Westliche Unterstützung für die Ukraine (Sanktionen/Waffenlieferungen/Sonstiges)
Aufgrund der schlechten Lage an der Front und der sinkenden Moral gilt es allerdings auch für die Lieferanten der Waffen auf den Verbleib ihrer Waffen zu achten. Das pentagon musste ja im Januar schon eingestehen das man bei 59% der gelieferten Waffen keinen gesicherten Angaben über ihren Verbleib machen könne. Das ganze wurde Thema im Ministerium nachdem man Anfang des Jahres eine Lieferung im Wert von 1,7 Milliarden aus dem Auge verloren hat und ihren Verbleib keine Auskunft mehr geben konnte.
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Zusätzliche Aster-Raketen für die Ukraine
FOB (französisch)
Nathan Gain 14 Mai, 2024
[Bild: https://www.forcesoperations.com/wp-cont...kraine.png]
Die Lieferung einer weiteren Charge von Aster-Boden-Luft-Abwehrraketen an die Ukraine wurde soeben besiegelt, wie Armeeminister Sébastien Lecornu heute Nachmittag bei einer Parlamentsanhörung bekannt gab.

"Ich habe soeben eine zweite Charge von Aster-Raketen unterzeichnet", erklärte der Armeeminister den Abgeordneten des Ausschusses für nationale Verteidigung und Streitkräfte. Kein zusätzliches SAMP/T Boden-Luft-Abwehrsystem also, aber genug, um das im letzten Jahr von Frankreich und Italien gemeinsam gelieferte Exemplar weiter zu betreiben.

Weder die Anzahl der abgetretenen Munition noch der Zeitplan für die Lieferung wurden im Einzelnen genannt. Hinter den Kulissen wird innerhalb des betroffenen Unternehmens, des europäischen Konzerns MBDA, weiter an der Beschleunigung gearbeitet. Eine Operation, die darauf abzielt, die Frist um die Hälfte zu verkürzen und gleichzeitig die Kadenzen um 50 % zu erhöhen. Der Armeeminister fügte hinzu: "Diese Arbeit mit MBDA zur Restaurierung von Raketen ermöglicht es uns, der Ukraine etwas zurückzugeben, ohne unsere Bestände zu beschädigen".

Die französische Hilfe wird nicht zu früh kommen, da Russland seine Angriffe auf bestimmte kritische Infrastrukturen der Ukraine verstärkt. Seit mehreren Wochen hat die Ukraine ihre Partnerländer aufgefordert, ihre Boden-Luft-Abwehr zu verstärken. Bisher war der Erfolg begrenzt. Kanada zum Beispiel hat gerade 52 Millionen Euro für die "Immediate Action on Air Defence" (IAAD) bewilligt, eine Initiative, die im April von Deutschland ins Leben gerufen wurde, das selbst ein zusätzliches PATRIOT-System spendete.

"Die Lage an der Frontlinie ist in der Tat angespannt. Sie erklärt sich auch durch die Tatsache, dass die russischen Streitkräfte versuchen, von dieser Latenzzeit zu profitieren, mit der die amerikanische Hilfe wieder eintrifft (...) Es gibt eine Verzögerung, und daher gibt es einen sehr großen Druck, der von den Streitkräften der Russischen Föderation auf diesen Teil ausgeübt wird", beobachtet Sébastien Lecornu.

Der Armeeminister erinnerte daran, dass die Ukraine im Durchschnitt etwa 20 km2 pro Woche verliere. Ein Rückgang, der zwar "in Anbetracht der Frontlinie nicht spektakulär ist, (...) aber nicht in die richtige Richtung geht", meint er.

Die Ankündigung erfolgte nur wenige Stunden nach einem weiteren Telefongespräch zwischen dem französischen und dem ukrainischen Staatschef. Dies war eine Gelegenheit für Emmanuel Macron, "die Lieferungen der nächsten Tage und Wochen zur Unterstützung der ukrainischen militärischen Anstrengungen im Einzelnen zu erläutern", und für Volodymyr Zelensky, auf die dringenden Bedürfnisse zurückzukommen, auf die Frankreich reagieren könnte.

