Reaktion auf einen militärischen Angriff Russlands
#16
(11.04.2025, 21:02)Leuco schrieb: Wow, der Beitrag ist überraschend nüchtern und sachlich.
Die Kommentare darunter nicht mehr. Da werden wir klar als revanchistische Nazis enttarnt. Rolleyes
Zitat:Ich für meinen Teil habe aber keinen militärischen Hintergrund und würde mich mehr als links grün versifft einordnen.
Dito.
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#17
Tja, Leuco und Broensen Rolleyes sind nun offiziell - Zitat aus den Kommentaren:

Zitat:deutsche Spacken; Nazis; deutsche Nationalisten; Rassisten; die schlimmsten Nationalisten; Idio… äääh Kindsköpfe; haben ihren Verstand doch komplett verloren; Hardcore Hitlerissten; faschistischer Abschaum; Hirnies die keine Eltern hatten; Abschaum; Königsberg-Clowns; BRD-Sofakrieger; Möchte-Gerne-Sofa-Generäle; Volltrottel; Vollpfosten; Witzfiguren; Freizeitgeneräle; Sofaexperten; Möchtegern Sofaexperten; Hiterlisten, Faschisten;

Normale Deutsche sind das auf jeden Fall nicht;

Nur ich werde nicht erwähnt Shy Das ist doch nun der endgültige Beweis dafür, dass ich gar kein Rechter bin, sonst würde RT dies ja zweifelsohne feststellen, im Gegensatz beispielsweise zu Broensen dem alten Hardcorehiterlistennazifaschisten Big Grin

Ich bin hingegen als Sofaexperte lediglich ein Fachmann für Sofas, der harmlos und friedlich seine Sofas verkaufen will Angel
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#18
(11.04.2025, 22:06)Quintus Fabius schrieb: Ich bin hingegen als Sofaexperte lediglich ein Fachmann für Sofas, der harmlos und friedlich seine Sofas verkaufen will.
Du bist doch maximal ein Möchtegern Sofaexperte! Tongue
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#19
Gute Vorschläge für neue Decknamen.
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#20
Also bitte, das verbitte ich mir:

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In Wahrheit geht es uns allen doch nur um die äußerst hochwertigen Sofas der Firma MAKSIK in Königsberg.
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#21
(11.04.2025, 20:53)Broensen schrieb: Big Grin
Sogar mit Screenshot meines Beitrags. Welch' Ehre. Cool

