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Ein Russe hat "sich und alle Russen" einmal so erklärt:
Die Welt würde fast immer in Osten und Westen eingeteilt. Russland etwa würde mal als Ganzes dem Osten zugerechnet, mal nur mit seinem asiatischen Teil. Und es wäre stets eine entweder-oder-Situation. Östliche Philosophie gegen westliche Philosophie. Östliche Medizin gegen westliche Medizin.
Doch es gäbe auch einen Raum dazwischen, der mehr ist als nur die Grenze zwischen Ost und West. Es gibt eine Mitte, wo sich beide Seiten treffen und vermischen. Das ist besser als nur eine Seite zu haben. Russland ist diese eine Mitte, die Ost und West vereint, etwas Ganzes bildet und alles hat und niemanden braucht.
Die Russen selber würden sich aber nicht als Ostvolk sehen, schon deshalb nicht, weil sie sich als Zivilisation mit einer Vielzahl an Völkern sehen. Ostkulturen und Westkulturen hätten jeweils ihre eigenen Vorteile und Nachteile - aber sie haben doch nie mehr als die Hälfte.
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Zu den Ingenieuren und Technikern verweise ich mal auf einen über 10 Jahre alten Artikel. Trotz aller gewachsener Korruption usw. muss man feststellen dass Rußland und vorher die Sowjetunion auch im Vergleich zu den westlichen Industrieländern überproportional Ingenieure und Techniker ausgebildet hat. Das Problem waren in der SU eher die Planwirtschaft und danach eben die allgemeine Korruption.
https://taz.de/Das-Bildungssystem-Russlands/!5120301/
Und zu den Manufakturen die Quintus hier nennt. Ohne jetzt selbst Kenntnisse aus erster Hand über die russ. und westl. Rüstungsindustrie zu haben stellt sich für mich die Frage ob bei den oft geringen Stückzahlen (wenige hundert in 10-20 Jahren) nicht auch im Westen eher im Rahmen einer Manufaktur gearbeitet wird. Ich bezweifle irgendwie dass zum Beispiel die genannten Hubschrauber in den USA vom Band rollen und in der EU schon gleich gar nicht.
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Vielen Dank für diesen Artikel. Der beschreibt vieles perfekt, was sich in den letzten 10 Jahren nochmal deutlich verschlimmert hat.
Dass die Zustände in der Rüstungsindustrie in Europa, insbesondere in der deutschen Rüstungsindustrie ebenfalls katastrophal bis bizarr sind, ist davon ja völlig unbenommen. Aber bei einer Bewertung der russischen Möglichkeiten hilft es ja in keinster Weise weiter festzustellen, dass in dieser Bundesrepublik die Rüstungsindustrie ebenfalls äußerst unrund läuft, wenn auch aus völlig anderen Gründen.
Ein paar Auszüge aus dem Artikel:
Zitat:Der Flugzeughersteller Suchoi ist ein Vorzeigeunternehmen der russischen Rüstungsindustrie. Vor allem Kampfjets stellt der Staatsbetrieb her, der im August 2010 Schlagzeilen machte: Siebzig Mitarbeiter hatten gefälschte Ingenieurdiplome. Die Unternehmensleitung hielt dies für keinen Entlassungsgrund.
Zitat:Später stellte sich heraus, dass der Betrieb die Diplome selbst organisiert hatte, um Anforderungen der Moskauer Zentrale zu genügen, die auf eine Aufstockung qualifizierter Kader gedrängt hatte.
Zitat:Experten schätzen, dass je nach Fachrichtung der Anteil gekaufter Doktortitel zwischen 30 und 50 Prozent beträgt.
Zitat:Die Abteilung für Wirtschaftssicherheit im Innenministerium bezifferte den Umfang der Bestechungsgelder im Bildungssektor 2009 auf 5,5 Milliarden Dollar. Allein 1,5 Milliarden zahlten angehende Studenten, um sich den Zugang zur Hochschule zu erschleichen.
Zitat:In absoluten Zahlen besitzt es den größten Akademikerpool der Welt. Von 350 Millionen Menschen mit Hochschulabschluss leben 20 Millionen in Russland, das mit 2 Prozent der Weltbevölkerung 6 Prozent aller Akademiker stellt.