Neben der Stärkung des Luftabwehrschirms wurde auch über die mögliche Lieferung neuer Artilleriesysteme und Granaten gesprochen. Die Ukraine, die mit den CAESAR, die sie seit Frühjahr 2022 einsetzt, offensichtlich zufrieden ist, hatte Ende 2023 sechs weitere Exemplare bestellt und "einen neuen großen Bedarf an mehreren CAESAR angemeldet", wie das Armeeministerium heute in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage mitteilte.
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Da es hier im Strang auch um Sanktionen geht:

https://weltwoche.de/daily/trotz-anti-ru...e-eu-land/

Zitat:Frankreich hat seine Gasimporte aus Russland erheblich gesteigert. Das zeigen neue Daten des Think-Tanks Centre for Research on Energy and Clean Air. Demnach hat Frankreich in diesem Jahr bereits über 600 Millionen Euro für russisches Flüssigerdgas gezahlt – mehr als jedes andere EU-Land im Vergleich zum Vorjahr.

Die Franzosen sind damit übrigens nicht allein, Stichwort Spanien u.a. - es ist schon recht amüsant: statt das Erdgas einfach direkt und offen über Pipelines zu beziehen, kauft man es nun als Flüssigerdgas per Schiff. Weil das die Ukraine ja unterstützt, irgendwie, oder so.
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Eigentlich alle Länder die vorher ihr Gas von Deutschland bezogen haben kaufen jetzt direkt von Russland.
Nicht bloß das uns die Finanzmittel durch diesen Verkauf fehlen , kaufen wir selbst jetzt teuer in Norwegen und die amis kommen vor lachen nicht in den Schlaf . Es wird in den Ländern auch kein Hehl aus der Sache gemacht das Gas aus Russland bezogen wird. Und durch die Lieferung per Schiff ist man auch auf niemand angewiesen .
Das war ja unser größtes Problem das wir von Polen und Ukraine abhängig waren das Gas zu uns durchgelassen wird , wir waren aber nicht von dem Gas aus Russland selber.

Unter anderem ist das verladeterminal in der Gegend St Petersburg stellenweise für die Ausfälle von gps schuld. Während der Verladephase wird sehr großflächig wegen der Gefahr von drohnenangriffen mit jammern das gps unterdrückt.
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(22.05.2024, 06:58)Quintus Fabius schrieb: Da es hier im Strang auch um Sanktionen geht:

https://weltwoche.de/daily/trotz-anti-ru...e-eu-land/


Die Franzosen sind damit übrigens nicht allein, Stichwort Spanien u.a. - es ist schon recht amüsant: statt das Erdgas einfach direkt und offen über Pipelines zu beziehen, kauft man es nun als Flüssigerdgas per Schiff. Weil das die Ukraine ja unterstützt, irgendwie, oder so.

Die Sanktionen waren damals als temporäre Maßnahme angedacht, die eigentlich nur solange laufen sollte bis man Rußland wirtschaftlich in die Knie gezwungen hätte. Dies hat aber so nicht geklappt und nun fängt langsam wieder an der Markt zu regieren.
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Das ganze war zu keinem Zeitpunkt unterbrochen.
Weil sich die Wirtschaft von Politik nicht wirklich etwas vorschreiben lässt . Zeigt doch am besten wer das sagen hat . 7% der westlichen Unternehmen haben ihr russlandgeschäft eingestellt. Lächerlich. Alleine BASF hat Milliarden verloren.
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Es gibt anscheinend immer mehr Stimmen für die Stationierung von NATO Truppen in der Ukraine:

https://www.t-online.de/nachrichten/ukra...mmung.html

Eine aktuelle ist angeblich, dass man mit NATO Truppen die Grenze der Ukraine nach Weißrussland sichert, damit die ukrainischen Einheiten dort nach Osten abziehen können.

Zitat:So seien viele ukrainische Truppen an der Grenze zu Belarus stationiert, um eine Invasion von dort aus zu verhindern. Diese Aufgabe könnten Nato-Truppen übernehmen: "Westliche Streitkräfte könnten entlang der Grenze als 'Stolperdraht' eingesetzt werden – wie es Truppen in den baltischen Staaten oder in Polen gibt –, um einen Teil dieser ukrainischen Truppen für den Einsatz an der Front zu befreien."