„Welch‘ Ehre“ wohl kaum, eher ein bitteres Armutszeugnis aus der Geschichte zu lernen und verinnerlichen.
Ihr seid gerade zu obszön Geschichtsvergessend hier.
DEINE!!! Vorfahren waren daran beteiligt 27.000.000 Russen umgebracht zu haben! Und was haben diese Russen nach WK II mit Deinem Volk gemacht?
Sie hätten es vollständig ausrotten können! Vlt. somit auch Deine Existenz. Haben sie aber nicht. Solltest darüber mal in Ruhe nachdenken.
Manchmal, bei solchen hirnrissigen Gedankenspielen wie Eure hier wünschte ich mir im Nachhinein sie hätten es tun sollen. Aber sie waren und sind menschlich! Damals wie heute.
Offensichtlich will sich Deutschland und solche De..en wie Ihr hier auch nicht mehr an dem 2+4 Vertrag erinnern.
Nie wieder geht eine Bedrohung von Deutschland aus …
Ihr habt Sie nicht mehr ALLE hier, mit solchen Kommentaren.
Die 6 Millionen toten Juden haltet Ihr wie eine Monstranze vor Euch her; aber die 27 Millionen Russen—- Scheiß drauf, pffff, ach das ist so lang her … Ihr habt nicht, aber auch nichts aus der Geschichte gelernt oder auch nur irgendwelche Rückschlüsse gezogen.
Probiert Eure tollen Ideen und ich freue mich das solche wie Ihr hier, auch wenn ich davon selbst betroffen wäre, untergehen.
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#22
(11.04.2025, 23:10)Olli_2810 schrieb: Ihr seid gerade zu obszön Geschichtsvergessend hier.
Niemand hier hat von einer dauerhaften Eroberung des Gebietes gesprochen, geschweige denn ein aktives Betreiben einer solchen angestrebt. Eine "Rückeroberung" Königsbergs oder anderer ehemals deutscher Gebiete zwecks Anschluss an Deutschland ist völlig absurd und strikt abzulehnen. Das sieht hier mWn auch niemand anders und keiner, der hier schreibt, ist "geschichtsvergessen" hinsichtlich der deutschen Verbrechen des zweiten Weltkriegs oder steht der russischen Bevölkerung feindlich gegenüber.
Wir reden hier lediglich über rein militärische Vorgehensweisen im Falle eines völkerrechtswidrigen Angriffs auf das europäische Bündnisgebiet durch eben gerade den Staat, dessen Exklave Königsberg darstellt und der diese als militärischen Vorposten zur direkten Bedrohung seiner westlichen Gegner, also uns europäischen Demokratien, massiv ausgebaut hat. Es geht einzig und allein um Selbstverteidigung, auch dann, wenn diese Angriffe auf feindliches Gebiet beinhaltet, das ist sowohl völkerrechtlich, als auch moralisch völlig legitim.
Und zudem war die Intention hinter dieser "Königsberg-Doktrin" ja gerade eben die Abschreckung eines russischen Angriffs und somit die Verhinderung eines entsprechenden Krieges, der genau diese Besetzung Königsbergs eben zwangsläufig mit sich bringen würde, zumindest falls wir eine Chance haben wollen, diesen Krieg zu überstehen.
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#23
@Olli: nichts von dem was du schreibst kommt in einem unserer Beiträge vor. Hast du sie überhaupt gelesen oder hast du deine Einschätzung aus Überschriften zusammengebastelt? Vielleicht ist es aber nur ein Beispiel wie ein indoktrinierter Mensch verlernt einen Text zu interpretieren.

Fakt ist, dass Russland seit 25 Jahren in vielen Beispielen andere Länder und Gebiete angreift. Tschetschenien, Georgien, Syrien, Krim, Donbas, Ukraiene. Demnächst wird Moldawien dazu kommen.

Wenn man sich in so einer Situation Gedanken macht, wie man bei einem Angriff auf EU Gebiet reagieren sollte um den Konflikt im Keim zu ersticken ist man ein Nazi?

Reflektiere dich doch mal selbst. Hat hie jemand von Auslöschung von Russen gesprochen? Nein das Gegenteil, es geht um Gegenangriffe auf militärische Einrichtung um Russland schnellstmöglich in Verhandlungen zu zwingen. Der Krieg gegen eine Bevölkerung ist ein russisches Ding.

Dein Kommentar mit Auslöschung eines Volks zeigt dein menschenverachtendes Weltbild. Da kannst du noch so sehr in die Opferrolle schlüpfen. Aber Täter Opfer Umkehr ist ja ein probates Mittel in der russischen Denkweise.
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#24
Zitat:Fakt ist, dass Russland seit 25 Jahren in vielen Beispielen andere Länder und Gebiete angreift. Tschetschenien.....Syrien

Um ganz korrekt zu sein: Tschetschenien ist russisches Staatsgebiet, der Krieg dort also de facto einer gegen Seperatisten und damit eine innere Angelegenheit und damit keineswegs völkerrechtswidrig (wie er dann real geführt wurde ist noch eine ganz andere Sache). In Syrien waren die Russen auf Einladung der syrischen Regierung gegen Rebellen im eigenen Land, was ebenfalls absolut völkerrechtskonform ist. Dass Russland diese Kriege geführt hat, ist also völkerrechtskonform und man muss es dies dann auch von der Art und Weise wie sie geführt waren trennen. Das sind zwei getrennte Fragen: Ob der Krieg selbst rechtmäßig war und ob dann in diesem Krieg Verbrechen begangen wurden sind rechtlich zwei verschiedene Dinge.

