die Division zudem immens viel beweglicher, da Raketen keine so schweren Trägerfahrzeuge benötigen, und leichtere Fahrzeuge eine größere Querfeldeinbeweglichkeit haben etc

Es gibt also schlussendlich nur vier Funktionskomplexe:

1 Kampf - 2 Führung (inkludiert Aufklärung) - 3 Versorgung (inkludiert San) - 4 Fernwaffen (inkludiert Luftabwehr)

Von der Größe her reicht jeweils als Mindestmaß der Umfang einer Kampfgruppe (also einer Regimentskampfgruppe)

Mit komplett neutralen Begriffen kommt man so auf:

Division

2 mechanisierte Gruppen zu je 2 mechanisierten Kampfgruppen
1 leichte Infanterie Gruppe zu 2 leichten Infanterie Kampfgruppen
1 C4ISTAR Gruppe (Führung, Fernmelder, Aufklärung)
1 Raketen Gruppe (Drohnen, Raketen, Radar)
1 Unterstützungs Gruppe (Versorgung, Transport, Sanitätswesen)

Gleichzeitig wäre das immer noch eine sehr konventionelle Divisionsstruktur. Und sehr ähnlich dem Vorschlag von Broensen, wenn auch insgesamt leichter und kompakter und ohne die zusätzlichen Einheiten deren Nicht-Einsatzfähigkeit bereits vorher eingeplant wird.
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(29.10.2025, 21:31)Quintus Fabius schrieb: Es gibt also schlussendlich nur vier Funktionskomplexe:

1 Kampf - 2 Führung (inkludiert Aufklärung) - 3 Versorgung (inkludiert San) - 4 Fernwaffen (inkludiert Luftabwehr)

Das entspricht so ziemlich genau der geläufigen Unterteilung in:

- Kampftruppen ( Panzer, Panzergrenadiere, Infanterie, ex Panzerjäger)
- Kampfunterstützung ( Artillerie, Flugabwehr, Pioniere, ABC-Truppe, Heeresflieger)
- Einsatzunterstützung ( Versorgung, Nachschub, Instandsetzung, Sanität)
- Führungsunterstützung (Fernmelder/ CIR, Aufklärungstruppe, Feldjäger)

eine Drohnentruppe wäre demzufolge der Kampfunterstützungstruppe zuzuordnen.

(29.10.2025, 21:31)Quintus Fabius schrieb: Mit komplett neutralen Begriffen kommt man so auf:

Division

2 mechanisierte Gruppen zu je 2 mechanisierten Kampfgruppen
1 leichte Infanterie Gruppe zu 2 leichten Infanterie Kampfgruppen
1 C4ISTAR Gruppe (Führung, Fernmelder, Aufklärung)
1 Raketen Gruppe (Drohnen, Raketen, Radar)
1 Unterstützungs Gruppe (Versorgung, Transport, Sanitätswesen)

Nichts für ungut, aber ich meine hier ein Spiegelbild der Brigadestruktur auf deiner Divisionebene zu erkennen.

Zum Vergleich die Panzerbrigade 21 in der Heeresstruktur IV

- Stab/Stabskompanie ( einschl. Fernmelde und Aufklärungszug)
- Panzerjägerkompanie 210
- Panzerpionierkompanie 210
- Nachschubkompanie 210
- Instandsetzungskompanie 210
- Panzerbataillon 211 (teilaktiv)
- Panzergrenadierbataillon 212
- Panzerbataillon 213
- Panzerbataillon 214
- Panzerartilleriebataillon 215

Jahre zuvor gab es auch ein Versorgungsbataillon 216, später (wieder) eine Panzeraufklärungskompanie 210.

Das Grundgerüst jener Strukturen bleibt mehr oder weniger das gleiche. Gelegentlich werden eigenständige Kompanien in Bataillone zusammengefasst, dann auf Brigade- mal auf Divionsebene gebündelt, später wieder in eigenständige Kompanien aufgeteilt.

Derzeit sind die Brigaden mit Versorgungs-, Aufklärungs- und Pionierbataillonen überfrachtet, welche eigentlich Divisionstruppe sein sollten.

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Wenn ich mir die Beiträgen des ganzen Themenstrangs so durchlese, so stellt sich mir hauptsächlich nur eine Frage:

Wäre es eine Option dass Divisionen (wieder) schwerpunktmäßig aus Regimentern statt aus Brigaden bestehen?