Sehe ich äußerst kritisch, selbst als Gedankenspiel. Statt endlich der Ukraine ausreichend Munition zu liefern, will man NATO Truppen in die Ukraine entsenden. Dümmer geht es eigentlich kaum noch.
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(23.05.2024, 08:59)Quintus Fabius schrieb: Sehe ich äußerst kritisch, selbst als Gedankenspiel.

Das sehe ich anders.

Weshalb sollte man Russland signalisieren, was man garantiert tut und lässt?

Die Stationierung von NATO-Truppen westlich des Dnipro wird ohnehin früher oder später anstehen.

Die Sicherung der weissrussischen Grenze ist da nur konsequent.
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Zitat:Weshalb sollte man Russland signalisieren, was man garantiert tut und lässt?

Da hast du recht, strategische Ambiguität ist ein Vorteil.

Allerdings wäre es durchaus auch ein Vorteil, Russland durch konkrete Handlungen bei der Lieferung von Munition zu signalisieren, dass man diese garantiert liefert und weiter liefern wird. Es sei denn, man verfolgt ganz andere strategische Ziele und will gar nicht, dass die Ukrainer sich auf Dauer halten.
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Zitat:Die Stationierung von NATO-Truppen westlich des Dnipro wird ohnehin früher oder später anstehen

Das bezweifle ich , in den meisten westeuropäischen Ländern ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht mal bereit das Baltikum gegen Russland zu verteidigen .
Genau so ist der größte Teil der NATO Länder gegen eine Aufnahme der Ukraine in die NATO . Deutschland und die usa haben dabei die größten Einwände bisher.
Mal abgesehen davon fehlt mittlerweile vielen Ländern die militärischen Mittel für solche Aktionen . Man hat ja alles in Ukraine geliefert und Ersatz kommt nur kleckerweise . In so einem Fall würde die Unterstützung der Ukraine mit Munition wegbrechen .
Außerdem durch die gestellung der NATO bg hat kein Land mehr Personal für solche Aktionen .
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(23.05.2024, 14:04)Quintus Fabius schrieb: Es sei denn, man verfolgt ganz andere strategische Ziele und will gar nicht, dass die Ukrainer sich auf Dauer halten.

Das langfristig strategische Ziel ist Russland wieder in den Westen zu ziehen um China einzudämmen.

Würde die Ukraine mit ihren fetten Böden Russland und damit indirekt China zufallen, wäre das ein strategisches Debakel.

Ein milder Regimechange in Ru ist das Ziel.

Der Köder ist der US-Dollar, Shopping in Paris, Skifahren in St. Moritz und die Yachten in Florida.
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Zitat: Ein milder Regimechange in Ru ist das Ziel.

Mit putin hat man jemand an der Spitze den die betreffenden einschätzen und Händeln können . Schließlich hat man putin ja dahin gekriegt wo er jetzt steckt .
Es ging doch nicht bloß darum Russland militärisch zu schwächen sondern auch ihn von Europa , vor allem von Deutschland zu entfernen. Das ganz Europa mit günstigem Gas versorgt wurde war usa schon seit Jahren Dorn im Auge. Ich hätte zwar eher auf Georgien getippt welches als Keil dienen muss da wir dort das mit NATO Beitritt schon länger vorgaukeln. Selbst 2015 nach der Krim Besetzung waren nur 53% der Ukrainer für einen NATO Beitritt laut US Pew Research Center.

Das nach putin nur was schlimmeres kommen kann ist da oben auch klar . Ein schirinovski oder navalny hätte keiner in der Position gebraucht.