Allgemein:

Wie empfindlich hier reagiert wird und dass sogar dieses unbedeutende Forum es bis zu RT schafft zeigt klar auf, dass die hier erörterte Grundidee gar nicht so falsch sein kann. Eine glaubhafte Intention das dann tatsächlich zu tun, wäre also abschreckend.

Womit wir wieder beim wesentlichen Punkt wären: der Frage der Glaubwürdigkeit.

Man muss klar festhalten, dass die Russen die Ukraine nicht zuletzt deshalb angegriffen haben, weil unser Verhalten kurz vor dem Angriff sie dazu regelrecht ermuntert hat. Dieser Krieg hätte mit einer Glaubhaften Abschreckung verhindert werden können. Aber der St. Petersburger Zirkel kam zu dem Eindruck, dass wir die Ukraine fallen lassen werden - noch darüber hinaus, dass man sich damit arrangieren wird es über bloße Symbolpolitik hinaus keinerlei Reaktionen geben würde.

Und so war es ja dann auch die ersten Tage. Direkt nach dem russischen Angriff entblödeten sich deutsche Politiker nicht schon mal nachzufragen, mit wem man denn dann in einigen Tagen als Gesprächspartner interagieren wird und was für eine Nachfolgeregierung die Russen in der Ukraine einsetzen werden und wer dann dort als Vertreter russischer Interessen die Ukraine verwalten wird. Oder wer dann der Gouverneur der Ukraine wird usw.

Dieses Verhalten gab es vom Prinzip her schon vor dem Krieg. Das Ergebnis: man griff an in der festen Überzeugung, dass der Westen TM nichts tun wird.

Exakt das ist das Problem - wir sind nicht glaubhaft.

Dazu kommt noch die russische Mafialogik, dass man tun und lassen kann was immer man will, weil man ja selbst Atomwaffen hat. Das wird ständig wie eine Monstranz vor sich hergetragen. Wir können euch angreifen wie wir wollen, denn wir haben Atomwaffen und ihr müsst es hinnehmen.

Putin hat kurz vor dem Angriff mal in Bezug auf die Ukraine vor laufenden Kameras ein St. Petersburger Straßenlied zitiert, in dem es um die Vergewaltigung eines Mädchens geht. Sie muss es hinnehmen, weil man mit ihr machen kann was man will, so Putin. Exakt das ist die Denkweise der aktuellen Mafia-Kamarilla welche zur Zeit Russland regiert.

Das heißt die Frage ob die Russen angreifen oder nicht, hängt schlicht und einfach nur davon ab, ob wir glaubwürdig sehr hart reagieren und die nukleare Erpressung ignorieren können. Und wenn dem nicht so ist, wird Russland angreifen, weil es der simplen Logik der organisierten Kriminalität folgt und damit jede Politik der aktuellen russischen Regierung analog zu der einer Mafiabande ist, welche um Schutzgelder, die Kontrolle von Straßenzügen und Einnahmen und die Kontrolle von Drogen, Prostitution usw gegen andere Mafiabanden kämpft. Die Sichtweise des ja in Teilen wortwörtlich aus der russischen Mafia stammenden St. Petersburger Zirkel ist es, die Ideen, Gedanken und die Logik der Mafia auf den Umgang von Staaten untereinander zu übertragen. Sie denken immer noch wie die Mafia in St. Petersburg und glauben, dass sei die einzige Wahrheit und alle anderen Staaten seien einfach auch nur Mafiagruppen genau wie sie selbst.

Sie stellen sich daher die gesamte Weltpolitik exakt gleich vor wie das was sie als Mafiaangehörige im Kampf gegen andere Mafiagruppen in ihren Anfängen erlebt haben und übertragen diese Lebenserfahrung und Sozialisierung auf alles was ihnen begegnet.

