Bandenterror in Zentralamerika, den USA und in Europa
(01.12.2025, 21:55)Quintus Fabius schrieb: Nach diesem Bild postuliere ich mal, dass die USA den Krieg gegen die Banden in Zentralamerika et al verlieren werden.
Es wird ja viel darüber gelästert, dass die Generation Z nicht zum Regieren taugen werde, weil sie viel zu leicht abgelenkt sei und nur Zuspruch im Internet hinterherjage.

Entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass niemand so sehr an der Social Media-Zitze saugt wie die 40- bis 80-jährigen Mitglieder dieser Regierung.
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Hab noch mal einiges in US Medien zur Rechtslage gelesen. Nach einhelliger Meinung, über alle Lager hinweg, und auch nach Aussage von JAG, ist ein "No Quarter" Befehl auch gegenüber Terroristen rechtswidrig.

Und Hegseth leugnet jetzt (!) einen solchen Befehl jemals erteilt zu haben. Donald Trump sagt ebenfalls, dass ein solcher Befehl nie existiert hätte. Für den zweiten Angriff sei zudem nicht Hegseth verantwortlich und warum er überhaupt durchgeführt wurde und was die Gründe dafür gewesen sind, müsse man halt jetzt aufklären.

Wäre es nach US Recht legal Schiffbrüchige Terroristen zu töten, würde man jetzt wohl kaum leugnen dies getan zu haben.

Allein der Umstand, dass dies jetzt geleugnet wird und geleugnet wird es hätte einen No Quarter Befehl gegeben belegt, dass diese Handlung selbst nach US Recht und US Maßstäben einfach nur illegal war.

Aber schlimmer noch: sie war einfach nur dumm.
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Es gibt sowieso keinen Sinn, dass nicht versucht wird, möglichst viele angebliche Drogenkuriere aufzubringen und zwecks Informationsgewinnung auszuquetschen. Das wäre doch aus Sicht der Trump-Regierung wunderbare PR, wenn einer von denen einem US-Gericht kompromittierende Details über die mutmaßliche Beteiligung des venezolanischen Staates an den Drogengeschäften geben könnte. Meiner Ansicht nach zielen diese Angriffe auf die heimischen Zustimmungswerte.
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@Quintus Fabius
Warum steigerst du dich in diese politischen Spielchen hinein? Hegseth hat ist im Kongress und Medien nicht gerade wohlgelitten, entsprechend wird diese Sau durchs Dorf getrieben - und zwar völlig jenseits der realen und rechtlichen Hintergründe.

Für mich ist sehr offensichtlich was hier tatsächlich geschehen ist: Der verantwortliche Admiral hat angeordnet das schon beschädigte Boot zu versenken. Dabei wurde die noch lebenden Besatzungsmitglieder getötet. Der Rest ist politische Schlammschlacht. Wer sich darüber aufrichtig empören möchte sollte sich vergegenwärtigen, dass im GWOT noch ganz andere Dinge gelaufen sind, auch und gerade unter Obama.

Übrigens: die NYT (!) würgt der WaPo in dieser Story einen rein und schreibt:
Zitat:According to five US officials, who spole separately and on the condition of anonymity to dsicuss a sensitive matter that is under investigiaton, Mr. Hegsteth, ahead of the Sept. 2 attack, ordered a strike that would kill the people on the boat and destroy the vessel and its purpprted cargo of drugs.

But, each official said, Mr. Hegsteth's directive did not specifically address waht should happen if a first missile turned out not to fully accomplish all of those things. And, the officials said, his order was not a response to surveillance footage showing that a least two people on the boast survived the first blast.

Admiral Bradley ordered the inital missile strike and then serveral follow-up strikes that killed the initial survivors and sank the disabled boat. As that operation unfolded, they ssaid, Mr. Hegseth did not give any further orders to him.
https://www.nytimes.com/2025/12/01/us/he...zuela.html

Danach ist der WaPo Artikel nichts weiter als eine politisch motivierte Attacke auf Hegseth und die Trump-Administration. Man sollte aufpassen das man diesen Akteuren nicht auf den Leim geht.
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Nicht jede inhaltlich falsche Meldung ist gleich eine politisch motivierte Attacke, und wenn spätere Nachforschungen ein differenzierteres Bild ergeben, heißt das noch lange nicht, dass der erste Bericht böswillig (oder auch nur schlampig) war. Die Medien sind dazu da, der Regierung auf die Finger zu schauen. Da tut es auch nichts zur Sache, ob manchen Regierungen mehr auf die Finger geschaut wird als anderen.