Von den Böden in der Ukraine wird wohl die usa der Nutznießer sein die nächsten Jahrzehnte. Oder glaubt jemand das ist umsonst . GB hat 2007 die letzte Rate an usa zurück gezahlt für kriegshilfen .
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Weiteres IRIS-T:
Zitat:Deutschland liefert erneut Iris-T an Ukraine

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat die Lieferung eines weiteren Luftabwehrsystems vom Typ Iris-T bekannt gegeben. Die Defensivwaffe ist bereits in der Ukraine angekommen. [...] Zusammen mit dem vor Kurzem gelieferten Patriot-System stärke Deutschland damit "die ukrainische Luftverteidigung in ihrem Abwehrkampf gegen den brutalen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands". Zuerst hatte der "Spiegel" über die erneute Iris-T-Lieferung berichtet.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/a...g-100.html

@alphall31
Zitat:Mit putin hat man jemand an der Spitze den die betreffenden einschätzen und Händeln können . Schließlich hat man putin ja dahin gekriegt wo er jetzt steckt .
Wobei das das Narrativ gebiert, dass Putin ein vom Westen getriebener sei. Das erachte ich als maßlos überzogen und das nähert sich beinahe schon manchen Verschwörungstheorien an. Putin ist durchaus klug genug, um zu wissen, wann der Westen ihn "einspannen" wöllte.

In betreffendem Fall hat ihn niemand genötigt, die Ukraine zu überfallen; die NATO war zerstritten (auch Dank eines Donald I. und seiner Irrlichterei), die Europäer - allen voran auch die Deutschen - gaben rüstungstechnisch ein Trauerspiel ab (da hätte er nur die hiesigen Blätter durchforsten müssen und ich vermute mal, dass der FSB und andere Geheimdienste auch recht gut im Bild waren, wie schwach und uneins die Europäer sind). Und die sicherheitspolitisch ebenso naiven wie auch rüstungstechnisch überaus bequemen Deutschen - Uncle Sam wird es ja notfalls schon irgendwie "richten", wenn es eng wird - wollten sich gerne noch mehr vom russischen Gas abhängig machen und weiter der "wohligen" splendid isolation hingeben. Es lief also rein geostrategisch gar nicht mal so übel für Moskau - trotz des Gerangels mit dem Schauspieler in der Ukraine.

Insofern: Nein, das war alleine ein Gedanke, der sich aus den ebenso paranoiden wie arroganten Geistern des Systems, in das er als Person hineingeboren und von dem er ausgebildet wurde, nährte. Putin wurde somit ein Getriebener seiner eigenen, systemabhängigen Paranoia, der letztlich Russland in einen folgenschweren Konflikt mit horrenden Opfern trieb und der die Reihen der NATO wieder schloss. Und ich nehme an, dass manche Geheimdienstler in seiner Umgebung das auch durchaus wissen, aber angesichts des geschaffenen Klimas der Angst und der Balkonstürze wird sich niemand so richtig trauen, ihm das zu sagen.

Schneemann
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Ich halte es für gesichert, dass es nie der Plan der Russen war einen vollumfänglichen Krieg in der Ukraine zu führen. Man glaubte stattdessen in einem schnellen Handstreich die Ukraine einfach kassieren zu können und dass man dann innerhalb weniger Tage / allenfalls weniger Wochen den Westen vor vollendete Tatsachen stellt und sich dieser damit abfinden wird. Der Plan war tatsächlich eine Sonderoperation, und dass daraus ein Krieg wurde nicht beabsichtigt. Aber man hatte sich als der ursprüngliche Plan scheiterte mit seinem Hasardeurtum halt einfach schon viel zu weitgehend in eine Zwickmühle manövriert aus der man jetzt nicht mehr aus eigener Kraft heraus kommt.
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(26.05.2024, 08:43)Schneemann schrieb: Putin wurde somit ein Getriebener seiner eigenen, systemabhängigen Paranoia, der letztlich Russland in einen folgenschweren Konflikt mit horrenden Opfern trieb ...

Das ist richtig, wobei man dabei noch ausführen muss, vor wem er Angst hat.
Nicht vor der NATO oder dem Westen, sondern vor dem eigenen Volk.


(26.05.2024, 09:37)Quintus Fabius schrieb: Ich halte es für gesichert, dass es nie der Plan der Russen war einen vollumfänglichen Krieg in der Ukraine zu führen.

Es ging nie um Krieg im Sinne von erobern und halten.
Es geht um Kaputtmachen, um Gewalt und die eigene Macht zu sichern.
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