Entsprechend kann Russland nur abgeschreckt werden, wenn man dies berücksichtigt und mit einberechnet.
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#25
@Quintus: Ich teile deine Einschätzungen. Die Unterschiedlichkeit der bisherigen russischen Konflikte ist mir bewusst, weswegen ich auch zusätzlich von Gebieten geschrieben hatte. Danke, dass du die verkürzte Darstellung eingeordnet hast. Wir wollen hier ja sachlich bleiben.

Dass diese kleine Debatte auf RT verfolgt wird, ist schon erschreckend. Zeigt wie wenig Futter man hat und es für nötig befindet hieraus einen Beitrag zu zimmern. Für Propaganda muss aber jedes Korn verwertet werden.

Die Diskussion um Königsberg möchte ich nochmal aufgreifen. Weshalb ich nicht hierhin eskalieren würde (Einmarsch), ist zum einen der Schutz der Zivilbevölkerung. Bei einem Angriff auf Flotte und Werften, sind wesentlich weniger Menschen gefährdet.

Die Eskalation Richtung Königsberg ist aber auch leicht propagandistisch auszuschlachten, was die Debatte bei RT zeigt. Nun könnte man meinen, dass es strategisch unbedeutend ist, welche Propaganda in Russland läuft. Putin kann vermutlich aber nur von der russischen Zivilbevölkerung gestoppt werden. Wenn möglich sollten wir russische Narrative nicht befeuern bzw. es ihnen nicht so leicht machen.

Ein schwerer Schlag gegen die Flotte wäre ein deutliches erstes Zeichen und könnte von Russland viel leichter heruntergespielt werden, wenn man selbst zu dem Schluss kommt, dass der Angriff auf Litauen ein Fehler war und man sich zurückzieht.


Andere Fragen wie z.B.“Ist Broensen nun der Beweis dass Hitler ein linker war?“ muss übrigens an anderer Stelle geklärt werden.
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#26
(12.04.2025, 08:30)Quintus Fabius schrieb: Das heißt die Frage ob die Russen angreifen oder nicht, hängt schlicht und einfach nur davon ab, ob wir glaubwürdig sehr hart reagieren und die nukleare Erpressung ignorieren können. Und wenn dem nicht so ist, wird Russland angreifen, weil es der simplen Logik der organisierten Kriminalität folgt und damit jede Politik der aktuellen russischen Regierung analog zu der einer Mafiabande ist, welche um Schutzgelder, die Kontrolle von Straßenzügen und Einnahmen und die Kontrolle von Drogen, Prostitution usw gegen andere Mafiabanden kämpft. Die Sichtweise des ja in Teilen wortwörtlich aus der russischen Mafia stammenden St. Petersburger Zirkel ist es, die Ideen, Gedanken und die Logik der Mafia auf den Umgang von Staaten untereinander zu übertragen. Sie denken immer noch wie die Mafia in St. Petersburg und glauben, dass sei die einzige Wahrheit und alle anderen Staaten seien einfach auch nur Mafiagruppen genau wie sie selbst.

Sie stellen sich daher die gesamte Weltpolitik exakt gleich vor wie das was sie als Mafiaangehörige im Kampf gegen andere Mafiagruppen in ihren Anfängen erlebt haben und übertragen diese Lebenserfahrung und Sozialisierung auf alles was ihnen begegnet.

Entsprechend kann Russland nur abgeschreckt werden, wenn man dies berücksichtigt und mit einberechnet.

An welchen Stellen wären die von Dir propagierten Ansätze zur Bekämpfung von Gegnern denn prinzipiell anders aufgebaut?
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#27
Allgemein

Stellt die Aufstellung der Litauen-Brigade und die Konzeption der Mittleren Kräfte eine implizite "Königsberg-Doktrin" dar?