Zitat:Von 3.000 Einrichtungen seien höchstens 100 bis 150 konkurrenzfähig, klagte Bildungsminister Andrei Fursenko. Im Ranking des "Times Higher Education Index", der die 200 weltweit führenden Universitäten ermittelt, fand sich 2010 kein einziger russischer Name.
Zitat:Die Leistungsfähigkeit des akademischen Sektors bleibt aber weit hinter den Erwartungen zurück. Zwischen 1995 und 2008 registrierte das US-Patent-Amt (USPTO) weltweit 2,3 Millionen Patente. Nur 0,1 Prozent stammten aus Russland. Ohne den überdurchschnittlichen Bildungsstand mitzurechnen, hätte es allein schon mit 2 Prozent der Weltbevölkerung das Zwanzigfache an Patenten vorlegen müssen. Japan meldete im selben Zeitraum 200-mal, Deutschland 60-mal mehr Patente an.
Zitat:Ein Blick auf die Handelsstatistik verrät, dass sich auch die Arbeitsproduktivität, berechnet nach den Einnahmen aus dem Export von Fertiggütern, auf einer Stufe mit Marokko und den Fidschi-Inseln bewegt.
Zitat:Der Lehrkörper zählt zu den konservativsten gesellschaftlichen Gruppierungen, die sich an die Fiktion eines zivilisatorischen "Sonderwegs" für Russland klammern. Dieser Mythos der Einzigartigkeit beherrscht besonders in der Provinz den Kanon der Sozial- und Geisteswissenschaften.
Wer glaubt, ein ausländischer Studienabschluss würde die Karrierechancen verbessern, sieht sich getäuscht. Auch darin unterscheidet sich Russland von China, das Diplomanden mit Auslandsexamina hofiert.
Das letztgenannte kann ich aus eigener persönlicher Erfahrung bestätigen (spezifisch für die Jahre 2006 bis 2008). Ausländische Abschlüsse sind in Russland rein gar nichts wert. Man ist / war auch nicht daran interessiert das Wissen von Ausländern abzugreifen, was schon einigermaßen erstaunlich ist.
Aber die Basis wäre im Prinzip immer noch da, wenn man es nur wirklich wollte und wenn die gesamte Gesellschaft nicht in viel zu großem Ausmaß dermaßen passiv wäre und/oder zu asozial, dann könnte man darauf meiner Einschätzung nach recht schnell erhebliche Kapazitäten aufbauen.
Stattdessen läuft es aktuell so, dass der Sohn eines Parteifunktionärs in der Verwaltung eine Ingenieursstelle kriegt, obwohl er die Fachkenntnisse nicht hat, während jemand der die Fachkenntnisse hat überhaupt keine Arbeit kriegt obwohl er qualifiziert ist und wenn er sich selbstständig macht dann von den Behörden so massiv drangsaliert wird, dass er sein Unternehmen wieder schließt. Während der andere sich in dem Unternehmen wichtig tut aber schlußendlich gar nichts leistet außer Unmengen von Büromaterial zu stehlen und zu verkaufen.
So wird man natürlich niemals eine funktionierende Hochleistungs-Rüstungsindustrie aufziehen können. Und entsprechend sollten wir diesen Zustand unbedingt erhalten und befördern. Die militärischen Nachteile dieser Fehlentwicklungen auf die militärische Schlagkraft der rusisschen Streitkräfte werden meiner Meinung nach heillos unterschätzt. Das ist meiner Ansicht nach wesentlicher als vieles andere was da schiefläuft. Beispielsweise wird zur Zeit gerne die Korruption in der Armee und die rigide Befehlstaktik als Problem benannt. Die genannten Probleme was technologische Weiterentwicklung und Hochtechnologie angeht sind aber viel wesentlicher. Auch mit einer rigiden Befehlstaktik und all den Defiziten in der Führung und Struktur, könnten die russischen Streitkräfte sehr viel mehr militärische Schlagkraft entfalten, wenn die genannten Probleme in der Zivilgesellschaft nicht dergestalt wären.
Tatsächlich hat die Befehlstaktik und die Primitivität der russischen Kriegsführung sogar erhebliche Vorteile. Es wäre für Russland falsch davon abzugehen. Entsprechend müsste Russland an einer völlig anderen Stelle militärische Stärke aufbauen, da es sie eben nicht über eine Veränderung der Doktrin und der inneren militärischen Kultur erreichen kann.