Die Auftrag einer Brigade wäre dann die Schwerpunktsetzung im Angriff sowie als Sturmreserve in der Verteidigung. Quasi als Divisionshammer neben den regulären Regimentern
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Bei einer zweier Gliederung wärst du aber gezwungen zur Reserve Bildung ein manöverelement zu teilen . Bei der Dreier Gliederung ist das nicht notwendig
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(29.10.2025, 21:31)Quintus Fabius schrieb: ...wozu Artillerie aber organisch in dieser auch die Luftraumverteidigung gehören, da beide Radar benutzen, da Artillerie auch zur Luftabwehr verwendet werden kann...
...
2 Führung (inkludiert Aufklärung)
...
4 Fernwaffen (inkludiert Luftabwehr)
Ich seh' es immer noch so, dass ein Teil der -insbesondere technischen- Aufklärung in den Komplex der Fernwaffen eingebunden werden sollte.

(29.10.2025, 23:00)Garten-Grenadier schrieb: Nichts für ungut, aber ich meine hier ein Spiegelbild der Brigadestruktur auf deiner Divisionebene zu erkennen.
Was ja eigentlich selbsterklärend ist, wenn man der Division mehr Verantwortung in der Gefechtsführung geben will.
Zitat:Wäre es eine Option dass Divisionen (wieder) schwerpunktmäßig aus Regimentern statt aus Brigaden bestehen?

Die Auftrag einer Brigade wäre dann die Schwerpunktsetzung im Angriff sowie als Sturmreserve in der Verteidigung. Quasi als Divisionshammer neben den regulären Regimentern
Also z.B. von mir erstellte Gliederungen gehen meistens davon aus, alle nicht-Kampftruppen in Regimentsstärke aufzustellen und auch die Manöverelemente gegenüber aktuellen Brigaden deutlich zu verschlanken.
Es kann natürlich teilweise auch Sinn ergeben, Brigaden zu bilden, wenn es z.B. einen zusätzlichen Führungsbedarf unterhalb der Division gibt, also bspw., wenn Artillerie und Aufklärung zusammengefasst werden, um eigenständig als Aufklärungs-Wirk-Verbund zu operieren. Oder je nach Gesamtstruktur könnten auch 2-3 Panzerregimentern eine Infanteriebrigade an die Seite gestellt werden, um eine ausreichende Infanteriestärke unter einer einheitlichen Führung für OHK, Stellungs- oder Waldkampf vorzuhalten.
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GartenGrenadier:

Zitat:Nichts für ungut, aber ich meine hier ein Spiegelbild der Brigadestruktur auf deiner Divisionebene zu erkennen

Da ja die Division anstelle der Brigade das Gefecht der verbundenen Waffen führt, spiegelt sie naturgemäß eine solche Brigadestruktur, dies jedoch mit größeren Untereinheiten und damit einer effizienteren, effektiveren Untergliederung.

Schlussendlich hat man so einen Großkampfverband - welcher der maßgebliche ist - der größer ist als eine Brigade aber trotzdem nicht zu viele Untereinheiten hat.

Zitat:Derzeit sind die Brigaden mit Versorgungs-, Aufklärungs- und Pionierbataillonen überfrachtet, welche eigentlich Divisionstruppe sein sollten.

Exakt so ist es, und dazu kommen jetzt noch Artillerie (welche immensen Versorgungsaufwand nach sich zieht), Luftraumverteidigung, EloKa usw. Dies auf die Brigaden zu verteilen vergrößert die Division insgesamt und vor allem vergrößert es die Probleme auf Brigade-Ebene.

Zitat:Wenn ich mir die Beiträgen des ganzen Themenstrangs so durchlese, so stellt sich mir hauptsächlich nur eine Frage: Wäre es eine Option dass Divisionen (wieder) schwerpunktmäßig aus Regimentern statt aus Brigaden bestehen?

Schlussendlich läuft mein Vorschlag darauf hinaus. Warum aber verwende ich mal ganz bewusst den Begriff Regiment nicht!? Weil man heute darunter viel zu steif Truppengattungsreine Einheiten versteht und keine gemischten Verbände. Das war früher aber gar nicht so. Beispielsweise hatte jedes Regiment eigene Regimentsartillerie, eigene Aufklärung (in Form eines Kavallerie-Detachments) etc.