Arg. 1: Wir müssen durch den Korridor da es ausgeschlossen ist, dass wir unsere Truppen in Litauen im Angriffsfall im Stich lassen.
Arg. 2: Mittlere Kräfte kommen dort nicht hin ohne den Korridor westwärts abzusichern / zu vergrößern (ist dem so?).
These: Zeit, Raum und Kräfte machen die hier diskutierte "Königsberg-Doktrin" erforderlich und damit glaubhaft.
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#28
(12.04.2025, 09:18)Leuco schrieb: Die Diskussion um Königsberg möchte ich nochmal aufgreifen. Weshalb ich nicht hierhin eskalieren würde (Einmarsch), ist zum einen der Schutz der Zivilbevölkerung. Bei einem Angriff auf Flotte und Werften, sind wesentlich weniger Menschen gefährdet.
Prinzipiell ist das natürlich richtig und stellt auch das stärkste Gegenargument dar, wobei man hier noch anführen kann, dass gerade in Kaliningrad ein besonders geringer Anteil von Zivilisten betroffen wäre, da es sich dabei ja nun mehr oder weniger um einen großen Militärstützpunkt handelt. Das macht es zwar nicht wirklich besser, jedoch wäre in anderen Regionen höhere zivile Kollateralschäden erforderlich, um weniger militärisch erreichen zu können. Außerdem würde man auch hier natürlich nicht gegen die Zivilbevölkerung vorgehen, sondern gezielt gegen die zahlreichen Militäreinrichtungen, denn es geht uns -im Gegensatz zu Putin- ja nicht um die Inbesitznahme und Kontrolle über das Gebiet, sondern lediglich um das Ausschalten der von dort ausgehenden Bedrohung.
Zitat:Die Eskalation Richtung Königsberg ist aber auch leicht propagandistisch auszuschlachten, was die Debatte bei RT zeigt. Nun könnte man meinen, dass es strategisch unbedeutend ist, welche Propaganda in Russland läuft. Putin kann vermutlich aber nur von der russischen Zivilbevölkerung gestoppt werden. Wenn möglich sollten wir russische Narrative nicht befeuern bzw. es ihnen nicht so leicht machen.
Auch das ist an sich richtig, jedoch eröffnet die Geschichte Königsbergs in Verbindung mit Putins eigenem Verhältnis zur Geschichte hier Möglichkeiten, da die Enklave für ihn nicht weniger oder mehr zu Russland gehört als der Rest des Baltikums. Er muss es also nicht zwingend unter seinen Atomschirm nehmen, seine eigenen Narrative geben ihm da Spielraum. Und gerade deswegen kann diese Abschreckung funktionieren.
Zitat:Ein schwerer Schlag gegen die Flotte wäre ein deutliches erstes Zeichen und könnte von Russland viel leichter heruntergespielt werden, wenn man selbst zu dem Schluss kommt, dass der Angriff auf Litauen ein Fehler war und man sich zurückzieht.
Die Flotte in Kaliningrad? Wink Ja, für mich ist die russischen Flotte das erste Ziel, weil sie mit den geringsten Kollateralschäden ausgeschaltet werden kann und, solange sie das nicht wird, enorme Ressourcen bindet.
Zitat:Andere Fragen wie z.B.“Ist Broensen nun der Beweis dass Hitler ein linker war?“ muss übrigens an anderer Stelle geklärt werden.
Ich wusste, die Weidel steckt dahinter.

(12.04.2025, 11:10)Jakob schrieb: Stellt die Aufstellung der Litauen-Brigade und die Konzeption der Mittleren Kräfte eine implizite "Königsberg-Doktrin" dar?

Arg. 1: Wir müssen durch den Korridor da es ausgeschlossen ist, dass wir unsere Truppen in Litauen im Angriffsfall im Stich lassen.
Arg. 2: Mittlere Kräfte kommen dort nicht hin ohne den Korridor westwärts abzusichern / zu vergrößern (ist dem so?).
These: Zeit, Raum und Kräfte machen die hier diskutierte "Königsberg-Doktrin" erforderlich und damit glaubhaft.
Ich würde eher sagen, dass es der Stolperdraht für Suwalki ist. Man geht davon aus, die Lücke offenhalten zu können und "motiviert" sich mit der zu versorgenden Brigade.
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#29
(08.04.2025, 18:16)Leuco schrieb: Ich würde gerne mal diskutieren wie wir als Europa mit einem möglichen Angriff Russlands auf EU Gebiet umgehen sollten.