Entsprechend war beispielsweise der Versuch der Militärreform und der Versuch eine Art Unteroffizierskorps zu schaffen meiner Meinung nach ein Fehler und hat die russischen Streitkräfte geschwächt. Insbesondere weil man dafür die Sondergruppe der niederen Offiziere (Fähnrichslaufbahnen) kaputt gemacht hat. Nun hat man das schlechteste aus beiden Welten, statt seinen eigenen Weg evolutionär zu verbessern.
Je länger der Krieg dauert und je härter die Umstände sind, desto mehr Vorteile generiert der russische Weg - womit ich die grundsätzliche Doktrin und Auffassung vom Krieg in den russischen Streitkräften meine. Früher war dieser Vorteil sogar noch viel erheblicher und allein daraus Russland eine militärische Großmacht. Im heutigen Zeitalter der Hochtechnologie fehlt aber Russland eben diese, um damit die eigenen genuinen militärischen Vorteile nutzen zu können bzw. auf diesen aufzubauen.
Nirgendswo zeigt sich das meiner Ansicht nach besser als bei der Artillerie, insbesondere bei Präzisionsmunition hoher Reichweite und bei der Frage der bloßen Zünder. Eine russische Artillerie auf dem gleichen technologischen Stand wie die westliche, wäre verheerend. So aber wie sie ist, bleibt sie aus den in dem Artikel bereits angerissenen Problemstellungen weit unter ihren Möglichkeiten. Und so pflanzt sich das eigentlich durch alle Bereiche der russischen Streitkräfte fort.
Was für eine Streitkraft ersten Ranges man doch in Russland aufbauen könnte! Wenn man es könnte, aber es sind vor allem anderen die Umstände in der Zivilgesellschaft die dies verhindern. Und so vergeudet man ein herausragend gutes Soldatenmaterial welches im modernen Krieg trotz aller Opfer und aller eigenen extremen Härte scheitern muss, weil diese für sich allein eben nicht mehr ausreichend sind.
Man spricht ja seit Monaten über das Heldentum der Ukrainer. Und zweifelsohne, die Leistung der ukrainischen Soldaten ist eine militärische Heldentat, mit so vielen Beispielen für außergewöhnliches Heroentum, dass dies einen hervorgehobenen Platz in der Kriegsgeschichte verdient. Aber: die Umstände unter denen die russischen Soldaten kämpfen und sterben sind derart schlecht, dass allein dies aufzeigt, was für eine Leistung man aus diesen Soldaten heraus holen könnte, würde man sie nur gut führen und gut ausrüsten. Am einfachen russischen Soldaten liegt es nicht, dass Russland zunehmend verliert. Ganz im Gegenteil, wäre keine westliche Streitmacht und wären auch die Ukrainer unter derart extremen Umständen meiner Meinung nach nicht mehr in der Lage überhaupt weiter zu kämpfen.
Was für eine Verschwendung, was für eine Vergeudung von in Wirklichkeit herausragend guten Soldaten die weltweit ihresgleichen suchen. Sinnlos ums Leben gebracht durch eine Mafiabande welches sich des Staates bemächtigte. Dieser Verlust wird ebenfalls die russischen Streitkräfte auf mindestens eine Dekade hinaus oder noch länger hart treffen. Denn dieser Verlust an Soldaten lässt sich nicht mehr so einfach kompensieren, dafür ist zu viel an Kenntnissen und Erfahrung gestorben, sind zu viele Ausbilder gestorben und sind zu viele der Besten und der Idealisten gestorben.
Zwar ist das russische militärische System spezifisch darauf ausgerichtet, trotzdem weiter zu funktioineren, und auch ohne jede Qualität und ohne jede Motivation immer noch weiter zu laufen, aber trotzdem wird dies die russische Armee auf eine Generation von Soldaten aufwärts erheblich schwächen. Sehr zu unserem Vorteil.
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(07.07.2023, 23:11)lime schrieb: https://taz.de/Das-Bildungssystem-Russlands/!5120301/ (08.07.2023, 00:02)Quintus Fabius schrieb: Vielen Dank für diesen Artikel. Der beschreibt vieles perfekt, ...
Dass ich das nochmal erleben darf: lime verlinkt die taz, Quintus dankt dafür, und lobt den Artikel! In was für verrückten Zeiten wir doch leben....
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(08.07.2023, 01:04)Broensen schrieb: Dass ich das nochmal erleben darf: lime verlinkt die taz, Quintus dankt dafür, und lobt den Artikel! In was für verrückten Zeiten wir doch leben.... 