Genau deshalb spreche ich von Gruppe oder Kampfgruppe. Man könnte auch Regimentskampfgruppe schreiben, oder Regimental Combat Team. Gerade die RCT haben seit dem 2WK immer wieder bewiesen, dass sie in vielen Situationen besser sind als größere Brigaden. Wenn ich nun eine solche Regiments-Kampfgruppe frei von Artillerie halte, wird sie auf der Stelle schnell, beweglich und hat einen stark reduzierten Versorgungsaufwand.


alphall31:

Zitat:Bei einer zweier Gliederung wärst du aber gezwungen zur Reserve Bildung ein manöverelement zu teilen . Bei der Dreier Gliederung ist das nicht notwendig

Bei einer Dreier-Gliederung hält man umgekehrt üblicherweise ein gleichstarkes Manöverelement als Reserve zurück. Genau dass ist der Grund warum diese Gliederung ineffizienter ist. Zu viele Truppen stehen damit praktisch herum ohne eingesetzt zu werden. Darüber hinaus sind Reserven die man einsetzt meist sinnvoller etwas kleiner und zwar weil sie damit beweglicher und schneller sind. Entsprechend ist die praktische Realität, dass man aus der als Reserve bereit gehaltenen Dritten Einheit dann Untereinheiten heraus zieht um diese einzusetzen. Es ist gar nicht so häufig, dass das dritte Manöverelement komplett eingesetzt wird.

Wie kann dies nun in der beschriebenen Struktur einer Zweier-Gliederung (effizienter) gelöst werden?!

Die Antwort ist simpel, man zieht entweder eine zusätzliche Kampftruppen-Kompanie außerhalb der Manöver-Elemente ein, welche als dezidierte Reserve von der Ebene darüber direkt geführt wird (und welche man auch sonst gut gebrauchen könnte für vielerlei Aufgaben) oder man befähigt Anteile der Aufklärung entsprechend zum Kampf (was die USA recht häufig so praktisch eingesetzt haben). Oder beides.

Spezifisch in Bezug auf die von mir beschriebene Struktur möchte ich darauf hinweisen, dass diese auf Divisionsebene ja mit der leichten Infanterie ein drittes Kampftruppen-Element beinhaltet. Entsprechend kann hier auf der Ebene der Division durchaus mit drei Elementen agiert werden. Beispielsweise bindet die leichte Infanterie den Gegner (ohne frontal in seine Richtung vorzustoßen, also statisch), während ein mechanisiertes Element flankiert und das zweite mechanisierte Element in Teilen die leichte Infanterie oder die Flankierung verstärken kann, während der andere Teil als Reserve dient. Nur ein Beispiel von vielen möglichen.

Darüber hinaus setzt sich die zweier-Gliederung ja nach unten fort. Die mechanisierten Gruppen haben also wiederum je 2 Untergruppen, also gibt es vier organische mechanisierte Gruppen. Davon eine als Reserve heraus zu nehmen stellt überhaupt kein praktisches Problem dar.


Broensen:

Zitat:ich seh' es immer noch so, dass ein Teil der -insbesondere technischen- Aufklärung in den Komplex der Fernwaffen eingebunden werden sollte.

Das wäre ja der Fall. Ich schrieb ja bereits explizit, dass Luftabwehr wie Artillerie beide Radar verwenden und dies daher zusammen geführt werden sollte etc. Schlussendlich hat ja jeder Bereich eigene Aufklärung.

Das ist ja auch schon heute so, dass beispielsweise die Aufklärung unmittelbar an der Sicherungslinie von der Kampftruppe selbst geleistet wird und eben nicht von dezidierten Aufklärungseinheiten der Divisionsebene.