Für das Szenario unterstellen wir mal, dass sich die USA entscheidet neutral zu bleiben und keinerlei Unterstützung entsenden bzw. zum Einsatz bringen wird. Des weiteren würde ich von einem beschränkten Angriff ausgehen, welcher z.B. die Brücke zu Königsberg schließen soll. Ein solch beschränkter Einsatz ist wohl auch das wahrscheinlichste Szenario.

Nun ist relativ klar, dass es zu einem lokalen Konflikt im konkreten Bereich kommen wird und wir uns verteidigen. Ich gehe nicht davon aus, dass Russland von sich aus die Angriffe auf weiteres Gebiet eröffnen. Vielmehr nehme ich an, dass sie versuchen mit der Atomdrohung den Konflikt lokal und zu ihren Bedingungen halten wollen. Sabotagen und asymmetrische Attacken etc. sind natürlich wahrscheinlich.

Nun zum Kern meiner Frage, wie gehen wir hiermit um? Aus meiner Sicht würde ich es für strategisch schlecht halten, den Angriff nicht zu vergelten. Natürlich muss eine völlige Eskalation vermieden werden. Wie seht ihr das und welche Optionen wären geeignet?

Ich würde einen Angriff auf militärische Einrichtungen für sinnvoll erachten um Stärke zu zeigen. Die Nordflotte und Werften etc. in Murmansk kämen mir da z.B. in den Sinn. Ein solcher Schlag könnte geeignet sein um die Überlegenheit der Luftwaffe zu signalisieren, Petersburg und Moskau wären bewusst außen vor. Dies könnte ein Mittelweg aus Abschreckung ohne völlige Eskalation darstellen.

Warum denke ich über so etwas nach? Ich glaube einen längerfristigen Krieg werden wir als Gesellschaft nicht durchhalten. Eine zögerliche Salamitaktik würde Russland in die Karten spielen. Die Fehler der Taktik in der Ukraine sollten wir nicht wiederholen.

Mal ganz anders gedacht: Was für ein Ziel verfolgt Putin, wenn er einen solchen begrenzten Angriff startet?
Kaliningrad an Weißrussland anbinden, die Russen in Estland wieder einzugemeinden, sicher, aber diese Ziele wären sehr schwer zu erreichen.
Aber Putin verfolgt ja auch andere Ziele. Putin will Einfluss auf Europa. Putin will ihm wohlgesonnene, illiberale Kräfte in Europa an die Macht bringen. Putin will den mit ihm konkurrierenden Machtblock EU vorführen und spalten.
Mit Russlands Militär werden wir schon fertig, aber werden wir auch mit den Zentrifugalkräften in Europa fertig? Das ist die viel größere Herausforderung. Was passiert denn bei einem begrenzten Angriff? Österreich erklärt sich traditionell neutral, Ungarn und die Slowakei ziehen sowieso nicht mit, und so wird es einige Regierungen geben, die ihre Soldaten lieber Zuhause lassen als die Bündnispflicht zu erfüllen, z.B. weil sie gerne wiedergewählt werden möchten. Andere schicken ihr Militär los, fangen sich einige Raketeneinschläge in Wohngebiete und werden bei den nächsten Wahlen von Links- oder Rechtspopulisten ersetzt. Deutschland zum Beispiel.
Die Koalition der Willigen wird groß genug sein, aber nach dem gewonnenen Krieg ist Europa wenn wir nicht gut aufpassen zwischenstaatlich und innerstaatlich kaputt.
Und genau deswegen wird Putin angreifen.

Um Putin einen Strich durch diese Rechnung zu machen und unsere freiheitliche Demokratie zu schützen, müsste imho die europäische Bevölkerung auf dieses Szenario vorbereitet werden. Nicht die Migranten sollten als Bedrohung in den Köpfen der Menschen sein, sondern Putin.
Doch genauso, wie die Migrationsproblematik zu nationalen Egoismen, Alleingängen und einem Ruck hin zu Populisten führt, wird das auch Putin tun, und auch wenn er militärisch verliert, wird er politisch so gewinnen.