Auch die TAZ hat ab und an mal einen lesenswerten Artikel  Ich lese die Zeitung übrigens schon seit vielen Jahren, immer wenn ich bei meinem Lieblingsbäcker bin, weil sie dort im Zeitungspool ausliegt und ich zu den Dinos gehöre die oft noch in Ruhe beim Bäcker frühstücken und dabei Zeitung lesen.
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Broensen:
Also bitte: als Rechtsradikal*innen sind wir die letzte verbliebene Gruppe in dieser Bundesrepublik, die wahrhaft für Meinungsvielfalt und Toleranz gegenüber anderen politischen Ansichten eintritt ! Aber mal ernsthaft: ich lese überwiegend die Süddeutsche und die Taz, wenn ich mal Zeitung lese. Denn wozu soll ich in irgendwelchen rechten Meinungsblasen das lesen was ich ohnehin schon weiß ?
Allgemein:
Das russische Verteidigungsministerium hat ja seine eigene Seite auch auf Englisch:
https://eng.mil.ru/
Abgesehen von jeder Menge rührender Propaganda findet man da auch alles mögliche sonstige, und manchmal auch recht ansehliche Filme und Bilder.
https://eng.mil.ru/en/mission/practice/all.htm
https://eng.mil.ru/en/special_operation/news.htm
Und die Propaganda kann man sich ja selber wegdenken.
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(09.07.2023, 00:51)Quintus Fabius schrieb: ich lese überwiegend die Süddeutsche und die Taz, wenn ich mal Zeitung lese. Denn wozu soll ich in irgendwelchen rechten Meinungsblasen das lesen was ich ohnehin schon weiß ?
Da hast du mir was voraus. Wenn ich mal über meinen ZEIT-Horizont hinaus blicken möchte, schaffe ich es maximal bis zum Merkur.
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Eine neue russische 8 x 8-Radhaubitze, die "2S43 Malva" (152 mm). In gewisser Weise ein Novum, da die Russen bislang ihre Artillerie entweder gezogen oder auf Kette bewegten. Offenkundig hat sich der "Hype" um Radhaubitzen im Westen so langsam auch gen Osten ausgebreitet...
Zitat:Russia enhances military capabilities with 152mm self-propelled howitzer 2S43 Malva successful trials [...]
The Russian state-owned conglomerate Rostec made an announcement about the successful completion of state trials for the 8x8 wheeled 152mm self-propelled howitzer known as 2S43 Malva. This news is particularly significant as the Russian Army had previously lacked such wheeled self-propelled artillery units (SPAs), which are crucial for various tactical situations. [...]
By utilizing the same 2A64 152-mm gun as the 2S19 Msta-S tracked self-propelled howitzer, the 2S43 Malva inherits all the advantages and firing capabilities of the 2S19 system. [...] The 152mm gun on the 2S43 Malva can fire projectiles weighing approximately 43 kilograms at a maximum firing range of 24,500 meters, with a rate of fire estimated to be around 7-8 rounds per minute, significantly higher than other artillery systems of its type. This high rate of fire is achieved through a specially designed gun-loading mechanism. With an ammunition load of 30 rounds, the 2S43 Malva weighs 32,000 kg, making it notably lighter than the tracked 2S19 Msta-S. It has an elevation range of -3 to +70 degrees and a traverse range of 60 degrees. [...]
Operated by a crew of five, the 2S43 Malva measures 13 meters in length, 2.75 meters in width, and 3.1 meters in height. Under the hood, the 2S43 Malva is powered by a YaMZ-8424.10 diesel engine, generating 470 horsepower. This enables it to achieve a maximum road speed of 80 km/h and offers an operational range of 1000 km without refueling. Additionally, the howitzer can be transported by the Il-76 transport aircraft, allowing for swift deployment to distant locations.
https://www.armyrecognition.com/defense_...rials.html
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Zitat:Russian Army receives 14 Plastun-SN armored all-terrain vehicles
As reported by Focus UA on October 30, 2023, the Russian Ministry of Defense recently received a batch of 14 Plastun-SN light armored vehicles, all concealed in military camouflage. These vehicles, officially unveiled at the Army-2023 exhibition in Moscow, are manufactured in the city of Novosibirsk and have been adapted to meet the specific requirements of the Russian Armed Forces. The procurement of at least 50 of these vehicles has been initiated under a contract signed by the Russian Ministry of Defense. [...]
