Russland greift mit seinen Drohnen und Raketen fast ausschließlich zivile Ziele an.
Der Iran hat sich tatsächlich sehr zurückgehalten. Das ist richtig. Das liegt vielleicht an den israelischen Atomwaffen, dennoch sollte man das positiv hervorheben.
Statt von "notwendiger Drecksarbeit" zu sprechen, wäre es angebrachter gewesen, das öffentlich zu erwähnen.
Allgemein war der militärische Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran "zivilisiert", wenn man vom Bruch des Völkerrechts auf israelischer Seite großzügig absieht.
Trotzdem sollte der Iran seine Strategie überdenken.
Mal ganz plump gefragt:
Warum will der Iran Israel vernichten?
Ich verstehe es nicht. Versteht sich der Iran als Schutzmacht der Palästinenser?
Wenn ja, dann ging auch der Plan nicht auf.
Ich kann verstehen das der Iran sich nicht den vermeintlichen Weltmächten unterordnen will und stattdessen nach Souveränität strebt. Der Wunsch nach eigenen Atomwaffen ist nachvollziehbar. Selbst der Islamismus als Gegenbewegung zum Kapitalismus lässt sich intellektuell irgendwie rechtfertigen.
Die Alternative, welcher der Iran derzeit anbietet, ist jedoch inakzeptabel. Globaler Jihad und Tod den Juden lässt sich schwierig vermarkten. Das ist nicht mehr zu rechtfertigen
Würde sich der Iran von Terrorzellen wie Hamas, Hisbollah und den Huthis distanzieren, hätte die Regierung in Teheran bessere Chancen für internationale Unterstützung und eine Normalisierung der Beziehungen zum Rest der Welt.
Die Operation "Rising Lion" wird von der Mehrheit westlicher Völkerrechtler als illegal eingestuft. Zugegeben: Davon kann sich der Iran kurzfristig wenig kaufen.
Die Unterstützung Israels durch die USA wird jedoch nicht unbegrenzt weiter gehen. Gerade die junge Generation sieht Israel deutlich kritischer. Das ist parteiübergreifend der Fall.
Zu Thema:
(Gestern, 20:40)Quintus Fabius schrieb: Heute wird mit schier unfassbarem technischen Aufwand und immensen Kosten so wenig getötet wie noch nie (im Verhältnis zum erstgenannten).
Schlussendllich muss man in Bezug auf die Kriege Israels feststellen, dass die Israelis mit verblüffend wenig getöteten Zivilisten erstaunlich viel erreicht haben.
Wir sind uns hoffentlich einig, das diese Entwicklung positiv ist.
Operation Spinnennetz war aufgrund der Präzision und den geringen Opferzahlen/hohen Materialschaden ein Erfolg.
Die "Pager" Aktion bzw. "Rising Lion" sind in der gleichen Kategorie. Ein Grund warum das israelische Militär/Mossad weltweit respektiert und bewundert wird, ist die Präzision der Operationen. Statt kollektiv ein ganzes Volk zu bestrafen, schaltet man die Verantwortlichen aus und schreckt dabei auch nicht vor tollkühnen Aktionen in feindlichen Hauptstädten zurück.
Die Attribute Mut, Einfallsreichtum und Genauigkeit verbindet man mit Israel.
Das Vorgehen in Gaza, passt dazu leider nicht mehr. Die langfristigen Schäden sind noch nicht abzusehen. Das ist ein anderes Thema.
(Gestern, 20:40)Quintus Fabius schrieb: 1. Man darf den eigentlichen Fokus nicht verlieren und muss sich mehr auf eine Sache konzentrieren, und man muss versuchen diese konzentriert klein zu halten, statt sie fortwährend auszuweiten.
2. Man benötigt von Beginn an klare und umsetzbare Ausstiegs-Strategien, und man muss wissen wann und vor allem wie man aufhört.
Zustimmung: Das politische Ziel muss dabei auch militärisch erreichbar sein.
Das politische Ziel das Atomwaffenprogramm des Iran zu beenden, war nur durch einen Regierungswechsel bzw. Invasion erreichbar.
Das Ziel überstieg die Fähigkeiten der IDF.
Die IDF hat viele militärische Teilziele erreicht. Zerstörung der Flugabwehr, der Abschussbasen, das Ausschalten der militärische Führung....
Politisch würde ich die Aktion dennoch als Misserfolg einordnen.
Fazit:
Es ist nicht in unserem Interesse Russland (oder China/Iran) als "absoluten Feind" nach Carl Schmitt zu definieren. Militärische Ziele müssen daher klar eingegrenzt und auch nur diese angegriffen werden. Der Angriff auf zivile Ziele ist nicht nur militärisch sinnlos, sondern schadet auch den politischen Zielen. Es sein denn Genozid ist das Ziel.
Das politische Ziel muss auch im Falle eines Verteidigungskrieges klar definiert sein.
Am besten sollte man sich darüber vorher Gedanken machen.
Was wäre unser Ziel im Falle eine Angriff RU auf das Baltikum?
Das militärische Ziel ist klar. Man wehrt den Angriff ab (wenn die USA mitmachen, ohne die USA macht Deutschland nichts) und dann? Ich befürchte das wir auf das
und dann? keine echte Antwort haben bzw. uns darauf verlassen das die USA die richtige Antwort finden werden.