Insofern bedroht eine von uns forcierte Eskalation viel mehr uns selbst als Putin. 50 Raketen auf Russland machen Putin nix, aber 5 Raketen auf Deutschland machen was! Um unsere Demokratie zu schützen, muss der Fokus darauf liegen, die labilen Zustimmungswerte in unserer Bevölkerung zu erhalten, und das heißt: Rückeroberung mit möglichst wenig Eskalation. Möglichst keine Taurus ... ihr wisst schon. Das Volk hat nun mal keinen Sinn für militärische Notwendigkeiten, wenn es in der Reichweite der gegnerischen Raketen wohnt.

WENN dann Putin trotzdem den Krieg zu uns trägt, DANN kann es zu einem Pearl-Harbour-Effekt kommen, DANN könnte sich die Stimmung drehen und das Volk Rache fordern ...
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#30
Die Frage wäre indessen auch, ob denn die russische Seite überhaupt ein Interesse an einem direkten, offenen Angriff auf NATO-/EU-Gebiet oder auch deutsche Ziele hat?

Wenn wir die Mafialogik aufgreifen - sie wurde von Quintus ja gut umschrieben -, dann würde genau diese dem eher widersprechen. Denn wenn man sich die ("klassische") Mafia im Stile der US-Gangster von Cosa Nostra/Kosher Nostra und dem National Crime Syndicate (https://en.wikipedia.org/wiki/National_Crime_Syndicate) oder auch der Italiener anschaut, so handelt sie eher wie eine Krake, im Verborgenen, im Stillen und im Hinterzimmer.

Es gibt zwar teils heftige Gewaltausbrüche (man denke an den zweiten Mafiakrieg in Italien in den 1980ern), aber das sind eher Sonderfälle, die bei den Bossen wenig Begeisterung hervorriefen, denn das Ziel der Mafia ist es im Normalfall nicht, die staatliche Gewalt direkt gewaltsam herauszufordern. Denn dies sorgt für Aufsehen in Medien und bei den Ermittlern und sorgt für den entsprechenden staatlichen crackdown, d. h. der direkte Angriff ist schlichtweg schlecht fürs "Geschäft".

Brachiale und offene Gewalt seitens der Mafia findet sich eigentlich nur dann, wenn die staatliche Gewalt entsprechend schwach ist (man denke z. B. an Mexiko oder die Kartelle in Kolumbien in den 1980ern), aber in Bezug auf die USA oder Europa trifft dies eben nicht zu, denn hier sind die staatlichen und juristischen Organe zwar manchmal ermittlungstechnisch naiv, aber durchaus leistungsstark und vergleichsweise wenig korrumpiert.

Übertragen auf Russland würde ich insofern eher davon ausgehen, dass die russische Polit-Mafia keinen direkten Angriff unternimmt, das wäre für sie selbst auch zu riskant und wenig zielführend (zumal die russischen Kräfte derzeit auf dem Zahnfleisch daherkommen), sondern eher eine Unterwanderungsstrategie und eine asymmetrische Kriegführung verfolgen wird. Und in dieser Art von Zersetzungsstrategie sind die russischen Organe, gerade auch die Geheimdienste, nicht zu unterschätzen. D. h. wir sollten uns im Ostseeraum zwar militärisch wappnen, man denke an die Iskander-Raketen in Königsberg, aber bevor hier etwas militärisch "heißes" passiert, werden wir eher eine Vielzahl von Hackerangriffen, Propagandashows, Zahlungen an linke und rechte Politiker und "Interessengruppen" zwecks der innenpolitischen Destabilisierung europäischer Staaten, GPS-Störungen, zerrissenen Unterseekabeln und qualmenden Schrotttankern erleben.

Schneemann
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