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Airbus, Leonardo und Thales bringen ihre Weltraumaktivitäten in das Joint Venture "Bromo" ein. Das betrifft seitens Airbus zu etwa einem Drittel deutsche Standorte.
Bromo wird zu je 32,5 % Leonardo und Thales gehören, die restlichen 35 % liegen bei Airbus und sind somit entsprechend der Eigentumsanteile bei Airbus insgesamt weiterhin zu 11% im deutschen Eigentum. Die Sperrminorität bei Airbus bleibt auch erhalten.
Nur ADS als "deutsche" Sparte von Airbus wird halt vermeintlich geschwächt, weil eben etwa ein Fünftel von deren Geschäft ausgegliedert wird.
Wir haben bisher 11% Anteil an einem Drittel dessen, was in Bromo konzentriert werden soll, demnächst haben wir dann noch ein Drittel von 11% Anteil eines dreimal so großen Geschäfts. Es ändert sich also weder unser Anteil, noch verlieren wir Standorte oder Kompetenzen. Kritisierbar wäre also nur der vermeintlich sinkende Einfluss der GZBV auf das europäische Weltraumgeschäft aufgrund der stärkeren Anteile anderer Nationen an dem neuen JV, vor allem Frankreichs mit knapp 40%. Ob das in der Realität überhaupt einen Unterschied machen würde, sei mal dahingestellt.
Man kann die europäischen Konzern-Konstrukte ja grundsätzlich für falsch halten, aber ich sehe jetzt nicht, dass sich die Lage durch Bromo erheblich verschlechtert.
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(Gestern, 17:15)Broensen schrieb: Wieso sollte die Kompetenz in Deutschland nicht mehr vorhanden sein? Da wird nichts verlagert, es ändern sich nur die Organisationsstrukturen.
Jeder Franzose ist nur Frankreich gegenüber verpflichtet und treu, das muss einfach so sein, denn wenn es nicht so wäre, wäre ja alles anders. Aber weil es so ist, ist alles richtig, und jede Parole wird dadurch auch korrekt. So etwa, dass alles immer nur nach Frankreich wandert, wenn ein Franzose es in die Hände bekommt. Das unterscheidet den Franzosen auch von allen anderen, insbesondere von den Deutschen, denen es immer um das Wohl aller geht, um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, der Wahlspruch im hiesigen Land der aufgehenden Sonne.
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(Gestern, 17:42)Broensen schrieb: Airbus, Leonardo und Thales bringen ihre Weltraumaktivitäten in das Joint Venture "Bromo" ein. Das betrifft seitens Airbus zu etwa einem Drittel deutsche Standorte.
Bromo wird zu je 32,5 % Leonardo und Thales gehören, die restlichen 35 % liegen bei Airbus und sind somit entsprechend der Eigentumsanteile bei Airbus insgesamt weiterhin zu 11% im deutschen Eigentum. Die Sperrminorität bei Airbus bleibt auch erhalten.
Nur ADS als "deutsche" Sparte von Airbus wird halt vermeintlich geschwächt, weil eben etwa ein Fünftel von deren Geschäft ausgegliedert wird.
Wir haben bisher 11% Anteil an einem Drittel dessen, was in Bromo konzentriert werden soll, demnächst haben wir dann noch ein Drittel von 11% Anteil eines dreimal so großen Geschäfts. Es ändert sich also weder unser Anteil, noch verlieren wir Standorte oder Kompetenzen. Kritisierbar wäre also nur der vermeintlich sinkende Einfluss der GZBV auf das europäische Weltraumgeschäft aufgrund der stärkeren Anteile anderer Nationen an dem neuen JV, vor allem Frankreichs mit knapp 40%. Ob das in der Realität überhaupt einen Unterschied machen würde, sei mal dahingestellt.
Man kann die europäischen Konzern-Konstrukte ja grundsätzlich für falsch halten, aber ich sehe jetzt nicht, dass sich die Lage durch Bromo erheblich verschlechtert.
Deutschland und seine Interessen sind in diesem neuen Konstrukt nicht mehr wesentlich vertreten (da der total Anteil weiter sinkt). Ich verstehe hier nicht wieso man diesen Tanz jedesmal machen muss nur am Ende mit abwandernden Kompetenzen konfrontiert zu werden.
Gerade dieser Thread ist doch ein wunderbares Beispiel wie seit Jahren die Sorgen um Dassault verbannt und als Unsinn diffamiert wurde, und trotzdem ist die momentane Totalforderung nun Realität.
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@ Pmichael Du verstehst es wirklich nicht, oder? Dassault vertritt Dassault Interessen und Airbus vertritt Airbus Interessen bzw. der Shareholder! Punkt! Wenn das mit den politischen Interessen Frankreichs oder D einhergeht ist das Zufall. Beide handeln jedenfalls nicht im nationalen Interesse - sonst wäre das Projekt viel weiter. Da die politischen FR Interessen (derzeit) eben nicht mit den Konzerninteressen von Dassault übereinstimmen, hat man dort einen Gockel hingepackt der in einer Tour nationalistische Parolen und antideutschen Narrative bedient. Wenn Du diesem Kasperletheater auf den Leim gehst ist das eine Sache - wenn jedoch die politisch Verantwortlichen nicht in der Lage sind dieses Schmierentheater zu beenden und die CEOs von Airbus und Dassault auf den Pott setzen ist das wirklich erschreckend. Dieser lesenswerte Artikel war bei mir nicht hinter einer Bezahlschranke und arbeitet die Verantwortlichkeiten nochmal sehr schön heraus. Globale Trends: Wieso Kanzler Merz Europas Rüstungskooperation retten muss
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Frankreich hat signifikante Anteile an Airbus und Thales. Dassault ist zentraler Bestandteil der französischen strategischen Autonomie. Wir sehen hier die Unterschiede zwischen Frankreich, das seine Rüstungsindustrie als wichtigen Teil der nationalen Souveränität betrachtet, und Deutschland, das für die längste Zeit eher gleichgültig war hinsichtlich der politischen Bedeutung dieser Industrie. Siehe, wie Krauss-Maffei Wegmann nun in einem Konzern aufgegangen ist, der zu 50 % dem französischen Staat gehört.