The Plastun-SN light armored vehicle features a combined armor protection system capable of withstanding bullets ranging from 9x19 mm to 7.62x39 mm. Concerning threats from above, the crew is only protected from adverse weather threats by a waterproof canopy and a removable frame, but the open design of the Plastun-SN exposes it to potential threats such as drone strikes or shrapnel from enemy fire. However, it is equipped with a patented all-season track, measuring 500 mm in width. The Plastun-SN tracked vehicle is powered by a Lada 1.6-liter petrol engine, generating 106 horsepower and 148 Nm of torque, allowing for a top speed of 50 km/h, with a recommended speed of 30 km/h. The vehicle features a 5-speed manual transmission, a specific ground pressure of 0.118 kg/cm², and a fuel capacity of 135 liters. These vehicles can accommodate up to eight people on the ground, or up to six when afloat, depending on the variant. The Plastun has a ground clearance of 500 mm and a track width of 500 mm.
https://www.armyrecognition.com/defense_...icles.html
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High resolution @umbraspace RADAR image analysis shows Russia moved S-400s from Kaliningrad.
[Bild: https://pbs.twimg.com/media/F-1hO-MXwAAw...name=small]
Nice #remotesensing work building on @auonsson find using ADSB exchange data showing sudden increase in Russian military cargo flights.
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Da die Gleitbomben der Russen immer erfolgreicher werden - was für sich selbst schon ein erstaunlicher Umstand ist - setzt die RF naturgemäß auf eine evolutionäre Weiterentwicklung dieser Systeme:
https://www.thedrive.com/the-war-zone/ru...t-look-yet
Zitat:The Russian military has offered the first clear look at a new glide bomb conversion kit with pop-out wings for the massive 1,500-kilogram (3,300-pound) class FAB-1500 M54. This weapon is three times larger than the Russian bombs with pop-out wing kits that have already become a major issue for Ukrainian forces and that have prompted notable shifts in that country's air defense tactics. Wing kit-equipped FAB-1500 M54s offer a new and far more destructive stand-off strike option for many of Russia's tactical jets that also help pilots stay further away from enemy defenses.
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Zitat:Da die Gleitbomben der Russen immer erfolgreicher werden
Werden diese wirklich erfolgreicher? Ich hatte es so verstanden, dass sie bislang zwar durchaus recht erfolgreich eingesetzt wurden und den Ukrainern Sorgen bereiteten, aber mittlerweile gibt es doch auch das Problem, dass die Maschinen, die diese Bomben etwa 50 bis 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt ausklinkten, zunehmend in die Reichweite der Flugabwehr zu geraten drohen.
Schneemann
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Nachtrag: bei Avdiivka haben die Gleitbomben erneut einen recht guten Effekt erzielt.
Allgemein:
Film über einen russischen Veteranen und Söldner der sich von Afghanistan bis jetzt zum Ukrainekrieg kreuz und quer durch die Kriege Russlands geschlagen hat:
https://www.youtube.com/watch?v=lfxXYkrNCug
https://euromaidanpress.com/2023/12/29/e...anslation/
https://www.youtube.com/watch?v=rVzgJ1vo83g
Zitat:Igor Salikov was a Russian GRU officer and former Wagner PMC fighter who defected after witnessing war crimes in Ukraine. Since 2014, he participated in Russia’s covert takeover of eastern Ukraine under the direction of Vladislav Surkov.
In a bombshell interview with Russian human rights activist, Gulagu.net founder Vladimir Osechkin, Salikov described how Surkov carefully crafted the narrative of a separatist uprising led by locals.
Russian proxies like Salikov were restricted to Soviet-era equipment to mask their involvement. Salikov even witnessed how forces under Aleksandr Zakharchenko deliberately shelled Russian-held areas like Donetsk cemetery, blaming Ukraine to manufacture pretexts for escalation.
Salikov realized no true “liberation” was underway – residents were pawns in a larger geopolitical scheme. Through propaganda, isolated incidents were exaggerated into fables of Ukrainian brutality used to justify further bloodshed. But on the ground, most citizens prioritized stability over external manipulation sold as “liberation.”
Salikov’s insider perspectives expose the lies and hybrid warfare tactics that enabled Russia’s long-term campaign.