Entsprechend benötigt man insgesamt meiner Meinung nach weniger dezidierte Aufklärungseinheiten, zumal Drohneneinheiten hier viel Leistung erbringen. Das bedeutet, dass der Anteil der dezidierten Aufklärung auf Divisions-Ebene gesamt nicht so groß sein sollte, weshalb beispielsweise komplette Aufklärungs-Bataillone für Brigaden meiner Meinung nach falsch sind.
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(Gestern, 16:08)Quintus Fabius schrieb: ...oder man befähigt Anteile der Aufklärung entsprechend zum Kampf...
Spezifisch in Bezug auf die von mir beschriebene Struktur möchte ich darauf hinweisen, dass diese auf Divisionsebene ja mit der leichten Infanterie ein drittes Kampftruppen-Element beinhaltet.
...
Schlussendlich hat ja jeder Bereich eigene Aufklärung.

Das ist ja auch schon heute so, dass beispielsweise die Aufklärung unmittelbar an der Sicherungslinie von der Kampftruppe selbst geleistet wird und eben nicht von dezidierten Aufklärungseinheiten der Divisionsebene.

Entsprechend benötigt man insgesamt meiner Meinung nach weniger dezidierte Aufklärungseinheiten, zumal Drohneneinheiten hier viel Leistung erbringen. Das bedeutet, dass der Anteil der dezidierten Aufklärung auf Divisions-Ebene gesamt nicht so groß sein sollte, weshalb beispielsweise komplette Aufklärungs-Bataillone für Brigaden meiner Meinung nach falsch sind.
Führt man all diese Überlegungen zusammen, landet man fast bei dem, was die Jäger als mKr sein werden: leichte Infanterie, schnell verlegbar (GTK), mit Anteilen einer Radpanzerkavallerie (CRV). Nur mit einer ganz anderen Doktrin.

Insofern kann ein mKr-Element in so einer Kompakt-Division durchaus sinnvoll sein, sofern es weder als eigenständige Brigade aufgestellt wird, noch zusätzlich dazu auch noch auf beiden Ebenen dedizierte Aufklärer vorhanden sind.

Also warum nicht als drittes Manöverelement und anstelle von eigenständigen Aufklärern eine Kavallerie in Form eines verstärkten mKr-Jäger-Btl? Die CRV dort dann nicht als sWaTrg, sondern als Spähpanzer in eigenen Kompanien, die auch eigenständig außerhalb des Verbands eingesetzt werden können, sei es als Aufklärer oder als Reserve.

Die gesamte technische Aufklärung kommt zur Artillerie, die Fenneks als JFST direkt in die Kampftruppen und der Luchs2 geht auf die Korpsebene als eigenständiger Aufklärungsverband.

(Gestern, 16:08)Quintus Fabius schrieb: Warum aber verwende ich mal ganz bewusst den Begriff Regiment nicht!? Weil man heute darunter viel zu steif Truppengattungsreine Einheiten versteht und keine gemischten Verbände.
Ich würde einwerfen, dass es auch heute zwei Lesarten des Begriffs gibt.
1. Regiment im Sinne eines Bataillons mit mehr Kompanien als üblich, aber ohne zusätzliche Unterstützungstruppenteile.
2. Regiment als "Mini-Brigade" mit nur einem Bataillon, wie das Jägerregiment 1 oder die derzeitigen Fallschirmjägerregimenter, die ja tatsächlich eingeschrumpfte Brigaden sind.
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Zitat:Die gesamte technische Aufklärung kommt zur Artillerie, die Fenneks als JFST direkt in die Kampftruppen und der Luchs2 geht auf die Korpsebene als eigenständiger Aufklärungsverband.

Warum willst du das Korps als operative Ebene mit den Aufgaben der taktischen Ebene belasten ?
Die aufklärungstiefe des Korps fängt bei 300km + an.
Wer klärt dann für die Manöverelemente bis zu einer Tiefe von 75km auf? Oder für die Division in der nächsten Stufe?

Zitat:2. Regiment als "Mini-Brigade" mit nur einem Bataillon, wie das Jägerregiment 1

Das Jgrgt 1 bestand ebenso aus 10 Kp wie die Fschjgrgt.
Nur gab es da eine

1./ Versorgungs- und Unterstützungskompanie
2./ Jägerkompanie
3./ Jägerkompanie
4./ Jägerkompanie
5./ Schwere Jägerkompanie,
6./ Schwere Jägerkompanie,
7./ Pionierkompanie
8./ Leichte Flugabwehrraketenbatterie
9./ Versorgungskompanie
10./ Einsatz-/Unterstützungskompanie

Bei den Fschjgrgt gibt es weder fla noch Pio im rgt .
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