Davon abgesehen, Du stellst immer gleich auf "Trump Derangement Syndrome" ab—vielleicht erschien die Meldung aber einfach auch nur deswegen glaubhaft, weil sich diese Regierung, und Hegseth im Besonderen, bisher durch eine Verachtung für internationales Recht und einen laxen Umgang mit Standards, selbst den eigenen, ausgezeichnet hat? Siehe Signalgate-Affäre. Siehe Vance' Antwort auf die öffentliche Kritik am amerikanischen Vorgehen: "I don't give a shit what you think."
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Also ne, in meinen Augen gerieren sich die Medien viel zu sehr als politisch motivierte Akteure, als das man ihnen einen Vertrauensvorschuss gewähren sollte.

Hier wurde ein unvollständiges Informationsbild so hingebogen, dass es Hegseth in maximal schlechten Licht dastehen lässt. Über die Hintergründe kann man dabei trefflich spekulieren - siehe etwas das schon vorausgegangene Gekreische der Demokraten um "illegal orders" und Mark Kellys zersetzende Einlassungen diesbezüglich - der Verdacht, dass man hier den politischen Gegnern Trumps politische Schützenhilfe leisten wollte ist allemal glaubhaft.

Mindestens jedoch ist es ein Lehrbeispiel dafür wie man es journalistisch nicht machen sollte. Ja, es ist legitim und notwendig den Regierenden auf die Finger zu schauen. Es ist der Glaubwürdigkeit dieser Medien aber alles andere als zuträglich wenn sie dabei in böswilliger, verzerrender und politisch eingenommener Weise tun. Da muss sich dann keiner beschweren, wenn Trump dann wieder was von Fake News krakeelt.
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Stand denn in der WP dass Hegseth das in Echtzeit angeordnet hat? Der Artikel ist hinter Schranke, aber die anderen Medien die die WP aufgreifen, sprechen von seiner unklaren Rolle dabei. Dass man Trump keine Munition für Fake news liefern sollte, ist irrelevant - er würde in jedem Fall so sprechen, wenn es ihm passt, auch bei 100% sauberen Artikeln.
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Wenn ich es recht im Kopf habe stand da nicht, dass dies in Echtzeit angeordnet wurde, sondern dass es allgemein einen No Quarter Befehl gegeben haben soll, was Hegseth jetzt leugnet.
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Es wird sehr eindeutig ein Echtzeitbezug insinuiert:

WAPO schrieb:The longer the U.S. surveillance aircraft followed the boat, the more confident intelligence analysts watching from command centers became that the 11 people on board were ferrying drugs.
Defense Secretary Pete Hegseth gave a spoken directive, according to two people with direct knowledge of the operation. “The order was to kill everybody,” one of them said.
A missile screamed off the Trinidad coast, striking the vessel and igniting a blaze from bow to stern. For minutes, commanders watched the boat burning on a live drone feed. As the smoke cleared, they got a jolt: Two survivors were clinging to the smoldering wreck.
The Special Operations commander overseeing the Sept. 2 attack — the opening salvo in the Trump administration’s war on suspected drug traffickers in the Western Hemisphere — ordered a second strike to comply with Hegseth’s instructions, two people familiar with the matter said. The two men were blown apart in the water.

Die Washington Post behauptet im übrigen nicht, dass es einen No Quarter Befehl gegeben hat. Genauer als "The order was to kill everybody" wird die angebliche Direktive überhaupt nicht umschrieben, was eigentlich großen (entlastenden) Spielraum eröffnet.
Zwischen einem"Kill them all, leave noone alive, no matter what", "use maximum force, make sure to sink the boat", "make sure to kill the enemy" liegen Welten.
Die Washington Post hat das aber offen gelassen und es bewusst so hingedreht, dass Hegseth maximal schlecht wegkommt.

Selbstverständlich ist es dann auch Aufgabe des jeweiligen Kommandeuer die Befehle der zivilen Führung in dem für die Streitkräfte gegebenen Rechtsrahmen zu lesen und umsetzen. Will heißen, ein simples "kill everybody" kann nur in soweit umgesetzt werden, dass es den einschlägigen RoEs und den darüber stehenden kriegsrechtlichen Regelungen nicht widerspricht. Das ist eigentlich eine absolute Binsenweisheit und basics für einen 4-Sterne SOCOM Kommandeur.

Die Idee, dass da irgendein SecWar daherkommt und mal einen No Quarter Befehl vom Stapel lässt und schon springen alle ist furchtbar unterkomplex, taugt vielleicht für die uninformierte Öffentlichkeit aber sollte wenigstens hier keinen Widerhall finden.
Erst recht nachdem die NYT dem Narrativ der WP klar widersprochen hat.
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Ich vermute mal, dass Hegseth das so gesagt hat. Spielt aber keine Rolle, denn ich finde es bezeichnend, dass man seitens Leavitt schon so stark auf dem Umstand hinweist, dass Hegseth zwar die Attacke befohlen habe, dass der Ablauf aber von Admiral Frank Bradley gesteuert worden sein soll.