Übrigens ein alter Bekannter von Strelkov der sich mit ihm schon früher in Donezk herumgetrieben hat. Als jemand von Wagner und aus dem Umfeld von Strelkov war es natürlich für ihn geboten, sich abzusetzen - und damit dies gelingt muss er dem Westen natürlich etwas bieten. Dessen ungeachtet eine faszinierende Personalie mit enorm vielen internen Kenntnissen.
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Es wird ja von morgens bis Abends über die nötige Munition für die Ukraine geschrieben – völlig zu recht mMn – aber hier gibt es auch mal einen Blick auf die andere Seite.
Wobei ich den Schluss des Beitrags fragwürdig finde. KLingt ja fast so, als hätte Russland ab 2026 keine Artilleriemunition mehr... Wer's glaubt.
https://defence-network.com/munition-fuer-russland/
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rieg in der Ukraine: Russischer Marinechef soll entlassen worden sein
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 11. März 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...240201.jpg]
Während die Leitung der russischen Operationen in der Ukraine seit Beginn des Krieges mehrmals den Besitzer gewechselt hat, wurden die wichtigsten hochrangigen Militärs trotz der erlittenen Rückschläge bislang nicht - oder kaum - behelligt. So wurden trotz der Meuterei von Jewgeni Prigoschin, dem "Boss" der paramilitärischen Gruppe Wagner, der ihre Köpfe forderte, der Verteidigungsminister Sergej Schoigu und der Generalstabschef der russischen Streitkräfte, Waleri Gerassimow, vom Kreml in ihren Ämtern belassen.
Von den Stabschefs der anderen Zweige der russischen Streitkräfte musste nur General Sergej Surowikin die Leitung der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte [VKS] abgeben. Es ist nicht klar, ob diese Entscheidung etwas mit dem Krieg in der Ukraine zu tun hat, da sie mit dem Verschwinden von Jewgeni Prigoschin und Dmitrij Outkin, der Nummer zwei des Wagner-Konzerns, zusammenfiel.
Inzwischen wurde ein zweiter hochrangiger Militärvertreter entlassen. Die russische Presse berichtete, dass Admiral Nikolai Jewmenow, der für 2019 zum Oberbefehlshaber der russischen Marine ernannt worden war, durch Admiral Aleksandr Moissejew ersetzt werden sollte. Diese Information wurde vom Kreml nicht dementiert. "Es gibt Dekrete, die als geheim eingestuft sind. Ich kann sie nicht kommentieren. Es gab keine öffentlichen Dekrete zu diesem Thema", antwortete sein Sprecher Dmitri Peskow auf die Frage nach der möglichen Umbesetzung.
Obwohl die ukrainischen Streitkräfte seit der Annexion der Krim nicht mehr über Kriegsschiffe verfügen, gelang ihnen das Kunststück, der russischen Schwarzmeerflotte schwere Verluste zuzufügen, wobei der symbolträchtigste Verlust der des Kreuzers Moskwa war, der damals ihr "Flaggschiff" darstellte.
In der Folgezeit wurden dank der Luft-Boden-Marschflugkörper SCALP/Storm Shadow und der maritimen Überwasserdrohnen [USV] Magura V5 mehrere andere russische Schiffe schwer beschädigt [darunter das U-Boot Rostow am Don] ... wenn sie sich nicht mit der Moskwa auf dem Grund des Schwarzen Meeres vereinigten, zuletzt das Patrouillenboot "Sergej Kotow".
Im Februar berichteten russische Quellen, dass der Kommandant der Schwarzmeerflotte, Admiral Viktor Sokolow, offiziell seines Amtes enthoben und durch Admiral Sergej Pintschuk ersetzt worden war. Und das nur wenige Tage nach dem Verlust der Korvette Ivanovets und des Landungsschiffs Caesar Kounikov.
Wie dem auch sei, Admiral Jewmenow, ein ausgebildeter U-Boot-Fahrer, wird in die Marinegeschichte eingehen, weil er derjenige war, der Schiffe an eine gegnerische Streitmacht verlor, die keine Kriegsmarine hatte. Dies mag an die Geschichte von Archimedes' "adventlichen Spiegeln" bei der Belagerung von Syrakus während des Zweiten Punischen Krieges erinnern...
Wird Admiral Moissejew es besser machen? Wie sein Vorgänger begann auch er seine Karriere als U-Boot-Fahrer. Allerdings kennt er die Schwarzmeerflotte gut, da er sie zwischen 2018 und 2019 befehligt hat.
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