Heißt: Klar, Speedy Pete dürfte es aus einer Cocktail-Laune heraus wohl wirklich so gesagt haben, aber um ihn aus der Schusslinie zu bringen, schiebt man bereits jetzt Bradley vor. Vermutlich wird dieser dann der Sündenbock werden und irgendwann versetzt oder abgelöst oder in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden. Irgendwann, wenn er dann mal retired ist, schreibt er ein Buch, wo alles drin steht und wo Speedy Pete als treibende Kraft genannt wird und gar nicht gut weg kommt. Zuvor wird aber Trumpy Donald, ebenso wie Sleepy Joe in seinen letzten Handlungen, vorauseilend eine Begnadigung für Speedy Pete ausgestellt haben, damit diesem, wenn er mal seinen Job als Ober-Warrior wieder los ist, nicht doch noch der War Crimes Act of 1996 um die Ohren fliegt. Und vielleicht wird der 100-jährige Oliver Stone das ganze Spektakel 2046 dann noch verfilmen unter dem Titel Versenkt am 2. September.

Und das wegen zwei Drogenschmugglern - pardon, zwei Schmugglern, die Drogen an Bord hatten (ist ja ein Unterschied, wie wir hier schon gelernt hatten).

Schneemann
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Zitat:Ich vermute mal, dass Hegseth das so gesagt hat
Auf welcher Grundlage vermutest du, dass er was genau gesagt hat? Attacken gegen Speedy Pete zu reiten ist einfach aber argumentativ wenig gehaltvoll.

Übrigens wird mittlerweile medial berichtet, dass man das fragliche Boot insgesamt viermal angegriffen habe. Nach dem zweiten Angriff soll die Besatzung bereits tot gewesen sein.
Wenn es sich so zugetragen hat ist das eine eindeutiger Beleg dafür, dass das primäre Ziel die Versenkung des Bootes mitsamt seiner Fracht gewesen ist.

Einen Hinweis, dass hier irgendetwas falsch gelaufen oder außerhalb der seit Jahrzehnten praktizierten Vorgehensweise geschehen ist gibt es bei dieser Schmierenkomödie damit nach wie vor nicht.
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Als offizielle Begründung in diesem Kontext wurde übrigens genannt, dass man das Boot vor allem deshalb komplett versenken wollte, damit es als treibendes Wrack kein Hindernis bzw. keine Gefährdung des Schiffsverkehrs darstellt.
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ABC berichtet mittlerweile: "They climbed back on the boat after the strike and were communicating with others to salvage the drugs. JAG officers determined they were in the fight & were valid targets."
https://x.com/RyanSaavedra/status/1996401677201764696

Die für diese Aktion verantwortlichen Journalisten sollten ihren Job verlieren.
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(04.12.2025, 08:56)Nightwatch schrieb: Die für diese Aktion verantwortlichen Journalisten sollten ihren Job verlieren.
Warum? Weil sie berichtet haben, dass ihnen zugetragen wurde, dass die gewählte Regierung sich möglicherweise eines Verbrechens schuldig gemacht haben könnte? Dazu ist eine freie Presse da. Besser einmal zu viel Alarm geschlagen als einmal zu wenig. Du kannst nicht pauschal mit dem Hinweis auf die (tatsächliche) Voreingenommenheit der amerikanischen Medien abtun, dass diese Regierung allen Grund dazu gegeben hat, den Bericht für plausibel zu halten.
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Weil sie normales Vorgehen zu einem Skandal aufgeblasen haben um eine Kampagne gegen den SecWar zu führen.
Die haben nicht neutral berichtet was ihnen zugetragen wurde, sondern es so hingedreht, dass Hegseth in maximal schlechten Licht steht. Dabei hat Hegseth hier garnichts relevant beigertragen und die militärisch Verantwortlichen haben innerhalb des etablierten Prozederes völlig korrekt gehandelt.

Entweder haben die Journalisten der Washington Post das gewusst und bewusst unterschlagen oder sie hätten es wissen können wenn sie nur ordentlich recherchiert hätten anstatt solchen ehrabschneidenden Bullshit vorschnell zu veröffentlichen.

Das tendenziöse Framing des Artikels lässt mit an die erste Variante glauben. Aber in beiden Szenarien haben sich die verantwortliche Journalisten völlig disqualifiziert und sollte schon aus Eigeninteresse des Blattes entlassen werden.
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